Tipps für Alltag mit Kleiner Münsterländer-Welpe

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Vielleicht können einige von Euch erfahrene Hundeführer ein paar Tipps und Erfahrungen teilen. Heute wird unser Kleiner Münsterländer 11 Wochen alt. Ein schlaues Kerlchen, zumeist ruhig und lieb im Haus. Morgens und nachmittags engagiert und konzentriert beim Training, er hat dabei eine imponierende Impulskontrolle – in Training und Erziehung orientiere ich mich an Julia Numßens „Welpen-Training für Jagdhunde“.

Manchmal bekommt der junge Mann solche, wohl für Welpen nicht ungewöhnliche, tollwutartige Anfälle, bei denen er auch mal gern nach unserer Kleidung schnappt und manchmal sogar kläfft. Hat jemand Tipps oder Erfahrungen, wie ich das möglichst verhindern oder in sinnvolle Bahnen lenken kann?

Er beißt gern an Sachen herum – leider versteht er auch nicht immer, dass unser jüngstes Kind (4 Jahre) kein anderer Welpe ist. Da bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als wachsam zu sein, und die Aufmerksamkeit auf die Kauseile zu lenken. Aber wie lange dauert diese Kauphase (was es hoffentlich ist) denn so an?

Apropos Kinder – das erwähnte jüngste Kind verliert mal das eine oder andere beim Essen. Ein Hund, der die ganze Zeit den Boden nach Essen absucht, ist nicht so angenehm. Habt Ihr Tipps? Julia Numßen schlägt vor, dem Hund beizubringen, auf Kommando im Hundekorb zu bleiben. Das haben wir etliche Male trainiert – trotz unbedingter Konsequenz ist wenig Lernerfolg zu konstatieren. Deshalb wird der Hund in seine Transportbox, die in Sichtweite zum Esstisch steht, gelenkt, diese wird dann geschlossen. Er beschwert sich zumeist kurz, schläft dann aber ein. Beim Öffnen der Box wird er natürlich überschwänglich gelobt.

Zu guter letzt: Wann und was darf man mit dem kommenden Zahnwechsel und der Pubertät bei so einem KlM erwarten (oder gar befürchten)?

(Das Stellen von Hundefragen ist gefährlich, da bekommt man schnell einen vor den Bug geschossen – bitte konstruktiv antworten, ich frage ja eben, weil ich wissen will, wo ich es besser machen kann).
 
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Hi,
da ich glaube, bei der Box ist deine Vorgehensweise nicht wirklich zielführend, schreibe ich mal auf, was wir gemacht haben. ... und der Teil der Erziehung hat bei uns auch super geklappt :) Ich hoffe, ich kann die Unterschiede gut beschreiben.

... ich würde ihn nicht beim Öffnen der Box loben sondern ihm vorher ein Leckerli reinlegen. Wenn er am Ende einer Übung zur Ruhe gelobt wird, kann das dazu führen, dass er das Ende nicht abwarten kann.
... ich würde die Box irgendwo ab vom Schuss in eine Ecke stellen - es ist ein Platz der Ruhe und Abgeschiedenheit, der für Kinder tabu sein sollte! Damit hat er einen Rückzugsplatz. Das kann auch ein 4-jähriger lernen...
warum das mit 15jährigen Kindern dann nicht mehr klappt und meine Kinder bei grosser eigener emotionaler Belastung zum Hund in die Box krichen, finde ich auch komisch.. da es mein UV akzeptiert, akzeptieren wir es auch, er ist auch inzwischen 7 :)
... unsere Kinder hatten gelernt, im Falle von zu heftigen Aktionen unseres Welpen durch lautes schrilless "aua" das anzuzeigen und dann unverzüglich das Spiel abzubrechen und den Welpen mindestens für die nächten 15 Minuten zu ignorieren. Wenn man das gut bei den Kindern! einführt bekommt man auch eine zuverlässige Info, wann man aufmerksam werden muss. Und der Hund versteht sehr schnell, was er machen kann und wann er ins soziale aus gesetzt wird.
... wenn die Box gut eingeführt ist, kann man sie auch Einsetzen um einen übermütigen Welpen ruhig zu stellen. Das geht aber nur, wenn man konsequent so lange den Welpen ignoriert, bis er wieder ruhig wurde. Wir haben zur Einführung der Box mehrmals am Tag ein Leckerli dort "versteckt/reingelegt". Ausserdem wird der Hund (machen wir heute auch noch), der ruhig in der Box liegt, damit belohnt, dass er ein Leckerli bekommt. Aber ohne grosse Ansprache, ohne etwas drum herum, einfach als klare Belohnung für den ruhig in der Box liegenden Hund. Box zu ist auch ein Grund für ein Leckerli beim Welpen.

