Steinbockjagd in Vorarlberg.

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Recht interessant welch große Sprüche hier geklopft werden, wenn man dagegen die Stellungnahme der beteiligten hört😄
Finds zwar auch seltsam dies in einem Podcast zu machen (Edit: Bin auch nicht der größte Fan aller Beteiligten), aber es scheint mal wieder viel Wirbel um wenig bis nichts zu sein. Aber hey, erst mal schön drauf haun😂
 
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Ein Landschaftsschutzgebiet ist kein Naturschutzgebiet. Landschaftsschutz ist die geringste Flächenschutzkategorie, die macht höchstens bei Umwidmungen Probleme. Der ganze Tanz ist lächerlich.

Nicht, daß ich das toll fände, was die da abgezogen haben, da bin ich eher bei @Rehfreund .

Das, was da abgelaufen ist war (soweit einschätzbar) so legal, wie es vorhersehbar war.

Da ich ja nun, als mehr oder minder eingemeindeter Tiroler, seit langem da jagen gehe und 95% meiner Familie dort beheimatet ist, habe ich das Thema auf HOD recht aufmerksam verfolgt. Ich bin recht oft auf der (Alpen)Steinwildjagd gewesen und maße mir an, das einsortieren zu können.

Nachem ich vernommen hatte, dass zwei Piefkes ein Revier in Vorarlberg gepachtet haben, JagenNRW dort gefilmt hat und der Aufsichtsjäger, die personifiziert waidheilige Dreifaltigkeit (die aber mangels Pacht nicht richtig mitspielen darf) ist, habe ich dem Thema maximal 1 Jahr ohne massiven Stress gegeben.

oe24 titelte: Aufregung um deutsche Protz-Jäger in Vorarlberg. Das ist wiederum so lächerlich, wie es ahnungslos ist. Die Pächter, die tatsächlich nicht aussehen wie der typische Hochgebirgsjäger, haben dem Abschussplan folgend, eine Steingeiß geschossen, KEINEN kapitalen (und damit allgemein teuren) Steinbock.

Die waidheilige Vorarlberger Dreifaltigkeit, ihr Aufsichtsjäger, hat ihnen in einem dokumentierten Videobeitrag empfohlen, beim Aufstieg auf der kritischen Seite des Berges vor allem und nahezu ausschließlich auf ihre Sicherheit zu achten und sich eben ggf. am Berg zu sichern. Als dann die Presse anrückte hat das Aufsichtsjägerlein ganz offensichtlich eine Gedächtnislücke gehabt und ganz anders daher geredet.

Der vermeintliche Wildbiologe wird in einem Beitrag zitiert, Jäger würden ja üblicherweise auf den Wegen bleiben, wenn sie im Gebirge jagen. Sorry, wollte der Wildbiologe ein Späßchen machen, das ich nur nicht verstehe? Vielleicht bleiben Jäger im Hochgebirge auf den Wegen, wenn sie einen Jagdgastschlumpf mit unegalen Füßen dabei haben oder auch, wenn sie ein Wildbiologe begleitet. Steinwild kann man aber regelmäßig nicht bejagen, wenn man auf den Wegen bleibt. Da wo die wohnen, führen meistens keine Wege hin.

Wir haben an einigen sehr kritischen Stellen im Revier auch mal vereinzelt Tritte eingebohrt oder Bohrhaken mit Fixseilen gesetzt. Wo ist das Problem, das tun andere Nutzer der freien Landschaft im Hochgebirge auch. Ich habe im Revier einen guten (Jagd)freund und einen Bekannten durch Abstürze verloren, da muss kein Biotöffel daher kommen und etwas zur Nutzung von Wegen erzählen und/ oder wie man sich da bewegt.

Steinwild lebt nunmal mehrheitlich in steilem bis extrem steilen Gelände und damit ist auch der Absturz eines beschossenen Stücks nicht sooo ungewöhnlich. Natürlich versucht man das zu verhindern, der Aktionsspielraum ist aber häufig klein und ein paar Schritte des beschossenen Stücks sorgen dann auch schon mal für einen Absturz über 50 Meter.

