SPON: Jagende Studenten

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Immerhin ist unter den ersten zehn Kommentaren kein jagdkritischer gewesen, nur einer mit inhaltslosem Geschwurbsel über untergegangene Kulturen.


Als Student ist das Jagen klasse. Ich habe gestern meine letzte Klausur für dieses Semester geschrieben, und kann bis April im Revier die Seele baumeln lassen. Nebenher ein bisschen arbeiten, damit ich Geld für Sprit und Mais habe, aber sonst hatte ich bisher keine Probleme, Studium und Jagd zu vereinbaren :lol:
 
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Gelöschtes Mitglied 6729

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Ich beneide euch darum, dass ihr problemlos jagen geht. Trotz toller Möglichkeiten hat mir das Studium sämtliche Freude an der Jagd genommen. Muss wohl am Fach liegen...
 
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Ich beneide euch darum, dass ihr problemlos jagen geht. Trotz toller Möglichkeiten hat mir das Studium sämtliche Freude an der Jagd genommen. Muss wohl am Fach liegen...

Forstwirtschaft?

Ich studiere Psychologie, das nimmt einem nur die Freude an Mitmenschen - dafür weiß man Hunde umso mehr zu schätzen
 
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Auch ich bim jagender Student. Leider jage ich seid dem Studium weniger als zuvor. Ist vielleicht auch dem Umstand geschuldet, dass das Revier in meiner Heimatstadt in dem ich immee jagte neu verpachtet wurde und ich nun kaum mehr Jagdgelegenheiten in der Heimat finde.
 

steve

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Ich habe weder als Schüler noch später im Job soviel gejagt wie im Studium und Referendariat. Dagegen sind die kümmerlichen Reste Freizeit und Freiheit die man jetzt noch hat lächerlich.[emoji22]
 
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Gelöschtes Mitglied 6729

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Ja so in der Art.

Der Fluch ist, dass einem Jagd, so wie man sie kennen gelernt hat, plötzlich so lächerlich und inhaltslos vorkommt.

Die ganzen Ausrüstungsfäden könnte man auch sein lassen. Dem Fuchs, dem Reh, der Sau ist es letztlich egal, ob sie mit Blei oder Kupfer, durch ein 100.000€ Kunstwerk oder ne 100€ Baikal Flinte getötet wurden. Sie wären grundsätzlich lieber am Leben geblieben. Ob der Jäger dabei nun wie ein Lodenjockl, der Lord von Sussex oder ein Bauer mit Latzhose und gelben Gummistiefeln angezogen ist, spielt ebenso wenig eine Rolle. Er ist und bleibt letztlich ein Trottel, welcher viel zu viel Geld für diesen Mist ausgibt, wo er doch Fleisch viel effizienter und billiger aus der Tiefkühltruhe haben könnte. Ok, wenn er meint durch das zu-Tode-befördern von Trophäenträgern eine Heldentat vollbracht zu haben, sei es drum. Aber mehr als einkaufen, umlegen und hinhängen von Knochen ist das auch nicht.

Aber das lässt sich aus ökonomischer Sicht noch weiter spinnen: Im Grunde gehen die großen Forstbetriebe mit ihren Bezahljagden (welche ich zutiefst verachte) schon in die richtige Richtung. Ich behaupte aber, dass da noch mehr herauszupressen ist: Rehkitze für min. 100€, Ricken und Frischlinge für 250, Schmaltiere und Überläufer für 500, Alttiere und Bachen für 1.000 usw. Bei den starken Trophäenträgern langt man dann schon richtig zu und wenn es soweit ist, dann verlangt man für einen adulten Wolfsrüden einfach 20.000€ pro Abschuss. Damit man hätte die Drecksviecher nicht nur im Griff, sondern würde nebenbei auch noch Geld daran verdienen. Ausbeutung ist alles! Und wenn der gemeine Jäger, ob der Preise oder moralischer Skrupel (Wunder geschehen), schon längst das Handtuch geworfen hat, dann kommen eben neureiche Großstädter und stellen ihre (finanzielle) Potenz unter Beweis. Busladungen von Dänen und Holländern (nur exemplarisch, denn momentan sind es diese) nicht zu vergessen.

