Tipps für ein Niederwildrevier

G

Gelöschtes Mitglied 8926

Guest
Raubwildjagd, alles recht und schön. Bringt nur leider alles nix, wenn die niederwildfreundliche Infrastruktur fehlt. Hier mal ne Hecke und dort mal ein Baum mitten in der Agrarsteppe bringen nicht viel fürs Niederwild. Welche Deckung gibt es bei dir? Wichtig sind Fasanenschütten, die bis ins späte Frühjahr bestückt werden. An Stellen, wo es keine Aufbaummöglichkeit für den Habicht gibt und wo selbiger schlecht rankommt. Wenn die Hennen aus der Deckung müssen zum fressen, dann dauerts nicht lang, bis der Habicht drauf sitzt. Gibt es größere zusammenhängende Brachflächen?
 
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Schütten würde ich nicht machen. Besser sind Automaten. Da:
Ratten nicht Profitieren
Freie Sicht nach oben gewährt ist
Man nicht so oft füttern muss
Man weniger Futter braucht
Einfacher umzustellen ist
Es Hygienischer ist
 
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Ich klinke mich hier kurz mal ein. Wie sollten Hecken maximal sein, damit nicht der Habicht dort aufbaumt?
 
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Raubwildjagd, alles recht und schön. Bringt nur leider alles nix, wenn die niederwildfreundliche Infrastruktur fehlt.

Umgekehrt, liebe Hirschlaus!!!!!
Wie sagt immer Werner Kuhn: "Vor -schöner wohnen - kommt - nicht aufgefressen werden -".
Oder mein Motto:
"Alles, was nicht aufgefressen wird, hat auch in der heutigen Kulturlandschaft allerbeste Chancen zu überleben".
Genau nach diesem Prinzip handele ich seit mehr als zwei Jahrzehnten in meinem Revier, mit totalem Erfolg.
Und in meinem Revier wird intensivste, konventionelle Landwirtschaft betrieben.
Andererseits:
in allen unseren Naturschutzgebieten gibt es eine tolle (Vegetations)infrastruktur. Trotzdem bekommen dort die Zielarten seit Jahren keinen bestandserhaltenden Nachwuchs. Warum? Weil einfach alles aufgefressen wird. Vor "lauter Not" sind die gebietsbetreuenden Vereine mittlerweile gezwungen (worden), dort intensive Fallenjagd zu betreiben, um wenigstens das Haarraubwild in Schach zu halten. Und überall da, wo das gemacht wird, explodieren die Populationen der Zielarten. Beste Beispiele: die Naturschutzgebiete um den Dümmersee oder Blockland Bremen.
Ich verweise auf mein Zitat von Prof. Dr. Düttmann!!!
Alles andere ist Wunschdenken und Träumerei.
Alles Gute
rotfuchs2
 
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Umgekehrt, liebe Hirschlaus!!!!!
Wie sagt immer Werner Kuhn: "Vor -schöner wohnen - kommt - nicht aufgefressen werden -".
Oder mein Motto:
"Alles, was nicht aufgefressen wird, hat auch in der heutigen Kulturlandschaft allerbeste Chancen zu überleben".
Genau nach diesem Prinzip handele ich seit mehr als zwei Jahrzehnten in meinem Revier, mit totalem Erfolg.
Und in meinem Revier wird intensivste, konventionelle Landwirtschaft betrieben.
Andererseits:
in allen unseren Naturschutzgebieten gibt es eine tolle (Vegetations)infrastruktur. Trotzdem bekommen dort die Zielarten seit Jahren keinen bestandserhaltenden Nachwuchs. Warum? Weil einfach alles aufgefressen wird. Vor "lauter Not" sind die gebietsbetreuenden Vereine mittlerweile gezwungen (worden), dort intensive Fallenjagd zu betreiben, um wenigstens das Haarraubwild in Schach zu halten. Und überall da, wo das gemacht wird, explodieren die Populationen der Zielarten. Beste Beispiele: die Naturschutzgebiete um den Dümmersee oder Blockland Bremen.
Ich verweise auf mein Zitat von Prof. Dr. Düttmann!!!
Alles Gute
rotfuchs2
Traurig, dass es NABU, BUND und Co. immer noch nicht verstehen... Bzw. es nicht verstehen wollen. Zu der Erkenntnis sind die schon lange gekommen... dieses auch öffentlich mitzuteilen könnte ja Spenden kosten:mad:
 
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Gelöschtes Mitglied 8926

Guest
Umgekehrt, liebe Hirschlaus!!!!!....

Halt ein, lieber Rotfuchs. Vielleicht hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Zur Erklärung: Ich kenne "Reviere" (Region Wein- und Gemüseanbau), da gibt es im Umkreis von 20 km drei Hecken und einen Entwässerungsbachlauf, an denen direkt nebenan auch noch der Fiffispazierweg entlangführt. Hier kannst du Raubwild bejagen bis dir die Puste ausgeht (wenn es überhaupt welches gibt), du wirst dort niemals eine tragfähige Niederwildstruktur bekommen. Ein gewisser Grundstock an ruhiger(!) Deckung MUSS vorhanden sein, sonst kannst du es mit Niederwild vergessen. Dass eine scharfe Raubwildbejagung zum Pflichtprogramm gehört, steht außer Frage. Leider geben aber auch viele Landesjagdgesetze heute nicht mehr genügend Spielraum und Freiheiten, um im Zweifelsfall ungestraft wirklich vernünftige und nachhaltige Niederwildbestände zu hegen. Siehe Baden Württemberg- sinnlose Schonzeitverlängerungen von Prädatoren - Einschränkungen bei der Fallenjagd - Abschuss verwilderter Katzen usw usf.

