Teich verlandet, ausgraben nötig!?!?

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Hallo Forumsgemeinde,

In meinem Revier, welches ich seit dem 01.04.11 gepachtet habe, befindet sich ein Teich von ca. 40x40m Größe. Leider ist dieser über die Jahre/Jahrzehnte in denen sich niemand gekümmert hat so verlandet, dass er nur noch ab Herbst bis Frühjahr Wasser hat, auch da gerade Kniehoch.

Nun würde ich diesen See gerne ausgraben lassen, habe hier aber keinerlei Erfahrungen :oops:

Plan ist folgender:
-angrenzende Landwirte um Erlaubniss fragen ist Erledigt.
-ausgegrabene Erde darf auf dem Acker in 30m Entfernung aufgeschüttet werden. Dies kann nächstes Jahr geschehen, wenn die Gerste runter ist

-als nächstes wollte ich nun den Naturschutzbeauftragten der KJV mit ins Boot holen und um Unterstützung bitten, oder doch lieber den NABU?? : :twisted:
- bei der Gemeinde vorsprechen und um Erlaubniss und Unterstützung bitten, da diese Eigentümer ist.

Hab ich was wichtiges vergessen?
Was mach ich mit dem Uferbewuchs? Wieder einsetzen, oder warten bis er wieder von alleine wächst?

Bin euch für jeden Rat und Tipp dankbar!

P.S. Finanzielle Spenden, Sachspenden und tatkräftige Unterstützung werden natürlich auch gerne angenommen :lol:
 
S

silberfuchs

Guest
an Deiner Stelle wäre ich in Bezug auf die Eigentümerin(Gemeinde) vorsichtig. Bei uns ist folgendes passiert: Teich erweitert, ausgehoben, Insel angelegt und noch einiges. Nachdem er fertig war, hat die Gemeinde ihn als Fischgewässer anderweitig verpachtet......sowas gibt es. Am besten an den Pachtvertrag koppeln und die Nutzung (zB als Karpfenteich) wegen der Kosten auch darüber hinaus zusichern lassen
 
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Hallo,
ich würde mich erst mal erkundigen, wie die natürlichen Verhältnisse an Ort und Stelle sind: ist das Wasser im Teisch Grundwasser oder ist im Untergrund eine wasserundurchlässige ( Ton-) Schicht auf der sich das Niederschlagswasser sammelt? In diesem Falle wäre ein Ausbaggern dann fatal, wenn die undurschlässige Schicht durchstoßen würde. Das Niederschlagswasser würde sich nicht mehr ansammeln können und ein Biotop wäre verschwunden, also Vorsicht.

Gruß, Bukett.
 
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silberfuchs schrieb:
...Nachdem er fertig war, hat die Gemeinde ihn als Fischgewässer anderweitig verpachtet......sowas gibt es...

aber ein Fischgewässer gehört doch i.d.R. trotzdem zum Jagdbezirk und kann bejagt werden, oder irre ich da?
Falls nicht wäre das aber mehr als ärgerlich für euch!

Bukett schrieb:
ist das Wasser im Teisch Grundwasser oder ist im Untergrund eine wasserundurchlässige ( Ton-) Schicht auf der sich das Niederschlagswasser sammelt? In diesem Falle wäre ein Ausbaggern dann fatal, wenn die undurschlässige Schicht durchstoßen würde.

Guter Einwand!
Werde mal mit den ansässigen älteren Landwirten sprechen, vielleicht wissen diese da mehr.
Der Teich hat keinen natürliche Zulauf, wie bspw. einen Bach oder Graben.
Aus 2 anliegenden Feldern münden Drainagerohre in den Teich, zusätzlich dazu natürlich das Regenwasser. Ob auch irgendwie Grundwasser zufließt weiß ich nicht. Werde versuchen das herauszufinden.
 
S

silberfuchs

Guest
Der Teich gehört zum Jagdbezirk, das stimmt.Aber die Nutzung legt der Eigentümer fest. Wenn die Gemeinde will, kann sie durchaus für diesen Teich in Deinem Jagdrevier das Fischereirecht anderweitig ausloben. Erkundige Dich bitte vorher und die Aussage der Gemeinde würde mich natürlich interessieren.
 
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Der Teich gehört zum Jagdbezirk.
Aber wenn der Eigentümer den Teich an Leute verpachtet,
- die jeden Abend kurz vor Ende Büchsenlicht hinmarschieren um ihre Fische zu füttern, inklusive freilaufenden Hund
- die jedes zweite Wochenende ein Nachtangeln veranstalten
- an den anderen Wochenenden wird Party gemacht.

Dann hast du wenig davon das der Teich zum Jagdbezirk gehört. Da kann man besser wenn günstig den Teich selber pachten und gestaltet das nach seinen eigenen Vorstellungen.
 
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Dann hat man wirklich wenig davon :? , außer viel Unruhe im Revier.


