Spurlaut am Hasen ex "Ausbildung Bracke"

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...Gerade Fuchs scheint immer rückläufiger in der Freigabe zu werden. Ich weiß nicht, ob die einfach die Bälge nicht mehr verwerten können/wollen oder was da los ist, auf jeden Fall sind sie oft nicht frei.

...

Busch hat das in #60 etwas kryptisch formuliert ;): "Wenn mancher Sauschütze disziplinierter und ehrlicher wäre, könnte man Füchse sicher mitschiessen, hätte aber dennoch mehr Kontrollen nach der Jagd."

Früher, als Füchse auf DJ noch überwiegend freigegeben waren, wurde von den weniger ehrlichen Schützen gern ein "Fuchs gefehlt" an die Jagdleitung durchgegeben, insbes. bei weiträumig abgestellten DJen. Real war der "Fuchs" halt leider oft eine angeschweisste oder gefehlte Sau. Nach einer Weile hatten die Veranstalter (egal ob Staat, Land, Kommune oder Pächter) gemerkt, dass man besser fährt Füchse nicht freizugeben und für jeden abgegebenen Schuss ne Kontrollsuche durchzuführen. Gruss W.
 
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Wenn Du das sagst. :cool:

Trotzdem seh ich es als notwendig, um zumindest den Stand zu halten. Was passiert, wenn nicht auf bestimmte Dinge
geachtet wird, wissen wir alle.

Entweder eine Anlagenprüfung hat züchterische Aussagekraft oder so wie du es einschätzt, eben nicht. Ich kenne mich mit den APen der Bracken nicht aus, aber ich für meinen Teil vermute, daß die Brackenvereine APen durchführen, weil sie an die züchterische Aussagekraft glauben. Zumal die Hasenspur in hohem Maße anlagenbedingt ist. Richtige Spurfanatiker lassen sich auch nicht durch schlechtes Ansetzen aus dem Tritt bringen, die suchen sich die Spur!
 
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Warum führen VDD und alle anderen Hühnerhund-Verbände VJPen und HZPen durch, bei denen so ganz offensichtlich alle Ergebnisse unterhalb der 10 Punktevon vollkommen überambitionierten HFn quasi schon als Totalversagen angesehen und als Einspruchsgrund herangezogen werden.
Warum werden Hunde grundsätzlich jeweils zwei mal zur VJP und/oder HZP gemeldet?
Ich habe noch nie einen Einspruch auf einer VJP oder HZP selber erlebt und auch noch von keinem Einspruch gehört, der mit einer Note unter 10 begründet wurde.

Es werden auch nicht grundsätzlich alle Vorstehhunde zweimal zu VJP oder HZP gemeldet. Es werden allerdings zuviele Hunde aus sportlichem Ehrgeiz heraus zweimal gemeldet. Wenn man sich dann aber mal die Wiederholungsergebnisse anschaut, so sind die Veränderungen bei den Anlagenfächern meist minimal und selbst bei den Abrichtefächern tut sich nicht besonders viel.
 

z/7

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Entweder eine Anlagenprüfung hat züchterische Aussagekraft oder so wie du es einschätzt, eben nicht.
Wo hätte ich das gesagt? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß übermäßiger Fokus auf eine gute Hasenspur eine korrekte Beurteilung erschwert, wenn nicht unmöglich macht. Wenn man genug Hasen hat, wär es andersrum sogar besser.

Wünschenswert wäre ein breites Mittelfeld von Hunden, die Gelegenheit hatten, ihre Anlagen zu entdecken, aber noch nicht groß daran rumgefeilt haben. Je einheitlicher die Vorbereitung, desto vergleichbarer die Ergebnisse.
Weil eben die Unterschiede in den Anlagen innerhalb einer Rasse inzwischen relativ gering sind. Das fällt besonders auf, wenn man Vertreter einer anderen Rasse bei derselben Prüfung sieht.

Das Problem ist, daß die Bewertung in meßbaren Einheiten erfolgt, und 10 Minuten sind nun mal 10 Minuten und 500 m sind 500 m, ob der Hund das aus dem Effeff macht oder seine zweite Spur arbeitet, geht daraus nicht hervor.

Meine Kritik an der Art und Weise der Anlagenprüfung ist kein Plädoyer für eine Abschaffung. Im Gegenteil. Ich sehe nur die Schwachpunkte des gegenwärtigen Systems.
 
