Hallo,
eigentlich bin ich ja nur stiller Mitleser, aber in diesem Fall muß ich den Armen Kreaturen doch mal beistehen.
Neben mir liegt meine Schäferhündin.
Sie ist der 9te Tierheimhund in unserem Haushalt und ich möchte sie und keinen der anderen missen.
Ich glaube kaum dass in den genannten Ländern Hunde gezielt zur Vermittlung gezüchtet werden,
da laufen schon so genug davon rum.
Von Tierheimhunden abzuraten weil irgendwo ja ein Geschäft damit gemacht werden könnte hat fur mich so was von Aluhut......
Gruß Klaus
Habe die Ehre,
normalerweise ruhe ich in mir selbst, wie ein buddhistischer Bär im Winterschlaf und lasse mich nicht im www provozieren.
Aber einen Aluhut lasse ich mir von niemandem aufsetzen, da meine Lebenseinstellung das extreme Gegenteil davon ist.
Mein Wissen über Züchtungsanlagen in Osteuropa, speziell in Rumänien und Ungarn ab Mitte der 90er Jahre bis in die Gegenwart, sind nicht theoretischer Natur, oder irgendwelche Halbwahrheit vom Hörensagen, Internet, privaten Fernsehsendern oder sonstigen dubiosen Quellen, sondern praktische Erfahrungen.
In jedem dritten Dorf in Rumänien werden in irgendwelchen Holzverschlägen, alten Sauställen, Gitterkäfigen etc., Hunde produziert (den Begriff Zucht schließe ich in diesem Zusammenhang explizit aus).
Dass es diese Wurffabriken gibt ist den lokalen Behörden, der Politik und der Justiz in der Regel bekannt.
Aber die halten selbst die Hände auf und anschließend werden sie schützend über die Betreiber gehalten.
In vielen der genannten Dörfer gibt es für die Bevölkerung keine Möglichkeiten ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften.
Dank der Aufnahme in die EU 2007 ist die Landbevölkerung nicht mal mehr in der Lage sich selbst zu versorgen, durch den Billigramsch in den westlichen Supermärkten, speziell in unseren deutschen Ablegern, wurde ihnen der innere Antrieb genommen ihre eigene kleine Parzelle zu bestellen, da ein kg Kartoffeln im Laden nicht mal mehr einen Bruchteil von den selbst angepflanzten kostet.
Nirgendwo in der EU gibt es so viele Frühverrentungen wie in Rumänien!
Aber mit einem durchschnittlichen Einkommen von unter €500/Monat kann man auch in Osteuropa keine großen Sprünge machen. Ein Rentner liegt deutlich drunter.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass nach alternativen Einnahmequellen gesucht wird, und die Nachfrage nach Hunden und auch Katzen ist in unseren Breitengraden recht hoch. Es reich ein Blick in die bekannten Anzeigenportale um eine riesige Auswahl an verschiedensten Rassen und Mischungen zu kommen.
Die Tierheime in Deutschland sind sinnvoll und es gibt auch hier im Forum bestimmt niemanden der Ihnen die Daseinsberechtigung absprechen möchte.
Mir geht es eher darum darauf hinzuweisen, dass der Großteil der Tiere aus dem Ausland nicht „gerettet“ werden müssten, wenn nicht ein finanzieller Anreiz geschaffen würde diese Tiere überhaupt auf den Markt zu werfen.
Der Großteil der angebotenen Rassen und Mischlinge war in Osteuropa bis vor 1990, nach den politischen Umstürzen in den Ländern, so gut wie unbekannt!
Wie kann es dann sein dass der Markt immer dann mit Welpen und Hunden im Teenageralter überschwemmt wird wenn sie bei uns gerade zur Modeerscheinung werden?
Ich könnte mir gerade noch stundenlang die Finger wund tippen, um vor allem in einem Jagdforum, wo alleine schon aufgrund einer abgelegten Prüfung ein Mindestmaß an Hundeverständnis da sein sollte, einen sensiblen Umgang mit importierten Hunden ohne Herkunftsnachweis zu erbitten.
Aber leider gibt es zu viele Mensch die sehr beratungsresistent sind und lieber mit dem Aluhut winken anstatt logische Zusammenhänge zu erkennen oder zu hinterfragen.
Zum Abschluss mal einen kleinen Einblick in eine rumänische Quelle.
Zum Beweis dafür, dass die Behörden und auch die Bevölkerung wissen was bei Ihnen vorgeht!
In dem Bericht wird explizit der Begriff Hundemafia verwendet!
https://www.animalzoo.ro/realitatea-din-fabricile-de-caini-si-pisici-afacerea-care-naste-monstri-2/
Kurze Übersetzung. Überschrift lautet:
„Die Realität aus den Hunde- und Katzenfabriken. Das Geschäft das Monster erweckt“
Im Grunde genommen geht es in dem Artikel darum aufzuzeigen wie ertragreich der Handel mit den Tieren sein kann.
Für einen Yorkshire z.B. werden im Schnitt €500,00 hingelegt.
Bei ca. 8 Welpen pro Wurf wurde alleine damit das Halbjahreseinkommen eines Normalverdieners erwirtschaftet.
Jetzt mal eine ehrliche Frage in die elitäre Runde hier: wer von uns, in ähnlicher Situation, würde für den Mindestlohn, für 10-14 Stunden am Tag, nach Niederbayern zum Gurkenzupfen fahren, wenn er es so einfach haben kann?
In diesem Sinne WmH