Suhler Drilling Fan-Gruppe

Registriert
5 Aug 2013
Beiträge
10.297
Hallo,

Manche lassen sich dann realisieren...andere nicht ("Krähenrepetierer" in 223 - Pächter hat nein gesagt, zu viel Beunruhigung).

ich staune immer wieder, was es heute doch für Pächter gibt.
Hätten Krähen (und anderes NW, v.a. Flugwild) ein Geweih/Gehörn aufm Haupt oder ein Gewaff im Schnabel und wögen mind. 1/2 Ztr. oder darüber, gäb´s bei der Jagd auf selbige wohl auch keine "Beunruhigungen" und im Herbst sogar mehr als genug Bezahl-Treibjagden für nomadisierende "Orange-Männer", die dann fälschlicherweise immer als "Drückjagden" deklariert werden. Aber von Pächtern mit mangelndem jagdl. Sachbverstand, die nicht wissen was eine NW-Hege ist, kann man ja auch nicht erwarten, den Unterschied zw. Treib- und Drückjagd zu kennen. Sauen werden gemästet bis sie zur Land- , mittlerweile auch Stadtplage werden und dann einfach "draufgehalten" und bei Rehwild (v.a. bei den Böcken) gibt´s ja auch nur noch "richtige".
Die Jagd in Dtl. entwickelt sich wirklich immer mehr von der Hege zur Schießerei. Man sollte langsam wirklich dran denken gleich das Reviersystem durch ein Lizenzsystem zu ersetzen. :evil:



@Vraccas:

mit einem guten Drilling machst du wirklich nichts falsch. Gerade Simsondrillinge, Heym 33, Krieghoff Trumpf und S&S 3000 aus der Zeit ca. 1955-75 (v.a. die 7x57R war da sehr beliebt) sind z.Z. recht preiswert auf dem Markt, meist mit SEM und fixem 6x42 Markenglas oder variablem 1,5-6x36 Diavari von Hensoldt/Zeiss montiert.
Die 7x57R war auch in den späten 20er und den 30er Jahren eine beliebte Drillingspatrone und ab und an tauchen auch Drillinge aus der Zeit von den suhler Herstellern Greiffelt und Kerner auf, die dann auch Anson & Deeley Schlosse haben, anstatt der nach dem Krieg fast ausschleißl. verwendeten, einfacheren Blitzschlosse.
A&D-Schlosse lassen niedrigere Abzugswiderstände zu.
Ein "Nachteil" den ich aber als rein theoret. Natur betrachte ist dann, daß die meisten Drillinge der Vorkriegszeit Schrotläufe mit nur 65mm Länge hatten.
Eine 16/65 oder 12/65 mit 28g bzw. 32g Schrot läßt aber auch jeden Fasan vom Himmel fallen und den stärksten Waldhasen rollieren.
Eley (Importeur AKAH) stellt bleifreie Wismut-Schrotpatronen mit 67,5mm Hülsenlänge her, wenn bleifrei in deinem Bundesland ein Thema sein sollte.

Und nun die von mir obligatorisch immer beim Thema Selbstspannerdrilling angeführte Bitte:

Vergiß die komische Entspannmethode von Selbstspanner die man im JJ-Kurs beigebracht bekommt (Abzüge durchziehen und Waffe mit "Gefühl" schließen und dabei lauschen ob die Schloßrasten auch rausspringen). Das geht nämlich meist auf Kosten derselben.
Pufferpatronen (2x Schrot und 1x Kugel) kosten zusammen rd. 20€ und sind allemal billiger als neue Schloßstangen eingesetzt zu bekommen.


Grüße
Sirius
 
Registriert
27 Jun 2010
Beiträge
584
Servus Sirius,

ich find es auch sehr schade, dass der moderne Jäger nur noch Schalenwild jagen will und das auch von der Industrie als das Ideal verkauft wird. Unser Jungjäger hat mir auch neulich gestanden, dass er die Raubwildjagd nicht nachvollziehen kann. Es folgte eine Diskussion über den Sinn der Jagd und die natürlichen Zusammenhänge. Bin mir aber sicher, dass er auch noch auf den Trichter kommt. Spätestens wenn er keine Lust mehr auf eintönigen Rehwildansitz hat, wird er ein kleines Stampern auf Hase und Fuchs genießen :cool: Das übrige Niederwild ist bei uns im Kreis leider zu gering im Bestand um es bejagen zu können.