Aber sogar Waldwirtschaft wie wir sie in Deutschland betreiben macht aus rein ökonomisch-monetärer Sicht keinen Sinn. Wertholzproduktion? So ein Schwachsinn. Gar kein Bedarf! Wie viel Buchenholz wird denn verbrannt, anstatt "richtig" genutzt zu werden? Einzig lohnend sind Nadelholzplantagen, die sind momentan aber "out". Wobei es da so schöne forstliche Euphemismen gibt wie "Kiefern- oder Fichtenreinbestand". Klingt doch gut, oder?

Und das sind dann die Eindrücke die man durch konsequentes zu-Ende-Denken bestimmter Gedanken bekommt.
 
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Gelöschtes Mitglied 6729

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Uhh Pettchen, dich hatte ich gar nicht auf der Rechnung.

Ja, Ende des Monats in B. bin ich mit am Start. Die ganzen Förster lassen ja immer die Füchse laufen, da müssen wir mal was gegen unternehmen! :cool:
 
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Ja so in der Art.

Der Fluch ist, dass einem Jagd, so wie man sie kennen gelernt hat, plötzlich so lächerlich und inhaltslos vorkommt.

<snip>

Und das sind dann die Eindrücke die man durch konsequentes zu-Ende-Denken bestimmter Gedanken bekommt.

Tja - so ist das. Wissen ist gefährlich. Oder wie Greg in der Signatur stehen hat: Einmal ausgedehnt kann der Geist man nicht mehr auf das vorherige Mass an Unwissenheit zurück.

Bevor Du völlig resignierst: Die Praxis sieht anders aus und falls Du in FR bist: mach' den Master woanders, mit dem Zeugnis aus FR kann nämlich kein Arbeitgeber was anfangen. Und ein Perspektivwechsel lohnt und ist heute einfacher zu realisieren als zu meienr Zeit.

Viele Grüße

Joe
 
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Ich studiere Psychologie, das nimmt einem nur die Freude an Mitmenschen - dafür weiß man Hunde umso mehr zu schätzen

:-D Der Spruch hat mir den Abend versüßt!

Konnte auch meine beiden letzten Studienjahre für die Jungjägerzeit und auch viele Besuche auf dem Schießstand nutzen, herrlich wars!
 
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Er ist und bleibt letztlich ein Trottel, welcher viel zu viel Geld für diesen Mist ausgibt, wo er doch Fleisch viel effizienter und billiger aus der Tiefkühltruhe haben könnte.

Das was du da billig aus der Tiefkühltruhe holst hat doch mit Fleisch nichts mehr zutun. Unglaublich wie man einen Jäger als Trottel bezeichnet weil er Wildbret essen will anstatt das Zeug aus der Schweinefabrik.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6729

Guest
Das was du da billig aus der Tiefkühltruhe holst hat doch mit Fleisch nichts mehr zutun. Unglaublich wie man einen Jäger als Trottel bezeichnet weil er Wildbret essen will anstatt das Zeug aus der Schweinefabrik.
Ich glaube du hast mein -zugegeben etwas wirres- Post nicht verstanden.

Natürlich gibt es, was Qualität und Auswirkungen wie bspw. ökologischen Fußabdruck anbelangt, kein optimaleres Produkt als Wildfleisch. Schließlich ist es ja eine nachwachsende Ressource welche abgeschöpft werden sollte.

Nur, wenn man bedenkt wie viel Aufwand an Geld, Zeit und Mühen in Deutschland vom Entschluss sich zum Jagdkurs anzumelden bis zum ersten, selbst erbeuteten Stück Fleisch nötig sind, so kann man dies nicht mehr mit Vernunft bemessen. Stattdessen müssen diejenigen Menschen, welche sich das freiwillig antun, tatsächlich Trottel sein. ;-)

PS: @Mohawk du hast PN!
 
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Na da bin ich doch mal gerne "Trottel".Schieße mir mein Essen selber und kann den dann durchaus sehr gut heraus schmeckbaren Unterschied dieses Essens zum herkömmlichen Fleisch, dann voll auch genießen. Mir reicht das letztlich völlig. Wenn dabei auch noch eine Trophäe mit abfällt - perfekt!
 

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