Thüringen: Durchbruch für Tierschützer – Wolf darf nicht mehr getötet werden

Registriert
5 Jun 2015
Beiträge
1.400
In der Tat geben eine Reihe von Wanderschäfern auf, was jedoch aus diversen Gründen und in diversen Regionen nicht wünschenswert ist, weshalb es ja auch noch eine ganze Reihe gibt. Es ist ganz interessant zu sehen, dass selbst in einigen Regionen mit Wolfsvorkommen Schäfer mit relativ grossen Herden unterwegs sind, sich das ganze "Schafsgedöns" also nicht von allein in Wohlgefallen auflöst. So eine Hoffnung ist nicht zutreffend.
Es handelt sich dabei nicht um Küstenregionen, sondern um hügelige bis bergige Landstriche. Mir erscheint es recht aufwendig und kostspielig, dort Menschen zur Landschaftspflege einzusetzen. Ja, ich wüsste grad nicht, wen man fragen oder einsetzen könnte.
Möglicherweise ist das aber nicht erwünscht, weil neue Laubwälder vielleicht mehr CO2 binden als Heideflächen (es gibt ja neben der Lüneburger Heide noch andere Heidegebiete).
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: z/7
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Daß der entsprechende Schutz an gesetzlichen Vorschriften scheitern muß, ist Dir aber schon klar?

Nein, das muss er nämlich nicht. Auch jetzt schon nihct, aber wir hatten und haben leider noch etliche Kleinhalter, die nichtmal den Mindestschutz auf die Reihe kriegen (wollen). Die nehmen tendenziell deutlich ab.

In der Tat geben eine Reihe von Wanderschäfern auf, was jedoch aus diversen Gründen und in diversen Regionen nicht wünschenswert ist, weshalb es ja auch noch eine ganze Reihe gibt. Es ist ganz interessant zu sehen, dass selbst in einigen Regionen mit Wolfsvorkommen Schäfer mit relativ grossen Herden unterwegs sind, sich das ganze "Schafsgedöns" also nicht von allein in Wohlgefallen auflöst.

Du hast das missverstanden. Nicht die Schafe sollen sich auflösen, sondern das überzogene Gedöns um gerissene Schafe. Ja, es gibt Flächen, die aus Naturschutzgründen freigehalten und beweidet werden sollten. aber entweder das wird aufgegeben oder man nimmt endlich dafür entsprechend Geld in die Hand, denn bei angemessener Bezahlung - sagen zumindest einige Vertreter der Berufsschäfer - sind einige Wolfsrisse wirtschaftlich irrelevant. Damit hat sich dann das Gedöns ebenfalls erledigt und statt jedes einzelne gerissene Schaf zu hypen kann man sich auf die Fälle konzentrieren, wo sich wirklich Wölfe auf das Überinden von guten Zäunen spezialisiert haben,.

Möglicherweise ist das aber nicht erwünscht, weil neue Laubwälder vielleicht mehr CO2 binden als Heideflächen (es gibt ja neben der Lüneburger Heide noch andere Heidegebiete).
Gruss und Waidmannsheil, DKDK.

Oh Schreck, Naturschutz ist nicht gleichzeitig auch Umweltschutz. Das müssen viele Naturschützer auch erst noch lernen. ;)
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Nein, das muss er nämlich nicht. Auch jetzt schon nihct, aber wir hatten und haben leider noch etliche Kleinhalter, die nichtmal den Mindestschutz auf die Reihe kriegen (wollen). Die nehmen tendenziell deutlich ab.



Du hast das missverstanden. Nicht die Schafe sollen sich auflösen, sondern das überzogene Gedöns um gerissene Schafe. Ja, es gibt Flächen, die aus Naturschutzgründen freigehalten und beweidet werden sollten. aber entweder das wird aufgegeben oder man nimmt endlich dafür entsprechend Geld in die Hand, denn bei angemessener Bezahlung - sagen zumindest einige Vertreter der Berufsschäfer - sind einige Wolfsrisse wirtschaftlich irrelevant. Damit hat sich dann das Gedöns ebenfalls erledigt und statt jedes einzelne gerissene Schaf zu hypen kann man sich auf die Fälle konzentrieren, wo sich wirklich Wölfe auf das Überinden von guten Zäunen spezialisiert haben,.
Das widerspricht sich. Für Hobbyzüchter IST jedes einzelne gerissene Schaf ein Eingriff ins Familienleben. Seltene Rassen etc.

