Solargespeister Wildzaun - Eigenbau

JBB

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Moin,

Da ich ehrlich keine Lust hab im Covid 19 Geplapper hier mehr mit zu machen, mal was Jagd praktisches 😅

Dank umgebend Wald, gut Sauen und Mais auf den Feldern, darf ich dies Jahr ans ZÀunen. Ein Teil des Materials stammt vom VorgÀnger so dass nicht alles auf meinem Mist gewachsen ist.

Man nehme eine Box, in meinem Fall ein Systemcontainer fĂŒr Werkzeuge, ein SchlaggerĂ€t und eine Batterie. So habe ich es ĂŒbernommen, doch so wirklich weit kommt man teilweise mit den Akkus nicht mehr. Bei den kleinen si d 2-3 Tage Laufzeit das Maximum was geht... Ja, kontrollieren muss man eh, aber den Arbeistaufwand will ich doch versuchen zu minimieren, erst recht falls ich mal im Urlaub bin und ein Kollege netterweise aushilft. Damit der nicht mit Arbeit ĂŒberhĂ€uft wird 😜

So, was tun... Neuer Akku ist nicht gerade billig, hingegen bekommt man Solarpanele teilweise hinterhergeworfen. So habe ich zu guten Kursen aus den Kleinanzeige, geht auch neu aus der Bucht, zwei 20Watt, 1 30Watt und 1 50Watt Panel erstanden, dazu billige LadekontrollgerÀte und mal gebastelt. Ergebnisse siehe Bilder.

Tests im Garten ergaben bei meinen WeidezaungerĂ€ten... Mit teilweise Sonne (also kein hĂ€rter Hausschatten) reicht das 30er gut, das 50er packt sogar Betrieb im Hausschatten. Die 20er bin ich noch am testen, sind vmtl unteres Limit bei mir und sollten gut Licht haben. Bei denen ĂŒberlege ich noch, ob ne Zeitschaltuhr dazu Sinn macht, dann könnte man zwischen zB 10-16Uhr mal Saft aus fĂŒrs WeidezaungerĂ€t sein, dann lĂ€d es sich besser. Gibt ja auch mal wolkig Tage. Hat da wer Erfahrung?

Und sonst, ich wollte es nur teilen, vllt als Idee fĂŒr wen.

WMH
 
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Die Klasse WeidezaungerĂ€t, die Du verbaut hast, ziehen um die 250-500 mA, das kann auf Dauer ganz schön viel sein, insbesondere nachts. Wenn man dann tagsĂŒber die Batterie nicht voll bekommt, weil die "50W" Ă€usserst beschönigt sind oder Schietwetter oder oder oder, dann ist das doof. Im Sommer sehe ich kein Problem, FrĂŒhjahr/Herbst und Winter wird es ĂŒberraschend knapp.

Aufstellort: das Ding braucht Sonne und soll nicht gesehen werden, das ist oft schwierig.

Ansonsten wĂ€re mein Tipp, eventuell eine kleinere Batterie zu nehmen (Motorradbatterie um die 15Ah), die wird sicherer voll geladen als die Autobatterie. Batterien leiden, wenn sie immer unterhalb der Ladeschlussspannung betrieben werden. RegelmĂ€ĂŸiges externes Aufladen hilft.

Interessant wÀre, welche Ströme zwischen LadegerÀt und Batterie tatsÀchlich fliessen, dann könnte man das besser einschÀtzen.

Zeitschaltuhr fĂŒr 12V gibt es fĂŒr nen 5er beim Chinesen, damit betreibe ich zu Weihnachten die Balkonbeleuchtung (18Ah-Akku, Solarpanel, Zeitschaltuhr). WĂ€re in Deinem Setup sehr zu empfehlen, um tagsĂŒber Laden zu priorisieren. Die Uhr verbraucht weniger als das SchlaggerĂ€t, also machbar.
 
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JBB

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Jepp, ganz ideal ist das WeidezaungerÀt nicht, wÀre auch nicht meine erste Wahl gewesen hÀtte ich neu gekauft

Danke fĂŒr deine Aussage zu den Zeitschaltuhren , genau die habe ich im Auge gehabt! Dann trete ich mal die Order los.

