SZ: Die Rettung von Rehkitzen ist Greenwashing

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Jo, er meint Gülle, er nennt es nur nicht so...

Der Rest sind Nebelkerzen, typisch für die Bauern. In der Gegend wo er her kommt sieht man die größten Gülletanker, die ich je gesehen habe, die meisten mit holländischem Kennzeichen.....
 
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Moin - da hier anscheinend nicht wenige Leute den Unterschied zwischen Realität, Wunschtraum und Anspruchsdenken nicht kennen noch einmal eine kleine Zusammenfassung.

Zunächst einmal was bedeutet Extensiv-Weide - und zwar rein formell von der Definition und der rechtlichen Bindung des Begriffes.

Anhang anzeigen 195106

So es wurde hier über den günstigsten Schnittzeitpunkt einer Wiese fabuliert - hier das Schaubild zu dem kleinen Datensatz, der von mir eingestellt wurde.

Anhang anzeigen 195107

Die Folgen zu später oder zu früher Ernte (Schnitt..:)

Anhang anzeigen 195108

Was angebaut wird hängt rein vom Futterwert ab - das man keine Binsen haben will sollte auch den letzten Malbregen hier im Forum klar sein.

Anhang anzeigen 195109
Das sind die in Deutschland am häufigsten angebauten Futterpflanzen.

Anhang anzeigen 195110

Und hier noch eine Standortempfehlung für die einzelnen Saatgutmischungen für Grünland, die Liste ist nicht vollständig, das sind die Standard-Mischungen für die konventionelle und mischwirtschaft.

Anhang anzeigen 195111

Warum Weidelgras? Weil das ein gut wüchsiges Futtergras ist, welches am zuverlässigsten auf nahezu allen Standorten wächst. Bei uns im Betrieb kommt eine Kleegras-Mischung zum Einsatz die hier nicht aufgeführt ist, welches extra auf unser Marschland abgestimmt ist.

Die Nachbarn im Süden müssen aufgrund des Moorlandes und der Geest andere Mischungen nutzen, und in der Kreidemarsch im Osten unseres Landkreises, kommt wieder eine andere Mischung zum Einsatz.

Kräuter sind immer im Futter enthalten, als kleinen Überblick was so bei uns auf der Weide derzeit steht. Breitwegerich, Löwenzahn, Gundermann, Wiesenvergissmeinnicht, Hederich, scharfer und glatter Hahnenfuß, Brennnesseln (vor allem auf den Geilstellen), Sternmire, Wiesen-Schaumkraut und noch etliche andere, witzigerweise dürften die nach Ansicht einiger weniger dort ja wohl nicht stehen.

Ach ja, und wir wollen auch gleich mal ein weiteres Fass aufmachen, denn die Maht ist nicht die einzige Arbeit die wir auf den Wiesen machen, sowie diese trocken genug sind werden diese abgeschleppt und gewalzt, die Weiden werden zusätzlich nachgemäht, dieses ist notwendig um Geilstellen, verbliebenen Dung und Erdhaufen der Maulwürfe zu ebnen...

Ja, und wenn es dann ganz hart kommt, wie nach dem Sommer 2019, dann müssen wir im Frühherbst, am besten wenn es richtig heftig regnet noch die Nachsaat mit ins Programm nehmen.

Und das macht jeder Landwirt, egal ob konventionell oder biologisch.

Hab das Thema jetzt ein paar Tage verfolgt und einiges gelernt. Vorab, ich bezweifle in keiner Weise deine Fachkenntnis. Aber ist ist "nur" Fachkenntnis. Bitte nicht falsch verstehen. Du argumentierst hier rein aus der Sicht des Landwirtes, der sein Land bewirtschaftet und davon leben muss.

