Steuert der Wolf auf einen Konflikt mit Menschen zu?

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... Der einzige Totalschutz des Wolfes wäre der, die Menschen auszurotten und ......
Der einzige THEORETISCHE Totalschutz des MENSCHEN wäre der, so ziemlich ALLES ANDERE auszurotten und ......
Was ich sagen will: Jeder Betriebswirt lernt am Beginn seines Studiums, dass dauernde Maximierung ein System zum Zusammenbruch führt, das Zauberwort heißt Optimierung.
...
;-)
 
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Selbstverständlich gibt es einen Konflikt zwischen Wölfen und Menschen. Den hat es auch immer gegeben. In Nordamerika hat es in den letzen Dekade zwei Übergriffe, tlw. mit Verzehr des Opfers gegeben. Man denke auch an die Dingos in Australien. Baby in Alice Spring NP.

Nur wie damit umgehen. Verursacherprinzip? Denken wir das zu Ende:

Schwarzwildpopulation zu hoch. Paarhuferpopulation zu hoch (letzteres aus viehwirtschaftlichen Gründen - leider sind einige Jäger in Deutschland zu Bambifüttern und Viehwirten geworden). Wenden wird hier das "Verursacherprinzip" an dann haben wir nebst einen beachtlichen Anzahl an Toten im Straßenverkehr auch die Kosten durch den Verbiss ~300 Millionen per annum zu bereinigen. Also Vorsicht mit dem Verursacherprinzip!

In Punkto Wolf - Eine Kontrolle ist erforderlich. Tollwut mgl. Hybride und auch Konflikte. Dann aber bitte gezielter Abschuss durch Experten. Den meisten Jägern in Deutschland fehlt, nach meiner Erfahrung, hierfür die Kompetenz und Fertigkeit. Wenn schon Top-Prädatoren Management dann kompetent und geplant. Das deutsche Jagdrecht ist hierfür keine Lösung. Es graut einem beim Gedanken dabei - wenn jeder Trachenjockel in Deutschland in seinem Mikrorevier losballern würde. Das würde eher die sozialen Verbände bzw. Wolfspopulationen zertören und die Probleme verschärfen. Zudem bedenke man wie die gemeldeten Jagdstrecken in Deutschland nicht wirklich der Realität entsprechen.

Ein Vorbild ist hierfür die Trophäenjagd in Afrika (Durch die hohen Prämien dabei ergeben sich sogar ökologische Vorteile bzw. den Erhalt der Spezies) Obwohl ich diese aus ethischen und äesthetischen Gründen nicht persönlich sanktioniere sehe ich den Vorteil darin. Die Trophäenjagd erfolgt dort zumindest in einigen Ländern professionell und gezielt. Solch eine Kompetenz wäre für ein Wolf-Management vonnöten. Sollte es dann zu Problemen kommen sollten sich Experten der Sache annehmen. Dann gezielte Entnahme mit Fachkompetenz.

Der Wolf gehört zur Natur in Deutschland. Man muss Lernen mit seiner Gegenwart zu leben. Dazu gehören sicher auch Einschränkungen. Aber in Anbetracht der Gesamtsituation in Deutschland sicher vertretbar. Echte Jäger sind Naturschützer. Bei der leider teilweise in die Viehwirtschaft degenerierten "Jagd" in Deutschland sollte man vor der Anwendung des Verursacherprinzipes aufpassen: das gilt genauso für die Verbissschäden von mind. 300 Millioen per annum sowie der Toten im Straßenverkehr. Wer kommt hierfür auf?

Deutschland ist Kulturlandschaft. Die Landwirtschaft wird zu ca. 50% subventioniert -was ja auch okay ist (man fahre einmal durch die Hybridmaisfelder in Mittleren Westen oder schaue sich die französischen Viehzucht Großbetriebe an). Das will ich nicht. Aber der Subventionierer dh. der Steuerzahler will auch seine Ideen und Vorstellungen haben. Wenn die Mehrheit der Bevölkerung eine intakte Natur und Wölfe haben will dann ist dem so. Man beisst nicht die Hand die einen füttert. Unklug.

Anyway - Allen einen schönen Restsonntag!

Dr. C.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Zum Vorkommen des Wolfes gehört als Regulativ die Tollwut, also werte Verblendete (CdB)
macht mal hinne. Wenn schon grenzenlose Natur, dann bitte konsequent.

Grüße La
CdB ist verblendet? Könnte es sein, das du was zerwechselts?


Das Fehlen des begründungslosen(n) scheint merkwürdige Reaktionen hervorzurufen.
Sind das die ersten "Gehversuche" im Bereich des verbalen Widerspruchs, oder hat dir nur noch niemand das Schaltfeld für den (n) im Antwortfeld gezeigt?