Dass die Panele geschönt Daten haben können, stimmt, die 20er haben es vmtl, die anderen beiden sind namenhafte Hersteller in meinem Fall. Ich hab einigermaßen GlĂŒck, Revier ist sehr ruhig und FlĂ€chen bisher nur von Einsaat bis Maisernte zu ZĂ€unen.
 
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Ich habe letztes Jahr sĂ€mtliche WeidezaungerĂ€te mit Solar ausgerĂŒstet, damit der JagdpĂ€chter nicht so oft (= gar nicht mehr) Batterien wechseln muß. Das war sonst fĂŒr 6 ZĂ€une alle 3-4 Tage fĂ€llig mit entsprechendem Zeitaufwand.
Verwendet werden Patura WeidezaungerÀte mit 60Ah Bleigelakkus.

Mein Rezept:
1. Man nehme gebrauchte Solarplatten von abgebauten Hausanlagen, die sind teilweise sehr gĂŒnstig zu bekommen. Mehr als 100Wp ist natĂŒrlich ĂŒberdimensioniert, die Hausanlagen verwenden aber halt grĂ¶ĂŸere Platten und viel hilft viel. Je dicker das Modul, desto teurer wird jedoch auch der Laderegler. Ich habe 6 gebrauchte 135Wp Platten fĂŒr ~ 25€/Anlage bekommen.
2. Bei großen Platten ist natĂŒrlich zwingend ein Laderegler notwendig. Ich habe passend zu den Platten gĂŒnstige Steca-PWM Regler genommen (Steca Solsum 8.8F), der ist zwar weniger effizient als ein MPPT-Regler, diese sind aber teurer und auch gar nicht notwendig fĂŒr diesen Zweck. Hat ~20€/Anlage gekostet. Von billigen Chinesen wĂŒrde ich hier die Finger lassen, die braten u.U. die Akkus und das teure WeidezaungerĂ€t.
3. Ein bisschen Kabel, Flachstecker und MC4-Stecker, eine Unterkonstruktion aus Alu-Vierkantrohren. Wer alles kaufen muß, zahlt etwas mehr, bei mir war Werkzeug und diverses in der Grabbelkiste vorhanden, Kostenpunkt ca. 10€/ Anlage.

Die WeidezaungerÀte und Akkus stecken bei uns in Holzkisten. Die Platten habe ich als Dach statt der Wellpappe flach auf die Kisten der Anlagen geschraubt, fertig.

FĂŒr etwa 60€ pro Anlage musste der JagdpĂ€chter nicht ein einziges Mal mehr Batterien tauschen. Auch bei lĂ€ngerem Schlechtwetter und trotz flach auf der Kiste aufliegenden Modulen werden die Akkus ausreichend geladen.

FĂŒr eine auch im Winter gezĂ€unte SchadflĂ€che langte die flach aufliegende Platte nicht mehr aus, auch aufgrund des ungĂŒnstigen Standorts, an dem etwa ab 14 Uhr die flach stehende Sonne hinter dem Wald verschwindet. Es wurde noch ein zusĂ€tzliches Modul nach SĂŒden ausgerichtet und mit einer Alurohr-Kostruktion aufgerichtet aufgestellt. Zweiten Laderegler in die Kiste, Laderegler parallel zum ersten an die Batterie. Damit lief die Anlage auch ĂŒber die dunklen Wintermonate problemlos durch.

Große Akkus sind m. M. kein Nachteil, die Ladeschlußspannung muß nicht tĂ€glich erreicht werden. Wenn sie ab und zu voll werden, langt das zum Balancieren der Zellen. Vorteil ist, daß auch in lĂ€ngeren Perioden mit wenig Solarladung noch relativ lange Energie zur VerfĂŒgung steht. Eine negative Energiebilanz ist sowohl mit großen als auch kleinen Akkus problematisch, bei großen dauerts halt lĂ€nger, bis nachgeladen werden muß. Beim Winterbetrieb habe ich zwei der vorhandenen 60Ah Gel-Akkus parallel geschalten.