Ich besehe das aus der Sicht des Naturfreundes, der die Lerche vermisst, den Kiebitz, das Rebhuhn, den Fasan, die Wachtel, den starken Hasenbesatz ( nicht um des jagen willens, einfach nur so). Hasen jagen wir schon seit Jahren nicht mehr. Wir freuen uns über einen guten Besatz, greifen da aber nicht mehr ein. Ich weiß, wir brauchen die Landwirtschaft, damit wir was zu beißen haben. Kein Thema, aber naturverträglich ist es nicht, wenn z.B. die Wiesen von April bis November vergewaltigt werden. Ich schreibe hier für/über die Natur, nicht über die Fütterung von Hochleistungsrindern, deren Milch nicht nur Deutschland versorgt, sondern auch weite Teile Europas, ja der ganzen Welt, in Form von Trockenmilchpulver und Milchfett.

Dass die Natur keine Person ist, die Ansprüche stellen kann, wurde bereits durch einen Foristen betont. Ist sie deshalb ohne Anspruch? Ohne Anspruch an uns, die wir sie beanspruchen? Ich weiß, das klingt alles sehr pathetisch, aber es muss doch allen klar sein, dass wir ohne sie nicht existieren können.

Ich bin in den 60/70ern in Feld und Wald aufgewachsen. Und wenn ich darüber nachdenke, wie sehr die Artenvielfalt seit jener Zeit nachgelassen hat, dann bin ich nicht traurig, sondern eher wütend. Kennst du noch den Anblick vom Kleinen Fuchs, der jedes Blumenbeet überfüllte und dessen Raupen, die Brennesselfelder leerfraßen? Wo sind die alle? Das ist nicht der Klimawandel. Wo sind die Brachen, wo die Strauchhecken, die Feldraine? Es verschwinden nach und nach Wege, weil der Pflug jedes Jahr ein Stück mehr Schwengelrecht beansprucht.

Verstehst du, warum ich sage, dass wir nicht so intensiv weitermachen können? Kennst du den Begriff -Stiller Frühling-? Der hat seinen Ursprung nicht nur bei den Rabenartigen, sondern auch bei den aussterbenden Insekten. Die Landwirtschaft macht es den Insekten nicht leicht, der Klimawandel auch nicht, keine Frage. Wo können wir, als Menschen eingreifen?

Du verwendetest den Begriff Nachhaltigkeit. Genau damit holst du mich wieder ab und wir sprechen wieder eine Sprache. Ich hoffe sehr, dass die Landwirtschaft der Zukunft den Weg in die Nachhaltigkeit finden wird. Meine Hoffnung stirbt zuletzt! HH
 
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Jo, er meint Gülle, er nennt es nur nicht so...

Der Rest sind Nebelkerzen, typisch für die Bauern. In der Gegend wo er her kommt sieht man die größten Gülletanker, die ich je gesehen habe, die meisten mit holländischem Kennzeichen.....
Und Du mein Bester hast Dich mit dieser Aussage als Spinner ohne Gleichen hervorgetan.

Ich bin zwar Friese, aber kein Ostfriese - und jetzt sage mir einmal wo hier im Landkreis Cuxhaven irgendwelche Niederländer Gülle fahren?

Das ist eine gewisse Zeitlang in Ostfriesland, Emsland und dem Münsterland so gewesen, aber hier im Cuxland nicht! Und auch da (obige drei Kreise) schon einige Zeit nicht mehr... wahrscheinlich jetzt wieder, wegen der Düngemittelknappheit.

So und tatsächlich meine ich mit Wirtschaftsdünger eben nicht nur Gülle, auch da bist Du der perfekte Spinner - komm mal von Deinem Hochmut runter Du Kind.

Ich habe in Bio-Betrieb gelernt, da kam Jauche auf Wiesen und Weiden, und wenn wir noch ausreichend Mist oder Kompost über hatten, dann auch dass.

Und im jetzigen Betrieb haben wir nicht ausreichen Mist für die Weide/Wiesenflächen also nehmen wir Flüssigmist (Gülle) aber streng nach Vorschrift. Mein Juniorchef ist da sehr genau was die Bedarfsplanung angeht, er hat das schließlich auch studiert - daran wird sich strikt gehalten.

