Suhler Drilling Fan-Gruppe

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Moin!

der Selbstspanner macht alleine beim Öffenen schonmal lauter "KNACK" als jemals was an einer Hahnwaffe knacken könnte. :cool:

Da verzerrt wohl die Nostalgie die Wahrnehmung. :roll:

Öffnen und Spannen sind zwei Paar Schuhe. Öffnen ohne Spannen geht ganz leise. Wer also im Revier den Drilling (ohne Hähne) leise öffnen will spannt schon mal zu Hause ... (kleiner Scherz am Rande)

Die Mär, das sich Hähne von selber durch anstreifen an Ästen, Stämme selber spannen und einen Schuß auslößen mag noch in die Zeit der Steinschloßmusketen gehören, hat mit den seit den 1860/70er Jahren üblichen Rückspringschlosse absolut nix mehr zu tun. :no:

:unbelievable: Nun wird die Nostalgie gefährlich. Ich kenne da jemanden, der hat sich bei Hahnflinte-vom-Rücksitz-nehmen fast den linken Arm abgeschossen. Und die Flinte war KEIN Vorderlader von vor 1860. Richtig ist: je nach Typ können Hahnwaffen durch Anstreifen teilgespannt und bei fehlender oder defekter "transfer bar"- oder abzuggesteuerter Schlagstücksperre auch ein Schuss ausgelöst werden.

Eine Hahnwaffe ist (Rüdemann hat´s schon erwähnt) eben durch die Tatsache, das man jedes Schloß separat spannen/entspannen kann, nach der entladenen Waffe, wohl die sicherste Waffe überhaupt. ;-)

Wenn man Konstruktionen nach 1890 weglässt: vielleicht. :cool:

Hahnwaffen mit modernen Sicherheitsschlossen sind wunderbar nostalgisch und haben ein großes "Willson"-Potenzial. Aber Hahnwaffen per se sind nicht sicherer als Selbstspanner. Das so pauschal zu behaupten ist falsch.

Viele Grüße

Joe
 
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Eine Hahnwaffe ist nach der entladenen Waffe, die sicherste Waffe überhaupt.

so ist es, und vorallem jeder ( auch der Schütze ) sieht den Zustand der Waffe immer.
Gespannt - scharf gemacht - wird erst unmittelbar v.d. Schussabgabe.
Ein mehr an Sicherheit gibt es bei keiner Waffenart.
Hähne sind ein Leckerbissen.........:-D

Bye R-M
 
A

anonym

Guest
...Nun wird die Nostalgie gefährlich. Ich kenne da jemanden, der hat sich bei Hahnflinte-vom-Rücksitz-nehmen fast den linken Arm abgeschossen. Und die Flinte war KEIN Vorderlader von vor 1860. Richtig ist: je nach Typ können Hahnwaffen durch Anstreifen teilgespannt und bei fehlender oder defekter "transfer bar"- oder abzuggesteuerter Schlagstücksperre auch ein Schuss ausgelöst werden...

Die Dummheit eines Nutzers der genutzten Technik anzulasten geht - ausser vor amerikanischen Gerichten - fehl.
 
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Moin!

Darum geht es nicht. Der Kollege war zwar dumm und grob fahrlässig, sonst wäre das nicht passiert, aber wenn dann so getan wird, als wäre das, was er verbockt hat, technisch nicht möglich, dann darf das nicht unwidersprochen stehen bleiben weil es bei vielen Hahnwaffen eben DOCH möglich ist. man darf der Technik nämlich auch nicht mehr zuschreiben, als sie wirklich leisten kann.

Viele Grüße

Joe
 
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Mein Nachbar?? Der hat ne Katze, aber leider keinen Kronen-Drilling zur Ansicht.:cool: Wer ist H.S.?

VG
sita
 
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Hallo,

heute war für mich ein Glückstag!!!
Habe einen Fortuna Suhl Drilling im Kaliber 7 x 57 R und 12 er Schrotläufen mit nem 6 x 42 Glas und separatem Kugelspannschieber von einem Bekannten für Sagenhafte 400 Euro erworben. 20 RWS Kegelspitzpatronen gab es Gratis dazu.
Die Waffe wurde selten geschossen und hat keine Macken im Schaftholz, auch die Brünierung sieht noch Top aus.

Manchmal muss man auch mal Glück haben:)
 
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Griasd Eich Gott,

war vor zwei Wochen mit meiner DF auf einer Riegeljagd. Neben Nieder- und Raubwild kam auch Schwarzwild vor und es war wie immer recht schön. Allerdings waren alle recht auf das Schwarzwild konzentriert und auch ich hatte ab dem zweiten Trieb FLG in den Läufen. Dadurch hab ich mir aber die Cjance auf einen Hasen und meine erste Schnepfe versaut...

Da ich eh schon lange mit dem Gedanken spiele mir einen klassischen Drilling für den Jungfuchsbau und Riegeljagden zu holen, hat mich das nur bestätigt!

Ein paar Fragen habe ich dann doch an Euch Profis und Erfahrene:
Schlosse: kann ich im Zweifelsfall zwei mal FLG und die eine Kugel verschießen? Klar, ich muss umschalten, aber muss ich nochmal neu spannen? Sprich, brauchts dafür eine separate Kugelspannung?
Es ist ein Stilbruch, aber praktisch: Ich habe noch ein Doctersight II im Schrank liegen. Weiss jemand wieviel die Montage für die SEM-Basen kostet? Bitte keine Pica vorschlagen. Es soll eine Gebrauchswaffe werden, aber DAS will ich einem alten Prestigeobjekt dann doch nicht antun ;)
Beim Riegeln gehts auf Fuchs und Hase, beide kann man in der Verbindung DS und Schrot noch sauber schießen. Ob ich eine Schnepfe mit dem DS hinkrieg wird sich zeigen!