Man muss eigentlich schon bekloppt und hochgradig idealistisch veranlagt sein, dass man für den ganzen Ärger eines Niederwildreviers auch noch Pacht bezahlt. (Ich bin so ein Bekloppter, mit meinem Anteil an einem 800 ha Niederwildrevier, mitten in einem Naherholungsgebiet....)
 
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...Ich kenne "Reviere" (Region Wein- und Gemüseanbau), da gibt es im Umkreis von 20 km drei Hecken und einen Entwässerungsbachlauf, an denen direkt nebenan auch noch der Fiffispazierweg entlangführt. Hier kannst du Raubwild bejagen bis dir die Puste ausgeht (wenn es überhaupt welches gibt), du wirst dort niemals eine tragfähige Niederwildstruktur bekommen. Ein gewisser Grundstock an ruhiger(!) Deckung MUSS vorhanden sein, sonst kannst du es mit Niederwild vergessen.
...

Gerade Hase und Rebhuhn sind Bewohner offnere Landschaften. "Deckung" in Form von dichten Wildäckern oder ähnlichem brauchen die nicht zwangsläufig. Im Gegenteil, eigentlich ist denen weite Rundumsicht lieber. Wenn nirgendwo eine Ansitzwarte ist, erkennt man die sich nähernde Gefahr frühzeitig und sie lässt sich ganz gut aussitzen (einzig Weihen können hier problematisch sein). Falls dann in erreichbarer Nähe doch eine Hecke oder sonstige Deckung ist, in die man im Notfall verschwinden kann: ideal.

So kann auch die "Agrarsteppe" sehr interessant sein, solange sie klimatisch im Rahmen liegt und genügend Äsung (inkl. tierischem Eiweiß) vorkommt.
 
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Erkundige dich mal ob es vielleicht Flächen gibt in deinem Revier die der Gemeinde gehören. Kleine Biotope ,Ausgleichsflächen etc. Frag ob du diese Flächen zu deinen Zwecken "herrichten" darfst. Haben wir bei uns auch gemacht und wir haben sogar von der zuständigen Behörde relativ freie Hand bekommen. Die haben uns sogar Bäume und Sträucher bezahlt damit wir auf diesen Flächen kleine Feldholzinsel anpflanzen konnten. Im Gegenzug haben wir uns um das Beschaffen der Gehölze und das Pflanzen dieser kümmern müssen.
Es kann sein dass wir da einfach riesenglück gehabt haben, aber vielleicht sind ja auch andere Gemeinden bereit die Jägerschaft in Sachen Biotopverbesserung zu unterstützen.
Wünsche dir schon mal viel Erfolg!
 
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Am Anfang allen Tun und Strebens steht die Revierkarte.

Wem gehören wo welche Flächen ?
Wer bewirtschaftet Sie ? Wer hat gepachtet ? Wer ist der Verpächter ?
Wer hat Flächen übrig, wer ist knapp dran ?

"Teile der Landwirte Sorgen, und du jagst noch übermorgen!" (Behnke)

Dann alle Beobachtungen eintragen, Raubwildfährten, Risse, Rupfungen, Horste, etc. etc.

Man kann unmöglich alles im Kopf behalten, aber so entwickelt man bald ein Bild, was im Revier vor sich geht. Und dann überlegt man sich, wo die Fallen hingehören, wo die Ansitzeinrichtungen, wo die Fütterungen. der ob man nicht bestimmte Einrichtungen umsetzt.
 
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Wenn die Nachbarreviere auch keine Fasanenhasen haben, bist Du ja mit dem Schalenwild auch nicht schlecht bedient. Es gibt Schlimmeres. Falls Du doch noch in den nächsten 15 Jahren eine gute NWStrecke zauberst, verbelle das mal hier.
sca

Tut mir Leid, aber diese Aussage finde ich einen absoluten Schwachsinn.

Natürlich kann man sich auf dem vorhandenen Schalenwild ausruhen und alles dabei belassen.
Wenn er jedoch schon gezielt fragt was er dem Niederwild Gutes tun kann dann sollte man Ihm auch helfen.
Vielleicht bekommt er ja dann die Nachbarn nach zwei drei Jahren auch dazu was zu machen wenn die merken das es was bringt.

Ich würde mein Hauptaugenmerk erstmal auf die Raubwildbejagung legen. Da dahingehend einfach nichts an der Fallenjagd vorbei führt würde ich hier wohl die meiste Zeit rein hängen. Du hast jetzt genügend Zeit dir geeignete Fallenstandorte raus zu suchen. Das machst am einfachsten mit etwas Luder, paar Eier und ner Wildkamera. Da wo Raubwildtechnisch was los ist kommt ne Falle hin.
Da bin ich dann allerdings auch bei Fuhnejäger. Muss nicht immer gleich eine Wippbetonrohrfalle sein, klar sind die das Optimum, aber auch Kasten und Kofferfallen erfüllen ihren Zweck gerade im Hinblick auf Waschbären.

Nebenbei kannst ja in Gesprächen mit Landwirten/Grundstückseigentümern mal schauen wie sie so ticken und vielleicht bekommst ja den ein oder anderen dazu auch in die Richtung Stilllegungen und der Gleichen was zu machen.
 

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