Waidmannsheil
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Bei den Solarpanels der Hausanlagen muss man aber aufpassen, welche Leerlaufspannung diese haben und einen entsprechenden Regler haben. Mit 21/18 zu 12V lĂ€uft da meistens nix, die haben meist 50-70V. Ist dann halt ne Kostenfrage bei den Solarladereglern, aber "gĂŒnstig" gibt es die Panels natĂŒrlich schon. Sind dafĂŒr oft auch groß (zu groß?). Mir macht das Rumexperimentieren dahingehend sehr viel Spaß.
 
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Je dicker das Modul, desto teurer wird jedoch auch der Laderegler.
Bei den Solarpanels der Hausanlagen muss man aber aufpassen, welche Leerlaufspannung diese haben und einen entsprechenden Regler haben. Mit 21/18 zu 12V lĂ€uft da meistens nix, die haben meist 50-70V. Ist dann halt ne Kostenfrage bei den Solarladereglern, aber "gĂŒnstig" gibt es die Panels natĂŒrlich schon. Sind dafĂŒr oft auch groß (zu groß?). Mir macht das Rumexperimentieren dahingehend sehr viel Spaß.

Jo, der Steca hat 47Voc, meine Panele haben 38V Leerlaufspannung.
dickes Panel = dicker Laderegler.
Und der Akku muß den Ladestrom auch abkönnen ~1/10C ist immer problemlos, darĂŒber muß man gucken.
 

JBB

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Kurze Frage, wenn ich 50V vom Panel bekomme, welchen Regler tĂ€tet ihr da verwenden? Nur um zu rechnen, ob der Aufwand sich ĂŒberhaupt lohnt. Oder ob ich nicht einfach das fehlende Solarmodul in der passenden Leistungsklasse besorge.

(Frage, da zB 50W Module dieser Leistungsklasse bei Kleinanzeigen bei ca 10€ zu haben sind - da ist der Regler dann die Frage - wobei bei 50W und 50V ein einfacher PWM vmtl nicht sinnvoll wĂ€re).

Gruß
JBB
 
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Ich habe sie gefunden, entweder da stimmt die Beschreibung nicht, oder es handelt sich um eine fĂŒr eine 12V Insellösung sehr ungĂŒnstige Konstellation. Lass dir ein Foto vom Typenschild schicken.
Sollten die Angaben stimmen, wĂŒrde ich nach andren Platten ausschau halten.

Die kleinen, gĂŒnstigen Laderegler (egal ob PWM oder MPPT) vertragen i. d. R. keine 50V. Was man an der Platte spart, legst du beim (zwangslĂ€ufig hochwertigen) Regler wieder drauf.
Der Votronic MPP 165 kann 50V, mit dem bin ich in einer andren Anlage sehr zufrieden. Der kostet aber das vierfache vom Steca und ist bei 1x 50Wp-Modul ĂŒberdimensioniert.

Waidmannsheil
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Jo, die sehen optisch wirklich nicht so gut aus. Wobei fĂŒr 9€ kann man's riskieren, wenn es bei dir in der NĂ€he ist.
Die optisch besten heraussuchen, in die Sonne stellen, mit nem Multimeter welches bis 10A messen kann drauf und Kurzschluß-Strom messen. Anschließend noch die Leerlaufspannung. Dann kannst du ungefĂ€hr abschĂ€tzen, wie gut das jeweilige Modul noch ist.

Der Ladestrom sollte kein Problem sein. Die 8A kann jede mickrige Nass- oder AGM-Batterie locker ab, Gel ist meist mit 0,2C angegeben, das wĂ€ren dann min. 40Ah KapazitĂ€t. Kleiner macht sowieso keinen Sinn, du willst ja sicher auch mal ein paar Tage Schlechtwetter mit wenig Ladung ĂŒberstehen.

Bei Gel nervt ehr die ewig lange Absorptionsphase, in der die Batterie nur noch wenig Strom aufnimmt. Auch deshalb die KapazitÀt trotz Solar nicht zu knapp wÀhlen

Waidmannsheil
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