Selbst in dem Betrieb davor wurden diese Düngemittelmengen ganz genau eingehalten. Mach Dich erst einmal kundig bevor Du Lügen ins Web stellst.

@Alligatorin: Danke dass Du das noch einmal ausgeführt hast, es gibt da durchaus noch mehr Wirtschaftdünger, davon hat dass dumme kleine castilein nur keine Ahnung ist er doch zu bequem aus dem Sessel seiner Bequemlichkeit sich einmal herauszuquetschen. Er ist halt genauso dämlich wie sein knalltauber Kumpel, und hat auch noch nicht gelernt, dass er bei mir auf ignore ist. Er ist dafür verantwortlich dass hier viele Landwirte nicht mehr wirklich was schreiben wollen, er ist das Beispiel für Hass und Hetze, welches ich in meinem einen Beitrag nicht namentlich erwähnt habe.

Auf sein Konto gehen nicht wenige Abmeldungen! Mit einigen davon bin ich seit der Anfangszeit des Forums befreundet.
 
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Muss man eigentlich permanent verunglimpfen, wenn einem die Aussagen eines anderen nicht passen, selbst wenn sie falsch sind?

Ich meine NEIN, denn als Unbeteiligter verliert dann schnell die Lust den Beitrag zu lesen und ausserdem ist Ignorieren wirkungsvoller.

Hier werden interessante und durchaus auch lehrreiche Dinge ausgeführt, danke dafür. Aber nach meinem Eindruck ist das nicht nur für den einen oder anderen „Städter“ hilfreich, sondern auch für den einen oder anderen Landwirt, so jedenfalls mein Eindruck, den ich in rd 7 Jahrzehnten gewonnen habe. Eine ganze Reihe scheint aber aus dem Teufelskreis, in den sie geraten sind, nicht mehr raus zu kommen.

Gruss, DKDK

Eine Anmerkung zum "Gülleimport": Den gibt es, vielleicht eher nahe zur Grenze mit den Niederlanden, wobei „nah“ ein relativer Begriff ist.
 
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Jo, er meint Gülle, er nennt es nur nicht so...

Der Rest sind Nebelkerzen, typisch für die Bauern. In der Gegend wo er her kommt sieht man die größten Gülletanker, die ich je gesehen habe, die meisten mit holländischem Kennzeichen.....
Du erzählst „Wirtschaftsdünger“. Such dir einen aus.
 
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Zum Güllen von Wiesen mal eine Frage, zu meiner Information: wie viele Tonnen/Kubikmeter Gülle passen in so einen modernen dreiachsigen Tank-Anhänger?
Einer der hier ansässigen Landwirte hat so einen Anhänger auf zweihundert Metern Fahrt über die Wiese leer. Fünf Meter vom Ufer des Kochers. Im Wasserschutzgebiet.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Fakt ist doch, das die konventionelle Landwirtschaft schon lange in die Sackgasse läuft.
Es ist doch genau wie @Hog Hunter schreibt, wir haben einen riesiegen Verlust der Artenvielfalt zu verzeichnen und müssen uns entscheiden ob es so weitergehehen soll.
Da gibt es dann die Landwirte die seitenlang erklären, das es eigentlich nicht anders geht und dann explizit erklären was Wirtschaftsdünger ist aber nicht einen Lösungsansatz bringen wie man denn den Artenschutz verbessern kann.
Es ist im übrigen genau der Wirtschaftsdünger aus der Schweinemast der den Fischen in der Ostseee immer mehr den Garaus macht und ein bestehendes Ökosystem vernichtet.
Da erklären auch die Schweinemastbetreiber das es nicht anders geht.

Aber wer den Hasen schützen will darf den Fuchs nicht fragen.

