Stöberhund einjagen!

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Ja, so ist das bzw. wäre das, wenn ich denn immer die Zeit hätte. Das scheint den einen oder anderen Einäugigen ganz schrecklich zu kneifen. ;-)

... und ich fürchte, wir werden uns erneut das Minderwertigkeitskomplex-Gelaber, in Verbindung mit einem ausgeprägten Heldenepos, eines durchgehenden Hundeführers anhören müssen.

Ich hatte angenommen, wir wären schon bei der Erkenntnis angelangt, dass abhängig von der Örtlichkeit und dem hauptsächlich zu bejagenden Wild, der Einsatz oder die Mischung der Hundearbeit sinnvoll ist und die eine wie die andere Fraktion ihre entsprechende Berechtigung hat.

Btw., man mag den Wachteln ja vielleicht alles mögliche nachsagen können, dass sie sich aber beischlagen würden und entsprechend in der Meute/ im Rudel jagen würden, halte ich für extrem abwegig. Wenn das hier ein vermeintlicher Förster schreibt, muss der vielleicht mal schauen, ob er seinen Erlebnishorizont nicht etwas erweitern oder mit den Realitäten abgleichen sollte.

Ja, ganz sicher sind bei den großen Jagden dann da auch mal junge solojagende Hunde dabei, die vielleicht noch nicht nach den Vorstellungen idealer Stöberarbeit unterwegs sind. Auch junge/ jüngere Hunde müssen eben irgendwann mal auf einer größeren Jagd geschnallt werden um entsprechend erfahrene Hunde zu werden. Da gab es bei uns Diskussionen, junge Hunde entsprechend zu kennzeichnen und damit für ein wenig Verständnis zu werben.

Wenn es den Standgeld zahlenden Schützen denn so massiv stört, sollte er möglicherweise über die Zielsetzung einer solchen Jagd nachdenken (bzw. sich vorher informieren) und evtl. auf rein kommerzielle Jagden im Ausland ausweichen. Alternativ kann er es auch mit 'selber bellen' versuchen.

WENN Forst denn die groß angelegten Bewegungsjagden mit den Notwendigkeiten der Reduktion auf einen angepassten Wildbestand argumentiert, passen die aufgelisteten Befindlichkeiten eines Försters per se nicht zur allgemeinen forstlichen Argumentation. Da kann es dann kaum darum gehen, wer Standgeld bezahlt hat oder wer aufgrund von effizienter Hundearbeit eingeladen wird und vielfältige Jagdmöglichkeiten wahrnehmen kann.


Grosso
 
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Zumindest hier - und ich jage eigentlich ausschl. in Revieren der öffentlichen Verwaltungen incl. eines großen Bundesforstbetriebes - werden ausschl. Stöberhunde mit bestandener EPB eingesetzt, also nix mit unerfahrenen Junghunden!

So, zuerst mit (weiß Gott welcher Rasse) durchgehen und anschl. mit dem Schweisshund nachsuchen - welch bemerkenswerte Kondition!
 
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Zumindest hier - und ich jage eigentlich ausschl. in Revieren der öffentlichen Verwaltungen incl. eines großen Bundesforstbetriebes - werden ausschl. Stöberhunde mit bestandener EPB eingesetzt, also nix mit unerfahrenen Junghunden!

Die übliche Regel ist, dass die Hunde ab dem Alter von x Jahren nur mit bestandener EPB und der landesspezifischen Brauchbarkeit geschnallt werden dürfen.

So, zuerst mit (weiß Gott welcher Rasse) durchgehen und anschl. mit dem Schweisshund nachsuchen - welch bemerkenswerte Kondition!

