spanische Flinten

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Nachdem hier deutsche Flinten zu Hauf besprochen wurden,vielleicht mal ein Blick auf die iberische Halbinsel.

Zwar wurden zahllose spanische Flinten von Importeuren nach deutschem Gusto gefertigt und verkauft,doch die waren Schätze tragen ihre eigenen Namen und können es mit den besten Marken aufnehmen.
Kettner und Frankonia,Fürstenberg und Co. wussten um die Qualität
Traditionelle handwerkliche Fertigung (bis heute),klassische Designs...so tauchen sie heute noch auch in unserem Gebrauchtmarkt,oft makellos,auf.

Der Blick der Engländer darauf:

nur einer von vielen Herstellern und einer der wenigen der erfolgreich überlebte

sicher liegt beim ein oder anderen noch so eine Flinte rum,oder wird sogar benutzt :):)??!

schöne Feiertage
 
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Moin, wenn man sich zu spanischen Flinten belesen möchte, sollte man die Beiträge von lurcher zu dem Thema durchlesen. Er ist oder war ein absoluter Kenner auch der spanischen Flintenszene und sogar ein bisschen deren Mitglied, denn er kannte einen guten Teil der Hersteller persönlich. Leider schreibt er seit einigen Jahren nichts mehr und er müsste - so er denn noch unter uns weilt - schon um die 90 Jahre alt sein.
 
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Dort hin zu fahren und sich bei AyA oder Arrieta eine Flinte bauen zu lassen wäre schon ein Traum.
Weiss jemand in welchem preislichen Rahmen sich die sidelock ejector Modelle (AyA No. 3 und dergleichen) aktuell etwa bewegen?
 
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Ich hatte zwei EIBAR Querflinten, 16/70 und 12/70. Waren top, aber aufgrund von Bestandsreduzierung an einen Foristi verkauft. Habe jetzt noch eine 12/70 LAURONA BDF mit doppeltem Einabzug und festen Chokes. Ich nehme sie für Niederwildjagden. Hier wird gerade eine angeboten:

 
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Ich hab seit meiner Jaegerpruefung die Trust Eibar meines Großonkel. Einfache Flinte, nichts besonderes. Habe aber schöne Jagderlebnisse mit ihr am Teich und beim Klappern gehabt.Wurftauben gingen auch gut mit ihr. 7600E396-31AD-4D8F-91DF-3E477B341CC2.jpegD30FE181-F4CB-4FF9-908B-96AD024C57C1.jpeg Jetzt hat sie etwas Spiel und ist in Rente.
 
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Ein kleiner Eindruck was AyA heute aufruft.
Zwar für den engl. Markt,aber als Anhalt genügend.


Wer direkt vor Ort fertigen lässt,hat den Vorteil der EU bei Import und Steuer.
Zu beachten ist aber, dass von den früher dutzenden von Manufakturen nur noch wenige übrig sind,welche sich hauptsächlich um den US und GB kümmern.

Boxlock werden so gut wie gar nicht mehr gefertigt; Sidelock rules!
Keine Frage der Qualität,sondern der Nachfrage.
Ausnahme die No 4 von AyA


Unabhängig davon ist der Gebrauchtmarkt am interessantesten.
In Spanien sind (auch wg.Corona) die Geschäfte voll mit Produkten der illustresten Namen.
Kauf und Import EU leicht.

In DE kommen immer wieder gute Waffen zu absurd niedrigen Preisen zur Auktion oder in Geschäfte.Erbschaften,Bestandsbereinigung etc.
Die "absurd niedrigen Preise" gibts aber nur bei Händlern, die nicht wissen was sie da haben.

Spezialisten wie R.Paschen und Co. wollen zurecht reales Geld! :)

Der Kauf einer spanischen DF sollte aber von gutem flintentechnischen kenntnissen begleitet sein,da sich Schrott und Schäppchen in vollmundigen Beschreibungen oft nicht unterscheiden.
 
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Obwohl KEMEN auch side by side Flinten fertigt sind sie vor allem durch ihre Bockflinten, die KM-4 bekannt geworden. 1997 kam der große Durchbruch, als George Digweed damit sowohl die FITASC Welt- und Europameisterschaft als auch Weltmeisterschaft im Compac mit einer vollen 200-er gewann.
Richard Faulds gewann zu dieser Zeit als Junior ebenfalls mit einer KEMEN FITASC Welt-und Europameisterschaft und erzielte eine volle 100-er.
KEMEN Flinten spielen leistungsmäßig locker mit in der Liga der vor allem in Deutschland wesentlich bekannteren Perazzis und Krieghoffs. Sie sind auch in etwa in der selben Preisklasse angesiedelt.
Mit meiner ersten KM-4 habe ich bis jetzt zwischen 60-und 70Tausend Schuß durch, bis auf einen Federnbruch (wurde mit dem mitgelieferten spare part kit umgehend behoben) ohne jegliche Probleme. Der Verschluß ist so satt wie am ersten Tag!
Luis Manzano schreibt beispielsweise: Ich will keine andere mehr. Nach 12 Saisons mit über 15.000 Schuß/ Jahr wurde sie einmal nachgezogen, sie ist so gut wie neu!
Ich weiß, wie man mit einem Porsche nicht automatisch zu einem Walter Röhrl wird, macht eine KEMEN nicht gleich einen Weltmeister. Aber einer Sache kann man sicher sein: Am Handwerkszeug liegt´s sicherlich nicht!
Und Spass macht´s auf alle Fälle!
 
