Sinn oder Unsinn von Brauchbarkeitsprüfungen

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Wir reden aneinander vorbei.

offensichtlich!

Du sprachst in Deinem ersten Post davon, daß der Einsatz von jungen Hunden bei kleineren DJ dazu führen würde, daß man sie einbremst.

Nö! ich sprach davon, dass bei kleineren "Stamperern" entweder die Gefahr besteht, dass die dort einzusetzenden Azubi-Hunde die Grenzen des Treibens allzu schnell verlassen (was kontraproduktiv für den Jagd- wie auch der Lernerfolg einer solchen Aktion wäre) ODER Du die Hunde "einbremsen" musst, wenn sie sie diese Grenzen des Treibens kennen und respektieren lernen sollen.

Wenn Dir aber egal ist, ob und wie weit der Hund diese Grenzen der bejagten Fläche überschreitet, musst Du wohl oder übel mit dem bevorzugten Einsatz auf "kleineren Stamperern" ein anderes Lernziel primär verfolgen als das, dem Hund beibringen zu wollen, "Moment mal, da ist ja gar keiner mehr... also, zurück zu Papa!" und das nicht auch auf einer auf großer Fläche angelegten Jagd erreichbar wäre.

Ich persönlich sehe kein solches!
 
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Also ich finde das Thema hoch spannend, aber es ist doch auch verwirrend was ihr so schreibt.
Könnt ihr ggf. noch mehr darauf eingehen, wie ihr den Hund für das Stöbern gezielt ausbildet? Hier geht es ja meist um die Prüfung an sich, aber irgendwie muss man ja anfangen den Hund Erfahrungen sammeln zu lassen - und das ist ja vermutlich nicht, ich schnalle ihn jetzt einfach mal Übungsweise auf einer groß angelegten DJ beim Staatsforst?
 
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Das Thema ist in sich schon so unterschiedlich dass es DIE Lösung gar nicht gibt.
Jeder muss seinen Hund für SEINE Anforderungen entsprechend ausbilden und die Wege dahin können/müssen grundverschieden sein. Wenn man dann die unterschiedlichen Hunderassen und die unterschiedlichen Hunde innerhalb einer Rasse betrachtet.........wird`s uferlos! ;)

Bausaujäger
 

z/7

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offensichtlich!



Nö! ich sprach davon, dass bei kleineren "Stamperern" entweder die Gefahr besteht, dass die dort einzusetzenden Azubi-Hunde die Grenzen des Treibens allzu schnell verlassen (was kontraproduktiv für den Jagd- wie auch der Lernerfolg einer solchen Aktion wäre) ODER Du die Hunde "einbremsen" musst, wenn sie sie diese Grenzen des Treibens kennen und respektieren lernen sollen.

Wenn Dir aber egal ist, ob und wie weit der Hund diese Grenzen der bejagten Fläche überschreitet, musst Du wohl oder übel mit dem bevorzugten Einsatz auf "kleineren Stamperern" ein anderes Lernziel primär verfolgen als das, dem Hund beibringen zu wollen, "Moment mal, da ist ja gar keiner mehr... also, zurück zu Papa!" und das nicht auch auf einer auf großer Fläche angelegten Jagd erreichbar wäre.

Ich persönlich sehe kein solches!
Ok, zumindest reden wir schon mal nicht mehr aneinander vorbei (y).

Ich weiß ja nicht, wie Du das handhabst, aber bei mir wird der Hund erst mal auf Minijagd geschnallt, nämlich allein mit mir. Da müßt ich den ja, Deiner Theorie folgend, auf wenige ha einbremsen. So funktioniert das aber nicht bei Hundens. Die Weite der Jagd ergibt sich immer und zuvörderst aus der Wildart/altersklasse. Ein Hase macht kleinere Bögen als ein Reh, geführte Schwarzwildrotten machen gar keine Bögen, Frilis hingegen durchaus. Rotwild ähnlich. Was der Hund finden wird, kann man in gewissem Rahmen steuern.

Die Mindestjagdweite des Hundes ergibt sich also primär aus den vorhandenen Wildarten und nicht aus der Anzahl der Jäger. Kleinere Jagden haben nun den Vorteil, daß einerseits das Verhalten der Schützen gegenüber dem jungen Hund besser kontrollierbar ist, und zum anderen, daß der Hund die Größe des Bogens leichter erkennen kann. Er kennt die Beteiligten und weiß, bei wem er vorbeigekommen ist, Schwammerlsucher zählen nicht. Und die Schützen werden so abgestellt, daß die Fluchtwechsel abgedeckt sind, also ebenfalls an der Fluchtweite des Wildes orientiert.

Ob der junge Hund das mit ein paar Monaten schon realisiert, wage ich zu bezweifeln, aber das ist ein Prozeß, von einem mal wird er das nicht lernen. Er soll ja auch nicht abrupt abbrechen, sobald er einen Stand am Rand passiert hat, er soll nur wissen, daß zu große Entfernung zum letzten Schützen auf bestimmten Stücken (Wildart/alter/gesundheitszustand) keine Aussicht auf Erfolg mehr birgt.

Oder anders gesagt: Es geht nicht um die absolute Größe des Treibens, sondern um die Distanz zu den Grenzen. Und das lernt er ganz gewiß auf einer überschaubaren Jagd besser, als auf großen Jagden, wo er womöglich gar nie an den Rand kommt. Das ist da nämlich tatsächlich sogar regelmäßig der Fall, wenn man als Standschnaller nicht an der Peripherie steht. Ich hab immer wieder Jagden, da bewegen sich die Hund vllt in einem Viertel des Jagdbogens, den Rest der Jagd kriegen sie gar nicht mit, von "Verlustierung" außerhalb ganz zu schweigen. Gut, ich bin halt auch fast nur auf Jagden, wo die Organisatoren wissen, wo gute Hunde starten müssen.
 