CdB:p
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
...wie ein zuvor verträglicher Hund wegen eines Gehirntumores innerhalb einer Woche extrem gefährlich und unberechenbar wurde, ohne dass die Ursache erkennbar war.
...

Woran man wieder mal sieht, wie blödsinnig und polemisch die Forderung nach ABSOLUTER Sicherheit ganz grundsätzlich ist.

Auch nur ein Versuch zu relativieren und ein ziemlich flacher noch dazu.( Ja er passt, wenn jemand totale Sicherheit* haben will, aber nicht in einem vernuftbegabten Umfeld.
*Was davon zu halten ist sollte jeder Legalwaffenbesitzer eigentlich nachvollziehen können, da sind wir die "Wölfe")

Aber zum Punkt; über kranke Tiere zu diskutieren erübrigt sich, es ist in der Diskussion "Konflikt" nicht mehr als ein Randaspekt. Hier sollte es um den generellen Umgang mit der Art Wolf gehen.
Dabei wird durch den aktuellen rechtlichen und verwaltungsseitigen Rahmen bzw das Nichtstun der Konflikt vorangetrieben.
Wenn ich dann lese, bspw. , dass die Kinder in Polen durch ein verhaltensauffälliges (vulgo krank) Tier gebissen wurden, ist das genau der Ausfluß dieser Politik. Das sind dann übrigens auch nur widerliche Versuche zu relativieren.

Noch ein Satz zur Tollwut: Als Regulativ für den Wolf - genauso nutzlos wie die Staupe, wer wie rico 61 danach schreit, hat schlicht keine Ahnung und beschwört damit einen Geist, der uns als Jäger schwer auf die Füße fallen würde, von der Landwirtschaft ganz zu schweigen.


CdB
 
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Oje, grandioses Missverständnis, für das misslungene Zitat muss ich wohl um Entschuldigung
bitten! Ich schreie auch nicht um ein erneutes Auftreten der Tollwut, sehe darin nur Parallelen
zum Zulassen der Wiederbesiedlung durch den Wolf.

Grüße La
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Oje, grandioses Missverständnis, für das misslungene Zitat muss ich wohl um Entschuldigung
bitten! ...

Grüße La

Kein Problem (y)

ein erneutes Auftreten der Tollwut, sehe darin nur Parallelen
zum Zulassen der Wiederbesiedlung durch den Wolf.

Die Art und Weise wie es von offizieller Seite begleitet wird, lässt den Vergleich fast geeignet erscheinen. Hier und da an den Symptomen rumdoktern und ansonsten den Patienten sich selbst überlassen.


CdB
 
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Selbstverständlich gibt es einen Konflikt zwischen Wölfen und Menschen. Den hat es auch immer gegeben. In Nordamerika hat es in den letzen Dekade zwei Übergriffe, tlw. mit Verzehr des Opfers gegeben. Man denke auch an die Dingos in Australien. Baby in Alice Spring NP.

Nur wie damit umgehen. Verursacherprinzip? Denken wir das zu Ende:

Schwarzwildpopulation zu hoch. Paarhuferpopulation zu hoch (letzteres aus viehwirtschaftlichen Gründen - leider sind einige Jäger in Deutschland zu Bambifüttern und Viehwirten geworden). Wenden wird hier das "Verursacherprinzip" an dann haben wir nebst einen beachtlichen Anzahl an Toten im Straßenverkehr auch die Kosten durch den Verbiss ~300 Millionen per annum zu bereinigen. Also Vorsicht mit dem Verursacherprinzip!

In Punkto Wolf - Eine Kontrolle ist erforderlich. Tollwut mgl. Hybride und auch Konflikte. Dann aber bitte gezielter Abschuss durch Experten. Den meisten Jägern in Deutschland fehlt, nach meiner Erfahrung, hierfür die Kompetenz und Fertigkeit. Wenn schon Top-Prädatoren Management dann kompetent und geplant. Das deutsche Jagdrecht ist hierfür keine Lösung. Es graut einem beim Gedanken dabei - wenn jeder Trachenjockel in Deutschland in seinem Mikrorevier losballern würde. Das würde eher die sozialen Verbände bzw. Wolfspopulationen zertören und die Probleme verschärfen. Zudem bedenke man wie die gemeldeten Jagdstrecken in Deutschland nicht wirklich der Realität entsprechen.

