Steinadler an Bleivergiftung verendet;

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Akzeptiert einfach, dass Blei in Greifvögelmägen tödlich ist.
Und was ist mit Windrädern???? An den verenden tausende (Greif)Vögel jährlich !!!! Und sicherlich gibt's noch mehr Gründe warum so viele Greife verenden, aber es wird immer verbleite Munition als ,,Vogelkiller Nr.1" angeprangert....einfach nur zun k........
MfG.
 
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Dabei dürfte es sich allerdings kaum um Geschoßblei gehandelt haben, eher in Trinkwasser gelöstes Blei, oder? Und die vermehrte Aufnahme bei Kindern hängt mit dem Knochenwachstum zusammen?
Nein: Es handelt sich um metallisches Blei - allerdings mit nicht definiertem Oberflächenverhältnis. Stäube also möglich.
Kinder resorbieren Blei stärker durch vermehrten Stoffwechsel z. B.
Bei Stäuben spielt auch das Spielverhalten eine Rolle.
 
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Und was ist mit Windrädern???? An den verenden tausende (Greif)Vögel jährlich !!!! Und sicherlich gibt's noch mehr Gründe warum so viele Greife verenden, aber es wird immer verbleite Munition als ,,Vogelkiller Nr.1" angeprangert....einfach nur zun k........
MfG.
Da hast Du natürlich vollkommen recht. Wie so oft, in dem Land "in dem wir gerne leben", wird natürlich medienwirksam auf Nebenkriegsschauplätze abgelenkt.
Allerdings müssen wir Jäger auch einmal begreifen, daß es ein Fakt ist, daß aasfressende Greifvögel mit einer gewissen Regelmäßigkeit an Bleivergiftung verenden.
Ich persönlich finde den Tod des Steinadlerweibchens sehr bedauernswert. Als Falkner weiß ich wie gefährlich erlegtes Wild als Atzung für Beizvögel ist und deshalb jage ich auch aus Überzeugung bleifrei.
Abgesehen von meiner Wenigkeit, würde es der Jägerschaft gut zu Gesichte stehen, wenn sie diese Angelegenheit selber vorantreiben würde und nicht erst auf Druck hin, bzw. sich erst auf bleifrei umstellt wenn der Gesetzgeber uns zwingt.
Schließlich wollen wir uns als Naturfreunde und Naturschützer präsentieren und nicht als ewig gestrige.
Der Tod streng geschützter Arten kann uns nicht egal sein, sonst verlieren wir unsere Glaubwürdigkeit.
Außerdem finde ich es abstoßend und befremdlich, wenn hier ein nahezu kriminalistischer Nachweis verlangt wird, daß der Adler tatsächlich mit Geschoßblei vergiftet wurde.
Ich kann nur davor warnen, wir haben keinen guten Stand in der Öffentlichkeit.
Auch wenn die Jagdgegner herumpolemisieren und uns immer wieder verächtlich erscheinen lassen, Tatsachen verdrehen usw.
Wenn WIR glaubwürdig sein wollen, müssen WIR den Dreck vor der eignen Tür erst einmal wegkehren und vor allem SAUBER BLEIBEN.
Das gilt für alle Bereiche unseres jägerischen Handelns !
 
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Einige Zahlen aus dem angehängten PDF:

Im Werdenfelser Land, ... , sind seit 1966 insgesamt 39 tote oder verletzte Steinadler gefunden worden. Nur bei zehn Totfunden konnte die Todesursache ermittelt werden. Vier dieser Steinadler starben an Bleivergiftung, ...

... Auch ... und einem Bartgeier wurde 2006 in Bayern Bleivergiftung nachgewiesem.
Die nachgewiesenen Vergiftungen im Einzelnen:
  • 11.01.1990, immatur, ca 4 kg: Röntgenaufnahmen zeigen kleine Bleipartikel im Magen, Untersuchung durch Dr. Hebel (†);
  • 04.11.1994, Männchen, adult, 2,1 kg: vier Bleipartikel auf Röntgenbild, Untersuchung durch Institut für Geflügelkrankheiten, Oberschleißheim;
  • ohne Datum, Weibchen immatur, keine weiteren Angaben;
  • 04.05.2000, frischtot, Röntgenbild mit Geschoßresten, keine weiteren Angaben.
Warum nenne ich explizit auch den Bartgeier. Hierzu findet sich in dem PDF ebenfalls eine interessante Angabe:
In zwei Fällen erwies sich die den Bartgeiern zum Einfärben angebotene künstlich gefärbte Suhlflüssigkeit als bleihaltig. Da Bartgeier vor dem Einfärben regelmäßig das Färbesubstrat kosten und zumindest unter Gehegebedingungen die Suhlen häufig frequentieren, war es zur Bleiintoxikation gekommen.
Beim aktuellen Fall vermisse ich jedoch einige qualifizierende Angaben:
  • warum wurde der Vogel nicht nicht zur Staatlichen Vogelschutzwarte (nur wenige km entfernt in Garmisch) gebracht, sondern bis fast nach München?
  • warum wurde der Vogel nicht in Oberschleißheim geröngt bzw untersucht?
  • welche Institution hat die Untersuchung in diesem Fall durchgeführt?
  • welcher Dr./Prof. war federführend mit der Untersuchung betraut?
Quelle: AVIFAUNISTIK IN BAYERN, Band 3, Heft 2, S. 91-96, Dezember 2006
 

