Tödliche Schwarzwildnachsuche

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Es wundert mich schon etwas, das sich ein Notarzt zu einer Ferndiagnose hinreissen läßt. Zumal meine bisherige Erfahrung mit den Vertretern der Ärzteschaft und deren Festlegungsbereitschaft von einer gewissen Schwammigkeit gekennzeichnet waren.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von basti:

Wie erörtere ich korrekt ein Ereignis, bei dem ich nicht anwesend war und nur sehr dürftige Informationen aus dritter Hand habe ?
<HR></BLOCKQUOTE>

Beispielsweise im Rahmen einer Grundsatzdiskussion, ausgelöst, aber nicht ausgerichtet aus/auf den konkreten Fall.

Sei´s nur darüber, was man für den Fall der Fälle so im Rucksack hat...

Vielleicht bin ich ein roher Mensch, aber Kondolenzbekundungen von anonymen Foristi gegenüber unbekanten Verursachern/Opfern, über die man hier allendhalben stolpert, finde ich ebenso politisch korrekt wie lächerlich.

wmh
wutach
 
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Es bringt allenfalls Gedankenanstöße, sich hier über diesen Fall, bei dem keiner von uns dabei war, auszulassen. Und Polemik ist sowieso fehl am Platz. Jeder sollte für sich in der Vorstellung durchspielen, wie er reagieren würde und dann danach handeln und vielleicht wieder mal einen Erstehilfekurs machen oder überprüfen, wie er sich bei einer Nachsuche fühlt. Jemand, der Angst wegen schlechter Erfahrungen verspürt, sollte so ehrlich und verantwortungsbewusst sein und diese Arbeit einem anderen überlassen.

Gruß Tatz
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hirschkäfer:
Es bringt allenfalls Gedankenanstöße, sich hier über diesen Fall, bei dem keiner von uns dabei war, auszulassen. Und Polemik ist sowieso fehl am Platz. Jeder sollte für sich in der Vorstellung durchspielen, wie er reagieren würde und dann danach handeln und vielleicht wieder mal einen Erstehilfekurs machen oder überprüfen, wie er sich bei einer Nachsuche fühlt. Jemand, der Angst wegen schlechter Erfahrungen verspürt, sollte so ehrlich und verantwortungsbewusst sein und diese Arbeit einem anderen überlassen.

Gruß Tatz
<HR></BLOCKQUOTE>

Gute Einstellung!
 
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@ Wutach

Du hast recht!

@all

Die Frage, die durch Flachlandtirolers posting hervorgerufen wurde scheint nicht unberechtigt. Unterstellt man einmal, daß die unmittelbar Betroffenen durch Schock nicht in der Lage waren effektive Hilfe zu leisten u.a. auch wegen der Schwere der Verletzung, dann kann durchaus ein Notfallmedizinier räsonieren, ob bei schneller Hilfe (also noch bevor die Rettungssanitöter und der Notarzt eintrafen) das Überleben des Opfers möglich gewesen wäre. Also ich würde mir in dem Zusammenhang kein Urteil erlauben, bin aber auch nur ein Kopf-Jäger und kein Mediziner. Eines scheint der Unfall aber ganz deutlich zu zeigen, daß der Schütze nicht gesehen hat, auf was er geschossen hat. Hätte er das, worauf er zielt deutlich erkannt, dann hätte er wohl das Unfallopfer sehen müssen und dann logischerweise nicht geschossen. Vielleicht unterlag er auch einer optischen Täuschung? Ich will damit nicht im nachhinein Klugscheißen, das ist hier überhaupt nicht angebracht, sondern möchte uns allen ins Gedächtnis rufen, - sofern wir in der Dämmerung oder nachts jagen und was jeder aus eigener Erfahrung kennt, daß sich bei Verschlechterung der Lichtverhältnisse die Irrtümer bei der Zielansprache dramatisch erhöhen. Hier sei ja nur mal exemplarischer der s.g. "Frischling" oder "schwache Überläufer" genannt, der sich dann beim Herantreten an das erlegte Stück als mehrjähriger Keiler mit ca. 80 oder 90 Kilo entpuppt.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Benchrest:

Eines scheint der Unfall aber ganz deutlich zu zeigen, daß der Schütze nicht gesehen hat, auf was er geschossen hat.
<HR></BLOCKQUOTE>

Vielleicht hat er ja gar nicht geschossen, sondern der Schuß hat sich durch was auch immer gelöst. . .und hat den Jagdfreund so unglücklich getroffen. ?