Viel Spass mit den Kleinen....
Peter
 
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Vielleicht können einige von Euch erfahrene Hundeführer ein paar Tipps und Erfahrungen teilen. Heute wird unser Kleiner Münsterländer 11 Wochen alt. Ein schlaues Kerlchen, zumeist ruhig und lieb im Haus. Morgens und nachmittags engagiert und konzentriert beim Training, er hat dabei eine imponierende Impulskontrolle – in Training und Erziehung orientiere ich mich an Julia Numßens „Welpen-Training für Jagdhunde“.

Manchmal bekommt der junge Mann solche, wohl für Welpen nicht ungewöhnliche, tollwutartige Anfälle, bei denen er auch mal gern nach unserer Kleidung schnappt und manchmal sogar kläfft. Hat jemand Tipps oder Erfahrungen, wie ich das möglichst verhindern oder in sinnvolle Bahnen lenken kann?

Er beißt gern an Sachen herum – leider versteht er auch nicht immer, dass unser jüngstes Kind (4 Jahre) kein anderer Welpe ist. Da bleibt einem wohl nichts anderes übrig, als wachsam zu sein, und die Aufmerksamkeit auf die Kauseile zu lenken. Aber wie lange dauert diese Kauphase (was es hoffentlich ist) denn so an?

Apropos Kinder – das erwähnte jüngste Kind verliert mal das eine oder andere beim Essen. Ein Hund, der die ganze Zeit den Boden nach Essen absucht, ist nicht so angenehm. Habt Ihr Tipps? Julia Numßen schlägt vor, dem Hund beizubringen, auf Kommando im Hundekorb zu bleiben. Das haben wir etliche Male trainiert – trotz unbedingter Konsequenz ist wenig Lernerfolg zu konstatieren. Deshalb wird der Hund in seine Transportbox, die in Sichtweite zum Esstisch steht, gelenkt, diese wird dann geschlossen. Er beschwert sich zumeist kurz, schläft dann aber ein. Beim Öffnen der Box wird er natürlich überschwänglich gelobt.

Zu guter letzt: Wann und was darf man mit dem kommenden Zahnwechsel und der Pubertät bei so einem KlM erwarten (oder gar befürchten)?

(Das Stellen von Hundefragen ist gefährlich, da bekommt man schnell einen vor den Bug geschossen – bitte konstruktiv antworten, ich frage ja eben, weil ich wissen will, wo ich es besser machen kann).

du scheinst engagiert zu sein. Nur eine kurze Bemerkung: ihr habt den Hund gerade mal zwei oder drei Wochen?Da kann noch gar nichts funktionieren.

Den Tipp mit Aua schreien mit hoher Stimme haben wir auch gemacht. Das funktioniert gut
 

z/7

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Manchmal bekommt der junge Mann solche, wohl für Welpen nicht ungewöhnliche, tollwutartige Anfälle, bei denen er auch mal gern nach unserer Kleidung schnappt und manchmal sogar kläfft. Hat jemand Tipps oder Erfahrungen, wie ich das möglichst verhindern oder in sinnvolle Bahnen lenken kann?
Dafür gilt übrigens dasselbe wie bei den Kindern. Wenn er das macht, abwenden und ignorieren.

