Anders als z.B. im Gebirge (s. #10) liegt im Wald die Schussdistanz i.d.R. <100m - auch wenn man hier und dort weiter beobachten kann. "Lange, gerade Wege" deutet zudem auf weitgehend ebenes Gelände hin, hier verböte es sich aus Sicherheitsgründen weitgehend, derartige Schussdistanzen auch nur annährend ausnutzen zu wollen.
Die benannte Drilling-/ZFR-Kombination ist sicher für die jetzigen Verhältnisse bzw. Deine persönliche Situation vollkommen ausreichend - und auch wenn es nach "old school" klingt, die nach wie vor wesentliche Optik ist ein qualitativ ordentliches Fernglas. Wenn Du überwiegend ansitzt, spricht absolut nichts gegen eines mit 56er Objektiv, je kleiner das Objektiv, desto hochwertiger sollte das Teil sein.
Sowohl Spektiv als auch WBK sind in ihrem sinnvollen/möglichen Einsatzspektrum eher spezialisiert und können daher die Standardausrüstung in die jeweilige Richtung ergänzen.
Spektiv dann, wenn Du mehr sehen und beobachten willst und wenn es Dir auf mehr ankommt, als nur "Reh - männlich - peng, weiblich - uninteressant", wenn Du Dir gerade am Anfang auch mal die Zeit nehmen möchtest, detailliert das spezifische Verhalten eines wild lebenden Tieres auch einmal nur zu beobachten, um zu lernen oder weil es Dich einfach interessiert. Aber, das Spektiv ist halt nur am Tage tauglich.
WBK ist m.E. im reinen Waldrevier eher entbehrlich und hätte tatsächlich nur Sinn, wenn Du entweder nächtens auf der Totschießkiste an der Schwarzwild-Kirrung rumsitzt oder im Herbst/Winter pirschst; dasselbe gilt für ein Vorsatzgerät.