Terrier für die Baujagd ( Patterdale & Westfalen )

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Gelöschtes Mitglied 24216

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Bei der Baujagd ist es halt unbedingt notwendig die Begebenheiten den örtlichen Bedingungen und den eigenen Hunden anzupassen.

Bausaujäger

In seinem Buch "Fellterrier" hat Plummer ziemlich viele Züchter, ihre Hunde und ihre Jagd begleitet und beschrieben. Wenn ich mich spontan richtig entsinne war da ein Terrier dabei, der hat 2 Tage vorgelegen und immer Laut gegeben bis der Einschlag glückte, ohne sich in den Dachs zu verbeißen oder verletzt zu werden. Sender gabs da noch nicht.
 
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Gelöschtes Mitglied 24216

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Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass er sich gegen die Bezeichnung Plummer Terrier verwehrt hat und er auch nix von dem Club hielt...

Weiss nicht, vorstellbar, daß es ihm im Club zu eng war. Heute kann sich jedoch nicht mehr wehren oder erklären. :)

Der Plummer Terrier Club behauptet:
"Plummer admitted to wanting his name secured for perpetuity via his terriers as some of his many books will attest to."

"Plummer gab zu, dass er seinen Namen über seine Terrier für immer sichern wollte, wie einige seiner vielen Bücher bestätigen werden."
 
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M

Mitglied 21386

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Dumme Frage: das hört sich alles sehr aufwendig an, beim Dachs. Wäre es nicht effizienter, an der Burg oder einem Wechsel anzusitzen?


Gibt in fast jedem Revier genug Dachsburgen wo nur das geht weil man die lieber nicht mit dem hund bejagt.
Es gibt aber leider nicht genug Jäger die Lust haben Nächte lang auf den Dachs am Wechsel zu warten, vorallem wenn die sich nebenbei noch wegen der Sauen die Nächte um die Ohren schlagen müssen.
Bei denen, die man mit dem Hund bejagen kann, kann man häufig wenn es gut läuft in 1-3 Stunden 1-2 Dachse erlegen. Das ist dann schon recht effektiv. Wenn die die nicht mit dem Hund bejagbar sind regelmäßig vom Wechsel/Ansitz bejagt werden ist viel gekonnt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

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Ein hoch interessanter Faden mit vielen Denkanstößen. Der Bauhund hat ein ganz anderes Anforderungsprofil als der "kleine, universelle Gebrauchshund." Interessant, das bis heute der DJT als Rasse in diesem Spannungsfeld die teilweise gegensätzlichen Anforderungen hervorragend erfüllen kann. Ein wirklich großer, züchterischer Wurf.
 
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Ich nehme mal das Wort von Sancho Panza auf: Kleiner, universeller Gebrauchshund."
Das ist für mich der DJT mit allen Vor- und Nachteilen. Hier ein Erlebnis von Vorgestern:

Setze mich abends im Berg an einem großen Felsen auf den Boden gut getarnt in eine Nische mit Farn – dort liegt auch eine .270 Win Patronenhülse! Bin also nicht der erste Jäger.
Blick geht leidlich. DJT wie üblich auf dem Schoß, zeigt mir sehr zuverlässig anwechselndes Wild an. So auch jetzt, irgendwas ist im Bestand, Hündchen zittert und äugt ununterbrochen hoch.
Um 20 h wechselt ein Gamsbock - fahl im Haarwechsel - von oben aus, wechselt zügig auf 30 m ran, dann winselt Lea, ganz leise, ich zische, Gams springt ab.
Um 21 h eine 40 kg Wutz kurz auf 200 m bei den drei Birken – und dann um 21h30 äugt die Hündin ganz intensiv scharf nach rechts. Sehe nix, versuche durch die Kiefern zu schauen, schließlich mache ich auf 40 m einen Dachs aus, der im Boden gräbt.
Lea hat ihn natürlich schon lange im Auge - jetzt reicht es ihr. sie nutzt die Chance, daß Herrchen mit dem Fernglas beschäftigt ist, springt vom Schoß, dreht sich um und zappelt nach hinten weg. Das raffinierte Luder weiß, daß sie so mit etwas Mühe das Brustgeschirr und Tarnmäntelchen über den schmalen Kopf streifen kann!. Das gelingt ihr auch im Handumdrehen.
Jetzt aber Angriff, "Haste was Kannste" auf den Dachs los.
Der ist ein gewaltig, muß ein alter Rüde sein, wird überrascht und vom DJT auf den Rücken geworfen, es gibt einen wilden Kampf und Hatz in den Wald-
Ich schnappe meine Siebensachen und renne hinterher, komme auf 20 m an den „Ball“ heran. Lea macht ihrem Namen Ehre und kämpft wie eine Löwin, der große Dachs hat reichlich Schweiß auf einer strohgelben Flanke. Dann kullern sie den Steilhang abwärts, nun kann ich nur langsam folgen, der wilde Kampf verlagert sich in ein übles Felsen- und Geröllfeld, hier ist der Dachs im Vorteil und schafft es, sich abzusetzen…
Ich kann den DJT schließlich anleinen. Hündchen hat auch ein paar Löcher im Pelz – an der Schulter und am Fang. Sie hat aber viel Glück gehabt, Dachskrallen sind scharf.
2017.02.18-Lea-in-Tarnmantel k.jpg
Am nächsten Tag Humpel, humpel, aber gleich wieder begeistert auf die Morgenpirsch..
DJT für mich: Universeller Gebrauchshund - Auf dem Schoß DIE Heizung und Alarmanlage (sie eräugt zuverlässig jede Bewegung auf 200 -300 m), Nachsuche auch gut auf der Schweißfährte. Wild stellen - geht mal so, mal so.......... Wild auf kurze Entfernung anwechselnd = 1 : 0 fürs Wild...
 