Jedenfalls darf man, auch als Außenstehender, allen Betroffenen das tiefe Mitempfinden bekunden. Sie alle sollen wohl wissen, dass man an sie denkt und mit fühlt.

Wäre das Opfer zu retten gewesen ? Da werden auch von Fachleuten kühne Behauptungen aufgestellt. Wenn eine Hauptarterie zerschossen wurde, dann zieht sie sich zusammen wegen ihres eigenen Tonus. D.h., auch wenn man mit blosser Hand in die Wunde greifen würde, um die Arterie zuzuhalten
( Klemme hat man als Laie selten dabei ), man fände sie gar nicht, weil sie viel zu weit "drinnen" ist.

Traurig, dass es immer wieder solche tragischen Unfälle gibt
Dilldapp
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wutach:


(...)

Vielleicht bin ich ein roher Mensch, aber Kondolenzbekundungen von anonymen Foristi gegenüber unbekanten Verursachern/Opfern, über die man hier allendhalben stolpert, finde ich ebenso politisch korrekt wie lächerlich.

wmh
wutach
<HR></BLOCKQUOTE>

Damit habe ich auch so meine Probleme.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von carcano:
...Denn kultivierte und gebildete Menschen - die durchaus auch hier im Forum anzutreffen sind - wohnen gemeiniglich nicht in Gullys, so daß sie auch nicht zur Rückkehr in solche aufgefordert zu werden brauchen . ...<HR></BLOCKQUOTE>

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A

anonym

Guest
Was regt Ihr Euch über`n Flachlandtiroler auf? Er hat wahrscheinlich Recht: mit einer Faust auf der Leiste, ganzem Körpergewicht drauf und am Handy die Schnelltaste Notruf gedrückt, hat man eine gute Chance in den kommenden 15 Minuten. Wenn es ein Beinschuß war...
Polizeibeamte üben das ja hoffentlich in Erste-Hilfe Kursen, aber ich will dem Unglücksschützen jetzt nichts extra aufladen, will nur sagen: das Machbare im Notfall ist letztlich verdammt simpel. Wenn man sich vorbereitet hat und die Nerven behält, jeden anderen Schwachsinn zu unterlassen: das ist das wirklich Schwierige !

Zu einer Gesellschaftsjagd lade ich immer sehr bewußt paar Ärzte ein und schmeiß einen Notfallkoffer hinter die Wildwanne - weiß Gott, ob ich selbst cool genug wäre, alles zu machen. Helikopter brauchte beim einzig nötigen Einsatz 20 Minuten, bis er 1000 m weiter landen konnte, unser Notarzt im Gäu war wieder "abgemeldet", Rettungsassis allein im Auto: Gottseidank war`s nur ein harmloser Wirbelbruch und ich hatte in diesem Sinn alles richtig hingekriegt ( leider aber war es mein Hochsitz, von dem einer runtergefallen war - wir prozessieren noch ein paar Jahre, so daß ich dem Purzler jetzt Lepra wünsche und ab und zu in die Großstädte darf D: )
So: und jetzt schaut mal, ob Ihr Flachlandtirolers e-mail kriegt, damit Ihr - wenigstens zu großen Saujagden - einen echten Notarzt einladen könnt. Die Wahrscheinlichkeit von Pannen (Autounfall im Wald, abstürzender Jäger, kollabierender Edeltreiber + Schußverletzungen etc.) liegt bei Schnee und auf Sauen jenseits der Promillegrenze...

