Streukreisverhalten Haenel Jäger 10

M

Mitglied 21833

Guest
Guten Abend,

ich habe ein Problem mit den Streukreisen meiner Haenel Jäger 10 Varmint (Sporter).

Kurz ein paar Informationen zur Waffe:

- 8x57IS
- Varmint Laufkontour (19mm), 51cm lang
- Picatinny/Weaver-Schiene (war werksseitig montiert)
- Varmint Sporter Schaft (gekauft habe ich ursprünglich eine normale Varmint, aufgrund von Problemen mit der Beschichtung wurde dieser bei Haenel durch einen Varmint Sporter Schaft ersetzt)
- Leupold PRW 2 Ringe, Schmidt und Bender 2,5-10x56 Klassik

Montiert ist das Glas in den Ringen durch Latexhandschuheinlagen. Die Ringe sind so montiert, dass der vordere Ring mit der Vorderseite seines Rückstoßstollens hinten an dem Stollen der Schiene anliegt, der hintere Rückstoßstollen steht mittig in der Nut. Die Schrauben sind mit Loctite gesichert.

Nun zu meinem Streukreisproblem:

Wenn ich die Waffe mit auf den Stand nehme, verringern sich die Streukreise kontinuierlich mit den ersten 5-6 Schuss von anfangs 4,5-5cm auf <2cm.
Könnte man auf ein warmschießen des Schützens schieben - seltsam ist jetzt aber, dass das selbe Verhalten auch dann passiert, wenn zuerst mit Schalldämpfer geschossen wurde und dieser dann entfernt wird. Auch dann scheint die Waffe erst ein paar Schüsse zu benötigen, bis sie wieder auf <2cm kommt. Angehängt habe ich ein Bild, das 6 Schüsse zeigt. Es zeigt das Schussbild nach dem entfernen des Schalldämpfers und anschließendem Einschießen. Oben Links waren Schuss 1 + 2. Darunter (leider abgeklebt) 3+4 - die jedoch schon enger beisammen sitzen. Erneut korrigiert liegen dann 5+6 knapp oberhalb der 9. Den letzten Streukreis habe ich anschließend noch durch eine 5 Schuss Gruppe bestätigt und konnte ihn ohne Probleme nochmals wiederholen.
Allgemein sehe ich die Waffe als sehr angenehm und unkompliziert zu schießen, der Rückstoß ist mittelkalibertypisch zahm, Schaft und Abzug liegen mir gut. Vorher schoss ich einen 98er in 7x64, der war auch noch total unproblematisch.

Beim nächsten Schießstandbesuch zeigten sich dann wieder zunächst 5cm Streukreis, danach wiederum das enge Bild. Zwischen den Schießstandbesuchen erfolgte lediglich eine Reinigung mit der Boresnake. Öl hat der Lauf innen nicht gesehen, ich habe trotzdem sicherheitshalber die Boresnake mit Bremsenreiniger benetzt.

Ich hoffe ihr habt ein paar Ideen, woran es liegen könnte. Ich bin mir dessen bewusst, dass man von einer Jagdwaffe in dieser Preislage keine Streukreise <2cm erwarten kann. Jedoch scheint die Waffe es ja (manchmal) zu können - die Frage ist nur, wieso sie es nicht immer kann..

Überprüft habe ich:
Systemschrauben - sitzen scheinbar fest, lassen sich nicht nachziehen.
Montage - sitzt ebenfalls fest, kein Spiel spürbar, Schrauben fest.
Patronen stammten immer aus der selben Schachtel (S&B SPCE).
IMG_1916.PNG
 
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Mitglied 21833

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Nein, allerdings hatte ich sie auch mit dem neuen Schaft nicht von Beginn an.

Ich muss diesbezüglich noch ergänzen, dass das Zielfernrohr auch erst seit ca. 3 Monaten auf der Waffe ist, nachdem das Zeiss wegen Qualitätsproblemen zum Verkäufer zurück ging.

Das Glas selbst scheint allerdings eher nicht die Ursache für die Probleme zu sein - zumindest würde ich aufgrund der Konstanz nach den ersten 5 Schüssen darauf schließen.
 
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Der hintere Ring sollte auch vorn an der Nut anliegen.
Habe vor kurzem in dem Forum gelernt, dass sich das ZF beim Schuss verformt und dann der Ring seine endgültige Position erreicht.
Evtl. entspannt es sich wieder und erreicht beim Transport wieder die Ausgangsposition und du hast deinen schlechter Streukreis zurück.

Das zu ändern geht schnell und dein hinterer Ring sollte dann nicht mehr so stark wandern können.
 
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Bekanntes Problem....
Latexquatsch raus!
vorderen Ring nach vorne bis Anschlag schieben
hinteren Ring nach hinten bis Anschlag schieben
Ringe mit Läppaste und Welle die dem ZF Rohrdurchmeser entspricht einläppen
Ringe innen entfetten
ZF Rohr entfetten
1 TRopfen Uhu Endfest unten in den Ring
Glas rein sauber einrichten und verschrauben.
Herausgequollenes Uhu endfest mit Reinigungsbenzin und Wattestäbchen /Stoffstreifen wegwischen.

Schiessen im Wechsel mit SD/ohneSD erzeugt unterschiedliches Setzverhalten. Durch unterschiedliche Rückstoß bzw durch den Schalldämpfer sogar Vorwärtsstoß. Dadurch wandert der Ring mit seinem Rückstoßstollen innerhalb der Nut hin und her bis er die jeweilige Endlage erreicht hat.
 