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Gelöschtes Mitglied 8583

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Für uns normale Schalenwildjäger ohne regelmäßige Niederwildjagd eigentlich die Rasse der Wahl mit den meisten Vorteilen. Intelligent, loyal, mit guter Nase, hoher Motivation und das alles im handlichen Format.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

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Warum die "Light"-Variante, es gibt doch das Original als "Classic".
 
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Ich nehme mal das Wort von Sancho Panza auf: Kleiner, universeller Gebrauchshund."
Das ist für mich der DJT mit allen Vor- und Nachteilen. Hier ein Erlebnis von Vorgestern:

Setze mich abends im Berg an einem großen Felsen auf den Boden gut getarnt in eine Nische mit Farn – dort liegt auch eine .270 Win Patronenhülse! Bin also nicht der erste Jäger.
Blick geht leidlich. DJT wie üblich auf dem Schoß, zeigt mir sehr zuverlässig anwechselndes Wild an. So auch jetzt, irgendwas ist im Bestand, Hündchen zittert und äugt ununterbrochen hoch.
Um 20 h wechselt ein Gamsbock - fahl im Haarwechsel - von oben aus, wechselt zügig auf 30 m ran, dann winselt Lea, ganz leise, ich zische, Gams springt ab.
Um 21 h eine 40 kg Wutz kurz auf 200 m bei den drei Birken – und dann um 21h30 äugt die Hündin ganz intensiv scharf nach rechts. Sehe nix, versuche durch die Kiefern zu schauen, schließlich mache ich auf 40 m einen Dachs aus, der im Boden gräbt.
Lea hat ihn natürlich schon lange im Auge - jetzt reicht es ihr. sie nutzt die Chance, daß Herrchen mit dem Fernglas beschäftigt ist, springt vom Schoß, dreht sich um und zappelt nach hinten weg. Das raffinierte Luder weiß, daß sie so mit etwas Mühe das Brustgeschirr und Tarnmäntelchen über den schmalen Kopf streifen kann!. Das gelingt ihr auch im Handumdrehen.
Jetzt aber Angriff, "Haste was Kannste" auf den Dachs los.
Der ist ein gewaltig, muß ein alter Rüde sein, wird überrascht und vom DJT auf den Rücken geworfen, es gibt einen wilden Kampf und Hatz in den Wald-
Ich schnappe meine Siebensachen und renne hinterher, komme auf 20 m an den „Ball“ heran. Lea macht ihrem Namen Ehre und kämpft wie eine Löwin, der große Dachs hat reichlich Schweiß auf einer strohgelben Flanke. Dann kullern sie den Steilhang abwärts, nun kann ich nur langsam folgen, der wilde Kampf verlagert sich in ein übles Felsen- und Geröllfeld, hier ist der Dachs im Vorteil und schafft es, sich abzusetzen…
Ich kann den DJT schließlich anleinen. Hündchen hat auch ein paar Löcher im Pelz – an der Schulter und am Fang. Sie hat aber viel Glück gehabt, Dachskrallen sind scharf.

Am nächsten Tag Humpel, humpel, aber gleich wieder begeistert auf die Morgenpirsch..
DJT für mich: Universeller Gebrauchshund - Auf dem Schoß DIE Heizung und Alarmanlage (sie eräugt zuverlässig jede Bewegung auf 200 -300 m), Nachsuche auch gut auf der Schweißfährte. Wild stellen - geht mal so, mal so.......... Wild auf kurze Entfernung anwechselnd = 1 : 0 fürs Wild...

Kurzversion: Ungezogener DJT macht sich in der Schonzeit selbstständig, hetzt und verletzt Wildtier; HF findet das gut.

Werbung? Für wen oder was?
 