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Kemen ging als einziger einen Weg in die "modernen" Flinten und den Markt der sportlichen Anwendung.
hochwertige BDF sind, bis auf wenige Ausnahmen (AyA) , in Eibar die Ausnahmen.
Kemen legte Wert auf eigene Entwicklungen bei den Schlossen und hatte nach der letzten Produktumstellung mehr ein Auge auf die Mitbewerber aus Italien;während der Rest des Eibar Trade weiterhin auf die spanish best DF abzielte,die eine direktes Abziehbild der englsh best gun ist (nur eben zum Bruchteil des Preises).

Unter einer Sportwaffe versteht man heute noch bei den Traditionsherstellern eher eine Pigeon Gun als eine Parcoursflinte.:)
Ist nicht verkehrt, denn die wenigen Hertseller die bis jetzt überlebten, haben ihren Markt in GB und vor allem in den USA, wo es en Vogue ist und immer mehr wird, eine Querflinte europäischer Form zu führen.

Noch als Zusatz:
EIBAR ist KEINE Marke sondern ein Ortsname. Der Stempel ist ein Hinweis darauf,dass die Waffe als Massenware ohne den Herstellernamen gefertigt wurde.
Allein ein Code bei den Beschußstempeln verraten, wer die Waffe gebaut hat.
Ähnlich sieht es bei Waffen aus die Handelshäusern unter Phantasienamen vertrieben wurden,nur stecken da oft Namen wie Parkemy,Uguarteche,Arrietta etc.dahinter.

Wer mal nach Eibar pilgert, sollte auf jeden Fall auch noch einen Ausflug auf den Hausberg Arrate machen. einer der schönsten Schießstände (sogar mit ZZ) über der Stadt,ein tolles Restaurant (Tiro Pichon) und eine Wallfahrtskirche,plus eine traumhafte Aussicht, lassen einen sprachlos werden.
 
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und nicht vergessen :Eibar hat ein wunderbares Museum nur für Waffen.

 
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steve

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Ob es diesen ganzen Herstellern gut geht? Man kann es sich kaum vorstellen, dass deren Auftragsbücher bei der Produktpalette gefüllt sind. Ich meine, die USA mögen ein riesiger Markt sein. Aber herrscht dort eine solche Nachfrage nach spanischen Side by Sides in dem Preissegment?
 
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Im Gegensatz zu dem kolportierten Bild des amerikaischen bushwacker-Waffenbesitzers gibt es dort ein große Zahl sehr solventer und exklusiver Jäger und Sammler.
Hochexklusive Resorts, Plantations und Lodges bieten Syndikatmitgliedschaften oder gebuchte Flugwildjagden.
Ebenso sind getriebene Jagden in Europa ein beliebtes Ziel.
Einige Hersteller nutzen solche Jagden als PR Aktionen.

AyA:

Purdey:

eine Geldelite die immer reicher wird,amüsiert sich dort und wird auf teure Waffen eingestimmt,mit denen man den Status noch mehr erhöhen kann.
Die spanischen Flinten spielen dabei die Rolle der noblen Gebrauchswaffen.

Sich auf einem Europatrip eine Waffe in Eibar nach Maß zu bestellen,dann nach England um eine alte Flinte für die Sammlung zu ersteigern und evtl noch eine bei Purdy oder HuH als Geldanlage zu ordern, ist nicht so ungewöhnlich.
Spanien und Italien mit ihren bestgun-Herstellern werden gerne besucht,wobei die formellen Jagden in Spanien noch einen Zusatzanreiz für die Kunden darstellen.

Allein Corona hat den Trend gebremst ,weil Reisen nicht mehr möglich war/ist.
Doch in den USA gibts ,wie in GB rührige Importeure,die Flintenserien nach dem Landesgeschmack in Eibar fertigen lassen.

Es gibt sogar eine eigene,seit vielen Jahren etablierte Publikation "the double gun journal" die z.B. die US Sammler bestens mit Artikeln und Werbung versorgt.

Die vielen (sehr viele) spanischen Hersteller, die in den Jahren aufgegeben haben oder mußten (kein Nachfolger,kaum Nachwuchs bei der extrem langen Ausbildung) werden nicht vermisst,gibt es doch genügend second hand-Waffen dieser Manufakturen.

Der gehobene USmarkt ist vital wie nie zuvor. Wenn Reiche immer reicher werden und Finanzjongleure, Börsenfuzzies samt Erben absurde Vermögen anhäufen, ist's halt kein Wunder.
 
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Ich kann trotzdem nicht einschätzen, ob so eine Flinte nun 8t oder 18t kostet. Wenn wir nun mal von einer Seitenschlossflinte mit Ejektoren, rose&scroll und einem einigermassen ansprechenden Schaftholz ausgehen...

Auch ist mir nicht klar wie die spanischen Modelle von Arrieta oder AyA preislich und qualitativ zu den Italienern wie z. B. Renato Gamba etc. stehen.
 

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