Tipps für die Waldjagd gesucht?

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19 Jul 2009
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Hallo,
Seit Mai habe ich nun erstmalig einen Pirschbezirk bei den Staatsforsten.
Nur bleibt mir der Erfolg gänzlich aus. Noch nicht ein Stück würde zur Strecke gebracht. Kein Bock weit und breit. Nur Geiß mit Kitz ab und an ein Schmalreh. Salzlecken werden gar nicht angenommen. Sauen, eine Rotte jedoch nur Frischlinge mit einer Bäche. Füchse hab ich noch gar keinen gesehen. Rotwild taucht sporadisch mal an der Kirrung auf. Aber das zu Zeiten wo ich arbeite.
Langsam macht sich Ratlosigkeit breit.
Ich gehe seit 30 Jahren zur Jagd, aber eben immer typische Wald Feld Reviere. Rehwild war nie ein Problem. Sauen schon gleich gar nicht. Den Rehwildabschuss hatte ich im September erfüllt. 20-40 Sauen pro Jahr war Normalität. Fuchs, Hase, Marder, Dachs kam Regelmäßig vor.
Auf 140ha kaum Wild zu sehen.

Hat wer Tipps oder ist begeisterter Waldjäger?

Wmh Frank
 
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Wie wurde dort bisher gejagt? Lass Dir die Abschusszahlen der vergangengen Jahre zeigen...auch wenn der Forst damit nicht gern rausrückt. Mir gings mal ähnlich wie Dir...
Nachdem ich rausgefunden hatte, dass der Jungförster in 3 Jahren aufeinander auf 160ha jährlich zwischen 30-45 Stück Rehwild rausgeballert hat, war mir klar, warum ich in der Naturverjüngung keinen Anblick hab.
Generell als Tip: lass Dir die Wechsel zeigen und setz Dich mit nem Gartenstuhl an Kreuzungen auf den Wladwegen. In der Dämmerung siehst Du da mehr als von den Kanzeln, von denen seit Jahren geschossen wird.
 
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Vorweg Ferndiagnose ist unmöglich !!!

Faktoren können sein :
reine Waldjagd zwingt zu anderen Strategien
Im Staatsforst ist in der Regel die Jagd Infrastruktur mäßig
Revier ÜBERJAGD ÜBERJAGD ÜBERJAGD
Bis Herbst sollte man das Glück (SW)im Feld bzw lichten Feld Waldbereichen suchen vorallem ohne Ablenkkirrung
Dein Revier wird intensiv Bejagd beunruhigt durch deinen Jagdherren (...der weiß zu welchen Zeiten Du da bist :) )
Wolfsgebiet ( keine festes Rudel...) aber er zieht durch
Reh ist dort durch "Störungen" überwiegend Nachtaktiv

Strategie:
Leih Dir mal ne WBKamera- und schau mal TIEFER in das Revier -und Blitzbesuche in der Woche


Beides öffnete MIR die Augen.
 
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Strategie:
Leih Dir mal ne WBKamera- und schau mal TIEFER in das Revier -und Blitzbesuche in der Woche

Das hatte ich vergessen... Er hat recht..da gehen einem die Augen auf. Nich tunbedingt weniger frustrierend, wenn man sieht, was im BEstand steht, und trotzdem keinen Jagderfolg hat. Aber die Sicherheit, dass was da ist, hilft bei Durchhalten!
 
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Es gibt eben wildfreie Waldreviere, da kann man im Winter ein paar Rehe am Trester erlegen und im Mai ein paar Neu eingewanderte Rehe an der Salzlecke und sonst sitzt man im wildfreien Wald.

Manchmal glaubt man das aber nur, einer aus unserer Pirschgruppe hat noch keinen Bock gesehen während ich 7 Stück erlegt habe. Wenn man die Jagd im Feldrevier gewohnt ist glaubt man es gibt kein Wild beim Forst, aber das stimmt nur selten. Es gilt die wenigen frischen Trittsiegel zu erkennen, den heimlichen Wechsel zwischen den Brombeeren, das einzelne Stück das durch das hohe Gras gezogen ist usw. Viele nutzen auch nicht die vollen 1 1/2 Stunden vor und nach Sonnenauf- /Sonnenuntergang auf dem Ansitz aus und noch mehr achten nicht darauf, dass der Wind vom Weg zum Sitz und während des Ansitzes nicht in Richtung des wahrscheinlichsten Wechsels geht. Meistens wird nur drauf geachtet, dass der Wind nicht auf die Fläche vor einem steht. Einfach mal 2 h gegen Mitternacht mit einer Wärmebildkamera lautlos gegen den Wind durch das Revier, dann weiß man eher was wirklich da sein könnte.
 