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Wo hätte ich das gesagt? Ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß übermäßiger Fokus auf eine gute Hasenspur eine korrekte Beurteilung erschwert, wenn nicht unmöglich macht. Wenn man genug Hasen hat, wär es andersrum sogar besser.

Auf was soll denn der Fokus bei einer Bracken-AP auch sonst liegen als auf der Hasenfährte? Dass es dabei Unterschiede in den zu bewertenden Anlagefächern gibt liegt alleine schon in der Tatsache begründet, dass es sich bei allen Beteiligten - Hund, HF Hase - um Lebewesen handelt.

Weil eben die Unterschiede in den Anlagen innerhalb einer Rasse inzwischen relativ gering sind. Das fällt besonders auf, wenn man Vertreter einer anderen Rasse bei derselben Prüfung sieht.

Nö, das fällt dann viel mehr deswegen auf, weil man nach wie vor vereinsspezifisch unterschiedliche Sichtweisen und Interpretationen bei der Einstufung all dessen hat, was jenseits der reinen Zeitmessung liegt - und selbst da gibt es Unterschiede im Detail!
Bestes Beispiel dafür ist die bereits diskutierte Frage der "Art der Suche", schon wir beide sind uns ja da nicht einig, und in einem Teil der BZVs wird sie nicht einmal geprüft.

Das Problem ist, daß die Bewertung in meßbaren Einheiten erfolgt, und 10 Minuten sind nun mal 10 Minuten und 500 m sind 500 m, ob der Hund das aus dem Effeff macht oder seine zweite Spur arbeitet, geht daraus nicht hervor.

Selbstverständlich stehen ja die 10 Minuten nicht alleine und separat, sondern im gleichen Kontext wird z.B. auch die Fährtensicherheit bewertet. Und selbst bei den 10 Minuten bleiben reichlich Spielräume zur Diskussion

Meine Kritik an der Art und Weise der Anlagenprüfung ist kein Plädoyer für eine Abschaffung. Im Gegenteil. Ich sehe nur die Schwachpunkte des gegenwärtigen Systems.

Mit dem derzeitigen Prüfungssystem ist es wie mit der Demokratie: sie ist die schlechteste aller Regierungsformen - ausgenommen alle anderen...
 

z/7

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Nö, das fällt dann viel mehr deswegen auf, weil man nach wie vor vereinsspezifisch unterschiedliche Sichtweisen und Interpretationen bei der Einstufung all dessen hat, was jenseits der reinen Zeitmessung liegt - und selbst da gibt es Unterschiede im Detail!
Jetzt hab ich das ein dutzend mal gelesen, und versteh immer noch nicht, was Du damit sagen willst. Vllt hülfe ein konkretes Beispiel?
 
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Weil eben die Unterschiede in den Anlagen innerhalb einer Rasse inzwischen relativ gering sind. Das fällt besonders auf, wenn man Vertreter einer anderen Rasse bei derselben Prüfung sieht.
Innerhalb jeder Rasse gibt es mehr oder weniger große Unterschiede.
 

z/7

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Innerhalb jeder Rasse gibt es mehr oder weniger große Unterschiede.
?

Die POs reflektieren bei den meisten Rassen ein Zuchtstadium, das lange passé ist. Wie oft kommt es denn vor, daß man für einen Hund das unterste Level einer Kategorie bemühen muß? Völlig normal, denn das ist ja das Ziel der Zucht, alles andere wäre ein eklatantes Versagen.
 
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?

Die POs reflektieren bei den meisten Rassen ein Zuchtstadium, das lange passé ist. Wie oft kommt es denn vor, daß man für einen Hund das unterste Level einer Kategorie bemühen muß? Völlig normal, denn das ist ja das Ziel der Zucht, alles andere wäre ein eklatantes Versagen.

Kann man sehr schön im DGStB nachschauen, passiert immer mal wieder, dass ein Hund in einem oder mehreren Teilfächern mit einer 0 oder 1 nach Hause fährt. Übrigens auch wesentlich häufiger als mit einer 4h (deren Vergabe habe ich selbst z.B. erst einmal erlebt - "leider" nicht bei meinem Hund!)
Ist aber auch völlig normal, Mendel lässt sich halt nicht umgehen...
 