Ich gebe laut sobald ich mit der Gemeinde gesprochen habe, aber erstmal muss ich wohl rausfinden wie die Boden und Zuflussverhältnisse genau aussehen, diese könnten ja wie von Bukett erklärt dazu führen, dass das Projekt von vornherein zum scheitern verurteilt ist :cry:
 
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Wende dich auf jedenfall an das Wasserwirtschaftsamt wegen Genehmigung und Zuschußmittel.
WmH 270Win
 
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Zu klären wäre doch erstmal,wozu der "bereinigte " Teich dienen soll? Entenbiotop ? Einfach ausbaggern kann,wie oben beschrieben,fatale Folgen haben.Solche Objekte machen wir nie über die Behörde,denn da gibts nur noch mehr Probleme und alles dreht sich ,angetrieben vom dt. §§-Gaul nur im Kreis.........Bin zwar kein Freund von dem Berliner Olaf T.,aber mit denen oder ähnlichen Gruppierungen klappt es eher,denn gegen Naturschutz will keiner mehr sein und da wird alles abgenickt . :wink: Da bist Du auch das Anglerproblem los,denn die stören ja Lurche.Solche H2O-Projekte haben bei uns ruck-zuck einen Schutzstatus"FND" bekommen. Jagen ist aber erlaubt,denn Sauen fressen ja Frösche. :) Für Schilf brauchst Du nicht zu sorgen,das wächst dann wesentlich schneller als jetzt.Deswegen ist mittig eine größere Wassertiefe am besten.Achtung,den Untergrund prüfen,ob das geht.Hat der Teich einen Zulauf oder Bodenquelle,oder Schichtenwasser?
 
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in meinen Augen eine nicht einfache Sache
erst mal feststellen wem diese Fläche gehört
dann feststellen ob dieses ein Teich ist vieleicht ein Regenrückhaltebecken

Unken u. Krötengewässer können jedes Jahr trocken fallen, hier kann sich mit Sicherheit kein Raubfisch halten

der Eisvogel benötigt aber das ganze Jahr Futter

was ist bitte ein Entenbiotop :?: :?: :?:

kenne nur einen Entengewässer oder Teich
 
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Zwischenstand:
Der Ortvorsitzende möchte den Teich auch wieder in Stand setzen. hat sich bei nem Bierchen gezeigt
Als nächsten Schritt werde ich mit dem Vorsteher und dem Naturschutz- und Biotopobmann der KJV versuchen einen Vor-Ort Termin zu vereinbaren.
An einer Ausgrabung führt mMn kein Weg vorbei, daher werden wir recht vorsichtig sein müssen um die Lehmschicht nicht zu durchbrechen.
Das Risiko lässt sich aber nicht vermeiden.
Da der Teich früher aber sehr viel tiefer war, sollte diese Schicht auch deutlich unter der jetzigen Grundhöhe liegen.
Da 2 Drainagerohre aus anliegenden Feldern in dem See münden wird es sich auch nicht vermeiden lassen, dass immer wieder Erde eingespült wird und dadurch in einigen Jahren das Prozedere wiederholt wird :roll:
Um die umliegenden Landwirte zu überzeugen werde ich versuchen eine Schleusse einzuplanen um den Wasserstand regulieren zu können. Damit könnte man verhindern, dass bei zu hohem Wasserstand das Wasser durch die Drainagen zurück in die Felder läuft.
 

JMB

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xxmarkyxx schrieb:
Um die umliegenden Landwirte zu überzeugen werde ich versuchen eine Schleusse einzuplanen um den Wasserstand regulieren zu können.
Wenn er keinen Mönch hat, ist's kein Teich!


WaiHei
 
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Damit der Thread nicht nur theoretisch bleibt poste ich mal aus der Praxis:
Der unten abgebildete Teich wurde auf Veranlassung von meinem Vater in meiner Jugend zuletzt ausgebaggert. In den Jahren danach hielten sich sogar Karpfen darin, welche ich zum Angelvergnügen eingesetzt hatte. Jetzt waren deutliche Verlandungserscheinungen zu sehen. In den letzten trockenen Spätsommermonaten viel er trocken und zum Beginn der Entensaison war regelmäßig nicht genug Wasser vorhanden. So reifte der Plan den Teich erneut auszubaggern.
Da ein Nachbarjäger in der gleichen Sparte wie Ducky arbeitet, konnte er das Ausbaggern kostenneutral organisieren. Ich hatte sogar den Eindruck, man war froh, Ökopunkte sammeln zu können. Ich sollte lediglich freischneiden, was in der Sommerhitze eine plackerei war. Der Aushub wurde direkt auf den angrenzenden Stoppelacker ausgebracht und planiert.

