Wer technisch versiert ist, kann die Umrüstung selbst machen. Es gibt bei
Kalix Teknik ein Video, welches die Schritte grob zeigt. Aber Achtung: Bei der Steyr gibt es mehrere abweichende Punkte zu beachten.
So sieht das Ding aus. Alle Teile sind aus eloxiertem Alu, sehr passgenau und gut verarbeitet. Die Wangenauflage ist aus Kunststoff mit einem angenehmen Softlack versehen. Für den Preis von knapp 140,-€ sicherlich kein Schnäppchen, aber auch nicht überteuert.
Werkzeug: An Werkzeug Grundausstattung wird ein kleiner Kreuzschlitzschraubendreher, eine Kombi-/Spitzzange, ein 5er Imbus, je ein 6mm, 10mm und 12mm Bohrer benötigt. Ich habe mich für einen Stufenbohrer entschieden, da dieser im Gegensatz zu einem Spiralbohrer besser geführt wird und die nächst größere Stufe gleich das Bohrloch entgratet. Zudem ist es von Vorteil, wenn man diverse Reibahlen, Schmirgel, Skalpell, einen Dremel usw. für die Nachbearbeitung und Entgratung da hat.
Mitgeliefert ist eine selbstklebende Schablone. Diese wird ausgeschnitten und mittig auf den Schaft geklebt. Die Gießnaht an der Oberseite des Schaftes zeigt die genaue Mitte an.
Schritt 1: Es macht durchaus Sinn, die Waffe vor Beginn der Arbeiten auszuschäften. Im Schaft in Richtung Pistolengriff ist ein 2cm großes Loch vorhanden. Reste von Spänen und Staub könnten durch dieses Loch in die Abzugseinheit eindringen. Zumal das gesamte Handling während der Arbeiten so einfacher ist.
Hierzu mit einem 5er Imbus die beiden Schrauben an der Unterseite lösen und den Lauf mit dem System nach oben entnehmen. Später wieder zusammensetzen und mit
7 NM festziehen.
Schritt 2: Den Schaft nun sicher einspannen und die Schaftkappe abschrauben. Den Schraubendreher etwas einölen, dann gleitet er durch die beiden kleinen Löcher, ohne die Kappe zu beschädigen.
Achtung, Abweichung zur Anleitung! Im Schaft der SX befindet sich eine schwarze Kunststoffeinlage. Diese scheint für einen Rückstossminderer oder sonst wo für zu sein.? Die Einlage ist nur eingeschoben. Mit einem beherzten Griff (evtl. mit Hilfe der Zange) diese nach hinten rausziehen. Dazu am Ende mehr!
Schritt 3: Die ausgeschnittene Schablone mittig ausgerichtet in korrekter Richtung aufkleben. Hier muss man sehr, sehr sorgfältig vorgehen und wirklich absolut die Mitte der Gießnaht treffen!
Achtung: Die Schablone wird bündig OHNE die Schaftkappe aufgeklebt. Sollte der Schaft mal gekürzt worden sein, entsprechend die Kürzung berücksichtigen. Z.B. bei 2cm Schaftkürzung = 2cm von der Schablone abschneiden!
Schritt 4: Nun gehts ans Bohren. Hier erst mit einem kleinen Bohrer vorbohren. Für die Verstellschraube das Seitenloch entweder links oder recht bohren, je nach gewünschtem Anschlag.
Achtung: Den Bohrer genau mittig ansetzen, am besten vorher ankörnen! Im Schaft befindet sich oben ein angegossener Steg. Trittt man diesen nicht genau mittig, wandert einem der Bohrer seitlich weg und man hat später Probleme mit der Montage der Erhöhung.
Schritt 5: Nachdem die Löcher gebohrt wurden und alles sauber entgratet ist, die Schablone entfernen, den Schaft innen und aussen gründlich reinigen und die Erhöhung zur finalen Montage vorbereiten. Hierzu müssen die beiden kleinen Kunststoff-Abstandshalter in den blauen Alublock eingeclipst werden.
Achtung: Die beiden Teile sind einseitig mit F= Front und R = Rear gekennzeichnet. Beide Teile so herum einclipsen, dass beim Blick von vorne nach hinten das F und R zu lesen sind.
Schritt 6: Den Alublock in den Schaft einlegen, von oben die Kreuzschlitzschraube eindrehen und langsam anziehen. Mann kann probehalber mal die Erhöhung einstecken und schauen, ob alles passt und ggf. noch etwas korrigieren. Die Schraube nun anziehen, aber nicht zu fest.
Schritt 7: Als letzten Schritt die Erhöhung einsetzen und mit der seitlichen Rändelschraube fixieren. Mit der Spitzzange nun noch den Sicherungsring einclipsen. Geht etwas schwer, aber geht. Anschliessend die Schaftkappe wieder montieren und das System mit Lauf wieder in den Schaft einsetzen.
Fertig!
Tip: Die schwarze Kunststoff-Schafteinlage weiter verwenden: Ich habe mich dazu entschieden, die Einlage weiter zu verwenden. Zum einen erhöht diese etwas das Gewicht vom Hinterschaft, zum anderen wirkt der Schaft dann nicht so hohl.
Hierzu vor der finalen Montage der Schafterhöhung die Einlage provisiorisch einsetzen und mit einem Stift die seitliche Bohrung markieren. Die Einlage wieder entnehmen und den blauen Alublock mit dem seitlichen Schraubenloch auf die angezeichnete Markierung auflegen und mit einem Stift die Konturen nachzeichnen. Nun auf einer Bandsäge oder Stichsäge entlang der Kontur des Alublocks aussägen. Als nächstes müssen noch von oben 2 große Löcher durch die Einlage gebohrt werden, damit die beiden Führungsstangen der Schafterhöhung komplett versinken können. Vorne reichen 12mm, hinten sollten es 18-20mm sein (wegen dem Sicherungsring). Am besten eignet sich eine Standbohrmaschine mit Schraubstock. Anschließend alles sauber entgraten, reinigen und die Einlage zusammen mit dem Alublock in den Schaft einsetzen. Die finale Montage erfolgt dann so wie in Schritt 6 und 7 beschrieben.
Ich wünsche gutes Gelingen!