Ein Vorbild ist hierfür die Trophäenjagd in Afrika (Durch die hohen Prämien dabei ergeben sich sogar ökologische Vorteile bzw. den Erhalt der Spezies) Obwohl ich diese aus ethischen und äesthetischen Gründen nicht persönlich sanktioniere sehe ich den Vorteil darin. Die Trophäenjagd erfolgt dort zumindest in einigen Ländern professionell und gezielt. Solch eine Kompetenz wäre für ein Wolf-Management vonnöten. Sollte es dann zu Problemen kommen sollten sich Experten der Sache annehmen. Dann gezielte Entnahme mit Fachkompetenz.

Der Wolf gehört zur Natur in Deutschland. Man muss Lernen mit seiner Gegenwart zu leben. Dazu gehören sicher auch Einschränkungen. Aber in Anbetracht der Gesamtsituation in Deutschland sicher vertretbar. Echte Jäger sind Naturschützer. Bei der leider teilweise in die Viehwirtschaft degenerierten "Jagd" in Deutschland sollte man vor der Anwendung des Verursacherprinzipes aufpassen: das gilt genauso für die Verbissschäden von mind. 300 Millioen per annum sowie der Toten im Straßenverkehr. Wer kommt hierfür auf?

Deutschland ist Kulturlandschaft. Die Landwirtschaft wird zu ca. 50% subventioniert -was ja auch okay ist (man fahre einmal durch die Hybridmaisfelder in Mittleren Westen oder schaue sich die französischen Viehzucht Großbetriebe an). Das will ich nicht. Aber der Subventionierer dh. der Steuerzahler will auch seine Ideen und Vorstellungen haben. Wenn die Mehrheit der Bevölkerung eine intakte Natur und Wölfe haben will dann ist dem so. Man beisst nicht die Hand die einen füttert. Unklug.

Anyway - Allen einen schönen Restsonntag!

Dr. C.

Du versuchst hier,

ein Wildtier außerhalb des Jagdrechts, das ein Eigentumsrecht ist, anzusiedeln, aus ziemlich durchsichtigen Gründen.

Es geht darum, den Wölfen, die sich hier wieder ausbreiten, eine Scheu vor Menschen und deren Haustieren wieder anzuerziehen. Dazu reicht es völlig aus, pro regionaler Einheit, ich nenne es hier einfach mal "Wolfhegering", einen bestimmten Abschuß festzusetzen, seitens des Landwirtschaftsministeriums (denn um Weidetierhaltung geht es ja), das auch die größte Gruppe der Land- und damit Jagdrechtsbesitzer vertritt. Nach Erreichen der festgesetzten Abschußzahl ruht die Jagd auf den Wolf in der betreffenden (Kultur)region wieder, bis zum nächsten JJ.

Sollten Wölfe -Einzeltiere dann- verhaltensauffällig ggü. Menschen werden, könnten die lokalen Jäger mit den entsprechenden Forstbeamten aktiv werden, um das Einzeltier gezielt zu jagen und zu töten.

Damit wäre dann eine genetisch stabile Wolfspopulation in erträglichen Mengen gesichert und gleichzeitig die Zahl von Übergriffen auf Weidevieh stark reduziert.

Deine durchsichtigen Wunschvorstellungen eines staatlich angestellten Kreises von Wolfshegern mit der "Lizenz zum Wolfstöten" ist somit völlig überflüssig und der Steuerzahler kann sich dieses Geld sparen, denn es bewirkt in Punkto Abschreckung nichts. Nur eine regelmäßige, kontrollierte Bejagung der Wölfe wird die "natürliche" Scheu der Wölfe vor dem Menschen wieder herstellen.

Mißbräuche weniger, einzelner Jäger wie als Kirrungen getarnte Wildfütterungen sollten -meiner Meinung nach- verfolgt werden, aber damit "die Jäger" als inkompetent zu diffamieren und es als Argument zur Einführung des bestallten "Louvetiers" zu mißbrauchen, ist so durchsichtig, dass es eigentlich nicht weiter diskutiert werden muss.

Wir sind in Deutschland de facto seit weit über 100 Jahren bestens ohne Wolf ausgekommen und benötigen ihn hier auch nicht für irgendeinen "natürlichen" Regelkreis inmitten unserer Siedlungs- und Kulturlandschaft; regional kann er immerhin eine Bereicherung darstellen und sollte natürlich auch nicht wieder ausgerottet werden. In einer Zeit, in der Weidetierhaltung propagiert wird -aus guten Gründen-, ist dies ohne strikte Regulierung des Wolfes nicht möglich.

Gruß,

Mbogo
 
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Du versuchst hier,

ein Wildtier außerhalb des Jagdrechts, das ein Eigentumsrecht ist, anzusiedeln, aus ziemlich durchsichtigen Gründen.