Gruß, Martin.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von feuerlein:
leider aber war es mein Hochsitz, von dem einer runtergefallen war - wir prozessieren noch ein paar Jahre, so daß ich dem Purzler jetzt Lepra wünsche<HR></BLOCKQUOTE>

Oder Yersinia pestis ?

Im Gäu gab's neulich auch einen üblen "Unfall" - statt der Sau wurde der Standnachbar erlegt, der sich ohne Hutband (geschweige denn vernünftige Warnweste) vor dem Abblasen auf Wanderschaft ins Schußfeld begeben hatte. Vielleicht wissen andere mehr darüber.

Carcano
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von feuerlein:
Was regt Ihr Euch über`n Flachlandtiroler auf? Er hat wahrscheinlich Recht: mit einer Faust auf der Leiste, ganzem Körpergewicht drauf und am Handy die Schnelltaste Notruf gedrückt, hat man eine gute Chance in den kommenden 15 Minuten. Wenn es ein Beinschuß war...
Polizeibeamte üben das ja hoffentlich in Erste-Hilfe Kursen, aber ich will dem Unglücksschützen jetzt nichts extra aufladen, will nur sagen: das Machbare im Notfall ist letztlich verdammt simpel. Wenn man sich vorbereitet hat und die Nerven behält, jeden anderen Schwachsinn zu unterlassen: das ist das wirklich Schwierige !

Zu einer Gesellschaftsjagd lade ich immer sehr bewußt paar Ärzte ein...

Gruß, Martin.
<HR></BLOCKQUOTE>

Na fein!

Und die armen Kerls sind froh, via Drückjagd dem Sch...gesundheitsbetrieb mal für ein paar Stunden entronnen zu sein.

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von carcano:


Du ? Hier? Woher denn ?
Zurück in den Gully.

Carcano

<HR></BLOCKQUOTE>

Ob das die Richtige Ausdrucksform untereinander ist den kultivierte und gebildete Menschen unter und Miteinander Flegen sollten; wage ich mal stark zu bezweifeln.

Zumal unter dem Aspekt dieses für alle
Beteiligten und unbeteiligten Geschehnissen dieses Unglücksfalles.

Für ein sachliche Bewertung der Geschenisse
fehlen uns ja wohl einiges an Hintergrundwissen....

allerdings führt es uns immer wieder vor Augen das wir im Umgang mit den Waffen bei der Jagdausübung immer Vorsicht walten lassen müßen.

Eine Diskution üner Rettungsmedezin zwischen Notärzten und Rettungssanitätern hier unter diesem Thrade finde ich allerdings sehr deplaziert.

Meine Aufrichtige Anteilnahme den Betroffenen...

Andreas
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Rugen:
Ob das die Richtige Ausdrucksform untereinander ist den kultivierte und gebildete Menschen unter und Miteinander<HR></BLOCKQUOTE>

Eben. Punkt erkannt. Es fehlt insoweit am "untereinander". Was ich semantisch hinreichend klar zu erkennen gegeben habe. Denn kultivierte und gebildete Menschen - die durchaus auch hier im Forum anzutreffen sind - wohnen gemeiniglich nicht in Gullys, so daß sie auch nicht zur Rückkehr in solche aufgefordert zu werden brauchen
icon_smile.gif
.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Eine Diskution über Rettungsmedizin zwischen Notärzten und Rettungssanitätern hier unter diesem Thrade finde ich allerdings sehr deplaziert.

Boarhunters Hinweis auf einen alten Thread ist als solcher ja auch nicht verkehrt.

@Rugen: Wenn Du eine Runde heulen willst, heul; wenn Du zur Beerdigung fahren willst, fahr hin. Oder schick einen Kranz.

Aber dieser Thread als solcher ("tödlicher Jagdunfall") ist *genau* der sachlich richtige Ort für die Diskussion des Thema. Es gehört hierhin und gehört erörtert.

Womit nicht ausgeschlossen wird, daß es auch andere geeignete Orte gäbe, d'accord.

Carcano

[ 17. M
 

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