Sinn oder Unsinn von Brauchbarkeitsprüfungen

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leider werden die stummen Hunde (bei den "Waldjagden") immer mehr zur Seuche. Dafür können die Hunde nix. Da es teilweise Rassebedingt gar nicht gewollt ist.

Irgendwie läuft auch in der Entwicklung der Standschnaller gefühlt was falsch.

Da auf einmal jeder meint sein Hund muss vom Stand geschnallt werden ob geeignet oder nicht.
Und nein, ich habe nichts gegen vom Stand geschnallte Hunde (werden 2 von unsere ab und an auch) aber die müssen nun mal Finderwillen und Eigenständigkeit haben und nicht den Stand bewachen.
...
Eben die Stöberprüfung zeigt,

ob ein Hund für's Standschnallen tauglich ist. Wenn er seinen Herrn hütet und nicht bellt, taugt er nicht. Basta.

Gruß,

Mbogo
 
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Was ist denn eigentlich die Definition für die "Brauchbarkeit", insbesondere wenn es um Schweiß geht? Das beschäftigt mich immer wieder. Am Ende heißt es ja immer, alles was über eine ganz sichere Totsuche hinaus geht, soll der Profi machen. Wie man hier so ließt ist ja auch das oft fragwürdig, ob es wirklich eine "sichere Totsuche" wird.

Für das was da am Ende übrig bleibt an "Schweißarbeit" (sichere Totsuchen) sollte für den Großteil der Hunde absolut kein Problem sein und keine intensive Ausbildung incl. Prüfung benötigen.
Warum sollte man dafür den Aufwand betreiben? Steht irgendwie in keinem Verhältnis.
 
G

gismo888

Guest
Wenn alle Hunde so toll und brauchbar sind wie ihre Besitzer denken, würde es keine "Helikopter Rehe" geben...
 
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Ich würde sagen das steht im jeweiligen Landesjagdgesetz.
Guter Vorschlag 🤣

"Brauchbar ist ein Jagdhund, wenn er mindestens die Brauchbarkeitsvoraussetzungen der Brauchbarkeitsprüfungsordnung in Hessen erfolgreich absolviert hat"


Mir geht es nicht darum eine Ausrede zu finden warum ich keine BP machen brauche. Die mache ich und die VFSP etc. hab ich mir auch vorgenommen.
Aber es ist doch am Ende nur reiner Hundesport und hat mit Jagd nichts zu tun wenn der Hund bezogen auf Schweiß nie mehr macht als eine "einfache Totsuche".
 
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Wenn am Anschuss Lungenschweiss ist, braucht’s nicht mal einen Hund. Kann man selber machen 🙆🏻‍♂️
 
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Weißt du vielleicht warum manche Kreisgruppen die Alte BPO behalten wollen ?
Da gibt es mehrere Gründe,
1. die meisten Kreisgruppen haben schlicht und ergreifend nicht die Reviere um die Prüfung(en) der neuen QBPO abzuhalten.
2. warum soll man sich als Kreisgruppe von der Öffentlichkeit angreifbar machen wegen einer lebenden Ente!?
3. Tierschutz wurde als Grund für die lebende Ente angeführt, brauche ich dann nicht konsequenter Weise auch einen lebenden (kranken) Hasen, einen geflügelten Fasan, eine angeschweißte Sau/Reh/Rotwild/Damwild usw.??
4. diese neue QBPO ist genauso wenig im Bayrischen Jagdgesetz verankert wie die alte (bisherige) BPO.
5. als Konsequenz aus 4. gilt das Regensburger Urteil nach wie vor, das besagt, dass auch anders geprüfte Hunde, außerhalb der BPO des BJV brauchbar sind.
6. nach der neuen QBPO muss der normale Jäger zig einzelne "Module" sprich Prüfungen ablegen um einen brauchbaren Hund für sein Revier zu haben. Den meisten ist aber schon EINE Prüfung zuviel.

Und ja, jetzt kann der Einwand kommen, dass es in anderen Bundesländern ja auch Voraussetzung für den jagdlichen Einsatz eines Hundes ist, eine entsprechende Prüfung abzulegen. Aber da ist es im Jagdgesetz klar geregelt!
In Bayern eben nicht!!
Deshalb wäre es von E.W. besser gewesen den Prozess der Gesetzgebung anzustoßen und zu begleiten, was nicht passiert ist, da etliche Zuchtvereine bei der neuen QBPO nicht mitspielen,
was aber im Vorfeld von E.W. zugesagt wurde.

Im übrigen wurde es wegen der Querelen im BJV nicht mal geschafft die Nachsuchevereinbarung, die im März letzten Jahres vom Landtag beschlossen wurde, in ein Gesetz zu gießen.

Bausaujäger
 
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Aber es ist doch am Ende nur reiner Hundesport und hat mit Jagd nichts zu tun wenn der Hund bezogen auf Schweiß nie mehr macht als eine "einfache Totsuche".
Ist das so schlimm ???
Man arbeitet mit dem Hund, wird ein eingespieltes Team, hat in der Regel Objektive Beobachter von außen (Richter oder Hundeobleute).
Lernt seinen Hund lesen und läuft nicht Planlos hinterher.....

Wenn man mit bestandener Prüfung natürlich sein Ego hochschraubt und mit dem Dackel eine Nachsuche auf Laufkrankes Rotwild macht, dem ist nicht mehr zu helfen.
Der macht das dann aber auch ohne Prüfung.

Die Vorbereitung zur Prüfung ist doch ein sehr gutes Training für den Hund und noch mehr für den Führer.

