Suhler Beschuß-Jahrestempel ab wann?

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Hallo,

bin gerade dabei meine Haenel Pirschbüchse Mod.88 (Kal. 8x57J) genauer zu betrachten. Habe Lauf und System ausgeschäftet und mir die Beschußzeichen mal genau angeguckt.
Leider befindet sich kein Beschuß-Datum auf der Waffe.
Übersehen kann man´s auch nicht, da die Lauf- und Systemunterseite, im Gegensatz zu den sonst übl. Stempelgepflogenheiten der damaligen Zeit, sehr übersichtlich gestempelt ist und absolut keine Narben aufzeigt.
Von der Mündung an abwärts sind gestempelt:

18***: das ist die Waffennummer (5-stellig)
griech. pie mit kl. Krone darüber: offenbar ein Werksmeisterzeichen
L.F in Frakturschrift
S in Druckbuchstabe
E.B. in Schreibschrift
83: offenbar eine Werksinterne Postennummer bei der Fertigung (Waffe Nr. 83 der betr. Fertigungs-Serie), 83 ist nicht in der Wffn-Nr. enthalten.
große Krone: Beschußamtsstempel
N mit Krone: Nitrobeschuß
7,8mm: (Feld-)Kaliber
griech. pie mit kl. Krone: siehe oben

Dann geht es auf der Unterseite des Hülsenkopfes weiter:

***: die letzten drei Ziffern der Waffennummer
große Krone und N mit Krone: siehe oben
Davidstern H: ???
J: offenbar Hinweis auf das J-Kaliber.
83: siehe oben

seitl. am Hülsenkopf:

2,67g G.B.P. und Nitrobeschuß: Beschußladung
St.m.G.: Stahlmantelgeschoß

Von allen zivilen Haenel M88er die ich gesehen habe, hat meiner eine mittlere Waffennummer. Gebaut wurde dieser Typ bei Haenel von 1892-1918. Nimmt man die kriegsbedingte zurückgefahrene Waffenproduktion wähernd der Kriegsjahre 1914-18 und die Konkurenz des 98er seit etwa 1900, dürfte meine Büchse in den ersten Jahren des 20. Jhd., also etwa im Zeitraum 1900-1905 gebaut worden sein.
Ab wann wurden suhler Jagdwaffen denn mit einem Beschuß-Datum gestempelt? So könnte man evtl. den Herstellungszeitraum beiner Büchse besser einordnen.
 
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Hallo,

bin gerade dabei meine Haenel Pirschbüchse Mod.88 (Kal. 8x57J) genauer zu betrachten. Habe Lauf und System ausgeschäftet und mir die Beschußzeichen mal genau angeguckt.
Leider befindet sich kein Beschuß-Datum auf der Waffe.
Übersehen kann man´s auch nicht, da die Lauf- und Systemunterseite, im Gegensatz zu den sonst übl. Stempelgepflogenheiten der damaligen Zeit, sehr übersichtlich gestempelt ist und absolut keine Narben aufzeigt.
Von der Mündung an abwärts sind gestempelt:

18***: das ist die Waffennummer (5-stellig)
griech. pie mit kl. Krone darüber: offenbar ein Werksmeisterzeichen
L.F in Frakturschrift
S in Druckbuchstabe
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83: offenbar eine Werksinterne Postennummer bei der Fertigung (Waffe Nr. 83 der betr. Fertigungs-Serie), 83 ist nicht in der Wffn-Nr. enthalten.
große Krone: Beschußamtsstempel
N mit Krone: Nitrobeschuß
7,8mm: (Feld-)Kaliber
griech. pie mit kl. Krone: siehe oben

Dann geht es auf der Unterseite des Hülsenkopfes weiter:

***: die letzten drei Ziffern der Waffennummer
große Krone und N mit Krone: siehe oben
Davidstern H: ???
J: offenbar Hinweis auf das J-Kaliber.
83: siehe oben

seitl. am Hülsenkopf:

2,67g G.B.P. und Nitrobeschuß: Beschußladung
St.m.G.: Stahlmantelgeschoß

Von allen zivilen Haenel M88er die ich gesehen habe, hat meiner eine mittlere Waffennummer. Gebaut wurde dieser Typ bei Haenel von 1892-1918. Nimmt man die kriegsbedingte zurückgefahrene Waffenproduktion wähernd der Kriegsjahre 1914-18 und die Konkurenz des 98er seit etwa 1900, dürfte meine Büchse in den ersten Jahren des 20. Jhd., also etwa im Zeitraum 1900-1905 gebaut worden sein.
Ab wann wurden suhler Jagdwaffen denn mit einem Beschuß-Datum gestempelt? So könnte man evtl. den Herstellungszeitraum beiner Büchse besser einordnen.

Wenn ich mich recht entsinne war die Stempelung des Beschußjahres vor 1923 keine Pflicht.
Meine früheste Suhler mit Beschußdatum ist meine KLB von 5/24
 
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Schwierige, teils noch strittige Kiste, da
a) vom BA Suhl und BA Z-M unterschiedlich gehandhabt und
b) zumindest bis 1922/23 in Suhl teils auf freiwilliger Basis und
c) Verwechslungen in der Literatur auftauchen durch die nur vom BA Z-M fast an gleicher Stelle wie die Beschussdaten (3-4stellig) eingeschlagenen Tagebuchnummern des Beschusses.
 
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19 Aug 2005
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denke das nach august 14 so gut wie keine zivilwaffen mehr gebaut wurden.

kann auch nicht helfen aber dran bleiben! sehr viele 88 pirschbüchsen sind ohne namen oder nur mit namen des örtlichen waffenhändlers. was ist nun haenel und was ist schilling? die hoffnung wäre das die seriennummern bei beiden so auseinander liegen das man sagen könnte, so eine nummer - das kann nur der eine sein.

mein 88er hat 31376
 
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Selbst in den schwierigen Zeiten gegen Ende des 2. WK wurden in Suhl noch Waffen für den nicht-militärischen Bereich gebaut und klassische Jagdwaffen für den militärischen Bereich (Udets Flinten für die Jagdflieger zum Übungsschießen und der "Göring-Drilling" für die notlandenden Piloten - immerhin ein paar Tausend jeweils) .
Ähnliches ist nachzuweisen für WKI-Zeiten.
Das Hauptproblem: nach dem jeweiligen Ende der Kriegszeitproduktion kamen die Herren Sieger und nahmen an Unterlagen zu Waffen mit, was ihnen interessant erschien - der Rest wurde meist "entsorgt", der Traum von "Gun Ledgers" a la Großbritannien mit kompletten Produktionslisten mit Daten & Waffennummern erfüllt sich, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. S&S und Merkel), und auch dort nur zeitweise, kaum. 2 Kriege haben halt auch binnenwirtschaftlich chaotische Situationen zur Folge.
 
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5 Aug 2013
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Also von Haenel ist er auf alle Fälle, steht auch so auf der guillochierten Laufschiene drauf:
"C.G. HAENEL SUHL GERMANY"
 

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