Stressfaktor Jagd von Dr. Petrak, Wildforschungsstelle NRW, W&H Heft 17, Seite 14-19, plus Buchempfehlung (39€)

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Nicht richtig. Der alles entscheidende Punkt ist, dass die Landwirtschaft und die Bioenergiebranche dem Schwarzwild heute Jahr für Jahr und zwar für die Dauer von ca. 9 Monaten eine Dauermast verbunden mit riesigen Einständen bieten:mad:
Was Unfug ist, denn der Mais ist nur von Ende Juni hoch genug als Einstand und wird im September - Oktober geerntet, sprich die Sauen können den Mais 3 - 4 Monate als Einstand nutzen. Als Futterquelle ist er gut 2 Monate interessant.
 
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Zeitlich vielleicht.
Warum erwähnte ich Vollmantel ?
Da musst Du für den denselben Fleischbedarf ein paar Prozent mehr Stücke erlegen, als bei Teilmantel. Noch dazu, wenn man keinen Hund hat.
Vollmantel in Brenneke-Art hatten sie ja nicht. :D
Die Jäger damals waren auch nicht dumm, haben von dem Vollmantelgeschoß die Spitze abgekniffen und damit Wirkungen vergleichbar Deformationsgeschossen erzielt.
 
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vielleicht hast Du schon mal den Begriff Winterraps gehört? Der ist ab Mai Einstand:cool:
Körnermais bis November/Dezember und Zwischenfrucht, je nach Frost bis Januar/Februar.
Und Mais ist nicht nur 2 Monate Frass, sondern Körnermais 4 Monate und die eingepflügten Kolben bis ins Frühjahr;) Bei Fragen einfach melden...
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Nicht richtig. Der alles entscheidende Punkt ist, dass die Landwirtschaft und die Bioenergiebranche dem Schwarzwild heute Jahr für Jahr und zwar für die Dauer von ca. 9 Monaten eine Dauermast verbunden mit riesigen Einständen bieten:mad:
Was meinst Du mit Deinem entscheidendem Punkt ?
Entscheidung zwischen Sau und Reh oder zwischen 1945 und 2000 ?

Zu Sauen kann ich zum Vergleich nichts sagen. Die gab es hier in weitem Umkreis bis in die 60er Jahre gar nicht. Die ersten die dann gelegentlich auftauchten, dürften aus den Thurn und Taxis Massenzuchtbetrieben (Gehege) ausgebrochen sein.
Mein entscheidender Punkt ist der Wille und die Fähigkeit welcher grünen Truppe man angehört.
Das Drumherum ist vielleicht vom Quantum des Aufwandes anders.
Nicht aber von der Fähigkeit.
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

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Die Jäger damals waren auch nicht dumm, haben von dem Vollmantelgeschoß die Spitze abgekniffen und damit Wirkungen vergleichbar Deformationsgeschossen erzielt.

Da hab ich keine Erfahrung. Wirkung vergleichbar mit KEINE NACHSUCHE nötig ?
Ich hab nur Erfahrung mit Brenneke. Ist aber anderes Kaliber :D
 
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hier verursachen die Sauen den Schaden, Rehe bejagen wir immer so, dass wir den größten Teil des Zuwachses, bis November, abschöpfen. Das es klappt sieht man u.a. an unseren Fallwildzahlen.
 
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Yep, das ist der einzige und alles entscheidende Punkt: die wollten die Sauen als Nahrungskonkurrenten damals auf einem Minimum haben und wir wollen das heute nicht (bis auf Ausnahmen), oft ganz im Gegenteil, denn Sauen sind für viele "passionierte Saujäger" das liebste Jagdwild.

Wohl doch nicht (mehr) aus eigener Erfahrung mitbekommen, was "damals" war.
Damals wurde auch schon viel "weitererzählt" und dazu gedichtet, wie heute auch.
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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ich weiss noch aus Erzählung derer, die das mitgemacht haben, dass man z.B. Gatter getrieben hat und an der Sauenklappe 2 Männer mit Äxten postiert wurden und ich weiss, dass manche Jäger gern Allieerte geführt haben, da sich einige einen Fehlschuß weißmachen ließen und man bei Dunkelheit zur "Nachsuche" schritt.

Das gibts heutzutag aber auch noch. Erst vor ein paar Monaten hatte einer Hunger. :cool:
 
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Auch im Osten gab es um die russischen Militäreinrichtungen herum nur sehr bescheidene Wildbestände. Das waren ganz große Wilddiebe :LOL: Und auch wenn es ihnen eigentlich verboten war Schlingen zu legen und mit der Waffe zu jagen, so hatten sie einfach in der Kantiene selten gutes Fleisch. Außerdem tauschten die Soldaten auch gerne ;)

Ähnlich war es doch in jeder Notzeit. Das schlimmste, was den Sauen und Rehen passieren kann ist nicht die WBK sondern die Notzeit der Menschen ;)
 
