Spießer frei, aber in dem Revierteil nicht vorhanden?

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Hallo zusammen,

ich habe in einem Revier einen Spießer frei. Jährling, nicht im Bast, unter Lauscher hoch. Darüber freue ich mich sehr.

Ich darf 4 Ansitze nutzen, diese sind jeweils in Sichtweite und bilden eine rauten ähnliche Anordnung. Dieser Revierteil ist von zwei Landstrassen vom restlichen Revier "getrennt" und direkt an das Nachbarrevier angrenzend. Ich habe bereits Mitte April begonnen das Rehwild anzusprechen, um bereits am 1. Mai eine Übersicht zu haben. Dort waren auf das männliche Rehwild bezogen 3 x Sechser. Damals noch im Bast. Nun kam der erste Mai und seitdem 8 weitere Ansitze, verteilt auf die Hochsitze. Ich habe Ricken, Schmalrehe und die 3 x Sechser fast jedesmal ansprechen könnnen. Ich kenne inzwischen auch die Einstände und die Äsungsstellen und hatte die Möglichkeit das Rehwild lange zu beobachten. Teilweise kam es auf 50m ran und verweilte dort recht lange. Die Ansitze waren mitunter sehr lang (längster 8 Stunden). Insgesamt rund 35 Stunden.

Nun zu meiner Frage. In diesem Revierteil konnte ich bisher keine Spießer ansprechen. Daher gehe ich davon aus, dass es dort zurzeit keine gibt.

Wie wahrscheinlich ist es, dass dort im Laufe des Jahres noch welche kommen?

Dafür müssten sie doch einen der vermutlich stärkeren 2-3 jähringen Sechser vertreiben, da diese doch ihr Territorium verteidigen. Kommt das vor oder kann ich davon ausgehen, dass das nicht mehr passiert?

Mir fehlt dafür die Erfahrung, in meinem Umfeld konnte mir niemand etwas dazu sagen.
 
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Schorse2210

Guest
Dafür müssten sie doch einen der vermutlich stärkeren 2-3 jähringen Sechser vertreiben, da diese doch ihr Territorium verteidigen. Kommt das vor oder kann ich davon ausgehen, dass das nicht mehr passiert?
Ich würde auch nicht davon ausgehen, dass sich an der jetzigen Situation sehr viel ändert, außer es passiert das, was Beowulf beschrieben hat.
Meiner Meinung nach solltest Du ein Gespräch mit dem Pächter führen und im die Situation schildern. Es wäre in meinen Augen sinnvoller, vielleicht den geringsten Sechser aktiv zu entnehmen, als ihn der Straße zu überlassen und dann darauf zu hoffen das ein Spießer einwandert. Vielleicht ist Dein Chef dieser Argumentation gegenüber zugänglich.
Versuch macht klug!

WmH
Schorse
 
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Hallo zusammen,

ich habe in einem Revier einen Spießer frei. Jährling, nicht im Bast, unter Lauscher hoch. Darüber freue ich mich sehr.

Ich darf 4 Ansitze nutzen, diese sind jeweils in Sichtweite und bilden eine rauten ähnliche Anordnung. Dieser Revierteil ist von zwei Landstrassen vom restlichen Revier "getrennt" und direkt an das Nachbarrevier angrenzend. Ich habe bereits Mitte April begonnen das Rehwild anzusprechen, um bereits am 1. Mai eine Übersicht zu haben. Dort waren auf das männliche Rehwild bezogen 3 x Sechser. Damals noch im Bast. Nun kam der erste Mai und seitdem 8 weitere Ansitze, verteilt auf die Hochsitze. Ich habe Ricken, Schmalrehe und die 3 x Sechser fast jedesmal ansprechen könnnen. Ich kenne inzwischen auch die Einstände und die Äsungsstellen und hatte die Möglichkeit das Rehwild lange zu beobachten. Teilweise kam es auf 50m ran und verweilte dort recht lange. Die Ansitze waren mitunter sehr lang (längster 8 Stunden). Insgesamt rund 35 Stunden.

Nun zu meiner Frage. In diesem Revierteil konnte ich bisher keine Spießer ansprechen. Daher gehe ich davon aus, dass es dort zurzeit keine gibt.

Wie wahrscheinlich ist es, dass dort im Laufe des Jahres noch welche kommen?