Mein Pächter ist schwer in Ordnung. Wir sind was das Niederwild angeht nicht ganz auf einer Linie. Allerdings lässt er mich Raubwild intensiv jagen und hegt seinen Rehwildbestand. Gesunde starke Rehe sind sein Ziel und das erreicht er auch. Deshalb will er das (schallgedämpfte) Schießen auf Krähen nicht, um Ruhe im Revier zu haben. Teilweise kann ich das verstehen, bei den ganzen Krähen/Elstern/Reihern auf den Wiesen allerdings auch wieder nicht. Bei der kleinen Reviergröße 330ha wird es eh relativ egal sein, ob und wie ich Raubwild/ Raubzeug bejage.
Irgendwann bin ich auch mal Pächter, dann mach ich das hoffentlich anders ;)

Zum Drilling:
Vielen Dank für die Bestätigung und die Hinweise!
Die 7x57R ist eine absolute Liebhaberpatrone und führt zu Unrecht ein Schattendasein. Wenig Rückstoß und auch auf Sauen super Wirkung :thumbup:

Ich hoffe, dass mehr junge Jäger einen Bezug zu alten klassischen Waffen finden. Sie haben zwar ihre Grenzen und ich kann mit modernen Waffen effizienter jagen, aber Jagd hat nicht immer effizient zu sein. Jagd ist Kultur, ist genießen und auch Bescheidenheit üben und seine Grenzen kennen.
Es gibt Jagden da will ich mehr Möglichkeiten nutzen und Jagden, da will ich den Tag genießen. Für letztere ist der Drilling gedacht.
 
Registriert
15 Aug 2013
Beiträge
2.469
...ob ich mit "modernen" Kalibern wirklich effizienter jage
wage ich zu bezweifeln....
die ballistischen Daten sind zu ähnlich....
siehe der USA .270 Win zu der deutschen 7x64....
leichte Gschosse mit hoher V °
schwere Geschosse mit niedriger V°.....
....alles im Bereich vergleichbare Druckbereiche....
...bei bestem Willem - ich kann da keinen ballistischen
Unterschied erkennen.....
....Sorry - aber ich bin.308 Win Fan...
P:roll::p:no:
 
Registriert
28 Okt 2009
Beiträge
1.401
Will jetzt hier keine Kaliberdiskussion aufmachen und die 7x57R auch nicht schlechtreden, aber in Anbetracht von Bleifreitauglichkeit würde ich zu 7x65R oder 30-06 raten, da die allermeisten bleifreien Geschosse nicht so sehr Masse sondern viel eher Speed benötigen, da so ziemlich alle Alternativen wesentlich härter als Blei sind. Ich hab im Repetierer 30-06 und im Drilling 7x65R und würde auch sowas wieder nehmen. Experten zu folge, benötigen bleifreie Geschosse eine V0 von mindestens 850 m/s, besser noch 900 m/s!
 
Registriert
27 Jun 2010
Beiträge
584
Beim "effezient jagen" hab ich mich auf die Waffe und nicht auf das Kaliber bezogen!
Ein Drilling mit fest verlöteten Läufen und härteren Abzügen hat gegen eine neue thermostabile Kombinierte mit Feinabzügen oder einen Plastik-Repetierer mit Feinabzügen gewisse Einschränkungen. Das ist aber vollkommen in Ordnung, solange man seine Grenzen kennt. Deswegen kann ich die Jagd damit trotzdem genießen.

Zur Bleifreundlichkeit der 7x57 muss ich mir hier in Franken noch keine Sorgen machen. :twisted:

Edit: Man kommt auch verdammt selten in Situationen, in denen man diese "effezienten Vorteile" ausspielen kann. Klingt so als ob alte Waffen totale Krücken wären, sind sie aber nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
20 Okt 2016
Beiträge
4.293
@RWD #80 & @ Vraccas #82:
Wieso bleiUNfreundliche 7x57R???
mit Deformator HDBI, 139grs, vo = 780, V1oo = 700m/s aus meiner Teck BBFL nicht mehr und nicht weniger Probleme wie zuvor mit der 140grs Nosler...Vorwiegend Reh & Dam.
Und aus meinem Vorkriegs-S&S-Drilling wird das 120grs (7,8g) Barnes TTSX zu meiner vollen Zufriedenheit verschossen mit Vo = 860, V1oo = 765m/s. Vorwiegend auf Reh, Fuchs, Frilis und Ü'läufer.
Beide Ladungen schießen mir präzise genug: Teck um die 25mm, die olle S&S unter 20mm.
Bin immer wieder erstaunt über doch sehr flotte Urteile bei den immer und allseits so beliebten Kaliberdiskussionen:roll:
Einen ruhigen Sonntagabend noch,
Wandersmann
 
Registriert
23 Mrz 2009
Beiträge
641
Kann mich meinem Vorredner nur anschließen.
120gr Barnes TTSX vor Vita. N550 mit einer Vo von 900m. Das reicht !! Bisher fielen damit diverse Füchse, Rehe und Sauen. Schwerstes Stück ein ÜLK mit 49kg aufgebrochen. Lag im Knall (Treffer direkt hinters Blatt). Ich hätte mit der Patrone kein Problem auch auf schwereres Wild zu schießen. Leistung und Präzision aus meinem alten Suhler Drilling aus den 60ern einfach super!!
 
