Sinnesgedächtnis des Rehwildes

G

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#7 Ohlala!:rolleyes: Schieß einer Rehgais das/die Kitz/e weg und kriege nicht die Alte! Die wirst vorerst nicht wieder sehen!

Das kommt darauf an, wie schnell der Schütze nach einem Kitz wieder fertig ist, falls ihn der Schuss nicht völlig fertig gmacht hat.:sneaky:
Ein halber Tag Abstand reicht und die Geiß zieht die gewohnten Bahnen, falls nicht schon am gleichen Morgen oder Abend.
Erlegte Stücke sind keine Zeugen für das Sinnesgedächtnis der Rehe.
Oft genug hätte ich die Geiß nach ihrem (letzten) Kitz noch erlegen können, habe das in den allermeisten Fällen ausgenützt.
Um nicht mit "Sammelbildchen" hausieren zu gehen, belasse ich es beim Text.

Ich möchte nicht wissen, wie viele "falsche Geißen" dabei als die übriggebliebene erschossen wurde. Wie viele Böcke wurden schon dreimal erschossen....
 
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Besser du weißt das nicht - In Rehgehegen aber durchaus möglich.
Ne Dublette wird nicht Tage später geschossen, sondern im Abstand von Sekunden bis Minuten.
Und das mit den Böcken: Vielleicht dreimal be- bis schließlich er-schossen ;)
 
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Moin,

ich meine mich an eine östereichische Untersuchung erinnern zu können, bei der einer besenderten Ricke das Kitz auf einer Wildwiese erlegt wurde. Die Ricke hat danach diese Wiese für lange Zeit gemieden, obwohl sie vorher dort oft aufgetaucht war. Also, scheint Rehwild clever genug zu sein, um den Schuss mit der Umgebung zu verknüpfen. Ok, kann natürlich auch die "Einsteinricke" gewesen sein und der Rest ist strunzdumm :unsure:.

munter bleiben!!

hobo

Du meinst wahrscheinlich die Studie von Sandfort Robin in einem steirischen Mittelgebirgsrevier. Ja, die war sehr aufschlußreich, so wegen "Rehe lernen nichts"
 
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Du meinst wahrscheinlich die Studie von Sandfort Robin in einem steirischen Mittelgebirgsrevier. Ja, die war sehr aufschlußreich, so wegen "Rehe lernen nichts"
Wo Rehe nicht in Massen auftreten und die sich zeigenden (natürlich waidgerecht) erlegt werden, sieht es mit dem Sinnesgedächtnis eher schwach aus, denn die meisten Zeugen sind tot und können nix "vermitteln".
 
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Wo Rehe nicht in Massen auftreten und die sich zeigenden (natürlich waidgerecht) erlegt werden, sieht es mit dem Sinnesgedächtnis eher schwach aus, denn die meisten Zeugen sind tot und können nix "vermitteln".

Das ist so sicher sehr richtig - wenn es geht, keine Zeugen. Nur ist das halt nicht immer so einfach zu bewerkstelligen - auch wenn das mit dem Kitzfiep sehr häufig funktioniert.
Wenn einer Geiß zweimal, dreimal das/die Kitz/e weggeschossen wurden, dann hast du ziemlich sicher ein bösartiges Rehweib im Revier. Diese Geisen halten dir etliche zig Hektar rehrein. Die vertreiben auch adulte Böcke ohne mit der Wimper zu zucken. Und so ein "Biest" dann zu kriegen, erfordert so ziemlich die höchsten Jägerkünste.
 
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Ich möchte nicht wissen, wie viele "falsche Geißen" dabei als die übriggebliebene erschossen wurde. Wie viele Böcke wurden schon dreimal erschossen....
(y) ich habe z.Z. einen Hotspot, da streckt jeden Abend ein anderes Reh den Äser zur Waldkante hinaus. Woher(?) ich das so genau weiß ... :cool:
Wo Rehe nicht in Massen auftreten und die sich zeigenden (natürlich waidgerecht) erlegt werden, sieht es mit dem Sinnesgedächtnis eher schwach aus, denn die meisten Zeugen sind tot und können nix "vermitteln".
Ok, deiner Formulierung nach hat das den Umkehrschluss, es könnte unter anderen Umständen mit dem Sinnesgedächtnis besser aussehen?
Wenn einer Geiß zweimal, dreimal das/die Kitz/e weggeschossen wurden, dann hast du ziemlich sicher ein bösartiges Rehweib im Revier. Diese Geisen halten dir etliche zig Hektar rehrein. Die vertreiben auch adulte Böcke ohne mit der Wimper zu zucken. Und so ein "Biest" dann zu kriegen, erfordert so ziemlich die höchsten Jägerkünste.
Klingt fast so, als wäre es effizienter solche "Biester" bewusst laufen zu lassen, um möglichst wenig Rehwild auf der Fläche zu haben :D
 