Es geht darum, den Wölfen, die sich hier wieder ausbreiten, eine Scheu vor Menschen und deren Haustieren wieder anzuerziehen. Dazu reicht es völlig aus, pro regionaler Einheit, ich nenne es hier einfach mal "Wolfhegering", einen bestimmten Abschuß festzusetzen, seitens des Landwirtschaftsministeriums (denn um Weidetierhaltung geht es ja), das auch die größte Gruppe der Land- und damit Jagdrechtsbesitzer vertritt. Nach Erreichen der festgesetzten Abschußzahl ruht die Jagd auf den Wolf in der betreffenden (Kultur)region wieder, bis zum nächsten JJ.

Sollten Wölfe -Einzeltiere dann- verhaltensauffällig ggü. Menschen werden, könnten die lokalen Jäger mit den entsprechenden Forstbeamten aktiv werden, um das Einzeltier gezielt zu jagen und zu töten.

Damit wäre dann eine genetisch stabile Wolfspopulation in erträglichen Mengen gesichert und gleichzeitig die Zahl von Übergriffen auf Weidevieh stark reduziert.

Deine durchsichtigen Wunschvorstellungen eines staatlich angestellten Kreises von Wolfshegern mit der "Lizenz zum Wolfstöten" ist somit völlig überflüssig und der Steuerzahler kann sich dieses Geld sparen, denn es bewirkt in Punkto Abschreckung nichts. Nur eine regelmäßige, kontrollierte Bejagung der Wölfe wird die "natürliche" Scheu der Wölfe vor dem Menschen wieder herstellen.

Mißbräuche weniger, einzelner Jäger wie als Kirrungen getarnte Wildfütterungen sollten -meiner Meinung nach- verfolgt werden, aber damit "die Jäger" als inkompetent zu diffamieren und es als Argument zur Einführung des bestallten "Louvetiers" zu mißbrauchen, ist so durchsichtig, dass es eigentlich nicht weiter diskutiert werden muss.

Wir sind in Deutschland de facto seit weit über 100 Jahren bestens ohne Wolf ausgekommen und benötigen ihn hier auch nicht für irgendeinen "natürlichen" Regelkreis inmitten unserer Siedlungs- und Kulturlandschaft; regional kann er immerhin eine Bereicherung darstellen und sollte natürlich auch nicht wieder ausgerottet werden. In einer Zeit, in der Weidetierhaltung propagiert wird -aus guten Gründen-, ist dies ohne strikte Regulierung des Wolfes nicht möglich.

Gruß,

Mbogo


Hey Mbogo - Danke für den input. Das eine Regulation bzw. Kontrolle der Wolfspopulation zu erfolgen hat ist selbstverständlich. Dagegen spricht nichts. Begrüßenswert dass die Repopulation des Wolfes bisher so reibungslos verlaufen ist.

Weiterhin ist eine Regulation durch das Jagdrecht nicht erstrebenswert. Dazu fehlt den meisten deutschen Jägern die Kompetenz, Erfahrung und zusätzlich wie man leider zu oft hier auch liest die Einstellung bzw. die ökologische Einsicht. Ich bin immer noch seit meiner Rückkehr nach Deutschland von der hiesigen Ansitzjagd, der Winterzufütterung und der mangelnden Kompetenz erschüttert. Durch den Verbiss der Paarhufer alleine enstehen jedes Jahr Schäden in Bereich von 300-400 Millionen Euro welche die Allgemeinheit zu zahlen hat. Daneben sind die Entschädigungen für die Landwirtschaft ein Witz. Ich bin ein Jäger und kein Viehwirt - dieses Lamentieren auf dem Forum ist eines Jäger ungebührlich. Die fehlende Kontrolle der Schwarzwildpopulation ist auch in diesem Zusammenhang zu sehen. Was dort nicht funktioniert soll dann bei Apexprädatoren funktionieren? Ein Wunschdenken.

Wie gesagt sind mir die Wölfe als Tiere ziemlich egal. Der Begriff Wolfskuschler ist so ein blöder Begriff von irgendwelchen sagen wir mal Ungebildeten. Ein Farce und total daneben. Trifft nicht. Die Jagd bzw. die Regulation durch Wölfe soll, ja muss durch Profis erfolgen. Seien es Beamte, professionelle Jäger etc... Aber bitte nicht durch das Jagdrecht. Da gruselt es einem beim Gedanken daran.

Anyway ich hoffe du leidest hier nicht so unter der hitze wie in FFM - der Odenwald sieht aus wie die Toskana und es einfach brutal warm hier...

VLG c.
 

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