Ja, ich bin auch gaaanz schwer beeindruckt. Bis dato habe ich noch keinen Schweißhundeführer erlebt, der vorher mit seinen (anderen) Hunden durchgegangen wäre. Das mag nun aber wieder an meinem eingegrenzten Erlebnishorizont liegen. ;-)


Grosso
 
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es gibt Unmengen an SHF welche auch DW und Bracken zusätzlich für die großen DJ führen.
Am Vormittag kommen eben die Stöberhunde zum Einsatz und nach dem Abblasen der SH
 
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Es ist eben nicht alles weiß oder schwarz bei der Einarbeitung von Stöberhunden, sondern es gibt auch Grautöne.;-)
Ich frage mich allerdings, wo denn die Junghunde nun ihre Erfahrungen sammeln können, wenn sie erst nach bestandener EZB eingesetzt werden dürfen :what:
 
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Es ist eben nicht alles weiß oder schwarz bei der Einarbeitung von Stöberhunden, sondern es gibt auch Grautöne.;-)
Ich frage mich allerdings, wo denn die Junghunde nun ihre Erfahrungen sammeln können, wenn sie erst nach bestandener EZB eingesetzt werden dürfen :what:

EIN (Fachwertziffer 3) Bestandteil der EBP ist die Stöberarbeit. Sollte dies in der Prüfung erstmals geübt werden, ist vieles falsch verstanden worden.
 
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Gehe mal davon aus, daß Dir schon bewußt ist, weshalb die Hasenspuren für die Jagdgebrauchshundearbeit von großer Bedeutung ist. Rassenübergreifend(ausser Schweißhunde) wird sie als Anlageprüfung jährlich durchgeführt. Hunde die mit dieser Veranlagung gut ausgestattet sind brauch ich sicher nicht mit einem solchen Zirkus wie "Apportiergegenstände auslegen" zur Suche/Stöbern animieren, die finden jegliches Wild leicht und gerne. Und ja Michael das ist Thema von diesem Fred.

Um einmal wieder auf die Ursprungsfrage dieses Fadens zurückzukommen (das "Minderwertigkeitskomplex-Gelaber" fand ich trotzdem traumhaft... :biggrin:) - und weil letztlich die eigentliche Kernfrage des TS noch gar nicht richtig erläuternd beantwortet wurde, vielleicht einmal der kleine Hinweis, dass sich die gesamten jagdkynologischen Konferen einmal mit der Überlegung beschäftigen mögen, WIE der jeweilige Vertreter seiner Rasse(ngruppe) das Wild überhaupt erst einmal findet, das er dann anschließend (laut) jagen soll. Das "Finden" hat nämlich mit diesem anschließenden "Jagen" eigentlich recht wenig zu tun - und um das Finden geht´s im Kern.

tu quoque, @loma60, bist doch der große Spezialist von uns beiden...
 
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es wird wohl stimmen mit dem eingegrenzten Erlebnishorizont. Tatsächlich gibt es einige Schweißhundeführer, die mit ihren Stöberhunden durchgehen und anschließend nachsuchen. Mit etwas Biss bekommt man das hin! Ich als "vermeintlicher Förster" mit meinen "von welcher Rasse auch immer" führe einen HS (VH) und meistens 2-4 Kopovs. In meinem und in zwei Nachbarforstämtern organisiere ich den Stöber- und Schweißhundeführereinsatz. Es kommen sowohl Standschnaller als auch Durchgeher mit einem breiten Rassespektrum zum Einsatz. Alle Hunde haben die benötigte Greencard, es sei denn sie sind noch in der Ausbildung. Die auszubildenden Hunde (egal ob spätere Standschnaller oder Durchgeher) werden von ihrem Führer an der Leine geführt und begleiten einen erfahrenen Hundeführer. Manchmal dauert es eine komplette Drückjagdsaison, manchmal klappt es schon beim zweiten oder dritten mal, dass der junge Hund die Erfahrung bekommt, die er benötigt. Nämlich das gemeinsame Beutemachen am Schwarzwild. Gibt der erfahrene Stöberhund Standlaut wird erst geschaut wie groß und böse die gestellte Sau ist. Handelt es sich um einen Frischling mit max. 40 Kg wird der Junghund dazu geschnallt und danach versucht, den Frischling zu erlegen. Und zwar von seinem Führer und oftmals mit der kalten Waffe. Mit diesem prägenden Erlebnis ist die Verbindung zwischen Führer und Hund geschaffen und dazu Schwarzwild als bevorzugte Wildart bestimmt. Reh-, Dam und Rotwild wird hinterher auch Diese Hunde stehen danach sowohl als Standschnaller als auch als Durchgeher ihren Mann, haben aber den Vorteil, dass sie in der Regel auch für ihren Führer jagen und bei Jagdende auch zurück gefunden haben. Diese Form der Ausbildung praktizieren wir schon seit fast 20 Jahren und zwar äußerst erfolgreich.
 