Dafür müssten sie doch einen der vermutlich stärkeren 2-3 jähringen Sechser vertreiben, da diese doch ihr Territorium verteidigen. Kommt das vor oder kann ich davon ausgehen, dass das nicht mehr passiert?

Mir fehlt dafür die Erfahrung, in meinem Umfeld konnte mir niemand etwas dazu sagen.


Es gibt durchaus Reviere und auch Jagden, in denen großzügig alles mögliche "frei" gegeben wird, was dann aber überhaupt nicht vorkommt. Sorgt zwar für eine gewisse Vorfreue, aber wenns die Wildart oder die Stücke nicht gib, dann ist die großzügige Freigabe nur Blendwerk.
Generell sind junge Böcke ziemlich mobil und unstet. Werden hier verjagt, suchen dort mal ihr Glück... kannst also, anders als bei territorialen Böcken davon ausgehen, dass diese schwächeren und jüngeren Böcke auf ihrer Suche nach einem Einstand prinzipiell jederzeit und jeden Tag in Deiner "Raute" vorbei kommen können.

Ansonsten meine etwas weiter gefassten Gedanken:

1. Sitze die vier Sitze die Du hast nicht "tot". 8 Stunden Daueransitz und die Unerfahrenheit eines Jungjägers in Sachen Wind und Wechsel können Dir Deinen kleinen Pirschbezirk schnell komplett wildfrei machen.

2. Wenn Du da langfristig jagen darfst, schaffe Anreize für das Wild. Lege einen Mahlbaum an, Salzlecke, ggf Suhle oder Wasserstelle (was sicherlich aufwändig aber in trockenen Sommern hoch effizient ist). Ggf ein wenig Kirrung soweit möglich und erlaubt (und dazu muss man nur hier und da etwas "verlieren" und schon spricht sich das beim Wild rum und Du wirst zumindest Dein Anblickergebnis verbessern können.

3. Versuche zusammen mit erfahrenen Jägern zu jagen. Vielleicht nimmt Dich jemand mit auf den Sitz etc. Einfach einen Revierteil zuzuweisen ist nur auf den ersten Blick "nett" - Jagen ist ein Handwerk und Du wirst im Kurs zur Prüfungsvorbereitung nur einen kleinen und eher theoretischen Einblick bekommen. Auch Internet und Videos können da nicht bzw nur wenig helfen. Lerne von den "Alten" - mache Dich dort etwas nützlich, sperre Augen und Ohren auf, beobachte ihr Verhalten und ziehe daraus die Anleitungen, die Du benötigst, um selber als Heger und dann auch als Jäger erfolgreich zu werden.

Ein alter Freund von mir war hier nord-östlich der Elbe in der Betreuung von Staatsjagdgebieten eingesetzt. Ziemlich weit oben...
Nach der Wende erlaubte ihm der schmaler gewordene Geldbeutel, zwar ein relativ großes aber bzgl des Wildbestandes nur mit einigen Feldrehen besetzes Revier zu pachten. Jahresstrecke waren bei gut 700ha zwischen 10-15 Stück Rehwild. Vielleicht alle Jahre mal 1-2 Sauen.
Vegetation waren endlose Äcker und mehr oder minder größeren Buschbereiche und kleinen Wäldchen von vielleicht jeweils einigen Ha.

Nach eineinhalb Jahren konnte er an die 30 Sauen schießen und Rotwild war regelmäßiger Gast.

Dabei spielten sehr geschickt angelegte und nur sehr mäßig bestückte Kirrungen eine (!) Rolle unter vielen. Mahlbäume, Suhlen, Wildäcker in den kleinen Wäldchen und sehr viele Ruhezonen komplettierten das vielfältige Angebot fürs Wild und das Revier wurde binnen kurzer Zeit vom ehemaligen "Ladenhüter" zu einem der Top-Reviere in der Region.
Der alte Fuchs hat es einfach drauf, ein Revier so zu gestalten, dass sich Wild dort einstellt und auch "lenken" lässt.
 