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  • Avifaunistik-Bayern_3_0091-0096.pdf
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Wenn WIR glaubwürdig sein wollen, müssen WIR den Dreck vor der eignen Tür erst einmal wegkehren und vor allem SAUBER BLEIBEN.
Das gilt für alle Bereiche unseres jägerischen Handelns !
Und vor allem sollten wir gegen besseres Wissen nicht behaupten, dass Blei harmlos ist und von evtl. Gefährlichkeit von Kupfer faseln. Diese dümmlichen Behauptungen kann jeder Oberschüler widerlegen.
Blei IST ein bedenklicher Stoff. Aber wenn wir das anerkennen und den Eintrag minimieren (NICHT völlig ausschalten z. B. mit gebondeten Geschossen) werden wir besser dastehen als mit der Leugnung des prinzipiellen aber geringen Risikos.
 
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sonst verlieren wir unsere Glaubwürdigkeit.
....haben wir überhaupt eine?

wenn hier ein nahezu kriminalistischer Nachweis verlangt wird, daß der Adler tatsächlich mit Geschoßblei vergiftet wurde.
Wenn so etwas behauptet wird, soll es auch bewießen werden, es wird ja auch unterstellt das die Adler an ,,Jägerblei" verendet sind.

wir haben keinen guten Stand in der Öffentlichkeit.
Daran ändert auch bleifreie Muni nix. Das hat ganz andere Gründe....
MfG.
 
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Da hast Du natürlich vollkommen recht. Wie so oft, in dem Land "in dem wir gerne leben", wird natürlich medienwirksam auf Nebenkriegsschauplätze abgelenkt.
Allerdings müssen wir Jäger auch einmal begreifen, daß es ein Fakt ist, daß aasfressende Greifvögel mit einer gewissen Regelmäßigkeit an Bleivergiftung verenden.
Ich persönlich finde den Tod des Steinadlerweibchens sehr bedauernswert. Als Falkner weiß ich wie gefährlich erlegtes Wild als Atzung für Beizvögel ist und deshalb jage ich auch aus Überzeugung bleifrei.
Abgesehen von meiner Wenigkeit, würde es der Jägerschaft gut zu Gesichte stehen, wenn sie diese Angelegenheit selber vorantreiben würde und nicht erst auf Druck hin, bzw. sich erst auf bleifrei umstellt wenn der Gesetzgeber uns zwingt.
Schließlich wollen wir uns als Naturfreunde und Naturschützer präsentieren und nicht als ewig gestrige.
Der Tod streng geschützter Arten kann uns nicht egal sein, sonst verlieren wir unsere Glaubwürdigkeit.
Außerdem finde ich es abstoßend und befremdlich, wenn hier ein nahezu kriminalistischer Nachweis verlangt wird, daß der Adler tatsächlich mit Geschoßblei vergiftet wurde.
Ich kann nur davor warnen, wir haben keinen guten Stand in der Öffentlichkeit.
Auch wenn die Jagdgegner herumpolemisieren und uns immer wieder verächtlich erscheinen lassen, Tatsachen verdrehen usw.
Wenn WIR glaubwürdig sein wollen, müssen WIR den Dreck vor der eignen Tür erst einmal wegkehren und vor allem SAUBER BLEIBEN.
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Und ich finde es abstoßend und befremdlich, dass wir Jäger wieder als Generalverdächtige hingestellt werden, ohne dass der Beweis erbracht wurde!!! Ich lebe nämlich gut und gerne in diesem Land in dem noch der Beweisumkehrschluss gilt und ich nicht mit voraus eilendem Gehorsam meine Unschuld beweisen muss.
 
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Natürlich ist es tragisch wenn eine andere als die beschlossene Tierart durch etwaige Metallvergiftung stirbt. Nicht desto trotz muss man dieses Problem durchaus ins Verhältnis setzten. Wie hoch ist der Anteil der Metallvergiftung an den nicht natürlichen Toden beim Steinadler, besteht hierdurch eine Übersterlichkeit oder trifft es eher alte Adler die am Ende ihres Lebens stehen. Sollte der Anteil der Metallvergiftungen in einem nur sehr geringen Maße für den Tod vereinzelter Adler verantwortlich sein sollte man hier durchaus eine „Kosten -Nutzen“ Rechnung aufmachen und ggf die Energie und das Geld in sinnvollere Schutzmaßnahmen investieren und nicht die Jagdfeindlichkeit wie eine Monstranz vor sich hertragen.
 
