Sinn oder Unsinn von Brauchbarkeitsprüfungen

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In Niedersachsen scheint es so zu werden das die Brauchbarkeit anderer Länder anerkannt werden. Das es eine einheitliche Brauchbarkeit gegeben wird, das hat man aufgegeben, es klappt nicht.
 
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Naja, genauso wie der einigermaßen erfahrene Hund merkt, wenn und dass er den Bogen verlässt und lernt, darauf zu reagieren, sollte er lernen, dass Menschen gemachte Unruhe, Türeschlagen und Motorengeräusche bedeuten, dass der Spaß jetzt vorbei ist und er jetzt gefälligst die Läufe unter die Läufe zu nehmen hat, weil der Chef wartet.
Und er muss lernen, dass er selbst zurück zu laufen hat - das schult die "innere Uhr". Es ist frappierend, wie es Hunde drauf haben können, auf die Minute pünktlich wieder da zu sein.
Glücklicherweise waren bislang auch alle meine Hunde beim oder nach dem Jagen eher misstrauisch gegenüber Fremden und lassen sich nur im Ausnahmefall von Dritten aufnehmen.
Wenn

der Hund auf dem Rückweg noch Wild findet, dann sollte er es auch anjagen, wenn er noch kann. Bloß weil Autotüren zuschlagen, soll er die Jagd nicht abbrechen. Und gerade Terrier haben den Dampf, noch eine Sau oder ein Reh der artgerechten Haltung zuzuführen, deshalb hat man sie ja. Und wenn viel Wild in den Treiben ist, dann kann es eben dauern.

Die kommen schon zurück, aber wenn sie ein Taxi nehmen, ist mir das auch recht. Nicht umsonst werden die Jäger ja gebeten, zum Ende der Jagd die nächsten Hunde einzufangen und mit zu bringen.

Ich habe noch niemanden gesehen oder gehört, der sich darüber beklagt, dass ihm jemand seinen Hund gesund, wohlbehalten und müde zum Streckenplatz gebracht hat.

Wenn mein Hund rechtzeitig am Streckenplatz auftaucht (oder da, wo er geschnallt wurde), heißt das, das das Wild jetzt woanders ist.

Gruß,

Mbogo
 
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Ich habe schon erlebt das eine Unbeteiligte den in den Wagen gepackt hat. Zu Hause ihrem Mann bescheid gegeben er soll doch Mal nachsehen was der für eine Telefon Nummer Hals hat er aber nicht mehr ins Auto gelassen wurde.
 
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.... irgendwie haben wir die Intention des TS verlassen, oder kommt mir das nur so vor :unsure:
 

z/7

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Ich mag es nicht Hunde einzufangen die auf dem Rückweg zum Führer sind.
Muß man differenziert sehen. Solang der Hund nen fitten Eindruck macht, ja. Im Bestand sowieso. Abgeschlagene Hunde, die die Straße langtrotten, würd ich aber immer mitnehmen. Auf öffentlichen Straßen wird jeder Hund eingesammelt oder zumindest versucht, die Telnummer rauszufinden und den Führer zu informieren.
 
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Wenn

der Hund auf dem Rückweg noch Wild findet, dann sollte er es auch anjagen, wenn er noch kann. Bloß weil Autotüren zuschlagen, soll er die Jagd nicht abbrechen. Und gerade Terrier haben den Dampf, noch eine Sau oder ein Reh der artgerechten Haltung zuzuführen, deshalb hat man sie ja. Und wenn viel Wild in den Treiben ist, dann kann es eben dauern.

Eher nein! Ein Hund der auch über das zeitliche Ende des Treibens hinaus jagenderweise unterwegs ist, arbeitet ebenso ineffektiv, wie der räumlich überjagende.
Ich erwarte von einem Hund mit Jagdverstand, dass er lernt, beide Situationen zu erkennen und darauf entsprechend zu reagieren.

Die kommen schon zurück, aber wenn sie ein Taxi nehmen, ist mir das auch recht. Nicht umsonst werden die Jäger ja gebeten, zum Ende der Jagd die nächsten Hunde einzufangen und mit zu bringen.

Ich habe noch niemanden gesehen oder gehört, der sich darüber beklagt, dass ihm jemand seinen Hund gesund, wohlbehalten und müde zum Streckenplatz gebracht hat.