Als Büchsenkaliber solls eine 7x57R werden. Tolles Kaliber! Hatte ich früher in meiner Sauer 54.

Man kann mit dem Drilling viel mehr machen, aber für den Ansitz habe ich andere Waffen. Ich will damit auf Riegeljagden und am Bau auf Jungfuchs arbeiten. Emotional hänge ich nicht an so einer Waffe, da ich zu Beschusszeiten auch ziemlich sicher noch nicht gelebt habe ;)
 
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@Wraccas - 2o.11.:
1. einen "normalen" Fortuna-Drilling Suhler oder Sauer-Eckernförde Bauart betrachtet (sind halt die gängigen) werden durch das Abkippen des Laufbündels alle 3 Schlosse gespannt und können in beliebiger Reihenfolge abgefeuert werden, wobei allerdings vor dem erneuten Drücken des vorderen Abzugs - der bedient den Kugel- oder den rechten Schrot-Lauf - der Schieber auf dem Kolbenhals umgeschaltet werden muß Kugel<->Schrot bzw. umgekehrt.
(zu Sonderformen der 3-Schüssigkeit siehe meine Anmerkung im Kapitel "Waffen - allgemein; Classic guns" beim von mir eingestellten Drilling bzw. BBFl mit separater Kugelspannung).
2. Als Kosten für eine reine SEM-Hinterfußmontage für ein Doctorsight (das Ding sitzt dabei nur auf einer mit Haken versehenen Platte auf der Hinterfußunterteil/-Basis) wurde mir von einem anderen Jäger 250€ genannt...besser als Hörensagen = BüMa fragen...
3. Kaliberdikussion mag ich gar nicht erst beginnen, 7x57R habe ich auch in meinem alten SuS Mod.30 von 11/42, dazu im rechten Schrotlauf (wg. der Stechernutzung) einen EStLauf Kal. .22Hornet (mehr sollte man diesen Drillingen nicht zumuten), dann ist der linke Schrotlauf immer noch für fliegende Viecher schussbereit.
Wichtig bei Drillingen: immer das Laufbündel voll durchknicken, damit alle Rasten in vollem Eingriff sind und Doppeln verhindert wird und: ein Drilling verlangt Konzentration bei der Bedienung, da ist ein Repetierer einfacher in der Handhabung.
Viel Spaß mit einer Kombinierten - zweifellos die "eleganteste Art zu Jagen:).
 
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Vielen Dank für die kompetente und nette Antwort! :cheers:

Ich frag hier im Forum nach vielen Projekten. Manche lassen sich dann realisieren ( Suhler DF, Glock 17, Savage für nen Kumpel) andere nicht ("Krähenrepetierer" in 223 - Pächter hat nein gesagt, zu viel Beunruhigung). Der Drilling ist neben anderen teureren jagdlichen Ausrüstungsgegenständen auf jeden Fall etwas, das ich realisieren möchte!
Zum einen klassisch, zum anderen nützlich.

Ebenfalls danke für die grobe Preisrichtung. Werde natürlich mit meinem BüMa drüber sprechen, allerdings ist es gut auch noch eine andere Hausnummer gelesen zu haben. :thumbup: Das Docter Sight wäre dann quasi das Zweitglas zu dem dazugehörigen alten ZF.
 
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Es ist eigentlich unglaublich, zu welch lächerlichen Preisen derzeit klassische Suhler Drillinge verkauft werden. Ich habe im Sommer einen Gebrüder Merkel Drilling in gutem Zustand für 390 Euro gekauft. Der Drilling hat Recknagel Schwenkmontagebasen. Ich konnte dann auf Ebay ein neuwertiges 2,5-10x56 Klassik von Schmidt und Bender mit passenden Oberteilen für 400 Euro ersteigern. Die 7x65 R schießt Kleeblätter. Die Schrotläufe haben eine super Deckung. Somit habe ich für unter 800 Euro eine spitzen Universalwaffe bekommen...kaum zu glauben.
 
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@ RM: Für spätere Bilder werd ich auf Camo-Tape ums Glas wickeln, versprochen :p:biggrin:
 
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@FBI -#73
Die Laufstähle der ex-S&S-Suhl Produktion ab Mitte der 70er ("Fortuna, Merkel, Simson") litten unter immer wieder auftretenden unterschiedlichen Rohwarenanlieferungen in der Stahlschmelze; Folge war - trotz aller Normierungs- und Qualitätssicherungsbemühungen - ein unterschiedlicher Eintrag von Elementen, die einen gewissen Rostschutz bewirken (Chrom, Vanadium...) und von daher eine öfter zu beobachtende Anfälligkeit vor allem bei Herbstwetter mit höherer Luftfeuchte.
Von daher lohnt sich der "schnelle Wisch" mit einem alten Öl- oder Fettlappen über die Stahlteile, besonders nach der Jagd.
Wandersmann,
der bestätigen kann, daß diese Drillinge in aller Regel "schießen wie Gift".
 

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