starke Keiler Standwild?

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Hallo Foristengemeinschaft!
Eine Frage an die Schwarzwildjäger, die mehr Erfahrungen mitbringen als ich: Haben starke Keiler ein Revier oder sind es Vagabunden? Der Grund meiner Frage ist die Tatsache, dass ich einen reifen Keiler auf der Wildkamera hatte und auch vorher schon gefährtet habe. Ich kann den Keiler schießen, möchte aber die oben genannte Einschätzung, damit ich für mich entscheiden kann, wieviel ich an Zeit und Arbeit da reinstecke. Wenn er kommt, dann kommt er eben, oder gezielter tage- oder wochenlanger Ansitz?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Also ich habe einen im Visier, der kommt beständig immer mal wieder und hält sogar die Wechsel relativ treu ein.
Aber gepasst hat es bisher noch nicht.
Irgendwann kommt der mir auch noch passig!
Allerdings machen Keiler etwas anders als die schwachen Stücke, den sonst wären die nicht alt geworden...........
 
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meiner Erfahrung nach sind alte Keiler kein Standwild, sondern nur im Herbst bei einer guten Mast in einem ergiebigen Eichen-/Buchenbestand eine kurze Zeit standortreu. Diese temporäre Standorttreue dauert meistens so lange, wie ausreichend Mast vorhanden ist (kommt also auch auf die größe des Bestandes an) und wie anderes SW dort hineinwechselt.
Was alte Keiler gar nicht mögen sind Frili/ÜL-Rotten. Die sind ihnen zu laut und zu heckisch.
Deshalb bringt es auch nicht viel alte Keiler anzukirren. Viele denken, daß mit vielen Kirrungen die Möglichkeit steigt, reife Keiler schußgerecht vor die Büchse zu bekommen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Es lockt das jugendl. SW zu Haufe an und vergrämt damit die alten Einzelgänger, die zudem viel zu schlau sind, sich bei hellem (Vollmond-)Licht breit an der Kirrung zu zeigen.
Die Keiler die dort geschossen werden, sind meist unerfahrene 2-4jährige der 80-90kg Klasse und die gillt es ja größtenteils zu schonen.
Alte Keiler schießt man durch eine zufällige, heimliche Begegnung (deren Heimlichkeit durchaus mit der eines alten Feisthirsches vergleichbar ist), durch angehen der Fährte bei einer Neuen (was in den immer schneeärmeren Winter aber immer schwieriger wird) oder bei einer Gesellschaftsjagd auf dem Rückwechsel, die von ihnen, wie auch vom Fuchs, mit Vorliebe genommen werden.
Die Dicke, die mit der gesprengten Frili-/ÜL-Rotte mit wegläuft ist i.d.R. eine Bache und kein Keiler der auf "die Frilis aufgepaßt" hat. Da sollte der Finger unbedingt gerade bleiben, daß wird sonst, wie gesagt, nicht der "Lebens-Keiler" sondern die "Lebens-:poop:".

Grüße
Sirius
 
G

Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Ich habe eine Revierecke von ca. 100ha da steht jedes Jahr absolut zuverlässig ein einzelner Keiler als Standwild. Allerdings nur immer zwischen Anfang April und Oktober. Das kann, aber muss kein altes Stück sein. Über die Jahre reichte da die Spanne vom Überläuferkeiler bis zum alten Bassen. Ich glaube es ist jedes Jahr ein anderer, auch dann wenn er nicht bei mir erlegt wird. Entweder suchen sie sich nächstes Jahr einen anderen Einstand oder er fiel bei einer DJ im Umfeld?

Also ich habe einen im Visier, der kommt beständig immer mal wieder und hält sogar die Wechsel relativ treu ein.
Aber gepasst hat es bisher noch nicht.

Kenne ich sehr gut. Da kann man sogar fast die Uhr danach stellen. der Wechsel wird aber so blitzartig überfallen, daß man nicht mal dazu kommt die Büchse zu heben. Im letzten Jahr hatte einer den Wurf bestimmt schon 10min rausgestreckt, der Rest war verdeckt. Da hatte ich die Büchse sogar schon eingezogen, aber das Stück überschoss die paar Meter Freifläche wie eine Rakete.
 
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Hallo.

Ich glaube, dass Keiler sehr wohl regelmäßig feste Einstände haben. Diese wechseln allerdings mit der Jahreszeit, wobei Ruhe, Nahrungsangebot und andere Dinge eine Rolle spielen. Während der Rauschzeit ziehen sie sicher weiter umher und bedienen sich dann im Laufe der Wochen verschiedener Tageseinstände.
Bei alten Keilern ist die Jagd an der Kirrung nach meiner Erfahrung eher nicht zielführend. Ich habe mehrfach beobachtet, wie während der Rauschzeit Kirrungen umschlagen wurden um sich Witterung der Rotten zu holen. Mehr aber nicht.
Erfolgversprechend sind eher Ansitze am Wechsel zum/vom Tageseinstand. Ein wirklich alter Keiler würde aus meiner Sicht die Mühe lohnen, insbesondere wenn man das Wildpret auch noch verwerten kann.

wipi
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

Guest
Erfolg einer Kirrung hängt ja auch von Jahreszeit und Äsungsangebot im Umland ab. In dem von mir genannten Zeitraum ist es recht sinnlos, weil es da jede Menge leckere frische Äsung gibt.