Der alte Steinbock, den ich geschossen habe, hat auf den Schuss hin beispielsweise noch einige Meter zur falschen Seite gemacht, bevor er umgefallen und daraufhin abgestürzt ist. Nach sicher 60 bis 70 Meter über die Wand ist er dann eine steile Rinne runter. Einem glücklichen Umstand folgend ist die Rinne halbwegs begehbar und damit konnten wir den ohne Unterstützung bergen. Andere Stücke die ich geschossen habe, sind mir bei solchen Gelegenheit bis mehr oder minder direkt vor die Füße gerutscht/ gestürzt. Seinwild schießt man nicht irgendwo auf der Kleewiese um dann hinzulaufen und es einzusammeln.

Über eine Abtransport des Stücks per Hubschrauber mag man diskutieren - meins ist das nicht - aber ungewöhnlich ist es keinesfalls. Da, wo in den Alpen auf adulte Steinböcke gejagt wird und der Abschuss tatsächlich regelmäßig einen guten fünfstelligen Betrag ausmacht, ist das nicht sonderlich ungewöhnlich ... da haben dann aber auch meistens keine Piefkes gepachtet und der Ösi-Aufsichtsjäger hat da auch diesbzgl. keine Meinung zu haben.

Was der Bezirksjägermeister in den Tonmitschnitten (die ich gehört habe) von sich gegeben hat, entspricht in der Scheinheiligkeit genau den Bezirksjägermeistermodellen, die ich auch so erleben durfte. Die Jäger sind sich halt gerne selbst die größten Feinde und so ein gekrönter und gesalbter Bezirksjägermeister marschiert da dem Vernehmen nach gerne ganz vorne.

Davon abgesehen haben mir die Videos, die ich von JagenNRW gesehen habe ausgesprochen gut gefallen und ich kann überhaupt nicht erkennen, dass er ein besonderer Selbstdarsteller wäre. Warum sollten andere Filmemacher eben Filme machen und vermarkten dürfen und ein Jagdfilmer soll das nicht dürfen, die Logik erschließt sich mir nicht. Mag natürlich sein, dass den einen oder anderen da der Neid drückt und der Wind aus der Richtung weht.


grosso
 
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Mir ist das alles eigentlich egal. Aber die Selbstdarstellung von so ein paar Dickerchen (die dann noch ihr Helmchen vergessen) finde ich trotzdem ziemlich lächerlich. Noch peinlicher finde ich Teile unserer Gesellschaft die diesen Selbstdarstellern huldigen.
Und tatsächlich würde ich nie vorsätzlich ein Stück Wild erlegen von dem ich ausgehen muss dass das Wildpret nicht verwertbar ist.
 
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Um das noch zu ergänzen, so ein Steinbock wiegt (aufgebrochen) so ~ 50 kg und eine Steingeiß nicht viel weniger. Es ist also schon eine Herausforderung, die in einigermaßen gut begehbarem Gelände zu bergen, in dem steilen Gelände wird das schnell zu einer sehr kritischen Geschichte.


grosso
 
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Mir ist das alles eigentlich egal. Aber die Selbstdarstellung von so ein paar Dickerchen (die dann noch ihr Helmchen vergessen) finde ich trotzdem ziemlich lächerlich. Noch peinlicher finde ich Teile unserer Gesellschaft die diesen Selbstdarstellern huldigen.
Und tatsächlich würde ich nie vorsätzlich ein Stück Wild erlegen von dem ich ausgehen muss dass das Wildpret nicht verwertbar ist.

Ich gestehe gerne, mit sehr weiten Teilen der Influencer-Community überhaupt nicht umgehen zu können.

Selbst, wenn ich die Beiträge von JagenNRW so betrachte, kann ich da nicht sonderlich viel Selbstdarstellung finden. Was ich von den beiden Pächtern halten soll, weiß ich nicht so genau, andererseits muss ich aber auch nicht jeden und alles gut finden.

Es wird sicher so sein, dass die Kids den Akteueren auf Social Media in nicht unerheblichen Maße huldigen, bei den jagdlichen Protagonisten kann ich das aber nicht in dem Maße feststellen.