Die werden also mit den 90 oder 120 cm Zäunen plus gelegentlichem Riß eben nicht leben können. Feste bauliche Anlagen mit 3m Zäunen werden aber nicht genehmigt. Also was nun?
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Das widerspricht sich. Für Hobbyzüchter IST jedes einzelne gerissene Schaf ein Eingriff ins Familienleben. Seltene Rassen etc.

Deswegen wird er ja tunlichst seine Tiere schützen. Das und die Tatsache, dass immer weniger Leute überhaupt Schafe halten sorgt doch schon für eine Abnahme der Exposition.

Die werden also mit den 90 oder 120 cm Zäunen plus gelegentlichem Riß eben nicht leben können.

Und wo steht da irgendwo ein Gesetz dagegen, wie Du oben schreibst? Keine ausreichenden Zäune zu haben (und 1,2m reicht in der regel aus) oder die nicht korrekt zu unterhalten ist nirgends vorgeschrieben.

Feste bauliche Anlagen mit 3m Zäunen werden aber nicht genehmigt. Also was nun?

Nachts Aufstallen z.B. Geht bei kleinen Haltungen problemlos, es sei denn man hat wirklich sehr, sehr dumme Schafe. Auch das ist nicht verboten.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Die den Schafen doch sowieso wenigstens einen Unterstand bieten müssen, sonst dürften sie keine halten (eigendlich). Der darf auch geschlossen sein, damit hast Du einen brauchbaren Schutz.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.452
Und so extrem artgerecht....


Hachja. Unsere Gesetze. Daß wir uns richtig verstehen. Die Landschaft voller mausdichter 3m Zäune find ich noch weniger erstrebenswert. Alles andere Getier sich auch nicht.

Ich wollte lediglich aufzeigen, daß eine Lösung des Problems in der von Dir geschilderten Weise nur einen Teilaspekt bedienen würde. Von Deichen und Almen haben wir da noch gar nicht geredet. Es wird auf lange Sicht kein Weg daran vorbeigehen, Wolfsvorkommen auf bestimmte Gebiete einzuschränken. Isso.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.239
Um meine frühere Schafhaltung (Skudden, bedrohte Rasse, 1 Bock, 4 Schafe plus Lämmer, Jährlinge) wolfsicher zu machen wären im Außenbereich Investitionen von mind. 10.000 Euro notwenig gewesen. Das Gelände war mit einem 1,5 m hohem Maschendrahtzaun eingefriedet, dann kam eine Hecke ca. 4 m breit und dahinter ein 1-Meter-Zaun aus Querbrettern. Für Hunde völlig ausreichend. Ein Schutz mit Elektrozaun (keine Anbindung ans Stromnetz) scheidet im Winter aus, weil Schneeverwehungen dort die Regel waren.

Hier eine andere Weide eines Bekannten: Trockener Buckel, Hutewald
Auch hier kein Stromnetz, im Winter Schnee
IMG_2856.JPG
Alle diese Kleinode gehen den Bach runter. Als ich die Fläche damals beweidete, war die Vogelvielfalt dort höher als heute. Der kurze Rasen ist ein ständig gutes Jagdrevier für Insektenfresser. Der Kot trägt ebenfalls dazu bei. Mit keiner "Pflege" kann man solche Habitate erhalten.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Und so extrem artgerecht....

Artgerecht für Schafe ist gefressen werden. Dann doch lieber weniger artgerecht, oder?

Hachja. Unsere Gesetze. Daß wir uns richtig verstehen. Die Landschaft voller mausdichter 3m Zäune find ich noch weniger erstrebenswert. Alles andere Getier sich auch nicht.

Du bist doch sonst durchaus intelligent unterwegs - warum verbreitest Du die Mär von dem 3m-Zaun? Sowas ist nicht notwendig, entspringt nur der absoluten Vollkaskomentalität und dem Streben nach absoluter Sicherheit, koste es, was es wolle.

Ich wollte lediglich aufzeigen, daß eine Lösung des Problems in der von Dir geschilderten Weise nur einen Teilaspekt bedienen würde. Von Deichen und Almen haben wir da noch gar nicht geredet. Es wird auf lange Sicht kein Weg daran vorbeigehen, Wolfsvorkommen auf bestimmte Gebiete einzuschränken. Isso.