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Besorg dir mal das Buch: "The Terriers of England and Wales, their history and development"

Development steht da nicht umsonst. ;)

da ist u.a. ziemlich exakt (teils mit Hundenamen) beschrieben, wie wild Plummer herumexperimentierte. Er ging sogar soweit, daß er Staffordshire Bull Terrier aus Kampfhundlinien "descent from one of the most famous of fighting dogs" einkreuzte. Das Ergebnis war, daß ein extrem aggressiver Schlag entstand "some incorrigible fighters, that made kenneling difficult" und seine eigenen Hunde übereinander herfielen und sich todbissen. "kennel death occured" Um diese Aggressivität zu korrigieren, aber die Arbeitsfähigkeit im Bau zu erhalten hat er Fell/Patterdale eingekreuzt, weil er sie für hart genug aber im Umgang verträglich hielt.

Nachdem er den Plummer Terrier zusammengemixt hatte, gründete sich ein Club, der den Plummer Terrier als Rasse etablieren wollte und zur Linienhaltung weitere Experimente ausschloss. Plummer hat aber seinen eigenen Club beschissen und kurz vor seinem Tod eingeräumt, daß er heimlich weiter Bullterrier einkreuzte.

Ich sag das wertungsfrei, weil es in GB und anderswo nicht unüblich ist. Auf diese Art sind nun mal die Arbeitshunde entstanden und nicht in einem engen Korsett von Verein oder Gesetz. Versuch und Irrtum. Was das aber in Deutschland in Sachen Tierschutz und jagdliche Anerkennung bedeutet hätte ist klar.

Plummer war zweifellos ein Experte, er war aber in seinen Versuchen den Terrier zu verbessern ziemlich schmerzfrei und hätte unter JGHV Schirmherrschaft keinen Fuß auf die Erde bekommen.

Es ist ein Unterschied,

eine neue Rasse zu kreieren oder eine existierende weiter zu verbessern. Auch der DJT wurde so entwickelt - das entscheidende ist, das Fachleute mit biologischen Kenntnissen zu Werke gehen und zudem als oder mit Fachleuten das Anforderungsprofil festlegen. Einfach wild herum zu kreuzen ist nicht zielführend. Sonst landen wir wieder beim Holsteinse Griffer, der hier vor Jahren beworben wurde und einfach DJT x Bullterrier war. Und das als Stöberhund ...

Es macht mehr Sinn, in existierenden und bewährten Rassen Eigenschaften zu verbessern, als dauernd den Jagdhund neu zu erfinden. Frieß und Zangenberg haben das ja aucg versucht, wurden aber von den Schönheitszüchtern bein den Foxterrierleuten nicht akzeptiert; Lackner hat seine Pommerschen Jagdschnautzer aufgegeben, als er das überlegene Potenzial der frühen DJTs erkannte.

Bei den Engländern und Iren entstanden „in jedem Tal“ lokale Rassen mit viel Terrier drin, jeweils den lokalen Vorlieben angepasst und leider teils auch pervertiert für Tier- und Hundekämpfe; für den heutigen Gebrauch sind die bewährtesten übrig geblieben. Und das ist auch gut so. Die anderen werden jagdlich nicht gebraucht, einfach weil sie jagdlich schlechter sind.

Gruß,

Mbogo
 
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Kurzversion: Ungezogener DJT macht sich in der Schonzeit selbstständig, hetzt und verletzt Wildtier; HF findet das gut.

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Wenn man ausreichend bösen Willen hat,

kann man das so sehen. Allerdings läßt es einseitig das Positive weg und verzerrt damit die Schilderung ins Unkenntliche.

Gruß,

Mbogo
 
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Wenn man ausreichend bösen Willen hat,

kann man das so sehen. Allerdings läßt es einseitig das Positive weg und verzerrt damit die Schilderung ins Unkenntliche.

Gruß,

Mbogo

Ach, was ist an einer solchen Aktion "positiv"?
Streiche Terrier, setze W/8; streiche Dax, setze Reh.
WAS ist DANN noch positiv? Sorry das sagen zu müssen: NIX! Hier wie dort!
 
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Oh jeh, oh jeh, der alte Dachs hatte nicht mehr Schmisse als der DJT... Unfälle geschehen mit Hunden immer. Und das Brustgeschirr (war eh ein viel solideres als das auf dem Foto, ist jetzt ausbruchssicher... )
Genießt den Tag und die Erlebnisse, nutzt die Galle für die Verdauung und nicht, um Gift zu verspritzen...2019-02-11 Ansitz mit Lea als Heizung 2MP.jpg
 
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Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Gegenüber den DJT von vor 30 Jahren sind die heutigen auch "LIGHT"! ;)

Bausaujäger
Was man so hört waren das aber keine intelligenten Universalhunde. Dafür braucht es nicht die ultimative Baujagdhärte sondern einen führigeren, wegen mir auch weicheren Hund. Hab' auch gehört , dass man die im Osten damals schon anders gezüchtet hat.
 

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