Letztlich hat aber unsere/ meine Generation irgendwann den Kino Stars gehuldigt und die jetzige Generation überträgt das offensichtlich zunehmend auf die Social Media 'Stars'. Fakt ist letztlich, das unsere/ meine Generation eher das Auslaufmodell ist.


grosso
 
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Das ist ein guter, reflektierter Beitrag. Danke. Ich bin übrigens durchaus aufgeschlossen und zeitgemäß. Aber ob die Aktion jetzt die Zukunft ist…ich denke nein. Wenn man Tierleben nimmt sollte Respekt und auch Demut eine Rolle spielen. Unabhängig davon wie sportlich eine Jagd sein darf. Und das vermisse ich hier komplett. Hier geht’s um Selbstdarstellung und Follower. Und wohl auch um Geld. Das ist nicht akzeptabel.
 
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Das ist ein guter, reflektierter Beitrag. Danke. Ich bin übrigens durchaus aufgeschlossen und zeitgemäß. Aber ob die Aktion jetzt die Zukunft ist…ich denke nein. Wenn man Tierleben nimmt sollte Respekt und auch Demut eine Rolle spielen. Unabhängig davon wie sportlich eine Jagd sein darf. Und das vermisse ich hier komplett. Hier geht’s um Selbstdarstellung und Follower. Und wohl auch um Geld. Das ist nicht akzeptabel.

Das Video ist ja noch nicht veröffentlicht und die Instagram Beiträge habe ich nicht komplett gesehen. Es fällt mir also sehr schwer bzw. ist mir unmöglich, diesen speziellen Beitrag zu bewerten.

Ich weiß aber, dass einem nach einer sehr anstrengenden und dann erfolgreichen Jagd in solchem Gelände die Emotionen auch schon mal übermannen können und man manches vielleicht etwas überzeichnet.

Wie gesagt, ich habe weder die Hunterbrothers noch JagenNRW als ausgeprägt selbstdarstellend wahrgenommen. In den Beiträgen, die ich gesehen habe kam gutes und handwerklich ordentliches Jagen rüber, verbunden mit einer durchaus selbstreflektierenden Haltung.

Wenn wir am Berg gejagt haben, hat mich auch schon bei Gelegenheit die Freude in Verbindung mit der Erschöpfung in eine leicht ekstatische Grundhaltung versetzt und ob ich dann jedem Anspruch von Demut und Respekt gerecht werde, weiß ich nicht. Ich gestehe aber auch gerne, da keine fremde Messlatte zu akzeptieren und selbst zu entscheiden, wie ich damit umgehe.

Die ersten beiden Beiträge habe ich gesehen und muss einräumen, mich gewundert zu haben, dass da zwei offensichtliche 'nicht Gebirgeler' so ein geländeseitig extrem anspruchsvolles Revier pachten. Mir erschien es so, als habe der sehnliche Wunsch nach der Pacht einer solchen Bergjagd, die fortdauernden Realitäten etwas an die Seite geschoben. Wer in dem Gelände z.B. auch einen Rotwildabschuss zu erfüllen hat, gerät da schnell an seine physischen Grenzen.


grosso
 
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Unabhängig von der tatsächlichen Situation. Es gilt mal wieder einer der Lieblingssätze meiner Uroma: Je öfter dein Gesicht in der Zeitung kommt, desto öfter wischen sich die Leute den A**** damit ab.
 
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Mir ist das alles eigentlich egal. Aber die Selbstdarstellung von so ein paar Dickerchen (die dann noch ihr Helmchen vergessen) finde ich trotzdem ziemlich lächerlich. Noch peinlicher finde ich Teile unserer Gesellschaft die diesen Selbstdarstellern huldigen.
Und tatsächlich würde ich nie vorsätzlich ein Stück Wild erlegen von dem ich ausgehen muss dass das Wildpret nicht verwertbar ist.

Das ist ein guter, reflektierter Beitrag. Danke. Ich bin übrigens durchaus aufgeschlossen und zeitgemäß. Aber ob die Aktion jetzt die Zukunft ist…ich denke nein. Wenn man Tierleben nimmt sollte Respekt und auch Demut eine Rolle spielen. Unabhängig davon wie sportlich eine Jagd sein darf. Und das vermisse ich hier komplett. Hier geht’s um Selbstdarstellung und Follower. Und wohl auch um Geld. Das ist nicht akzeptabel.
ausgesprochen aufgeschlossen & zeitgemäß. 😂
Keine Frage, viele Jagdfilme die so rumgeistern sind nicht gerade der Jagd dienlich.
Aber gerade JagenNRW ist meiner Meinung nach ein echtes Positivbeispiel. Er und auch Jagdmomente sind einige der wenigen die Wirklich Öffentlichkeitsarbeit für die Jagd leisten. Von unseren Verbänden seh ich da wenig was da mithalten kann, oder was übersehe ich? Wenn wir alles was in den sozialen Medien verteufeln frage ich mich, wie ihr euch denn Öffentlichkeitsarbeit vorstellt und wer die leisten soll?
 
