Tipps für die Waldjagd gesucht?

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Dafür hat der progressive Waidmann heute die WBK, mit der er Wild sehen kann, das ihn nicht sieht :cool:
Ich weiß wie Du das gemeint hast.... ;) Dafür fuchtelt man auf dem offenen Sitz mit der WBK so lange herum bis einem das Wild schon früher gesehen hast. Ist mit dem Fernglas dasselbe.
Es gibt Zeitgenossen, die glasen ständig jeden Zentimeter ab und verrraten sich. Ich lasse die Umgebung auf mich wirken und schau nach wenn es Verdächtiges gibt, aber nicht ständig vorsorlich. Natürlich schadet mit der WBK mal ein Rundumschwenk nichts, aber die Dosis macht es..
 
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Das ist die ganze Zeit schon mein Reden. Gilt für den Handyterror ebenfalls. Immer Decke übern Kopf und abdunkeln soweit wie es geht.
 
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Gelöschtes Mitglied 27371

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Ja, also je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr ist das wirklich vermutlich ein Faktor, den ich selbst gut und leicht beeinflussen kann. Das ist mir selbst noch gar nicht so bewußt gewesen. Es ist nun nicht so, daß ich wie ein Blöder die ganze Zeit in der Gegend rumgucke mit der WBK und mit dem Smartphone rumdaddel, aber der Gedanke, daß man mit der WBK die Chance hat, etwas mehr zu sehen, ist halt in Momenten schon verführerisch, wo die Bühne augenscheinlich leer ist - und das ist natürlich schon recht oft einfach mal der Fall. Es stellt sich auch recht schnell ein gewisses Überlegensheitsgefühl dem Wild gegenüber ein, denn es ist ja nun auch oft so, daß einen das Wild nicht bemerkt, man es aber selber durch die WBK gut sehen kann. Das ist ja auch einer der Vorteile der WBKs. Dennoch muß man sich damit oftmals aktiv bewegen, kann halt nicht nur die Linsen bewegen wie die Augen, und hat daher, außer bei Weitwinkeln, ein eingeschränkteres Sichtfeld als mit bloßem Auge und kommt deswegen schon mal in eine Art Zwangsverhalten. Lugt dann der Bock jenseits der Gesichtsfeldes unbemerkt aus dem Busch, kann das natürlich ein Nachteil sein und die Chance des Tages ist verpaßt. Und ganz gefeit davor, mal aufs Smartphone zu gucken, ist man auch nicht. Dennoch: stundenlang wie ein Reptil bewegungslos zu sitzen, werden die wenigsten schaffen. Wie Colchicus sagt, die Dosis macht das Gift. Werde mal etwas entgiften daher. Guter Hinweis.
 
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Gute Analüse und Selbstreflexion (y)
Entspannt zu sitzen ist auch längere Zeit bei entsprechender Körperhaltung möglich, kann aber zum eindösen führen.
"Glotzaugen" sind störender als Lichtreflexionen
 

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Gelöschtes Mitglied 27371

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Um das Thema nochmal aufzuwärmen: das mit den Bewegungen war ein Schlüssel. Und nein, ich habe nicht die ganze Zeit rumgezappelt oder gechattet usw. Anscheinend war das Wild dort einfach extrem empfindlich diesbezüglich. Selbst beste Tarnung per Maske, Tarnschal, Handschuhe usw. hat bestenfalls etwas assistiert, so man denn bspw. im Bestand auf einem DJ-Bock gesessen hat. Die Büsche hatten einfach alle unsichtbare Augen, dazu natürlich noch Ohren und Nasen, deren Besitzer sich dann einfach nicht zeigten. Was in Sachen Bewegungstarnung schon mal etwas half, waren hohe, halbgeschlossene Kanzeln, da ist man schon mal eher aus dem Blickwinkel des Wildes. Und Bewegungsvermeidung bei Sitzen am oder im Bestand läßt sich sehr gut mit auf volle Verstärkung gedrehtem elektronischen Gehörschutz bewerkstelligen: man sitzt dann viel ruhiger, weil man sich auf das Hören konzentriert, hört Wild auch sehr oft anwechseln und startet dann erst ggfs. mit (kontrollierten) Bewegungen, kann auch mal WBK und/oder Fernglas weglassen. Natürlich funktioniert das auf einer nassen Wiese eher nicht.
Was aber wirklich was gebracht hat: ein Revierwechsel. Den Gedanken, daß es einfach nicht nur an mir liegen konnte -ich bin doch nicht bescheuert- bin ich einfach nicht losgeworden, und das neue Revier bestätigt das. Man bekommt auch da zwar nichts geschenkt, aber hat deutlich mehr Anblick als vorher, und auch mehr Wildarten, bspw. das für mich neue Damwild. Und die Erfahrungen aus dem alten, schwierigen Revier, kann man da natürlich auch anbringen. Nach einer kurzen Revierkennenlernphase klappte es gestern mit dem ersten Stück. Und zwar nicht erst nach 25 Ansitzen oder 3750km Autofahrt, wie das im alten Revier der Schnitt war :)
 