Um Aktionsdrang sinnvoll zu nutzen, kann man mit der Reizangel Spiele zur Impulskontrolle machen.

Außerdem sind auch Spiele zum Abrufen möglich, wenn man zu zweit ist. Einer hält den Hund, der andere ruft ihn und belohnt ihn. Da kann er fleißig hin- und herflitzen.

Oder man gibt seiner Nase was zu tun, kleine Futterschleppen etwa. Nasenarbeit ist richtig anstrengend, da kann man den Hund sehr gut damit auslasten.
 

z/7

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Julia Numßen schlägt vor, dem Hund beizubringen, auf Kommando im Hundekorb zu bleiben. Das haben wir etliche Male trainiert – trotz unbedingter Konsequenz ist wenig Lernerfolg zu konstatieren.
Dafür ist er jetzt noch zu jung. Also, um das länger durchzuhalten. Man kann in dem Alter nur kurze Intervalle üben, das wird von alleine länger, wenn er älter wird.

In dem Alter muß man vieles einfach "managen". Fuß gehen z.B. ist auch so etwas, das klappt für 30 Sekunden, und dann ist der Hund geistig schon wieder woanders. Darum nimmt man den Hund in Situationen, wo er gesichert werden muß, an ne lange Leine und gibt gar keine Kommandos. Oder man packt ihn eben zu Zeiten, wo er sich nur falsch benehmen kann, in die Box. Parallel dazu natürlich schon üben, aber eben mit niedriger Erwartungshaltung.
 
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mein klm cuno, im mai 2 geworden, hatte diese knabberattaken auch. immer abends nach dem fressen, auf dem gipfel des wohlbefindens, musste er ne viertelstunde an mir rumgnibbeln. das tut bei den spitzen welpenzähnchen natürlich manchmal bißchen weh. "aua" (oder irgendein anderes wiederkehrendes kommando) schreien und wegschieben hat bei uns gereicht.
in der wohnung war recht wenig, die boxen wurden verblendet und wenn interesse an stuhlbeinen oder möbelknöpfen aufkam, hab ich da nen essigessenz drangetropft. gutes vergrämungsmittel!
das "pfui" saß schon mit 16 bis 18 wochen ziemlich gut, so draussen im park an den essensresten. (wahnsinn, was die leute alles in die botanik schmeissen, kriegt man ohne hund garnicht mit...)
 
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wo ich übrigens versagt habe, war im garten unser lavendelbeet. die holzigen strünke waren dermaßen toll zum knabbern, daß einer nach dem anderen gerodet wurde. konnte ich noch so scharf verweisen, keine chance.
naja, jetzt wachsen da so bodendecker, auch gut...
 
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Der ist noch so jung… mach Dir mal keine Sorgen. Das Knabbern an allem ist Milchzähnen und Alter, später Zahnwechsel geschuldet.

In dem Alter ist das mit großem Abstand wichtigste: Vertrauen aufbauen! Der Kleine miss lernen, daß er Dir sein Leben anvertrauen kann. Daß er mit Dir durch dick und dünn gehen kann, und daß es keine Situation gibt, in der er sich nicht auf Dich verlassen kann. (Also auch in solche vermeintlich „bedrohlichen“ Situationen reingehen).

Alles andere ist in den nächsten Wochen erstmal unwichtig. Und vieles wird und kann noch gar nicht funktionieren.
 
