Hab jetzt meine Tikka T3x Varmint .308 im KKC Schaft mit Pillars gebettet. Ich hatte bei längeren Schussserien erhebliche Treffpunktverlagerungen (ca. 10cm auf 300m). Das System sass unter erheblichen Spannungen im Schaft.
Die Pillars habe ich bei Brownells Deutschland bezogen:
Diese musste ich ein paar Millimeter einkürzen. Zum Setzen der Pillars habe ich mir einen speziellen 15mm Bohrer mit Führung bei Ebay beschafft:
Dazu musste ich die vorhandenen Bohrungen im Schaft in zwei Schritten auf 9 mm aufbohren. Um dann mit dem 15mm Bohrer Platz für die Pillars zu schaffen. Hinten bleibt nur ca. 0,5 mm Material zum Magazin stehen. Exaktes Arbeiten ist deshalb Pflicht!
Ich habe dazu einen transportablen Bohrständer verwendet und den Schaft mit dem Zweibein genau mit Wasserwaage ausgerichtet.
Mit einem extra gekauften Dremel habe ich dann systemseitig ca. 4-5 mm Material um die Bohrungen abgetragen. Vorne bis zum stramm sitzenden Recoillug, Hinten hatte ich mir das Ende vom System auf dem Schaft vorher mit einer Nadel "makiert" und dann bis zu dieser Linie ausgespart.
Ich musste dann noch im seitlichen Bereich des Magazinkastens Material vom Schaft abtragen, da hier noch Spannungen waren.
Am Ende habe ich die Pillars mit 14,5 mm Beilagscheiben am System befestigt und in den Schaft eingeführt. Die Abzugseinheit hatte ich hier schon ausgebaut. Ein leichtes Spiel hinten und in Laufachse war erwünscht und wurde mit Tape stabilisiert.
Als Beddingmasse habe ich Acraglas verwendet und alles abgeklebt, was damit nicht versaut werden soll.
Als Trennmittel für die Auflageflächen am System habe ich die selbstimportierte KIWI Schuhchreme aus Neuseeland verwendet.
Ich habe zuerst die Pillars mit Harz eingestrichen und dann die ausgeparten Flächen um die Bohrungen im Schaft.
Dann langsam das System mit den angeschraubten Pillars im Schaft "versenkt", erst mit Tape gesichert, da der Lauf als Gegengewicht, das System wieder herausgedrückt hätte. Da sich das Tape dehnte, habe ich mit einer Schraubzwinge und einem Stück Holz als Unterlage zum Schaft vorsichtig noch etwas nachgeholfen.
Nach unten und hinten am System quillte das überflüssige Harz aus dem Schaft, welches ich mit Unmengen von Klopapier und Wattestäbchen entfernt habe.
Nach 8 Stunden habe ich die Schrauben von den Pillars gelöst und das System mit einem Plastikhammer aus dem Schaft "geklopft". Das Harz war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig durchgehärtet und konnte, wo nötig leicht mit einem Messer abgeschnitten werden.
Nach dem Entfernen aller Abklebungen und Harzresten habe ich das System mit Magazinplatte und Abzugseinheit in den Schaft geschraubt und fertig aushärten lassen.
Auf dem 300m Stand wird sich demnächst zeigen, ob sich die Arbeit gelohnt hat.