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bislang gibt es keinen Beweis dafür, dass sich Adler an metallischem Blei vergiften können, deren Magensäure für das anlösen von Blei zu schwach, wahrscheinlich auch die Menge zu gering und die Verweildauer im Körper zu kurz ist. Adler scheiden, wie andere Greife auch, vieles Unverdauliche durch Auswürgen in Form von Gewölle aus.

Ohne selbst bei einer Untersuchung dabei zu sein, oder den Vogel gefunden zu haben, kann ales behauptet werden, ohne dass das Gegenteil bewiesen werden kann. Man müsste wissen, ob der Adler innere Verletzungen im Magendarmtrakt hatte, was den Eingang von Keimen in die Blutbahn bewirkt und Sepsis (Blutvergiftung) auslöst.

Außerdem sollte man wissen, ob auch ein weiterer Adler vergiftet wurde, denn Adler fressen auch paarweise. Auch andere Vögel, wie Alpendohlen, Krähen und Kolkraben fressen Aas, wobei die Frage ist, ob das betreffende verluderte Wild gefunden und untersucht wurde. Bleivergiftungen kommen dennoch vor, aber nicht an metallischem Blei, sondern an Bleiverbindungen, dann aber nicht akut, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg.
Es kommt zudem dauf an, wer den Adler untersucht, denn jenachdem wird gefunden, was gesucht oder übersehen oder übergangen was gefunden wird.

Das Bundesjagdgesetz bedindet sich in der Phase der Novellierung und was bleihaltige Jagdmunition betrifft, hat man das aktuell auf das Verbot von Bleischrot in Feuchtgebieten beschränkt. Dennoch gibt es Jäger, die vorauseilend den BF-Hype anfeuern.

Wenn verschlucktes Bleimetall zu Vergiftungen führen würde, hätten sich, seit Wild mit Blei beschossen wird, in den letzten 300 Jahren Tausende von Wildfleischessern vergiften müssen. Dafür gibt es keinen einzigen Beweis.
Alle 10 bis 20 Jahre geistert ein vergifteter Adler durch die Gazetten, wenngleich bei der behaupteten Giftigkeit von Jagdblei das viel öfter vorkommen müsste, denn es kommt immer wieder vor, dass im Gebirge beschossenes Wild nicht geborgen werden kann, abstürzt und von Greifvögeln, Krähen und Füchsen gefressen wird.
 
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Nein: Es handelt sich um metallisches Blei - allerdings mit nicht definiertem Oberflächenverhältnis. Stäube also möglich.
Kinder resorbieren Blei stärker durch vermehrten Stoffwechsel z. B.
Bei Stäuben spielt auch das Spielverhalten eine Rolle.
Stäube sind lungengängig, wie es auch Dämpfe sind. So ist z.B. auch Quecksilberdampf giftig, aber ein verschlucktes Queckkügelchen aus dem Thermometer NICHT.
 
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Ja und die vielen Duckmäuser unter den Jägern fördern sowas...

Meinst Du damit:

Und vor allem sollten wir gegen besseres Wissen nicht behaupten, dass Blei harmlos ist und von evtl. Gefährlichkeit von Kupfer faseln. Diese dümmlichen Behauptungen kann jeder Oberschüler widerlegen.
Blei IST ein bedenklicher Stoff. Aber wenn wir das anerkennen und den Eintrag minimieren (NICHT völlig ausschalten z. B. mit gebondeten Geschossen) werden wir besser dastehen als mit der Leugnung des prinzipiellen aber geringen Risikos.

Dann erweist Du der Jagd einen Bärendienst.


bislang gibt es keinen Beweis dafür, dass sich Adler an metallischem Blei vergiften können,

Doch Heinrich, gibt es, wurde hier schon SOOOOO oft verlinkt über die letzten Jahre und sollte inzwischen auch bei Dir angekommen sein.

@Sauenglück:
Ja, man sollte das populationsökologisch betrachten und nicht nur auf Individuen bezogen, aber die von einigen praktizierte Komplettverleugnung und Totalopposition führt dazu, dass dann eben von der "Gegenseite" auch total agiert wird. In diesem Fall: "non-actio = reactio".
 
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Meinst Du damit:

Dann erweist Du der Jagd einen Bärendienst.

Doch Heinrich, gibt es, wurde hier schon SOOOOO oft verlinkt über die letzten Jahre und sollte inzwischen auch bei Dir angekommen sein.

@Sauenglück:
Ja, man sollte das populationsökologisch betrachten und nicht nur auf Individuen bezogen, aber die von einigen praktizierte Komplettverleugnung und Totalopposition führt dazu, dass dann eben von der "Gegenseite" auch total agiert wird. In diesem Fall: "non-actio = reactio".
Der Gegenseite ist es völlig wurscht wie argumentiert wird.
Was heißt "populationsökologisch"??`?
Entweder kann sich nachgewiesenermaßen ein Adler (oder anderer Greif oder Aasfresser) an verschlucktem Bleimetall vergiften oder nicht.
Wie war das doch eben mit Astra-Zeneca und Blutgerinseln????
So ganz populations-pandemisch gesehen.
 

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