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es wird wohl stimmen mit dem eingegrenzten Erlebnishorizont. Tatsächlich gibt es einige Schweißhundeführer, die mit ihren Stöberhunden durchgehen und anschließend nachsuchen. Mit etwas Biss bekommt man das hin! Ich als "vermeintlicher Förster" mit meinen "von welcher Rasse auch immer" führe einen HS (VH) und meistens 2-4 Kopovs. In meinem und in zwei Nachbarforstämtern organisiere ich den Stöber- und Schweißhundeführereinsatz. Es kommen sowohl Standschnaller als auch Durchgeher mit einem breiten Rassespektrum zum Einsatz. Alle Hunde haben die benötigte Greencard, es sei denn sie sind noch in der Ausbildung. Die auszubildenden Hunde (egal ob spätere Standschnaller oder Durchgeher) werden von ihrem Führer an der Leine geführt und begleiten einen erfahrenen Hundeführer. Manchmal dauert es eine komplette Drückjagdsaison, manchmal klappt es schon beim zweiten oder dritten mal, dass der junge Hund die Erfahrung bekommt, die er benötigt. Nämlich das gemeinsame Beutemachen am Schwarzwild. Gibt der erfahrene Stöberhund Standlaut wird erst geschaut wie groß und böse die gestellte Sau ist. Handelt es sich um einen Frischling mit max. 40 Kg wird der Junghund dazu geschnallt und danach versucht, den Frischling zu erlegen. Und zwar von seinem Führer und oftmals mit der kalten Waffe. Mit diesem prägenden Erlebnis ist die Verbindung zwischen Führer und Hund geschaffen und dazu Schwarzwild als bevorzugte Wildart bestimmt. Reh-, Dam und Rotwild wird hinterher auch Diese Hunde stehen danach sowohl als Standschnaller als auch als Durchgeher ihren Mann, haben aber den Vorteil, dass sie in der Regel auch für ihren Führer jagen und bei Jagdende auch zurück gefunden haben. Diese Form der Ausbildung praktizieren wir schon seit fast 20 Jahren und zwar äußerst erfolgreich.


Das Durchgehen mit Bracken entspricht in seiner Sinnhaftigkeit ungefähr dem vom-Stand-schnallen der Hühnerhunde; kann man machen, missachtet aber halt die spezifische Jagdweise und mithin die besonderen Stärken der jeweiligen Rasse/ngruppe...
 

Rotmilan

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Auch bei "den Bracken" gibt es bekanntermaßen eine gewisse Bandbreite im Verhalten.
 
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na wie ist denn die spezifische Arbeitsweise einer Schwarzwildbracke? Bin doch ein wenig gespannt! Optimal eingesetzt als weitjagender Standschnaller in der Stöberhundgruppe "Friedwild"?
 
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Wenn man die sog. Schwarzwildbracke (welch reißerischer Begriff;-)) als kleinen Ersatz-DD zum Durchgehen führt, darf man sich nicht wundern, dass diese Hunde z.T. nur noch sichtlaut sind und nicht mehr vorwärts gehen.
Als Mitte der 70er die ersten Slovensky Kopovs (da hießen sie noch nicht Schwarzwildbracke)in der BRD ankamen und sie zur Blutauffrischung in die BrBr eingekreuzt wurden, da sagte man, dass sie wilde Teufel wären, die den Hasen kilometerweit jagen konnten (so sagte das damals Hanawitch) - was ist aus ihnen geworden???
 

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