Die eine universelle Lösung gibt es nicht, es sind alles Bausteine. Dreh die Blickrichtung um und ich bin tendenziell bei Dir: es mag sein, dass wir Wölfe aus bestimmten Bereichen raushalten müssen. Das bringt aber nichts, wenn die Schäfer dort aufgeben, weil sie z.B. wenigstens den Mindestlohn verdienen wollen. DAS ist das wirklich drängende Problem, nicht die Wölfe.

@colchicus:
So wie Du geben reihenweise Leute aus allen möglichen Gründen die Schafhaltung auf, der Trend ist einfach da und wird sich auch nicht wieder umkehren. Wenn "der Naturschutz" das ändern will, dann müssen da andere Konzepte entwickelt werden als "einer im Dorf macht das schon". Ob die dann noch Freilandhaltung im Winter beinhalten oder ob da im Rahmen der täglichen Kontrolle der Tiere 2x am Tag jemand vorbeikommt und die raus- und reinlässt wäre dann auch abzuklären. Machbar ist das jedenfalls.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8583

Guest
Ich verstehe diese Diskussion nicht. Der Wolfsbestand muss sowieso gemanagt werden oder wollen wir die Bestände in den Himmel wachsen lassen? Genau, ganz sicher nicht. Dann betreibt man eben den Ansitz bevorzugt am Schafgatter und die Lockjagd mit der bereits am Markt verfügbaren Lämmerklage. Der Wolf ist ja durchaus lernfähig und wird das schnell begreifen, dort droht Gefahr. Für den einen oder anderen wird dann natürlich das Geschäftsmodell zusamnenbrechen aber so, what!?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.239
Haben deine Skudden auch so großartig ihre Lämmer verteidigt?
Eigentlich nicht, jedenfalls nicht gegen mich. Hin und wieder haben es im Winter mal Füchse über den Zaun geschafft, da ist jedenfalls nichts passiert. Sind ja nur Zwerge, die Lämmer.
Ich kannte mal einen Muffelwidder im Gehege. Der hat die Lämmer verteidigt. Wir wollten ihn umsiedeln, ohne Betäubung. Die Gehegebetreuer sagten, man muss ihn nur mit einem Lamm in die Ecke treiben, dann greift er an. Man muss ihn dann bei den Schnecken greifen. Und nicht falsch reingreifen, sonst bricht er Dir die Hand. Als der Widder ankam, waren die Beiden in der Futterhütte verschwunden.
Preußische Urlauber haben sich köstlich über meine Rodeoveranstaltung amüsiert und fotografiert. (n)Sicher noch mehr über meine blauen Flecken die sie aber nicht sahen.
 
Registriert
14 Feb 2006
Beiträge
15.239
Tierhalter geben auf und es kommen neue dazu. Das war schon immer so. Gestern habe ich ein Urgestein der Geflügelzucht getroffen. Die üblichen Fragen: Was macht der Verein, habt Ihr Nachwuchs? Alles entspannt, man hat Nachwuchs. Zumindest in dieser Ecke,
Wenn aber als Start für die Schafzucht ein Hochsicherheitstrakt Voraussetzung ist, dann lässt man das lieber.

@Mohawk
Aha, Schafe sind eigentlich nur als Wolfsfutter gedacht? Hab von Dir auch nichts anderes erwartet. Naja wenn es artgerecht ist, auch den Wolf zu schießen, dann passt das schon.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.241
Tierhalter geben auf und es kommen neue dazu.

Das Saldo ist aber negativ ...

Wenn aber als Start für die Schafzucht ein Hochsicherheitstrakt Voraussetzung ist, dann lässt man das lieber.

Blödsinn. Hochsicherheitstrakt ist nicht nötig, nur Sachen, die im Grunde sowieso da sein müssen und ein etwas höherer Organisations- und Arbeitsaufwand.

@Mohawk
Aha, Schafe sind eigentlich nur als Wolfsfutter gedacht? Hab von Dir auch nichts anderes erwartet. Naja wenn es artgerecht ist, auch den Wolf zu schießen, dann passt das schon.

"Nur" habe ich nicht geschrieben! :mad: "Artgerecht" bedeutet auch nicht zwangsläufig "erwünscht". Deshalb habe ich die beiden Sätze oben so formuliert wie sie da stehen.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
146
Zurzeit aktive Gäste
566
Besucher gesamt
712
Oben