Stand zum Thema aufgebrachter Landwirt

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Rübezahl

Guest
Cast,
mit Landwirten hast du offensichtlich gar keinen Kontakt. Hast du mal mit einem gesprochen? So richtig von Angesicht zu Angesicht? Wird kaum der Fall gewesen sein, sonst wäre dir die Messtellenproblematik genauso bekannt wie die Probleme der Umsetzung immer neuer EU Richtlinien. Vielleicht gehst du deine "Argumente" mal nicht per Flyer aus dem Wahlkreisbüro der Grünen holen. Vom hohen Roß aus merkt man nicht wie tief der Schlamm ist.
 
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Und du glaubst, daß das nur Bauern betrifft?

Die Bergleute im Ruhrpott hatten dasselbe Problem, Strukturwandel.
Die Stahlkocher und wie sie alle heißen. Hätte es keinen Strukturwandel in der Landwirtschaft gegeben, würdest du noch mir dem Pflug hinter einem Pferd herlaufen.
Das heulen und zähneklappern geht erst richtig los, wenn sich die EU entschließt ihrem Gründungszweck zu entsagen und sich völlig aus den Subventionen der Landwirtschaft zurückzieht und alles dem freien Markt überlässt.
Siehe Amiland.
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat nur einen entscheidenden Unterschied: Er verändert die Landschaft. Aus Sicht des Naturschutzes ist das ein Problem.
 
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Logisch, die Landwirtschaft hat nichts mit dem Eintrag von Nitraten ins Grundwasser zu tun.

Die Landwirtschaft sorgt in nicht unerheblichem Maß für Schäden am Grundwasser, Böden, Insektenleben, Rückgang des Niederwilds usw...
 
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Logisch, die Landwirtschaft hat nichts mit dem Eintrag von Nitraten ins Grundwasser zu tun.

Die Landwirtschaft sorgt in nicht unerheblichem Maß für Schäden am Grundwasser, Böden, Insektenleben, Rückgang des Niederwilds usw...
Das Problem ist, dass Du die Fortschritte nicht siehst.
Die roten Gebiete werden immer kleiner.
Im Löß macht die Nitratfront rund einen Meter pro Jahr. Wenn das Grundwasser hier in der Börde belastet wäre, ist es aber nicht, hat meine Düngung heute erst in Jahren Einfluss auf den Grundwasserkörper.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Nein Cast, in deinen Beiträgen (zum Teil sogar gelöscht worden) lässt du einen Hochmut, Verachtung und eine Arroganz gegenüber Bauern, aber nicht nur Bauer, erkennen die ihresgleichen sucht. Deine Emphatie reicht gerade so für dich selber.
So ist es und ob man das in einem Jagdforum dulden sollte ist für mich fraglich. Wir jagen auf den Grundflächen der Landwirte und haben eine Geschäftsbeziehung zu unseren Verpächtern, dabei ist gegenseitiger Respekt ein wichtiger Faktor.
In unserer Gegend würde so jemand nie eine Jagdmöglichkeit bekommen und das ist auch gut so!
 
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Es gibt überall schwarze Schafe (sogar im Wolfsgebiet) und Kontrolle ist wichtig. Zu meinen, dass man die heimische Landwirtschaft einfach dem internationalen Markt überlassen soll, ist aber zu kurz gedacht. Auf schwarze Schafe im Inland, hat man als Gesellschaft noch irgendwie Einfluss und es herrscht Transparenz, was man auch daran merkt, dass sich viel zum Besseren ändert.

Wenn unsere Nahrung zur Gänze vom freien Markt käme, hätten wir keine Kontrolle und Transparenz gäbe es wohl nur beim Preis.

Und das ständige Gejammere, dass eh alles sch.... ist kotzt mich mittlerweile auch an. Muss man halt was tun.

Erfolgreiche NGOs treiben sich auch nicht im Wald herum. Hundert Aktivisten, die wie die Pilze im Wald rumstehen sind nicht so erfolgreich wie ein bezahlter Lobbyist im Bundestag oder Nationalrat und das weiß jede NGO. Der Maßanzug ist mächtiger als die Baggy pant.
 
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Ich kann jeden Bauern verstehen, der aufgebracht ist - und das aus vielerlei Gründen.

Die politischen Vorgaben begünstigen die (industriellen) Großbetriebe, während die Kleinbauern, die oftmals ökologisch wertvoller ihr Eigentum bewirtschaften, durch Auflagen und deren Kosten an den Rand des Ruins getrieben werden, bzw. manche (wünschenswerte) Bewirtschaftungsformen aufgeben müssen.