Das es zum Glück mittlerweile auch Landwirte gibt die weiterdenken sieht man hier:

 
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Eine Anmerkung zum "Gülleimport": Den gibt es, vielleicht eher nahe zur Grenze mit den Niederlanden, wobei „nah“ ein relativer Begriff ist.
50km und die deutschen Bauern bekommen Geld dafür.

Hochmut kommt hier nur von den Bauern. Das Ergebnis sieht man draußen. Leider gibts noch nicht genug Gesetze gegen den unmäßigen Umgang mit der Natur.
Aber das kommt noch und das ist gut so.
 
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Da gibt es dann die Landwirte die seitenlang erklären, das es eigentlich nicht anders geht und dann explizit erklären was Wirtschaftsdünger ist aber nicht einen Lösungsansatz bringen wie man denn den Artenschutz verbessern kann.




Aber wer den Hasen schützen will darf den Fuchs nicht fragen.



Ja was jetzt , Fuchs fragen oder nicht ?
 
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Fakt ist doch, das die konventionelle Landwirtschaft schon lange in die Sackgasse läuft.
Es ist doch genau wie @Hog Hunter schreibt, wir haben einen riesiegen Verlust der Artenvielfalt zu verzeichnen und müssen uns entscheiden ob es so weitergehehen soll.
Da gibt es dann die Landwirte die seitenlang erklären, das es eigentlich nicht anders geht und dann explizit erklären was Wirtschaftsdünger ist aber nicht einen Lösungsansatz bringen wie man denn den Artenschutz verbessern kann.
Es ist im übrigen genau der Wirtschaftsdünger aus der Schweinemast der den Fischen in der Ostseee immer mehr den Garaus macht und ein bestehendes Ökosystem vernichtet.
Da erklären auch die Schweinemastbetreiber das es nicht anders geht.

Aber wer den Hasen schützen will darf den Fuchs nicht fragen.

Das es zum Glück mittlerweile auch Landwirte gibt die weiterdenken sieht man hier:

Die Rahmenbedingungen müssen von der Politik kommen
 
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Ich habe den Eindruck, wir reden hier aneinander vorbei.

Der Landwirt begründet, warum er unter DEN GEGEBENEN Umständen nicht anders wirtschaften KANN.
Wir Jäger (und andere) wollen Umstände erreichen, unter denen der Landwirt wieder NATURVERTRÄGLICHER wirtschaften KANN, wenn er denn will.

Diese derzeitige Situation, dass wir die Landwirtschaft mit unseren Steuergeldern dazu zwingen, unser Trinkwasser mit Nitrat zu verpesten, das Insekten- und Artensterben anzuheizen und Überschüsse zu produzieren, die wir dann auf andere Kontinente exportieren und die dortige Landwirtschaft ruinieren - diese Perversion muss beendet werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 25014

Guest
Die Rahmenbedingungen müssen von der Politik kommen

Dann muss immer noch der Wille vorhanden sein.

Die Verachtung für die berechtigten wirtschaftlichen Interessen unserer Landwirte hier ist ja schon beachtlich.

Blödsinn hoch drei. Und was sind denn berechtigte wirtschaftliche Interessen ?
Und was muss man bereit sein diesen berechtigten wirtschaftlichen Interessen alles zu opfern ?
Ist es z.B. in Dänemark und den Niederlanden berechtigtes wirtschaftliches Interesse mehr Gülle zu produzieren als das Land vertragen kann ?
Wenn man wirtschaftliche Interessen als oberste Priorität definiert kann man den kompletten Umweltschutz in jedem Bereich begraben.
 
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Ein typisches, falsches Verständnis davon was richtig und was falsch ist.
Vielleicht sollte mal der Bauer dafür zur Kasse gebeten werden, was er in früheren Jahren an Schaden angerichtet hat oder stattdessen mal daran gehen seine von ihm verursachten Schäden zu "reparieren"?
Thema Boden- und Wasserschutz.
 

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