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Mitglied 21833

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vorderen Ring nach vorne bis Anschlag schieben
hinteren Ring nach hinten bis Anschlag schieben
...
Schiessen im Wechsel mit SD/ohneSD erzeugt unterschiedliches Setzverhalten. Durch unterschiedliche Rückstoß bzw durch den Schalldämpfer sogar Vorwärtsstoß. Dadurch wandert der Ring mit seinem Rückstoßstollen innerhalb der Nut hin und her bis er die jeweilige Endlage erreicht hat.

Wenn ich ohne Schalldämpfer schieße, sollte kein Impuls nach vorne vorhanden sein. Bei der von dir vorgeschlagenen Position müsste dann der Rückstoß allein vom vorderen Ring gehalten werden. Diese Situation scheine ich auch bei meiner aktuellen Montagevariante zu haben. Und in dieser tritt das Problem ja auch dann auf, ohne zuvor mit Dämpfer geschossen zu haben.

Wenn das Setzschussverhalten nur nach dem Wechsel mit/ohne SD aufträte, wäre ich ganz bei dir - der Gedanke kam mir auch schon. So kann ich es nicht ganz nachvollziehen. Allein das verkleben wäre eine Überlegung wert, wenngleich ich selbiges eigentlich gerne vermeiden wollte..

Nach deinem Ansatz müsste ich beim Betrieb mit Dämpfer Probleme bekommen, wenn ich beide Ringe nach vorne schieben würde, richtig? Denn dann könnte der Vorwärtsimpuls für ein abrücken vom Anschlag sorgen.

Kann man daraus schließen, dass man sich für die dauerhafte Verwendung/Nichtverwendung des Dämpfers entscheiden müsste, um dann die Position der Ringe zu wählen?

Ps: Die Wortneuschöpfung der „Laufkontour“ ist der Autokorrektur geschuldet 😂 Sie weiß wie immer alles besser.
 
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Ich würde die Latex Einlage raus nehmen und einen ganz dünnen Film schwarze Motor oder Karosserie Dichtmasse rein schmieren. Der hintere Ring sollte auch vorher am Stollen anliegen.
 
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Mitglied 21833

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Liegt der Lauf frei?
Jawohl, ich habe damals etwas nachgeschliffen. Er liegt jetzt bis zum Beginn des Systems komplett frei und hat auch so viel Platz, das es selbst beim auflegen am vorderen Ende des Vorderschafts zu keinem Kontakt mit dem Lauf kommt.
 
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Ich hatte schonmal ein ähnliches Problem, allerdings nicht mit einer Hänel.
Waffe wurde vom Büchsenmacher überprüft und nichts zu beanstanden.
Geholfen hat am Ende eine chemische Reinigung.
Das Problem ist bei mir reproduzierbar. Tritt alle 60 - 80 Schuß auf.

Griass
 
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Wenn ich ohne Schalldämpfer schieße, sollte kein Impuls nach vorne vorhanden sein. Bei der von dir vorgeschlagenen Position müsste dann der Rückstoß allein vom vorderen Ring gehalten werden. Diese Situation scheine ich auch bei meiner aktuellen Montagevariante zu haben. Und in dieser tritt das Problem ja auch dann auf, ohne zuvor mit Dämpfer geschossen zu haben.

Es ist also so, dass wenn Du heute ohne SD geschossen hast. Die Waffe so bis morgen unverändert stehen lässt und dann morgen in gleicher Konstellation schießt. Das Problem hast dass die ersten Schuss ungenau liegen und sich dann wieder dir Präzision einstellt?

a:
Dann prüfe bitte ob deine Systembettung völlig spielfrei ist (Rückstoßstollen gebettet?)
Minimalstspiel fühlt man nicht. Schon garnicht wenn dieses Spiel erst durch starke Kräfte gelöst wird. (Ich hatte bei einer Waffe 0.15mm Spiel in der Rückstoßstollenaufnahme und alle Systemschrauben bombenfest und Streukreisprobleme die sich nach Einbau eines spielfreien Rückstoßstollen in Luft aufgelöst hat)

b:
Nächste Option sind verspannte ZF Montagen (Latex/uneigeläppte Ringe etc)

c:
Es gibt Läufe die ein lausiges CBS Verhalten haben (CBS= Cold Bore Shot).
Das kannt u.a. an Gefügespannungen im Lauf liegen. (Glaub ich in deinem Fall aber nicht)

d:
Ich erlebe auch dass Schützen erst ein paar Schuss brauchen um "warm" zu werden.
Oft die die wenig Training haben.




Wenn das Setzschussverhalten nur nach dem Wechsel mit/ohne SD aufträte, wäre ich ganz bei dir - der Gedanke kam mir auch schon. So kann ich es nicht ganz nachvollziehen. Allein das verkleben wäre eine Überlegung wert, wenngleich ich selbiges eigentlich gerne vermeiden wollte..
Mach ich auch nicht gerne, sorgt aber für sichere Verhältnisse. Bei schweren Gläsern ists fast ein muss. Läppe mal die Ringe auf sauberes Tragbild und versuchs trocken mit ordentlichen Schrauben Drehmoment. Markier dir mit nem Schusspflaste die Ringposition am Rohrkörper dann siehst ob sich da was bewegt.

Nach deinem Ansatz müsste ich beim Betrieb mit Dämpfer Probleme bekommen, wenn ich beide Ringe nach vorne schieben würde, richtig? Denn dann könnte der Vorwärtsimpuls für ein abrücken vom Anschlag sorgen.
Das ganze wandert hin und her. Je nach Anzugsmoment der Klemmhebel. Wir reden hier von 2-3 Hundertstel mm

Kann man daraus schließen, dass man sich für die dauerhafte Verwendung/Nichtverwendung des Dämpfers entscheiden müsste, um dann die Position der Ringe zu wählen?
Die beste Lösung hab ich schon dargestellt. ein Rückstoßstollen vorne der andere hinten. probiers aus!
 

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