es wird wohl stimmen mit dem eingegrenzten Erlebnishorizont. Tatsächlich gibt es einige Schweißhundeführer, die mit ihren Stöberhunden durchgehen und anschließend nachsuchen. Mit etwas Biss bekommt man das hin! Ich als "vermeintlicher Förster" mit meinen "von welcher Rasse auch immer" führe einen HS (VH) und meistens 2-4 Kopovs. In meinem und in zwei Nachbarforstämtern organisiere ich den Stöber- und Schweißhundeführereinsatz. Es kommen sowohl Standschnaller als auch Durchgeher mit einem breiten Rassespektrum zum Einsatz. Alle Hunde haben die benötigte Greencard, es sei denn sie sind noch in der Ausbildung.
Unbenommen führen hier viele Wege nach Rom, will sagen zum jagdlichen Erfolg. Und sicher praktizierst Du hier einen sehr traditionellen und rustikalen Jagdgebrauchshundeeinsatz, die etwas an die "bunten Meuten" bzw. "Findermeuten" erinnert, die RF und auch Frevert in ihrer Literatur beschreiben.
Und auch die heute operierenden Mais-Drückjagd Meuten sind ähnlich aufgebaut - vom DJT, DD, KLM und verschiedenen Brackenschlägen bis hin zu undefinierbaren Loshunden findet man dort alles.
Das diese Jagdart erfolgreich ist, und das auch immer war, steht sicher außer Frage.
ABER, ich denke, dass sich die Diskussion hier lediglich darum dreht, wofür die jeweiligen JGH-Rassen eigentlich gezüchtet wurden. Bracken z.B. für die laute Jagd und das selbstständige brackieren
großer und größter Schläge zum Beispiel. Das die bei entsprechendem Abführen auch kürzer jagen und sogar teilweise im 500m Radius um den Führer herum stimmt auch.
Ich kenne auch einen HS (VH) Führer im Brandenburgischen, dessen Hund aus Tschechien bekam. Als er mit diesem vor vielen Jahren einmal züchten wollte und sich in dem Kontext nach der Gesundheit der Wurfgeschwister erkundigte, stellte er mit Entsetzen fest, dass diese bis auf ein Wurfgeschwister als Stöberhunde außerhalb Tschechiens auf Bären und Sauen eingesetzt und dort zumeist tödlich geschlagen wurden.
Sicher eine krasse Ausnahme, die hier keinesfalls die Leistung des tschechischen Schweisshunde-Leute des CMKCHB in irgendeiner Weise hinterfragen sollte. Aber dennoch ein Beispiel was eben halt alles "läuft" aber sicher nicht initial so gedacht war.
Wir sind hier also mitten in der hier im Forum mit so unterschiedlichen Protagonisten erlebten und ausgefochtenen Diskussionen von "kann das der Hund nicht auch?" oder "ich möchte das mein Hund das kann aber eigentlich weiß ich, dass er nicht dafür ideal ist" versus der "reinen Lehre" des sehr zuchtrichtungsspezifischen Einsatzgebietes einer JGH-Rasse.
Das es hier kein Schwarz und Weiß gibt ist wohl allen klar. Und dennoch würde ich für den Otto-Normal-Jäger die Überlegung festhalten wollen, einen JGH rassenspezifisch einzusetzen. Dann unterstützt rassenspezifische Genetik die rassenspezifische Ausbildung und Prüfung und macht es dem Führer ohne dertig breite Hundeerfahrung, wie Du sie hast, leichter, ein optimales Gespann zu bilden.
exceptio probat regulam in casibus non exceptis
Die Ausnahme bestätigt die Regel in den nicht ausgenommenen Fällen :roll:
Cicero