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Rehe haben schon ein Sinnesgedächtnis für Gefahrstellen.Das sehe ich gerade im Zusammenhang mit Fallwild an Straßen immer wieder.Alte Geisen und alte Böcke werden kaum überfahren.Meisst sind es 0-3 Jährige Stücke die überfahren werden.Daher kann ich den Ansatz, an Straßen alles zu erlegen, nicht nachvollziehen.Vielmehr sollten die alten Stücke stehen bleiben und die Konkurrenz selektiert werden damit es nicht zu Revierkämpfen kommt.
Wenn eine Geis ein Kitz hat und ich erlege das,versuche ich auch immer die Alte zu kriegen.
Hat sie 2 Kitze dann bleibt ihr in aller Regel eins stehen.
 
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Wo es keine alten Geißen und Böcke gibt, werden auch keine überfahren.
Man müsste daher wissen, wie hoch der Anteil "alten" Rehwildes am Bestand ist,
um daraus Rückschlüsse ziehen zu können.
 
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Das hier mit Pseudoargumente von sogenannten Tierschützern argumentiert wird (#6), lässt mich schon sehr am Sachverstand zweifeln.
Ich wusste gar nicht das die Evolution des Auges (weidmännisch Licht) sich innerhalb so kurzer Zeit vollzieht, dass das Wild jetzt in der Lage ist und angeblich durch die Jagd gezwungen wurde, vornehmlich Nachts auf Nahrungssuche zu gehen.
Allein die Tatsache das Wild in der Nacht sehr gut sieht (auch Schwarzwild), beweist das es schon immer eine hohe Nachtaktivität besaß.
Das kann sich unmöglich in den letzten hundert Jahren vollzogen haben !
Jedes Lebewesen, was einen Selbsterhaltungstrieb besitzt, ist in der Lage sich an veränderte Situationen anzupassen.
Auf Truppenübungsplätzen, wo Störungen in der Regel sich auf Schießbahnen und mehr auf Militärfahrzeuge beschränken, ist es natürlich tagaktiver als außerhalb.
Auf Soldaten die zu Fuß unterwegs sind , reagiert das Wild dort genauso mit Flucht, wie anderswo auch.
Der sogenannte "Nationalparkeffekt", ist auch totaler Nonsens. Das Wild erkennt das der Menschen sich auf dem vorgeschriebenen Wegenetz aufhält und er es nicht in seinen Einständen stört oder auf Äsungsflächen. Keine Pilze sammelt, Beeren, Hirschstangen, nicht mit Motocrossmaschinen oder Quads und ungehorsamen Hunden, die Gegend terrorisiert, oder einfach nur querfeldein wandert. Ich will hier nicht das ganze Spektrum an möglichen menschlichen Aktivitäten aufführen.
Im Nationalpark, weiß das Wild DAS ES DEN ABSTAND ZUM MENSCHEN SELBST BESTIMMT und nicht umgekehrt, wie in der frei zugänglichen Landschaft, wo Begegnungen, in der Regel, anders herum verlaufen.
Jede Annäherung eines fremdartigen Lebewesens, muss ein Tier mit Flucht quittieren, da hier Prädation im Spiel sein kann, würden Wildtiere dies nicht machen, wären sie schon ausgestorben.
Die Fluchtdistanzen, sind dabei von Art zu Art unterschiedlich und Pflanzenfresser haben ja bekanntlich am häufigsten unter Fressfeinden zu leiden.
Die Jagd ist, was Störungen betrifft, in Wahrheit, des Wildes geringster Kummer. Denn jeder vernünftige Jäger verhält sich so, daß er so wenig wie möglich als Störfaktor in der Landschaft erscheint. Auch nach dem Schuss, sollte man ja nicht sofort abbaumen, um eine Assoziation zwischen Schuss und Kanzel herzustellen.
Der Beweis ist ja allein schon dadurch erbracht, daß Kanzeln immer wieder funktionieren und das Wild regelmäßig vertraut in der Nähe von jagdlichen Einrichtungen äst.
Selbstverständlich ist der Effekt von Zeugen nach dem Schuss unbestritten, aber nicht nur wir vergessen, auch das Wild vergisst.
Die Jagd ist nicht der Grund für die Nachtaktivität des Wildes, sondern die Tagaktivität des Menschen im allgemeinen und die damit verbundenen Störungen.
Die Nacht zur Nahrungsaufnahme zu nutzen, machte Wild schon immer !
 