Allerdings muss der Führer auch sein Hirn benutzen und wissen wann man aufhört oder besser gar nicht anfängt


Gruß Weichei
 
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Aus drücklich und aus zwei Gründen nein!
1. Ich provoziere als Prüfungsveranstalter eine tierschutzwidrige Situation, wenn ein Hund, aus welchem Grund auch immer, NICHT laut am Wild jagt, sondern dieses stumm hetzt. Das mag einem Hundebesitzer egal sein (s. #181), das SOLLTE einem Prüfungsleiter schon nicht mehr egal sein (denn er verantwortet einen solchen Vorfall konkret vor Ort) - und das DARF der Institution nicht egal sein, die eine solche PO in die Welt setzt.
Ob es der Jägerschaft passt oder nicht, sie steht auch und insbesondere an solchen Stellen im Fokus einer teilweise sehr kritischen, zivilen Öffentlichkeit - und sowas wären absolute Steilvorlagen.
2. Jagd- und Prüfungspraxis, Jagd- und Prüfungsablauf sind nur selten so zu koordinieren, dass so etwas problemlos funktioniert. Soviel Reviere und Jagden gibt´s schon gar nicht, die für Beides gemeinsam überhaupt geeignet sind.



Wenn ich aber z.B. schon mal einen Nachweis darüber habe, dass alle Hunde LAUT jagen, das z.B. aus Meldevoraussetzung vorgebe, braucht mir der Hund das auf der Prüfung nicht mehr zu beweisen, der ZWANG, dort Wild finden und jagen zu MÜSSEN fällt also weg. Es reicht letztlich aus, zu kontrollieren (Garmin/Tracker), ob und wie ambitioniert der Hund sucht/stöbert.
Ich bin damit auch nicht zwingend darauf angewiesen, die besten Ecken des Jagdpächters zu Unzeiten auf den Kopf stellen zu müssen und kann mich ganz auf die Prüfung konzentrieren (dass alle Beteiligten einen Drilling für alle potentiell vorkommenden Haarwildarten mitführen und diesen ggfs. auch nutzen, macht die Sache reizvoll, ohne dass es aber mit einem Zwang verbunden ist...)
Ips,

das ist so nicht korrekt. Jede Anlagenprüfung, die der Feststellung des Lauts dient, wäre in dem Moment tierschutzwidrig geworden, sobald nur ein Hund einen Hasen sticht und sichtig stumm verfolgt. Damit wäre alles ad absurdum zu führen.

Ein Hund, der zur AP einen wie auch immer gearteten Laut eingetragen bekommen hat, muß nicht zwangsläufig für die Stöberprüfung taugen, denn der Laut kann im Laufe der Ausbildung durchaus verloren gehen, gerade wenn Hunde auf der VStP mit Führerbegleitung geführt werden sollen und dafür in der Reichweite stark eingekürzt oder Rehwild zu ignorieren lernen mussten. Die hätten einen Lautnachweis aus der AP, können aber zu Recht die VStP nicht bestehen, denn dort ist jedes gefundene Wild laut zu verfolgen. Und das ist richtig so, denn der Hund muss laut jagen und nicht laut jagend gewesen sein.

Zu Deiner Auffassung über Staat und Zwang in Sachen BrauchbarkeitsPrüfung mag ich nur soviel antworten: Meine ostdeutsche Vita erlaubt es mir nicht, in einem Staat auch nur irgendwas gutes zu sehen. Nicht mal einen Ansatz davon. Es ist da auch nichts in einem Staat, was nicht auf Zwang, Lüge und Boshaftigkeit basiert.
 
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die PM des BJV zu dieser "qualifizierten Kopfgeburt" muss man sich auf der Zunge zergehen lassen...
Ich habe mir gerade mal die Mühe gemacht und die QBPO durchgelesen und fasse sie für mich so zusammen: Gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht.
 

z/7

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Aber es ist doch am Ende nur reiner Hundesport und hat mit Jagd nichts zu tun wenn der Hund bezogen auf Schweiß nie mehr macht als eine "einfache Totsuche".
Das ist so bezogen auf die Riemenarbeit. Da übt man die Zusammenarbeit mit dem Hund. Das ist die Grundlage für die weitere Arbeit im Feld (als Gegensatz zur Theorie).
Zur Nachsuche gehört mehr, und auch die Entscheidung, wann man es selber noch schafft, und wann man Profis braucht, ist erheblich komplexer als eine Prüfungsurkunde zu haben oder nicht. Angefangen mit dem Abkommen, dem Zeichnen des Stücks, dem Anschuß, den Pirschzeichen, den Umständen allgemein (Ansitz, Pirsch, DJ), der eigenen Verfassung und der des Hundes, der Tageszeit. Der Versuch, das in einen griffigen Satz zu bannen, muß notwendig scheitern. Der Weg heißt, fragen, lernen, Erfahrung sammeln, Unterstützung anfordern, wo man unsicher ist. Um am Ende erst mal eine wohlerwogene Entscheidung treffen zu können. Das kann einem keiner abnehmen. Auch keine Prüfungsurkunde.
 

z/7

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Ich habe mir gerade mal die Mühe gemacht und die QBPO durchgelesen und fasse sie für mich so zusammen: Gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht.
Ich beschränke mich mal auf einen Aspekt: Innert 15 Minuten beurteilen zu wollen, ob der Hund vom Stand geschnallt regelmäßig wieder beim Führer auftaucht, spricht nicht für herausragende Kompetenz in Sachen Bewegungsjagd mit Standschnallern. Interessiert das überhaupt? Peripher. Ist es unerlässlich? Nein. Wozu also einem Ideal mit unzureichenden Vorgaben nachhängen?
 
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