Taggreife und Hasenbestand

Registriert
10 Aug 2001
Beiträge
76
Würde gern` mal ein etwas komlexeres und vor allem nicht unheikles Thema zur Diskussion stellen (oder möchten wir hier immer nur über die Vorzüge der 8 x 68 S diskutieren ???
icon_wink.gif
??).

Die Hasenbestände sind allgemein (mit Ausnahme von einigen glücklichen Gegenden im äußersten Westen und Nord-Westen Deutschlands) stark rückläufig, ohne dass hierfür in der Diskussion plausible Erklärungen benannt werden. Schuldzuweisungen an die Landwirtschaft gehen m. E. fehl, da die Bewirtschaftungsmethoden und die eingesetzten Pflanzenschutzmittel heute um einiges "hasenfreundlicher" sein dürften als in den 70-iger Jahren mit ihren deutlich höheren Hasenstrecken.

Eine Ursache für die Abnahme könnte m. E. die starke Zunahme von Habichten und Bussarden sein. IMHO sind Bussarde und Habichte jeweils für sich keine Bedrohung für den Hasenbestand.
Das der (weibliche) Habicht auch ausgewachsene Hasen schlagen kann und schlägt, düfte unbestritten sein. Gleichwohl wäre der Einfluss des Habichts allein auf die Hasenpopulation wohl nicht allzu hoch. Habichte beanspruchen zum einen sehr große Territorien, und sind damit, wiewohl flächendeckend vorkommend, auf die Fläche bezogen nicht häufig. Zum anderen schlagen sie als Generalisten zwar alles was Ihnen vor die Fänge kommt, am liebsten aber Beutetiere, die häufig sind und leicht erbeutet werden können. Hierzu gehören Hasen - vor allem ausgewachsene Hasen - nicht.

Der Mäusebussard ist hingegen ein Spezialist, der nach meinen Beobachtungen kaum je selbst einen Hasen schlägt (hier sehe ich den wütenden Protest bereits jetzt gelassen entgegen....), der aber mit hohen Beständen auch flächenbezogen sehr hohe Besatzdichten aufweist. Und außerdem sind Bussarde, obgleich selbst relativ miserable Jäger, am Boden aufgrund ihrer "Masse" ziemlich durchsetzungsfähig. So konnte ich häufig beobachten, dass Bussarde anderen Greifen ihre Beute streitig machen, ja hierauf scheinen einzelne Exemplare geradezu spezialisiert zu sein. Insoweit ist ein Bussard (oder mehrere) durchaus auch in der Lage, einem Habicht am Boden die von diesem geschlagene Beute streitig abzujagen. Dann jagt der Habicht erneut und das Spiel beginnt von neuem.... (Etwa wie bei afrikanischen Großprädatoren und Hyänen
icon_biggrin.gif
).

Habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht ? Kann man nun aus diesen Beobachtungen verallgemeinernd schliessen, dass Habicht und Bussard gemeinsam einen relvanten Einfluss auf den Hasenbestand haben ? Kennt ihr hierzu wildbiologische Untersuchungen ?

So verbleibe ich mit fragenden Grüßen
 
Registriert
2 Okt 2001
Beiträge
517
ich denke mal, dass im verhältniss zur fuchs, marder, wiesel, krähen, elstern und noezotenpopulation die greife nicht so sehr ins gewicht fallen.
ich würde sagen, das erstmal wenigstens bei den füchsen angefangen werden muss!!!

Wahei
Nils
 
Registriert
6 Jan 2001
Beiträge
1.702
Ich empfehle zu dem Thema das Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Glutz, Bauer, Bezzel, Band 4.
Da steht einiges dazu drin, was man hier im Einzelnen nicht alles aufführen kann.

türülü
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
133
Zurzeit aktive Gäste
776
Besucher gesamt
909
Oben