Aber nun lasst uns hier bitte nicht den tröt des TS zerbomben, er soll bitte weiter von den Erfahrungen mit seinem Junghund berichten.
Hasenspur ist in der Beziehung doch ein Klassiker. Die einen tun zuviel, die andern zu wenig, die dritten das falsche. Kann man nicht genug drüber reden im Vorfeld, seine Erfahrungen sammeln mit dem jeweiligen Hund muß dann jeder alleine.
Meine Wenigkeit machte zum Einstieg den Fehler, auf den Prüfer zu hören, als er sagte, ich solle den Hund jetzt loslassen. Mein Bauch war zwar der Ansicht, daß der Hund noch nicht auf den Hasen fokussiert war, und er sollte recht behalten, aber als blutiger Anfänger in Hundedingen tut man, was man gesagt kriegt. Der Hund hat dann das nächste Maisfeld angenommen, und erst mal ne Stunde lang das Revier auf links gedreht. Im Anschluß hat er dann noch ne hervorragende Hasenspur abgeliefert. DJT übrigens.
Hasenspur geübt hatt ich vorher nach Vorschrift vom Club. Nicht zu oft (max. ein halbes Dutzend mal), Hund den Hasen nicht sehen lassen (DJT trägt man unterm Arm, Augen zuhalten), nicht direkt an der Sasse ansetzen. Funktioniert auch bei Bracken. Wer ein übriges tun will, macht nen Probelauf in der Gegend, in der die AP stattfindet: sattgrüne Wiesen sind keine furztrockenen Äcker....
Ablaufleine ist kein Hexenwerk, ein glatter Strick durchs Halsband und gut ist. Wer seinen Hund kennt und Routine hat, kann das auch weglassen. Zuviel Routine sollt er aber aus Motivationsgründen nicht haben, daher siehe oben.
Viele haben ein Problem damit, daß der Hund sich vom Führer löst. Was bei der Hasenspur schon schlecht rüberkommt, wird bei Schußfestigkeit und Art der Suche dann zur Katastrophe. Da kann man tauben Ohren predigen. Hund büchst ja bei jeder Gelegenheit aus, der macht das schon. Daß die Situation auf der Prüfung oder am DJ-Stand aus Sicht des Hundes eine völlig andere ist als beim Gassigang, ist Zweibeinern anscheinend extrem schwer zu vermitteln.
Es ist richtig, daß der Spurlaut oft nicht sofort in Erscheinung tritt, sondern ein paar mal braucht, bis er ertönt. Das hat aber nichts damit zu tun, daß der Laut dem Hund beigebracht werden müßte, sondern damit, daß er das, was er riecht, mit Beute in Verbindung bringen muß. Ist diese Verknüpfung passiert, ist er automatisch spurlaut (sofern die Gene es erlauben).
Manche veranstalten zur Motivation des Hundes noch ganz andere Dinge, das gibt dann ne super Hasenspur, dafür gehen Jahre ins Land, bis sich der Hund auf DJ für was anderes als Hasen interessiert. Suum cuique.
NB. Das "selber den Hasen suchen lassen" des Verein Dachsbracke liefert bekanntermassen durchwachsene Ergebnisse und ist nicht unumstritten. In Anbetracht der Tatsache, daß man als Richter ohnehin ein Problem hat, angewölfte Leistung von erübter Leistung zu trennen, macht man sich das Leben damit imho nicht leichter. Alle anderen Vereine (in Deutschland) trennen das bzw. verzichten ganz auf den Suchenteil. Bei Rassen, die viel auf Schweiß geführt werden, wird das eh zur Farce. In anderen Ländern werden die Hunde selektiver geführt, oder man verzichtet auf die Unterscheidung von Spur- und Fährtenlaut.