Registriert
31 Okt 2014
Beiträge
1.890
Beim "effezient jagen" hab ich mich auf die Waffe und nicht auf das Kaliber bezogen!
Ein Drilling mit fest verlöteten Läufen und härteren Abzügen hat gegen eine neue thermostabile Kombinierte mit Feinabzügen oder einen Plastik-Repetierer mit Feinabzügen gewisse Einschränkungen. Das ist aber vollkommen in Ordnung, solange man seine Grenzen kennt.

Oh Mann - ich glaube hier jagen einfach zu viele nur im Schießkino.
  • Auch die Abzüge von alten Drillingen kann man sich vernünftig einstellen lassen ( allerdings bei einem vernünftigen Büchsenmacher und nicht beim Waffenhändler oder in der eigenen Kellerwerkstatt - ist halt nichts für den deutschen Standard-Heimwerker)
  • 99% der Schüsse die man beim Jagen abgibt sind Einzelschüsse - und zwei schnelle Schüsse hintereinander können die meisten Drillinge auch ab!
  • Für Serien von Präzisionsschüssen über 300m sind Kombinierte grundsätzlich nicht gemacht - auch die "Thermostabilen" klettern dann.
 
Registriert
27 Nov 2016
Beiträge
16.943
Waihei,
schließe mich meinem Vorredner an.
Ich habe ein Vierteljahrhundert fast ausschließlich mit einem SuS Drilling gejagt, dieser war Begleiter beim Kaninchenfrettieren, Treibjagd, Entenstrich und gemischten Jagden, bei denen auch Schwarzwild vorkam. Schrotkaliber 16/70, Kugel 7x65R. Ich habe mich mit dem Gewehr immer wohl gefühlt, kam hervorragend mit Schrot und Kugel zurecht und habe etliche hochflüchtige Sauen ( bis ca. 40m ) mit der Kugel über die Laufschiene erlegt, der Drilling lag mir so gut, dass ich das Klappvisier beim flüchtigen Kugelschuß gar nicht wahrgenommen habe. Ich würde bei einem Kauf darauf achten, dass der Schaft 100% tig passt, wie bei einer Flinte und wenn die Möglichkeit besteht würde ich eine separate Kugelspannung vorziehen.
Heute führt den Drilling mein Sohn, ich habe einen Hahndrilling, den ich bei trockenem Wetter gern mitnehme.
 
Registriert
25 Aug 2005
Beiträge
3.720
@Hobojagd

thermostabil bedeutet eben das er nicht klettert. Mein Drilling ist thermostabil und klettert auch bei 20 Folgeschüssen nicht, dabei ist es unbedeutend ob auf 10 oder 300 Meter anvisiert wird.

Auch die BBF95 von Blaser klettert nicht und die DB von Bärli ebenfalls nicht.

"Es wird zuviel erzähltn, von zu wenig erlebten"

Meinungen sind unwichtig, Fakten zählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
31 Okt 2014
Beiträge
1.890
@Hobojagd

thermostabil bedeutet eben das er nicht klettert. Mein Drilling ist thermostabil und klettert auch bei 20 Folgeschüssen nicht, dabei ist es unbedeutend ob auf 10 oder 300 Meter anvisiert wird.

Auch die BBF95 von Blaser klettert nicht und die DB von Bärli ebenfalls nicht.

"Es wird zuviel erzähltn, von zu wenig erlebten"

Meinungen sind unwichtig, Fakten zählen.

Liebes Füxlein,
wenn die "Thermostabile" nicht einläufig ist, werden irgendwann Temperaturunterschiede auftreten (die gar nicht so gering sind).
Und spätestens dann wandert die Treffpunktlage
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Moin!

"Thermostabil" setzt voraus, dass die Läufe sich unabhängig voneinander in der Länge ausdehen können. :roll: Damit ist ein Klettern wegen Wärmedifferenzen beider Läufe nicht mehr möglich, allenfalls, wenn die auf Höhe der Patronenlager fest miteinander verbunden sein sollten. DAS düfte allerdings in der normalen Streuung untergehen. ;-)

Viele Grüße

Joe
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
19
Zurzeit aktive Gäste
267
Besucher gesamt
286
Oben