In Zeiten, in denen die jagdkynologische Unwissenheit und Ignoranz selbst unter Hundeführern zunimmt (von Nicht-HF ganz zu schweigen), kann und möchte ich mich nicht auf solche Jagdteilnehmer verlassen müssen.
Zu dem Einfangen und Mitnehmen gehört nämlich zwingend auch der zweite Teil der morgendlichen Ansage: "...und geben Sie bitte dem HF telefonisch Bescheid!", der leider regelmäßig überhört wird und unbeachtet bleibt. Am Streckenplatz sitzt dann ein müdes und abgekämpftes Bündel Hund, nass und frierend, und niemand hat dem HF Bescheid gesagt. Nö, dann lieber nicht!
Übrigens erzieht man sich damit den "Faulenzer" am Strick ebenso selbst, wie durch die Unsitte einiger Standschnaller, grundsätzlich in der Minute des Abblasens ins Auto zu springen und hinter dem eigenen Hund herzufahren und ihn irgendwo abzuholen.
Das mit dem Einfangen und Taxifahren ist wie mit der Ortungstechnik - ein sehr sinnvolles Backup für den "Notfall". Da sowohl die Technik als auch die Taxifahrer "versagen" können, sollte Beides aber die Ausbildung des Jagdverstandes beim Hund nicht ersetzen und daher nicht zur Regel werden!
 

z/7

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Übrigens erzieht man sich damit den "Faulenzer" am Strick ebenso selbst, wie durch die Unsitte einiger Standschnaller, grundsätzlich in der Minute des Abblasens ins Auto zu springen und hinter dem eigenen Hund herzufahren und ihn irgendwo abzuholen.
Das mit dem Einfangen und Taxifahren ist wie mit der Ortungstechnik - ein sehr sinnvolles Backup für den "Notfall". Da sowohl die Technik als auch die Taxifahrer "versagen" können, sollte Beides aber die Ausbildung des Jagdverstandes beim Hund nicht ersetzen und daher nicht zur Regel werden!
Jein. Manchmal bleibt einem aus organisatorischen Gründen nichts anderes übrig. Wenn zum nächsten Treiben umgesetzt werden soll, mach ich das schon auch mal. Mit dem älteren Hund ist das kein Beinbruch, den verdirbt man damit nicht mehr. Beim jungen sollt man das aber vermeiden.

Das fällt dann allerdings eher in die Kategorie, welche Jagden ich mit dem jungen Hund überhaupt besuche, und da ist mein ceterum censeo, der junge Hund gehört nicht auf große Jagden, wo so etwas nötig werden könnte, allenfalls laß ich ihn da erst im zweiten Treiben laufen, wenn alle andern schon etwas abgekämpft sind, und nachfolgendes Warten mich nur das Schüsseltreiben kostet. Wenn der sich beim Stampern verjagt, hat er halt Pech gehabt, da fahr ich auch ohne ihn zum nächsten Busch, oder wir warten zusammen, bis er wieder da ist.
 
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Jein. Manchmal bleibt einem aus organisatorischen Gründen nichts anderes übrig. Wenn zum nächsten Treiben umgesetzt werden soll, mach ich das schon auch mal. Mit dem älteren Hund ist das kein Beinbruch, den verdirbt man damit nicht mehr. Beim jungen sollt man das aber vermeiden.

Ich hatte das Wort "grundsätzlich" nicht ohne Grund geschrieben!

Das fällt dann allerdings eher in die Kategorie, welche Jagden ich mit dem jungen Hund überhaupt besuche, und da ist mein ceterum censeo, der junge Hund gehört nicht auf große Jagden, wo so etwas nötig werden könnte, allenfalls laß ich ihn da erst im zweiten Treiben laufen, wenn alle andern schon etwas abgekämpft sind, und nachfolgendes Warten mich nur das Schüsseltreiben kostet. Wenn der sich beim Stampern verjagt, hat er halt Pech gehabt, da fahr ich auch ohne ihn zum nächsten Busch, oder wir warten zusammen, bis er wieder da ist.

Umgekehrt kann man einwenden, dass die "Gefahr", dass gerade der junge Hund anfangs die Grenzen (zu) kleiner Jagdbögen überschreitet, weil er sich und seine Fähigkeiten falsch/überschätzt bzw. sich einfach hinreißen lässt, natürlich umso größer ist - und wenn ich ihn anfangs zu stark einbremse, er mir hinterher nicht mehr vom Hacken geht.