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Ich glaube sehr wohl, dass Rehwild eine Art Gedächtnis hat. Ich stelle etwa 70% meiner Stände jedes Jahr an eine andere Stelle. Bild mir ein, es bringt mehr Jagderfolg. Und ich konnte schon oft beobachten, dass Rehwild austritt und genau auf die Stelle äugt, wo letztes Jahr ein Stand gestanden hat.
Denk die meisten Erlegungen finden nicht gänzlich unbeobachtet statt. Keine Ahnung, ob Rehwild das von der Hirnleistung umsetzen kann, oder nicht.
Zumindest bilde ich es mir ein und da ich fast keine Kanzeln habe, sind die Stände schnell umgestellt.

Robert
 
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Es ist aber genauso unbestritten, dass in der Nacht mehr Grasfresser prädatiert werden, als am Tage. Wild kommt damit gut zurecht, solange die Prädation nicht zuuu stark ist. Nachdem Bär und Wolf nur vom Menschen seit über 1000 Jahren "reguliert" und in Mitteleuropa faktisch verschwunden waren (wurden), hat sich das Schalenwild darauf eingestellt. Zwei Hauptpärdatoren weniger machen das Wild vertrauter. Der Mensch kann seit Pfeil, Armbrust und Feuerwaffen das Wild auf ungleich größere Entfernung töten, als es Raubtiere können und trotzdem verhält sich Wild auch unterhalb dieser Zone abwartend.
Meine Stände stehen im Wald seit über 20 Jahren an der gleichen Stelle und sind vorher 36 Jahre an der gleichen gestanden.
Wenn es R aus BY was bringt, weil er sich einbildet, dass es was bringt, warum soll er das nicht machen.
Da heute die Welt nicht mehr so jagdfreundlich ist wie früher, stelle ich mein Auto in Sichtweite, oft direkt bei der JE ab. In unzähligen Fällen habe ich schon Rehwild erlegt, das direkt am Auto vorbeizog, ohne darauf zu reagieren. Von meinen zahlreichen Autos war nur eines grün, alle anderen in anderen Farben.
Wenn Rehwild auf etwas "Neues "hinzieht, das sich längere Zeit nicht bewegt, wird es als harmlos erachtet. Daaas ist meine Beobachtung, aber sooo lange gehe ich nach noch nicht jagen.
 
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Sir Henry hat natürlich vollkommen Recht damit, wenn er sagt, daß die ehemals (und jetzt wieder) bei uns vorkommenden Spitzenprädatoren, auch in der Nacht jagen.
Deshalb ist es um so unverständlicher, daß man dem menschlichen Jäger die Nachtaktivität des Wildes in die Schuhe schiebt. Das ist totaler Schwachsinn, von Jagdgegnern verbreitet.
Ich wiederhole mich, ausschließlich die überwiegend tagaktiven Tätigkeiten des Menschen, mit all seinen Konsequenzen, haben mancherorts das Wild nachtaktiv und scheu gemacht.
Die Verstädterung von Wild, ist dagegen ein ganz anderes Problem und fußt auf der Verfügbarkeit von Nahrung. Größtenteils wird es ja dort auch von sogenannten Tierfreunden gefüttert. Vermehrt sich uferlos, da Prädatoren fehlen und sieht im Mensch einen Futterspender (Schwarzwild).
Die Vorteile des neuen Lebensraumes "Stadt", werden natürlich erkannt und sind Teil der Überlebensstrategie von Tieren.
In der offenen Landschaft dagegen, ist der Anblick und die Witterung des Menschen kein Dauerzustand und in der Regel mit Stress verbunden.
Wer korrekt, sprich weidgerecht jagt, der sorgt schon dafür das der Mensch nicht als Ursache für den Tod eines Artgenossen erkannt wird.
Das ein bestimmter Platz vom Wild, nach Tod eines Artgenossen, als unsicher eingeordnet wird, ist temporärer Art. In der Serengeti jagen auch täglich die Löwen und die Zebras meiden sie nicht.
Ich will damit nur unterstreichen, daß wir menschlichen Prädatoren niemals die Sündenböcke für die Nachtaktivität, oder das dauerhafte Meiden, irgendeines Gebietes, durch unser Wild sein können. Da sollten sich mal die zahlreichen, an den Wochenenden, in die Natur herausflutenden, "Naturfreunde" selber kritisieren und mal daran denken was so eine Horde von quatschenden und brüllenden Zweibeinern in der Landschaft für Auswirkungen hat.
Von den Kötern, die sie oft begleiten, will ich erst gar nicht beginnen.
 
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Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Ich will damit nur unterstreichen, daß wir menschlichen Prädatoren niemals die Sündenböcke für die Nachtaktivität, oder das dauerhafte Meiden, irgendeines Gebietes, durch unser Wild sein können.

Niemals ist ein verdammt langer Zeitraum und stimmt deshalb so nicht.
 

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