Wenn alleine der "vernünftige Grund" darüber entscheidet, was getan werden darf, was nicht getan werden darf, was zu unterlassen ist, dann ist das Ende der freiheitlichen Gesellschaft bereits erreicht. Dies gilt besonders dann, wenn wir für die gesellschaftliche Duldung eines Verhaltens oder Unterlassens die Beweispflicht des vernünftigen Grundes den Handelnden / Unterlassenden übertragen. Früher hieß der "vernünftige Grund" übrigens mal "gesundes Volksempfinden".
Jede Menge Menschen machen mir z.B. jeden Tag "das Leben schwerer" ohne das ich persönlich auch nur ansatzweise einen "vernünftigen Grund" in ihrem Handeln oder Unterlassen erkenne. Ich lebe dennoch gerne damit, weil mir die Hybris fehlt alleine meine Werte, Ansichten und Meinungen zum Maß der Dinge zu erheben.
Deine und andere Posts hier machen aber schon deutlich, dass Vielen diese Hybris nicht fehlt und sie wohl am Ende tatsächlich glauben, es könne so etwas wie einen guten Diktator geben, der die dummen und uneinsichtigen Menschen zu ihrem Wohl zwingt. Solche Versuche sind bislang - zum Glück - immer gescheitert.