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Unabhängig von der tatsächlichen Situation. Es gilt mal wieder einer der Lieblingssätze meiner Uroma: Je öfter dein Gesicht in der Zeitung kommt, desto öfter wischen sich die Leute den A**** damit ab.

Grundsätzlich hast Du wohl recht!

Mich hat allerdings erstaunt, dass auch deutsche Jagdmedien offensichtlich den Unfug nahezu eins zu eins abgeschrieben haben, ohne zu recherchieren, zu hinterfragen oder auch einfach zu fragen.

Es wäre doch ein leichtes gewesen, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen, den durchaus bekannten JagenNRW mal anzurufen und sich ein bisschen Hintergrund bzw. eine offensichtlich andere Sichtweise einzuholen.

Für per 'copy and paste' abgeschriebenen Blödsinn muss man keine Jagdzeitschrift erwerben, das kann man in Zeiten des Netzes auch in den Online-Boulevardmedien (Bild berichtete) oder den österreichischen Jagdkäseblättchen nachlesen.


grosso
 
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ausgesprochen aufgeschlossen & zeitgemäß. 😂
Keine Frage, viele Jagdfilme die so rumgeistern sind nicht gerade der Jagd dienlich.
Aber gerade JagenNRW ist meiner Meinung nach ein echtes Positivbeispiel. Er und auch Jagdmomente sind einige der wenigen die Wirklich Öffentlichkeitsarbeit für die Jagd leisten. Von unseren Verbänden seh ich da wenig was da mithalten kann, oder was übersehe ich? Wenn wir alles was in den sozialen Medien verteufeln frage ich mich, wie ihr euch denn Öffentlichkeitsarbeit vorstellt und wer die leisten soll?

... und sie sind, glaubt man Nichtjägern, authentischer und glaubwürdiger als das teils schwülstige Waidheiligkeitsromantik-Gekasper, das sich da ansonsten Öffentlichkeitsarbeit nennt.

Es erscheint wohl wenig glaubwürdig, wenn man in sonstigen Darstellungen immer wieder einen medialen Bogen um den Schuss und den darauf folgenden Tod fährt. Die dann in der Folge am Stück hockenden demütigen Betroffenheitsvirtuosen scheinen halt auch nicht so glaubwürdig rüberzukommen.


grosso
 
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Grundsätzlich hast Du wohl recht!

Mich hat allerdings erstaunt, dass auch deutsche Jagdmedien offensichtlich den Unfug nahezu eins zu eins abgeschrieben haben, ohne zu recherchieren, zu hinterfragen oder auch einfach zu fragen.

Es wäre doch ein leichtes gewesen, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen, den durchaus bekannten JagenNRW mal anzurufen und sich ein bisschen Hintergrund bzw. eine offensichtlich andere Sichtweise einzuholen.

Für per 'copy and paste' abgeschriebenen Blödsinn muss man keine Jagdzeitschrift erwerben, das kann man in Zeiten des Netzes auch in den Online-Boulevardmedien (Bild berichtete) oder den österreichischen Jagdkäseblättchen nachlesen.


grosso
Es geht aber nicht um Wahrheitsfindung oder -darstellung, sondern alleine um die Quote und damit den Absatz und die Werbekapazität. Wenn man was übernimmt, kann man im Zweifel immer noch sagen, die Kollegen hätten falsch recherchiert. Sowas ist ja heute salonfähig. Schreibt man dagegen was eigenes und es stellt sich als falsch heraus, war mans selber...

Wenn wir von einem beliebigen Sachverhalt ausgehen: Was schätzt du, wieviel Prozent davon bei dir ankommen, wenn der in Form einer typischen Meldung in den Abendnachrichten kommt?
 
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Hier von meinem Bundesland, denke ist in den restlichen Bundesländer in Österreich ähnlich, hier ist es halbwegs ersichtlich um was es da geht.
 
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