Der Teich an einem Feldgehölz, davor der Aushub
8234682qdn.jpg


Vor dem Ausbaggern
8234864oiy.jpg


Nach dem Ausbaggern
8234865zep.jpg


Vor dem Ausbaggern
8234866wav.jpg


Nach dem Ausbaggern
8234867zxr.jpg


Mergelschicht am Teichgrund.
8234868ccf.jpg


usgebaggert wurde mit einem Radbagger. Die Arbeit konnte innerhalb von 2 Stunden erledigt werden. Der Lohnunternehmer berechnet 60€ pro Stunde. Ich war berufsbedingt leider nicht dabei, sonnst hätte das Resultat deutlicher ausgesehen.
Ich hätte deutlich mehr Erde an den Teichrändern weggenommen und auch die Weidenbüsche mitten im Teich entfernt. Der Teich hätte ruhig grösser werden dürfen. Die Teichsohle auf der Mergelschicht ist mir nicht sauber/glatt genug abgezogen.
Letztendlich ist ein Radbagger zwar schneller und kostengünstiger vor Ort, aber ein schwerer Kettenbagger mit Abbrucharm/Tiefbauarm (oder wie nennt man den langen Ausleger) kann die Arbeiten sauberer ausführen, da er in schwereres Gelände fahren kann. Auch braucht man für den grossen Bagger nicht so viel von der Ufervegetation abschneiden.

Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Hoffentlich läuft der Teich durch Drainagen und Gräben bald voll, dann gibt es weitere Fotos. Noch ist der Grundwasserstand aber niedrig.
 
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silberfuchs schrieb:
an Deiner Stelle wäre ich in Bezug auf die Eigentümerin(Gemeinde) vorsichtig. Bei uns ist folgendes passiert: Teich erweitert, ausgehoben, Insel angelegt und noch einiges. Nachdem er fertig war, hat die Gemeinde ihn als Fischgewässer anderweitig verpachtet......sowas gibt es. Am besten an den Pachtvertrag koppeln und die Nutzung (zB als Karpfenteich) wegen der Kosten auch darüber hinaus zusichern lassen

Ja, sowas ist echt ätzend!

Deshalb immer einen Fischereischein in der Familie, mit dem das Gewässer mit Vertrag vor dem ganzen gerödel gleich auf lange zeit fischereilich gepachtet wird, als gegenleistung zum bauen. Ob man das dann nutzt ist wieder eine andere geschichte.

Ich hab Verwandschaft, die war sehr erstaunt, als sie erfuhr, dass sie auf ihrem eigenen Grund, in ihren eigenen Gewässern keine Angel auswerfen dürfen, ja dass dabei sogar der Jagdschein in Gefahr sein könnte. So ist das halt in Deutschland. Sie haben dann noch auf ihre alten tage diese selten dämliche Prüfung absolviert...

Wichtig ist auch: Wenn man Fische einsetzen will, sehen die Naturschutzbehörden rot was zuschüsse angeht. Denn merke: Naturschutz muss immer selbstlos sein und darf niemals einen zweitnutzen haben. Also frösche für drei jahre und dann verlanden und vergessen, aber niemals einen vernünftigen Fischweiher, an dem es auch ein par Frösche gibt. Das Problem: Diese ganzen teuer gekauften hetschenlacken des Naturschutz, welche als Ausgleichflächen so zahlreich in den Zeitungen zur Einweihung mit den lokalen Nabugrössen und dem Landrat gefeiert werden sind weder aus Naturschutzsicht, noch aus jagdlicher oder fischereilicher sicht auch nur einen Pfifferling wert. die meisten überstehen keine fünf Jahre, dann ist das ding trocken und die Frogger sind woanders, aber das neue Projekt ein par Kilometer weiter wird selbstverständlich wieder genauso gefeiert.

Merke also: nur wo du fische einsetzen kannst, nützt dirs auch was für die jagd. Und dass dort trotz den fischen amphibien leben, dafür habe ich beweise. Soviele Laubfrösche wie an einem unserer Karpfenteiche im Revier hab ich nirgendwo sonst gesehen. Das sind abertausende! Wäre das Teil trocken, wäre schluss mit lustig.

Also drei fliegen mit einer klappe schlagen: Teich tief genug für Fischwasser ausheben, evtl. nen Mönch einbauen, dass man in der Zukunft mal leichter Schlamm entfernen kann indem man ablässt, dann klappts auch mit den Enten und den Fröschen. Nur um himmels willen nicht so dem naturschutzbeauftragten vortragen...
 
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saujager ist mal wieder Recht zu geben.
Bevor so ein Projekt den sog. Umweltschützern ruchbar wird, muß alles unter Dach und Fach sein.
Zuschüsse etc. nimmt man mit wenn vorher alles klar ist.
Evtl. sind ausgelobte Preise von Verbänden für derlei Projekte sinnvoller anzustreben weil das Resultat begutachtet wird und "freier" gearbeitet werden kann.

Laß soweit wie möglich die Typen im Landratsamt draußen. Wenn das Vorhaben prestigeträchtig ist wollen sie soviel daran rumbasteln bis sie sich damit rühmen dürfen und der eigentliche Sinn verfehlt ist. Siehe Beitrag saujager.
 

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