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Also ich habe schon den Eindruck, dass Schwarz- und Rotwild Maisflächen besonders gern haben. Und so ganz sollte man vielleicht nicht übersehen, dass häufig ein reichhaltiges Nahrungsangebot zu vermehrter Nachkommenschaft führt, insbesondere dann, wenn natürlicher Unbill ausbleibt, ich meine damit längere Zeit anhaltende hohe Schneelage und Dauerfrost.
Dass das Schwarzwild ziemlich lernfähig ist und auf das permanente Nachstellen damit reagiert, dass es heimlicher wird, erscheint mir auch plausibel, aufgrund meiner Beobachtungen.
Intervalljagd ist ja in vielen Revieren nicht zu praktizieren, das Schwarzwild soll deutlich reduziert werden, wegen der Wildschäden und aus ASP-Prophylaxe, das Rotwild soll reduziert werden, das Rehwild auch, weil sie dem Wald zusätzlich zu Borkenkäfer und Trockenheit zusetzen. Da ist halt immer gefährliche Witterung im Wald und Feld unterwegs. Ich bin ja fast geneigt, von einem Teufelskreis zu sprechen, der eher uns schafft als wir ihn. es ist und wird schwer, da raus zu kommen. Bei mir geht jetzt der Farn ein bischen in die Knie. Damit will ich sagen, dass das Wild ganz gute Chancen hatte, selbst vor den Hunden nicht wirklich gut zu sehen, geschweige anzusprechen war. Wenn da von einem halben Dutzend Sauen nur eine durchkommt und keine falsche liegt, dann sind da ziemlich gute Jägerinnen und Jäger am Werk, meine ich jedenfalls.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Gelöschtes Mitglied 26188

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Also ich habe schon den Eindruck, dass Schwarz- und Rotwild Maisflächen besonders gern haben. Und so ganz sollte man vielleicht nicht übersehen, dass häufig ein reichhaltiges Nahrungsangebot zu vermehrter Nachkommenschaft führt, insbesondere dann, wenn natürlicher Unbill ausbleibt, ich meine damit längere Zeit anhaltende hohe Schneelage und Dauerfrost.
Dass das Schwarzwild ziemlich lernfähig ist und auf das permanente Nachstellen damit reagiert, dass es heimlicher wird, erscheint mir auch plausibel, aufgrund meiner Beobachtungen.
Intervalljagd ist ja in vielen Revieren nicht zu praktizieren, das Schwarzwild soll deutlich reduziert werden, wegen der Wildschäden und aus ASP-Prophylaxe, das Rotwild soll reduziert werden, das Rehwild auch, weil sie dem Wald zusätzlich zu Borkenkäfer und Trockenheit zusetzen. Da ist halt immer gefährliche Witterung im Wald und Feld unterwegs. Ich bin ja fast geneigt, von einem Teufelskreis zu sprechen, der eher uns schafft als wir ihn. es ist und wird schwer, da raus zu kommen. Bei mir geht jetzt der Farn ein bischen in die Knie. Damit will ich sagen, dass das Wild ganz gute Chancen hatte, selbst vor den Hunden nicht wirklich gut zu sehen, geschweige anzusprechen war. Wenn da von einem halben Dutzend Sauen nur eine durchkommt und keine falsche liegt, dann sind da ziemlich gute Jägerinnen und Jäger am Werk, meine ich jedenfalls.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.

Ein systeminhärentes Problem!
 
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Allerdings genau in den zwei Monaten zwischen der Getreideernte und dem Beginn der Mast.
Im September / Oktober verhungert eh keine Sau, da es dann genügend anderweitige Nahrung in Hülle und Fülle gibt.

Und es kann doch keiner ernsthafthaft verlangen wollen, daß die Landwirte keinen Mais mehr anbauen? Man kann über Bejagungsschneisen etc. verhandeln, aber den Maisanbau einstellen ist wohl sehr unrealistisch.
 
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Mais ist eine energiereiche Hauptfutterquelle. Insofern wird der Maisanbau vermutlich noch zunehmen, da beisst die Maus keinen Faden an. Mais ist auch Stickstoff resistent, weshalb die Flächen schöne Gülle-Entsorgungsflächen sind.
Ich bin aber gespannt, welche Auswirkungen der Druck aus der EU-Rechtsprechung hat.
In den Niederlanden hat die Regierung den Plan, die Viehbestände deutlich per Gesetz zu reduzieren, fallen gelassen, nachdem die Viehhalter „gewalttätig“ wurden. Deshalb jetzt die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h tagsüber, um CO2-Emissionen zu senken.
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
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Gelöschtes Mitglied 17197

Guest
Ein Wolf ist ein Wolf, ein Jäger ein Jäger und ein Besucher ein Besucher.

Man sollte Wild nicht für so blöd halten, dass sie keinen Todfeind von einem harmlosen Spaziergänger unterscheiden könnten.

Ich kann es nur vermuten, aber irgendwer(Wildbiologe) hat es auch mal erwähnt, dass Rehe (und SW ?) untereinander kommunizieren.
Daher dürfte sich bei denen rumgesprochen haben, das Wolf und Luchs nicht auf Hochsitzen rumlungern und nicht einmal Pfeil und Bogen haben. Und deswegen auf Witterungsdistanz herankommen müssen. Es sein denn die machen (Wolf) drückjagdähnliches.

Es gibt ja die Untersuchung (Norwegen ?) wo der Unterschied der Beutezahlen Luchs vs. Jäger mit Anzahl Unterwuchs verglichen wird. Der krasseste Gegensatz.
 

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