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Peter oben hat schon das notwendige beschrieben.
Etwas kreischen, Spiel abbrechen, ignorieren. Wenn er zu viel beißt, ruhig mal mit der Zeitung auf die Schnauze. Dünne Tageszeitung, kein "Stern". Das soll nicht unbedingt schmerzen, eher ein unangenehmer Schreck sein. Hilft gegen das freche Gezwicke mit den spitzen Milchzähnen recht schnell. Aber das muss unmittelbar erfolgen! 1-2 Sekunden. ..
Außerdem: Unsere Hündin bekam immer gegen 16.00-17.00 ihre 5 Minuten. Das wurde dann die Zeit für den größeren Spaziergang. Natürlich relativ in dem Alter. Damit war das Problem auch gelöst.
Körbchen in Ruhezone, nicht als Strafe.
Dann lieber im Extremfall, z. B. beim Essen, anleinen, aber bei euch.
Positiv verstärken, aber innerhalb von ein paar Sekunden. Timing ist wichtig. Nach 1 Minute weiß der Hund nicht mehr, wofür er gelobt wird.
Außerdem würde ich einen Welpenkurs besuchen, da erhält man auch etliche Tipps. Aber lass dich nicht zu übertriebener Härte drängen. Gibts bei den Jägern öfter mal. Verträgt der KLM nicht gut. Lieber Übung abbrechen, später nochmal neu.
Numßen hab ich auch genutzt, hat gut funktioniert.
Mehr fällt mir erstmal nicht ein...
 
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Mir ist noch was eingefallen: Mein Eindruck vieler jagdlich orientierter Hundeausbilder ist eine übertriebene Härte. Vielleicht beim 50kg DK notwendig, aber nicht beim KLM. Sich darauf nicht einzulassen als Erstlingsführer ist nicht einfach, ich bereue da ein paar Dinge. Hätte ich lieber anders gemacht. Lieber mit positiver Verstärkung arbeiten, zwischendurch die Fäuste in der Tasche ballen, aber immer schön ruhig bleiben...
 
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Vielen lieben Dank an Euch alle, die hier geantwortet habe. Eine große Hilfe.

Was Härte betrifft: Ich habe vor der Ankunft des jungen Mannes ein paar Hundebücher gelesen und war oft verwundert über die vorgeschlagene Härte, inkl. Tritte. Unser KlM ist freudig beim Training dabei -- und hat großen Appetit und möchte gern bei mir sein, das scheint als Verstärker zu reichen.

Das Beißen und die "Tollwutanfälle" nehmen langsam ab, zum Glück. Reizangel ich habe ein paar Male ausprobiert. Aber er hat sofort begriffen, dass er ungestüm nicht zum Erfolg kommt -- das wurde sehr schnell langweilig! ;-)

Größtes Herausforderung im Alltag ist gerade, langsam mal nachts länger am Stück zu schlafen. Er soll allein im Eingangsbereich des Hauses schlafen, er beschwert sich aber alle 1-2 Stunden. Ich bin dann immer hin- und hergerissen, ob ich darauf reagieren soll, ich will ja auch kein Malheur im Haus (hatten wir heute Morgen leider wieder, nachdem ich ihn mal ignoriert habe). Sollte ich ihm nachts kein Wasser hinstellen, damit er weniger trinken kann?
 
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gismo888

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Wir hatten unsere Welpen immer in einer Box im Schlafzimmer. Die dann immer weiter Richtung Tür, Flur und letzenendlich eine Etage tiefer gewandert ist. Durchschlafen war eigentlich immer von 22:00 bis 06:00 Uhr
 
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Habt ihr das etwa von Anfang an so gemacht? Das wäre barbarischer als Fußtritte. Welche Hundebücher liest Du bitte?

Das von @gismo888 geschilderte Verfahren ist bewährt und gut, anders kenn ich das gar nicht.
Nicht von Anfang an allein, nein. Die erste Zeit habe ich neben ihm geschlafen. Das ging natürlich sehr gut. Tagsüber ist er oft im Eingangsbereich (allein), ohne Probleme, ohne Beschwerde, ohne Unglücke. Überhaupt ist er tagsüber recht ruhig.

Am Anfang, als er zu uns kam, hat er die Hundebox überhaupt nicht annehmen wollen, selbst wenn ich direkt daneben schlafen wollte. Inzwischen ist das kein Problem mehr, zumindest wenn wir Essen oder Auto fahren. Ist die Frage, ob ich einen Schritt zurückgehen soll, und die oben empfohlene Vorgehensweise erneut versuchen soll, oder ob es dafür zu spät ist?
 

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