Malbaum und Suhle sind die Magneten.
 
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In den letzten 5 Jahren wurden bei uns zwei Keiler vom Ansitz mit über 100kg erlegt (118 und 131 kg). Beide waren vorher nicht gesehen worden, auch auf keiner Wildkamera. Bei uns sind schwere Keiler kein Standwild.
 
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Vorab, trotz vieler von mir erlegter Sauen, waren nur 3 reife Keiler dabei, dieses ist der Tatsache geschuldet, dass ich kein Interesse an Keilerwaffen habe, schwere Stücke nicht gut verkaufen kann und ich lieber weibliche schieße, um den Zuwachs zu begrenzen.
Einer nahm mich als Hundeführer, beim Durchgehen an und musste geschossen werden, damit meine Hose heil blieb. Einen hab ich bei einem Freund geschossen, dort saßen wir zu dritt auf 3 Hochsitzen verteilt auf 750 m entlang einer Waldkante, es war Oktobermond und ich saß an einem übergefrorenen Rapsschlag. Dieser Brocken tauchte auf ca 400m Entfernung im Nachbarrevier auf und näherte sich im Laufe einer Stunde, langsam meinem Sitz. 50 m vor meinem Sitz, in Richtung Keiler war ein Steinhaufen mit ein paar Weizenkörnern darunter, der Keiler tat so als interessierte ihn die Kirrung nicht und startete durch um den Hochsitz zum Windholen zu umschlagen. Damit hatte ich allerdings gerechnet und den Drilling im Anschlag...
Der Dritte lief mich auf offenem Acker an, als ich eine Rotte mit Frischlingen anging. Den musste ich schießen, da er in meinen Wind gezogen wäre.
Reife Keiler gehen solange einzeln, bis irgendwo ein rauschiges Stück ist. Ich hatte auch auf frischer Weizenstoppel mal einen vor, der mit ca. 30 Überläufern in der Rotte kam, ich habe eine Bache von 40 kg geschossen.
 
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Ich habe ihn an einem Wechsel bestätigt, der zwischen bekannt guten Einständen und einem Sumpf-/Teichgelände liegt. Ich habe für Ansitzmöglichkeiten gesorgt, aber auch über eine zusätzliche Kirrung nachgedacht. Das lass ich wohl besser sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Wenn du da sitzen willst, wirf gelegentlich mal ne handvoll Walnüsse an den Wechsel die kennt er dann und vielleicht stoppt er da mal kurz um die eine oder andere Nuss zu knacken.......... nur das was son in ne hohle Hand passt, macht ein Kumpel so wenn er am Wechsel sitzt um das Wild noch kurz zu stoppen.........
 
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Wirklich alte Keiler haben sehr wohl ihren festen Einstand. Sie kennen ihr Revier wie eine Westentasche. Kirrungen meiden sie wie die Pest! Das wichtigste in ihrem Revier das sie ihre Ruhe haben! Bevorzugt werden Südhänge. Ist aber kein Muss. Werden sie immer wieder gestört,wechseln sie ihr Revier. In den meisten Fällen haben sie auch noch einen "Adjudanten" dabei. Hier oftmals einen jungen Keiler in der 50-70 kg Klasse. Alte Keiler laufen nie mit einer Rotte zusammen! Sie sind, außer in der Rauschzeit, Einzelgänger mit Adjt. und laufen wenn,paralell mit der Rotte. Schwere oder starke Keiler die an der Kirre erlegt werden sind oft junge 2-3 jährige.
Wie andere Foristen schon geschrieben haben. Solche alten bekommt man nur an deren Wechseln. Voraussetzung ist das man ihre Einstände kennt. Lediglich Wasser muß in der Nähe sein! Das ist schon ein guter Garant das Sauen in der Nähe sind.
 
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Gelöschtes Mitglied 25675

Guest
Wenn du da sitzen willst, wirf gelegentlich mal ne handvoll Walnüsse an den Wechsel die kennt er dann und vielleicht stoppt er da mal kurz um die eine oder andere Nuss zu knacken.......... nur das was son in ne hohle Hand passt, macht ein Kumpel so wenn er am Wechsel sitzt um das Wild noch kurz zu stoppen.........

das funktioniert am Besten, wenn man eine Kirrung anlegt, an der grundsätzlich nicht geschossen wird. Dort werden die Sauen an die Leckerchen gewöhnt, die dann an anderer Stelle tödlich sind.
:giggle:
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

Guest
Ähm nein.
Das funktioniert deshalb nicht so, weil man die vier, fünf Nüsse wohl kaum als Kirrung bezeichnen kann...... eher so wie wenn du auf dem weg zum einkaufen 2 Euro findest, man stoppt kurz und hebt die auf, nur mit dem Unterschied, das es bei der Sau während dessen knallt. Kommt die den Tag nicht, findet sie beim nächsten Besuch was zu naschen und lernt das war harmlos, bleibt beim nächsten mal wenn da wer saß und keinen Erfolg hatte stehen und nimmt die Nüsse..... die wecken einen auch wenn die zerkaut werden auf!
 

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