"Bremsen geht immer, Anschieben nimmer!" lautet das Motto gerade für den jungen Hund, mit dem ich bislang immer gut gefahren bin;
 

z/7

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Umgekehrt kann man einwenden, dass die "Gefahr", dass gerade der junge Hund anfangs die Grenzen (zu) kleiner Jagdbögen überschreitet, weil er sich und seine Fähigkeiten falsch/überschätzt bzw. sich einfach hinreißen lässt, natürlich umso größer ist -
Stamperer ist nicht mit kleiner Jagdbogen gleichzusetzen. Wenn ich einen potentiell weitjagenden Hund vom Strick laß, ist das vorher mit Straße, Bahn und Nachbarn geklärt. Denn
und wenn ich ihn anfangs zu stark einbremse, er mir hinterher nicht mehr vom Hacken geht.
wie willst Du einen frei jagenden Hund in der Situation bitte einbremsen?
 
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Wenn ich einen potentiell weitjagenden Hund vom Strick laß, ist das vorher mit Straße, Bahn und Nachbarn geklärt. Denn wie willst Du einen frei jagenden Hund in der Situation bitte einbremsen?

Ach, im Prinzip ist nichts leichter als das. Geh' mit ihm im ersten Jahr nur mit durch, zeig ihm jeden Brombeerbusch, in den er reinkrabbeln soll (ob sinnvoll oder nicht), stell ihn ins Gehorsam, wie einen Vorsteher, sprich, führ' ihn so, wie der Vorzeige-Oberhühnerhund hier im Forum seine Hunde im Wald führt, dann klappt das schon...

P.S. und um auf das Thema dieses Fadens zurückzukommen - selbst dann gibt es Leute, die Dir bestätigen werden, dass das, was der Hund da tut, "Stöbern" genannt werden darf und Dein Hund dafür brauchbar ist...
 
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Für mich bestätigen viele Postings den Sinn von Brauchbarleitsprüfungen, denn viele Führer halten das Jagen mit Hund für eine Art freigeistiger Belustigung für den Hund und nicht für eine Dienstleistung für die Jagd. Eine Dienstleistung für die Jagd kann aber nur erbracht werden, wenn diese auch am Jagdtag im Treiben mit zuverlässiger Qualität der erbrachten Arbeit stattfindet stattfindet. Das gilt für alle Jagdarten mit Hund.
 
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z/7

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Ach, im Prinzip ist nichts leichter als das. Geh' mit ihm im ersten Jahr nur mit durch, zeig ihm jeden Brombeerbusch, in den er reinkrabbeln soll (ob sinnvoll oder nicht), stell ihn ins Gehorsam, wie einen Vorsteher, sprich, führ' ihn so, wie der Vorzeige-Oberhühnerhund hier im Forum seine Hunde im Wald führt, dann klappt das schon...

P.S. und um auf das Thema dieses Fadens zurückzukommen - selbst dann gibt es Leute, die Dir bestätigen werden, dass das, was der Hund da tut, "Stöbern" genannt werden darf und Dein Hund dafür brauchbar ist...
Wir reden aneinander vorbei. Du sprachst in Deinem ersten Post davon, daß der Einsatz von jungen Hunden bei kleineren DJ dazu führen würde, daß man sie einbremst. Wenn der Hund sich von mir gelöst hat und weg ist, brems ich da nix ein, egal wie groß der Bogen ist. Warum sollt ich auch? Ich will einen Standschnaller, keinen Durchgehund oder gar Leibwache.

Die von Dir geschilderten Methoden werden im Vorfeld zur Anwendung gebracht, wenn man nicht möchte, daß einem der Hund von den Hacken geht. Das ist doch was völlig anderes?
 
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😢 .... wenn man in diesen Thread regelmäßig mitliest, muss man fast zwangsweise zu der
Überzeugung gelangen, dass die bei uns praktizierte Brauchbarkeitsprüfung eigentlich
wenig zielführend ist.
Bei jeder Diskussion dazu haut man sich gegenseitig Ideologien um die Ohren.
Das fängt oft schon bei der Zulassung zur Prüfung an, bei der eine Brauchbarkeit erst
mal keine Rolle spielt (z.B. Bayern!).

Man kann hier noch ein bisschen schreiben/diskutieren ... :unsure:
 

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