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gismo888

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Also ich finde das Thema hoch spannend, aber es ist doch auch verwirrend was ihr so schreibt.
Könnt ihr ggf. noch mehr darauf eingehen, wie ihr den Hund für das Stöbern gezielt ausbildet? Hier geht es ja meist um die Prüfung an sich, aber irgendwie muss man ja anfangen den Hund Erfahrungen sammeln zu lassen - und das ist ja vermutlich nicht, ich schnalle ihn jetzt einfach mal Übungsweise auf einer groß angelegten DJ beim Staatsforst?
Ich gehe mit den jungen Hund in den Wald und setze ihn an einen Wechsel /Pass an. Lass den Hund suchen.

Dann setze ich mich hin und lese ein Buch.

Wenn er zurück kommt, wird er belohnt.

Dafür muss man natürlich die geeignete Jagdmöglichkeit haben.
 
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Ich gehe mit den jungen Hund in den Wald und setze ihn an einen Wechsel /Pass an. Lass den Hund suchen.

Dann setze ich mich hin und lese ein Buch.

Wenn er zurück kommt, wird er belohnt.

Dafür muss man natürlich die geeignete Jagdmöglichkeit haben.
Habe ich auch schon gemacht und wieder eingestellt bis er die BP Schweiß hat.
Aber was kommt danach? Hier gibts ja gewisse Erwartungshaltungen was der Hund tun soll. Weit jagen, nicht weit jagen etc. In meiner Vorstellung ist das alles schwer beeinflussbar.
 

z/7

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Das ist im wesentlichen angewölft. Man kann einen Hund kürzer machen, weiter nicht.
 
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gismo888

Guest
Ich gehe zu 90% durch. Die 2,3 mal wo die Bracken vom Stand geschnallt werden, zähle ich nicht.

Mir ist in der ersten Saison wichtig, dass die Hunde sich von mir lösen aber auch wiederkommen.

Den jungen Hund nehme ich zu Jagden mit, wo er auch auf jeden Fall an Sauen kommt. Meist bin ich zusammen mit wenigen die eigene Treibergruppe.

Er soll finden und Erfolg haben.

Wenn ich aufgrund der garmin Auswertung feststelle, dass sich der junge Hund ausschließlich an den "alten" orientiert oder kurz vor der stöberprüfung schnalle ich ihn in einer anderen gruppe oder alleine.
 
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Also ich finde das Thema hoch spannend, aber es ist doch auch verwirrend was ihr so schreibt.
Könnt ihr ggf. noch mehr darauf eingehen, wie ihr den Hund für das Stöbern gezielt ausbildet? Hier geht es ja meist um die Prüfung an sich, aber irgendwie muss man ja anfangen den Hund Erfahrungen sammeln zu lassen - und das ist ja vermutlich nicht, ich schnalle ihn jetzt einfach mal Übungsweise auf einer groß angelegten DJ beim Staatsforst?
Streng genommen

geht es hier derzeit um Stöberprüfungen.

Da muss erstmal der Hund passen, d.h., er muss die Passion haben ohne seinen Führer voran zu gehen. Für Schwarzwild kann man das bei mehrfachen Ausbildungen im Saugatter üben, jedesmal mit dem Gattermeister hinterher das Vorgehen des Hundes besprechen UND DEN HUND MACHEN LASSEN, wenn er den Kick kriegt und den Sauen auf die Schwarte rückt. Es gehört dazu, dass er mal einen drüber bekommt von der Sau!

Wenn der Hund bei wiederholten Übungen kein Selbsvertrauen aufbaut, dann ist er halt als Stöberhund nicht brauchbar - da muss man mit leben. Quer durch alle Rassen sind für die freiberuflichen Arbeit an Sauen nur etwa 30 bis 40% der Hunde dazu brauchbar. Die besten Chancen einen fähigen Welpen zum Stöbern zu bekommen hast Du mit Wachtel und Jagdterriern, auch mit Dackeln aus wirklich jagdlicher Zucht.

Für‘s Durchgehen reicht es, wenn der Hund sich mal 100m vom Führer entfernt und wenigstens Krach macht, wenn sich vor ihm eine renitente Sau steckt, der Führer unterstützt ihn dann - die Entfernung lernt er Hund dann durch‘s Jagen mit Führer. Er soll das Wild anzeigen, allenfalls anjagen - er muss es halt erst mal sicher finden.

Das sind grundlegende Unterschiede. Die letzteren Hunde taugen nicht für‘s Standschnallen, das heißt aber nicht, dass sie nicht für den Durchgeher gut geeignet wären.

Es ist Sache es Hundeführers, seinen Hund da zu beurteilen und ihn halt dazu auszubilden. Eine Bracke, die artgemäß einen Hasen wunderbar brackiert & bringt, muss deshalb nicht genau so gut auf Sauen arbeiten.

Und ALLE Hunde, die zum Stöbern jedweder Art eingesetzt werden sollen, müssen zwingend fährtenlaut arbeiten! Sonst sind sie zum Stöbern untauglich. Stumme Hetzer oder gar Packer braucht niemand.

Gruß,

Mbogo
 

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