Wenn es nicht mehr möglich ist Pferdemist (Heimat vieler Insekten) auf die Felder auszubringen sollte jeder erkennen, daß die deutsche und EU Landwirtschaftspolitik nur Teil eines umfassenden Staatsversagens sind.
 
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Das wäre mal der erste Schritt, die Abkehr von der aktuellen EU Landwirtschaftspolitik.
Glaubst du daran?
Frag mal die Weinkönigin. Die wirbt lieber für Nestle.....
 
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Vielleicht kann mir einer der hier ja in Menge anwesenden Landwirte mit Zahlen aushelfen?

- Wieviele Schweine werden in dieser Republik in Massentierhaltung erzeugt und wieviele dürfen als glückliche Schweine auf Wiesen in Freilandhaltung laufen? Oder haben wenigstens mehr als das gesetzlich vorgegebene Mindestmaß im Stall?
- Wieviele Kühe sind in Massentierhaltung zur Milcherzeugung eingestallt und wieviele dürfen wenigstens für ein halbes Jahr auf die Weide? Selbiges für Bullenmastanbindehaltung und Freiland oder Offenstall?
- Wieviele Bauern bestellen in der gewohnten "guten fachlichen Praxis" ihre Äcker und wieviele erzeugen als Biobauern?

Ich habe in hier geführten Diskussionen immer den Eindruck, dass im Forum nur die "guten" Bauern vertreten sind, kann natürlich Zufall sein. Natürlich gibt es die und vor denen habe ich auch Respekt. Aber ich bin nicht blind und war in meinem Leben mit meinem Nachwuchs gut ein Dutzend mal auf Höfen im Schwarzwald und Bayern in Urlaub und was ich da in den Ställen gesehen habe, widerspricht der schönen bunten Welt, die hier gezeichnet wird, allemal. Stallanbindehaltung, Kälber werden umgehend von den Müttern getrennt und in kleine Boxen verfrachtet und die Gülle mehrmals im Jahr auf die Wiese, gute fachliche Praxis halt. Aber das wisst ihr besser als ich...
Einer der drei letzten Landwirte in meinem Dorf betreibt Bullenmast, ist auch Jäger, deshalb war ich schon in seinem Stall. Die Stricke, mit denen die Tiere ihr Leben lang angebunden sind, dürften keinen Meterfuffzig haben.

Was Nitratwerte angeht und die Ursächlichkeit dieser Werte, kann ich als Kommunalbeschäftigter im Umweltschutz und speziell Wasserrechtler nur müde lächeln...
Keine 30 km von hier haben wir den größten "Gemüsegarten" Deutschlands, die Vorderpfalz.
Bis zu fünf Ernten im Jahr, ich würde mir mal die Nitratwerte in dem Gebiet anschauen, Stichwort Meckenheim/Pfalz...
Bei uns im Stadtgebiet das gleiche, wir haben inzwischen über 50ha verseuchte Böden, weil die Bauern ungeprüft Klärschlämme ausgebracht haben etc.pp.

Nochmal zur Verdeutlichung: Ich möchte weiß Gott kein Bauernbashing betreiben, aber ihr redet euch hier die Welt schön. Natürlich haben die im Forum versammelten Bauern einen anderen Blick auf das von ihnen bestellte Land, weil sie eben auch Natürschützer sind, hoffe ich wenigstens. Aber in der Masse ist es eben nicht so. Gottseidank findet in den letzten Jahren ein Umdenken statt, aber nicht schnell genug. Auch ein Verschulden der Bundesregierung, die die Kleinen nicht genügend fördert. Aber nach der kommenden Bundestagswahl dürfte sich das mit den Grünen ja ändern...
 
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Es wird hier immer wieder von NGO gesprochen! Ich lebe in der Heide und wir haben hier mit den höchsten Wolfsbesatz Deitschlands. Trotz meines Ausscheidens aus dem Forstdienst bin ich täglich in meinem ehemaligen Revier und in vielen anderen Revieren unterwegs - bisher habe ich nie Kontakt zu einer NGO bekommen und habe auch nie jmd. von einer solchen Organisation draussen angetroffen!
Wo sollen die aktiv sein?
Ich habe einzig und alleine mit einem Wolfsbeauftragten ( der wohl in absehbarer Zeit KJM wird) und mit Raul Reding von der LJN Kontakt in Sachen Wolf gehabt!
in Deutschland werden jährlich ca. 33.000 DNA Untersuchungen bezüglich Wolf voregenommen.
Irgendwer muß die ja einsenden. Die Kostenfrage mag ich gar nicht anschneiden.
 
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