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Wheelgunner_45ACP

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Da wird sich nix ändern, ausser einer der Sechser wird von Strassenverkehr oder auf der anderen Seite der Reviergrenze erlegt. Von daher red mal mit deinem Beständer, wie die Situation für beide Seiten zufreidenstellend zu lösen sei. So wie es jetzt ist, wird es eher nix

Gibt ja noch 2 weitere Optionen:
- Du bekommst andere Sitze, wo auch ein Spießer mit den genannten Kritierien vohanden ist.
- Deine Freigabe wird erweitert. Was ich anbetracht deiner Kenntnisse über diesen Revierteil für sinnvoller halte.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Seb es ist sehr viel mehr Wild im Revier als du & ich sehen. Kann also gut sein, dass du wie die Jungfrau zum Kinde zu deinem Jährling kommst.
Dass die starken Böcke ihr Revier markieren & verteidigen spielt aber klar massiv hinein.
Also nicht aufgeben.


1. Wildkameras aufstellen
2. Mal mit dem Jagdherren reden wie er die Lage einschätzt, ev. hat er ein paar gute Tipps
3. Blatten hilft angeblich ganz gut
4. Revier pflegen usw. wurde angesprochen
5. Mal früh morgens vor Sonnenaufgang ansitzen.
 
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Moin.
Ich sehe nicht so schwarz und glaube, dass sich durchaus noch Jährlinge dort tummeln oder einfinden werden. Ein Revieteil ohne Jährlinge passt nach meiner Meinung nicht wirklich. Wie groß ist die Fläche etwa?
Ich würde nicht alle möglichen Reviereinrichtungen anlegen. Einzig Lecksteine machen aus meiner Sicht Sinn, sofern sie über Wassergaben auch Mineralien zur Verfügung stellen (hier hilft bei einer Stangensulze gefrorenes Wasser auf dem Leckstein, damit es langsam am Stamm runterlaufen kann).
Ansonsten den Revierteil nicht permanent stören, sondern auch mal ein paar Tage abwarten und einen neuen Versuch wagen.
Wir sehen auch immer wieder neue Jährlinge, die uns zuvor unbekannt waren. Also Kopf hoch und nix übertreiben.

wipi
 
M

Mitglied 21386

Guest
Jährlinge sind da, man sieht sie nur nicht. Ist immer das selbe. Wo sollen sie auch sonst sein. Die Ricken hatten ja im letzten Jahr auch Kitze. Die territorialen Böcke halten die ziemlich in Schach. Außerdem sind sie recht unsteht

Wildkamera an Leckstein und warten hilft da sicher. Nicht so oft rausgehen. Am besten nur nachdem es geregnet hat.
 
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Moin.
Ich sehe nicht so schwarz und glaube, dass sich durchaus noch Jährlinge dort tummeln oder einfinden werden. Ein Revieteil ohne Jährlinge passt nach meiner Meinung nicht wirklich. Wie groß ist die Fläche etwa?
Ich würde nicht alle möglichen Reviereinrichtungen anlegen. Einzig Lecksteine machen aus meiner Sicht Sinn, sofern sie über Wassergaben auch Mineralien zur Verfügung stellen (hier hilft bei einer Stangensulze gefrorenes Wasser auf dem Leckstein, damit es langsam am Stamm runterlaufen kann).
Ansonsten den Revierteil nicht permanent stören, sondern auch mal ein paar Tage abwarten und einen neuen Versuch wagen.
Wir sehen auch immer wieder neue Jährlinge, die uns zuvor unbekannt waren. Also Kopf hoch und nix übertreiben.

wipi
Die Fläche ist ca 1 ha. groß und hat kleine Waldflächen (mit überwiegendem Feldanteil), in dem das Rehwild seinen Einstand hat. Mit einer Wärmebildkamera ist es auch in dem Wäldchen zu sehen.
 
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Versteh ich das richtig? Du hast einen Spießer / Knopfer frei, auf etwa 1 ha Revierteil?

Der Pächter mag Dich nicht besonders, oder?

Was treibst Du sonst so in dem Revier (Kirren, Fallwild, Ansitzeinrichtungen ausbessern)?
Es erinnert mich ein wenig an meine ersten 2 Jahre, ich hatte aber wenigstens alles frei, was nicht Lauscher hoch war und nicht vereckt war. Allerdings im gesamten 540 ha Revier.
Einen großen Vorteil sehe ich rückblickend in dieser sehr knappen Freigabe: Du lernst das Revier und den Bestand sehr gut kennen. Heute sitzt man an, schießt an Bock oder ein Schmal und geht meist wieder nach Hause. Oft schon nach einen Stunde, da sieht man nix....

Wmh
Flo
 

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