Ein Landschaftsschutzgebiet ist kein Naturschutzgebiet. Landschaftsschutz ist die geringste Flächenschutzkategorie, die macht höchstens bei Umwidmungen Probleme. Der ganze Tanz ist lächerlich.
Nicht, daß ich das toll fände, was die da abgezogen haben, da bin ich eher bei
@Rehfreund .
Das, was da abgelaufen ist war (soweit einschätzbar) so legal, wie es vorhersehbar war.
Da ich ja nun, als mehr oder minder eingemeindeter Tiroler, seit langem da jagen gehe und 95% meiner Familie dort beheimatet ist, habe ich das Thema auf HOD recht aufmerksam verfolgt. Ich bin recht oft auf der (Alpen)Steinwildjagd gewesen und maße mir an, das einsortieren zu können.
Nachem ich vernommen hatte, dass zwei Piefkes ein Revier in Vorarlberg gepachtet haben, JagenNRW dort gefilmt hat und der Aufsichtsjäger, die personifiziert waidheilige Dreifaltigkeit (die aber mangels Pacht nicht richtig mitspielen darf) ist, habe ich dem Thema maximal 1 Jahr ohne massiven Stress gegeben.
oe24 titelte: Aufregung um deutsche Protz-Jäger in Vorarlberg. Das ist wiederum so lächerlich, wie es ahnungslos ist. Die Pächter, die tatsächlich nicht aussehen wie der typische Hochgebirgsjäger, haben dem Abschussplan folgend, eine Steingeiß geschossen, KEINEN kapitalen (und damit allgemein teuren) Steinbock.
Die waidheilige Vorarlberger Dreifaltigkeit, ihr Aufsichtsjäger, hat ihnen in einem dokumentierten Videobeitrag empfohlen, beim Aufstieg auf der kritischen Seite des Berges vor allem und nahezu ausschließlich auf ihre Sicherheit zu achten und sich eben ggf. am Berg zu sichern. Als dann die Presse anrückte hat das Aufsichtsjägerlein ganz offensichtlich eine Gedächtnislücke gehabt und ganz anders daher geredet.
Der vermeintliche Wildbiologe wird in einem Beitrag zitiert, Jäger würden ja üblicherweise auf den Wegen bleiben, wenn sie im Gebirge jagen. Sorry, wollte der Wildbiologe ein Späßchen machen, das ich nur nicht verstehe? Vielleicht bleiben Jäger im Hochgebirge auf den Wegen, wenn sie einen Jagdgastschlumpf mit unegalen Füßen dabei haben oder auch, wenn sie ein Wildbiologe begleitet. Steinwild kann man aber regelmäßig nicht bejagen, wenn man auf den Wegen bleibt. Da wo die wohnen, führen meistens keine Wege hin.
Wir haben an einigen sehr kritischen Stellen im Revier auch mal vereinzelt Tritte eingebohrt oder Bohrhaken mit Fixseilen gesetzt. Wo ist das Problem, das tun andere Nutzer der freien Landschaft im Hochgebirge auch. Ich habe im Revier einen guten (Jagd)freund und einen Bekannten durch Abstürze verloren, da muss kein Biotöffel daher kommen und etwas zur Nutzung von Wegen erzählen und/ oder wie man sich da bewegt.
Steinwild lebt nunmal mehrheitlich in steilem bis extrem steilen Gelände und damit ist auch der Absturz eines beschossenen Stücks nicht sooo ungewöhnlich. Natürlich versucht man das zu verhindern, der Aktionsspielraum ist aber häufig klein und ein paar Schritte des beschossenen Stücks sorgen dann auch schon mal für einen Absturz über 50 Meter.
Der alte Steinbock, den ich geschossen habe, hat auf den Schuss hin beispielsweise noch einige Meter zur falschen Seite gemacht, bevor er umgefallen und daraufhin abgestürzt ist. Nach sicher 60 bis 70 Meter über die Wand ist er dann eine steile Rinne runter. Einem glücklichen Umstand folgend ist die Rinne halbwegs begehbar und damit konnten wir den ohne Unterstützung bergen. Andere Stücke die ich geschossen habe, sind mir bei solchen Gelegenheit bis mehr oder minder direkt vor die Füße gerutscht/ gestürzt. Seinwild schießt man nicht irgendwo auf der Kleewiese um dann hinzulaufen und es einzusammeln.
Über eine Abtransport des Stücks per Hubschrauber mag man diskutieren - meins ist das nicht - aber ungewöhnlich ist es keinesfalls. Da, wo in den Alpen auf adulte Steinböcke gejagt wird und der Abschuss tatsächlich regelmäßig einen guten fünfstelligen Betrag ausmacht, ist das nicht sonderlich ungewöhnlich ... da haben dann aber auch meistens keine Piefkes gepachtet und der Ösi-Aufsichtsjäger hat da auch diesbzgl. keine Meinung zu haben.
Was der Bezirksjägermeister in den Tonmitschnitten (die ich gehört habe) von sich gegeben hat, entspricht in der Scheinheiligkeit genau den Bezirksjägermeistermodellen, die ich auch so erleben durfte. Die Jäger sind sich halt gerne selbst die größten Feinde und so ein gekrönter und gesalbter Bezirksjägermeister marschiert da dem Vernehmen nach gerne ganz vorne.
Davon abgesehen haben mir die Videos, die ich von JagenNRW gesehen habe ausgesprochen gut gefallen und ich kann überhaupt nicht erkennen, dass er ein besonderer Selbstdarsteller wäre. Warum sollten andere Filmemacher eben Filme machen und vermarkten dürfen und ein Jagdfilmer soll das nicht dürfen, die Logik erschließt sich mir nicht. Mag natürlich sein, dass den einen oder anderen da der Neid drückt und der Wind aus der Richtung weht.
grosso