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Jetzt hab ich das ein dutzend mal gelesen, und versteh immer noch nicht, was Du damit sagen willst. Vllt hülfe ein konkretes Beispiel?

Bleiben wir alleine bei den 10 Minuten als Bemessungsgrundlage: Wo findet die Arbeit statt? Wenn die Arbeit beim einen Verein regelmäßig im Wald mit rel. gemäßigtem Innenklima durchgeführt werden, beim anderen dagegen im Zweifel auf dem staubtrockenen Acker, fängt die unterschiedliche Sichtweise schon an.
Und wenn dann die Frage im Raum steht, ab wann die Arbeit bewertet wird und wann der Zeitraum zu Ende ist, isses mit den unterschiedlichen Sichtweisen noch nicht am Ende.
Zwei Arbeiten mit 10 Minuten...
 

z/7

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Bleiben wir alleine bei den 10 Minuten als Bemessungsgrundlage: Wo findet die Arbeit statt? Wenn die Arbeit beim einen Verein regelmäßig im Wald mit rel. gemäßigtem Innenklima durchgeführt werden, beim anderen dagegen im Zweifel auf dem staubtrockenen Acker, fängt die unterschiedliche Sichtweise schon an.
Und wenn dann die Frage im Raum steht, ab wann die Arbeit bewertet wird und wann der Zeitraum zu Ende ist, isses mit den unterschiedlichen Sichtweisen noch nicht am Ende.
Zwei Arbeiten mit 10 Minuten...
Oh, da haben wir uns mißverstanden. Ich sprach von derselben Prüfung mit Hunden unterschiedlicher Rassen. Kommt ja häufiger vor, da die Brackenzuchtvereine ja rasseübergreifende APs für die angeschlossenen Vereine machen. Bei den Vorstehern ja auch nicht anders.

Und da kann man sehr schön sehen, wie verschiedene Rassen an dieselbe Sache ganz anders herangehen. Wird natürlich bei der Bewertung auch berücksichtigt, dafür gibts ja den ganzen Katalog an rassespezifisch abweichenden Regeln von der allgemeinen Bracken-PO.

Die von Dir angesprochenen Unterschiede in den äußeren Umständen hat man auch innerhalb einer Rasse. Ich hatte nicht umsonst empfohlen, den Prüfling vorbereitend im Prüfungsgebiet in spe mal nen Hasen arbeiten zu lassen. Denn nicht jeder hat Prüfungstermine vor der Haustür. Letzteres ist imho eines der größeren Probleme überhaupt. Die Schwelle für ein Engagement nimmt mit der Entfernung zu, trotz heutiger Mobilität. Das kann man den Führern vorwerfen, es ist aber auch ein Ausfluß der aktuellen jagdlichen Bedingungen. Wo Hasen ein kostbares Gut sind, werden sie kaum bejagt, und Prüfungsreviere sind rar. Viele sehen dann auch nicht die Notwendigkeit einer Prüfung auf eine Wildart, die später keinerlei Rolle mehr spielen wird im jagdlichen Leben des Hundes. Diesen Konflikt zwischen sachlicher Notwendigkeit (Hasenspur im Feld eben wegen Einsehbarkeit und gut ansprechbarem Schwierigkeitsgrad) und praktischen Bedingungen (wenig Hasenreviere) werden wir nicht lösen können.
 
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Und wie oft entspricht die 0 oder 1 den tatsächlichen Anlagen?

Da den Richtern in aller Regel bewusst ist, was eine Note <3 in den vier Teilfächern der AP für den Hund bedeutet, behaupte ich mal: in den allermeisten Fällen! Zudem ist jedes Teilfach der AP - außer der Schussfestigkeit - durch eine entsprechende GP-Note ausgleichbar
 

z/7

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Da den Richtern in aller Regel bewusst ist, was eine Note <3 in den vier Teilfächern der AP für den Hund bedeutet, behaupte ich mal: in den allermeisten Fällen!
Muß er halt die Prüfung nochmal laufen, das ist doch kein Beinbruch. Die von Dir geschilderte Vorgehensweise entspricht nicht meinen Erfahrungen. Hingegen habe ich schon ziemlich oft erlebt, daß die Bewertung eben nicht der Realität entsprach. Aus den von mir weiter oben angesprochenen vielfältigen Gründen.
 

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