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Damwild ist mehr "Augentier" als andere Schalenwildarten. Hochsitze werden vom Wild erkannt, weil wir es ihnen auch sehr leicht machen:
Handydisplay leuchtet auf und dann haben viele Jäger nie gelernt, wie man sich auf dem Hochsitz benimmt, Lernt man in der Jagdschule nicht und wer nimmt einen Jungjäger mit zum Ansitz? Hatte die Tage einen Jungjäger mit dabei, sein erstes Mal:
Zeigen mit der Hand in Augenhöhe, ruckartiges Aufnehmen des Fernglases musste ich ihm erst abgewöhnen.
Am Schlimmsten sind die Liebhaber von Waffen die eine schnelle Schussfolge ermöglichen. Die vergessen meist alles. Wenn ich einen Halbautomaten führe, dann macht mir niemand weiß dass ich den auf dem Hochsitz wie es Vorschrift ist, geräuschlos laden kann. Vielleicht im offenen Feld aber im Wald?
Schnell einen zweiten Schuss antragen, artet oft in "möglichst viele Schüsse antragen" aus. Kaum ist der erste Schuss draußen, "wird versucht "im Feuer nachzuladen" Man kann aber nicht durch Geschwindigkeit wettmachen, was an Richtung fehlt. So nebenbei schlägt die Hülse meist unkontrolliert irendwo an. Nachdem ich doch vielleicht den einen oder anderen Jagdgast führe, weiß ich wovon ich spreche.
Das Anschauen von "Saujagdpornos" wo schnelles und geräuschvolles Nachladen egal ist, tun viel dazu bei. Wenigstens einmal so schnell nachladen wie F.A.Ö. auch wenns nach der Situation gar nicht notwendig ist.

Bei den "richtigen Leuten" weiß das Wild bald wo ein Hochsitz steht und was da abgeht. Schuld hat natürlich nie das eigenen Verhalten, gibt ja 1000 Gründe die da herhalten können.
 
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Um das Thema nochmal aufzuwärmen: das mit den Bewegungen war ein Schlüssel. Und nein, ich habe nicht die ganze Zeit rumgezappelt oder gechattet usw. Anscheinend war das Wild dort einfach extrem empfindlich diesbezüglich. Selbst beste Tarnung per Maske, Tarnschal, Handschuhe usw. hat bestenfalls etwas assistiert, so man denn bspw. im Bestand auf einem DJ-Bock gesessen hat. Die Büsche hatten einfach alle unsichtbare Augen, dazu natürlich noch Ohren und Nasen, deren Besitzer sich dann einfach nicht zeigten. Was in Sachen Bewegungstarnung schon mal etwas half, waren hohe, halbgeschlossene Kanzeln, da ist man schon mal eher aus dem Blickwinkel des Wildes. Und Bewegungsvermeidung bei Sitzen am oder im Bestand läßt sich sehr gut mit auf volle Verstärkung gedrehtem elektronischen Gehörschutz bewerkstelligen: man sitzt dann viel ruhiger, weil man sich auf das Hören konzentriert, hört Wild auch sehr oft anwechseln und startet dann erst ggfs. mit (kontrollierten) Bewegungen, kann auch mal WBK und/oder Fernglas weglassen. Natürlich funktioniert das auf einer nassen Wiese eher nicht.
Was aber wirklich was gebracht hat: ein Revierwechsel. Den Gedanken, daß es einfach nicht nur an mir liegen konnte -ich bin doch nicht bescheuert- bin ich einfach nicht losgeworden, und das neue Revier bestätigt das. Man bekommt auch da zwar nichts geschenkt, aber hat deutlich mehr Anblick als vorher, und auch mehr Wildarten, bspw. das für mich neue Damwild. Und die Erfahrungen aus dem alten, schwierigen Revier, kann man da natürlich auch anbringen. Nach einer kurzen Revierkennenlernphase klappte es gestern mit dem ersten Stück. Und zwar nicht erst nach 25 Ansitzen oder 3750km Autofahrt, wie das im alten Revier der Schnitt war :)
Das versuche ich meinem jetzt im dritten Jahr vollkommen erfolglosen Mitjäger auch beizubringen. Aber der findet es einfach zu schön und erholsam unabhängig vom Wind auf einem schönen Hochsitz an einer idyllischen Waldwiese zu sitzen, Hörbuch zu hören und in der Dämmerung wieder abzubaumen. Vollkommen beratungsresistent, den werde ich nicht wieder los.
 
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Das versuche ich meinem jetzt im dritten Jahr vollkommen erfolglosen Mitjäger auch beizubringen. ...

Tja, der sucht wohl nur Erholung, weg von Zuhause, Arbeit (und Frau...?), kenne ich auch. Schlimmer aber sind die JS-Inhaber, die 3 Kisten Bier mit in die Jagdhütte fürs WE mitnehmen und sich zu jeder Tageszeit daraus bedienen und dennoch ansitzen gehen.
 

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