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Jage auch im Forst und mit Wolf im Revier. Es ist manchmal sehr frustrierend. Ich habe für mich gelernt: Das Auto möglichst weit weg zu parken, extrem auf den Wind zu achten. Morgenansitze sind in der Regel erfolgreicher (damit meine ich nicht unbedingt "Jagderfolg", Erfolg ist schon wenn man Anblick hat). Wenn erlaubt: Wildkameras aufstellen, dann hat man zumindest eine Ahnung wo man mit Wild rechnen kann.
 
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30 Jan 2016
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Hallo,
Seit Mai habe ich nun erstmalig einen Pirschbezirk bei den Staatsforsten.
Nur bleibt mir der Erfolg gänzlich aus. Noch nicht ein Stück würde zur Strecke gebracht. Kein Bock weit und breit. Nur Geiß mit Kitz ab und an ein Schmalreh. Salzlecken werden gar nicht angenommen. Sauen, eine Rotte jedoch nur Frischlinge mit einer Bäche. Füchse hab ich noch gar keinen gesehen. Rotwild taucht sporadisch mal an der Kirrung auf. Aber das zu Zeiten wo ich arbeite.
Langsam macht sich Ratlosigkeit breit.
Ich gehe seit 30 Jahren zur Jagd, aber eben immer typische Wald Feld Reviere. Rehwild war nie ein Problem. Sauen schon gleich gar nicht. Den Rehwildabschuss hatte ich im September erfüllt. 20-40 Sauen pro Jahr war Normalität. Fuchs, Hase, Marder, Dachs kam Regelmäßig vor.
Auf 140ha kaum Wild zu sehen.

Hat wer Tipps oder ist begeisterter Waldjäger?

Wmh Frank

Abwarten, bei Schnee sieht man dann was unterwegs ist. Hatte selbst 15 Jahre eine reine Waldjagd auch auf 140ha. Also nur Wald und der war komplett Zugewachsen, man sah bei 90% aller Sitze nicht weiter als 50m.

Im Winter für Rehwild Trester ausgebracht, dann haben wir welches gesehen. War aber jagdlich dann schwer, weil man nur an bestimmten Plätzen erlegen konnte. 90% der Quote war im Winter und so zu Erlegen war nicht unser ARt auf dauer zu Jagen.

Fuchs&Co haben wir mit Frolik, Luderplätzen,.. zum Verweilen gebracht.

Aber Ansprechen, 2. und 3. Mal einen Bock beobachten gibt es kaum. Man sieht das Stück und erlegt es.

Der Zuagroaste hat auch gut beschrieben was geht, der Wind im Wald ist sehr tückisch und wenn du im Süden noch "bergig" unterwegs bist, geht die Witterung von Dir nochmal andere Wege. Habe auch mal den Hund eingesetzt um überhaupt zu "sehen", wo Einstände sind. Etwas robust, aber meiner ist nur kurz unterwegs und lässt ab.
 
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MSP

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Guten Morgen.
Ich jage seit 2013 beim Forst im Waldrevier. Ist wirklich eine ganz andere Jagd als die Feld-/Waldjagd beim Pächter.
1. Wenn man was sieht, hat man oft nur wenige Sekunden zur Entscheidung. Das ist oft eine Herausforderung, insbesondere für Jungjäger.
2. Aufgrund der Trockenheit bewegt sich das Wild wenig. In den letzten zwei Jagdjahren war das ganz besonders der Fall.
3. Wenn in diesem Pirschbezirk/Revier im Vorjahr besonders stark bejagt wurde, insbesondere z.B. über Gummipirsch und Nachtsicht, wird das Wild noch scheuer und zieht sich tief in die Jagen zurück.
Was kann helfen:
- Den Revierleiter um Rat fragen
- Neue Ansitzorte probieren, z.B. wie oben schon geschrieben, mit Stuhl und Tarnung an Wechseln ansitzen, mobile Ansitzeinrichtungen.
- WBK nutzen, um Klarheit über Wildbestand zu bekommen
- strikte Intervalljagd probieren
- Mit Jagdkameraden / Familie eine kleine Pilzdrückjagd veranstalten: Im Wind vorher anstellen, von Gegenseite des Pirschbezirks Pilze suchen.
 
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MSP

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Ach ja und ganz wichtig bei der aktuellen Wettersituation: Wenn es abends geregnet hat, sind morgens die Sauen / Wild unterwegs. Deswegen sollte man heute morgen auf Ansitz gewesen sein... (Ich musste leider auch arbeiten).
 
M

Mitglied 21386

Guest
Ja generell nach dem Regen jagen. Und Rückeschneisen nach Abprache mit dem Förster aufwerten.

Wenn man in so einem Revier 2-3 Rückschneisen hat die ab und zu ( da reicht alle 2 Jahre) gemulcht und dann mit irgendwas interessantem eingesät werden ist das Strecke machen überhaupt kein Problem und das wirkt wie ein Magnet. Wenn der Förster gut ist, Interesse daran hat das Strecke gemacht wird und du auch selber ein bisschen mit anpackst dann kann man da viel zusammen erreichen. Gute Bejagungsschneisen sind im Wald einfach Gold wert.
 

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