Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund?

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Hallo zusammen, ich führe eine 6 Monate alte Labrador Hündin aus jagdl Leistungszucht und möchte Sie auf Schweiß ausbilden. Es ist mein erster Hund. Hierzu lege ich ihr alle zehn bis 14 Tage eine Rinderblut Fährte, die Sie auch schon schön ausarbeitet. Demnächst kommt der Fährtenschuh hinzu.
Nun meine Frage. Sollte ich Sie schon jetzt auf eine Totsuche an einem Stück Rehwild suchen lassen oder besser diesen Kontakt vermeiden? Gerade gestern hätte ich Sie einen Bock mit super Lungenschuss suchen lassen können, der noch 100 Meter ging und dann verendete. Ich habe es jedoch nicht getan. Bin für jede Antwort dankbar.
 
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Du kennst deinen Hund besser als wir;

und willste einen Hund der gute Prüfungsnoten macht;

oder einen der mit dir zusamen jagdt ?


Das Problem scheint nicht der Hund zu sein; sondern du....

Zeig dem Hund das ihr zusamen ; und nur ihr beide zusamen; dann zur Beute ( = für den Hund gleich am leben bleiben) kommt; wen ihr als Rudel arbeitedt; und der Boss bist du.


Ruihg; ohne Hast langsam und dann als beidseitiger Erfolg; das prägt !


Nur am Stück werkelt nur noch einer; und das bist du.



Jeder bekommt den Hund den er verdient; ob er will oder nicht.....



Andreas

P.S. da ich weiß wie schnell und abartig Hundethrades hier Entgleichen; ist das mein erster und letzter Kommentar zu diesem Thrade.
 
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21 Jan 2006
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Ich habe mit meiner Emma auch vor der VGP einige Nachsuchen gemacht, die aber auch immer erforderlich waren. Auch wenn mir meiner Mitstreiter in der Ausbildungsgruppe immer gesagt haben, ich würde mir da eine gute Prüfungsleistung mit versauen, war mir das egal, weil ich den Hund zum jagen haben will und nicht um möglichst tolle Prüfungszeugnisse zu sammeln.
Obs geschadet hat weiß ich nicht, habe zwar einen Rückruf auf der Schweißfährte gehabt, aber ich bin sicher, bei den Bedingungen (erst Regen auf die Ü-nachtfährte, dann alles gerforen und am Anschuss standen dann noch die Fährten eine Rotte Sauen im Reif :shock: ) wäre so manch einer gar nicht ans Stück gekommen...
 
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Guest
Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Wenn ich den Hund erst einsetzte, wenn der VGP hat, ist er im 3. Feld. Ich nehme meine Hündin seit der 9. Woche immer mit und lasse sie alles arbeiten, was nötig ist und was sie bewältigen kann. Das schweißt zusammen, steigert die Arbeitsfreude und macht den Hund und mich glücklich.

doc
 
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

eins meiner schönsten jagderlebnisse war, als meine hündin grade so 12 wochen alt war. ich bin auf jagd gewesen, weit entfernt von der zivilisation, also auch keinen handyempfang. als es dunkelö wurde kam ein bock und ich habe geschossen. bock in eine dickung , ich zum anschuss, lungenschuss.
es war schon ziemlich duster und in der dickung habe ich nix mehr gesehen. also zum auto, den kleinen geholt, zum anschuss gegangen. sie hat erst nur den schweiss aufgeleckt, ich musste sie etwas anstubsen, dass sie losging. kannte bis dato nur futterschleppen.
dann zogh sie an, ich bin auf allen vieren hinter ihr her, ich konnte wirklich die hand vor augen nicht sehen. wollte die ganze zeit umkehren, aber wie es so ist... 10 m gehen noch..
irgendwann, kam mir wie eine ewigkeit vor, war die leine schlaff, erst hab ich den wedelnden hund gefühlt, dann den bock.
der hund hat sich wahnsinnig gefreut, ich hab mich wahnsinnig gefreut. war super.
sie hat mich bisher zu jedem stück geführt! :D
 
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Also ich hätte sie das Reh finden lassen.
Unser Hundeobmann empfiehlt das ausdrücklich mit 35 Jahren ERfahrung in Hundeausbildung.
Eine bessere Gelegenheit zur Prägung auf die SChweißfährte gibt es doch nicht.
Und eine größere Freude kann man sich und seinem Hund wohl kaum machen. Der Funke springt dabei am besten über.
 
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26 Jan 2004
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Bei meinem Hund war das der erste Wildkontakt überhaupt; da war er 18 Wochen alt. Er hat mir danach jede Milch- und Pansen- und Fährtenschuhfährte gearbeitet.
 
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29 Mai 2007
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Hallo, vielen Dank für die interessanten Antworten. Ich bin begeistert, Ihr fühlt alle so wie ich, denn ich will mit meinem Hund jagen und keine guten Noten kassieren. Mir sind die Prüfungsnoten echt wurscht! Als ich am 8. Mai einen Bock geschossen hatte, der im Feuer lag, habe ich meine Branka auch raus gelassen und sie an den Bock gelassen, dort hat sie ihn erst mal kräftig am Träger geschüttelt. Das war ein tolles Erlebnis. Also werde ich sie demnächst die Totsuchen machen lassen, falls sich die Gelegenheit wieder bietet.

Ich denke auch, dass ich sie schon vor der Brauchbarkeitsprüfung mit zu unserer Niederwildjagd auf Hasen im herbst nehmen werde, obwohl mich unsere alten Waidgenossen sehr davor warnen.
Vielen Dank für Eure Antworten
WMH Marco
 
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29 Mai 2007
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Ach ja, das Bild von der ersten Rehwild Begegnung seht ihr in meinem Profil
;-)))
 
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20 Feb 2008
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Maasm76 schrieb:
................ einen Bock geschossen hatte, der im Feuer lag, habe ich meine Branka auch raus gelassen und sie an den Bock gelassen, dort hat sie ihn erst mal kräftig am Träger geschüttelt.

hi marco,
den bock beuteln??
nicht der hund, sondern du nimmst das stück als beute in "besitz"!
für den hund soll die arbeit auf der fährte das vergnügen sein, am stück mach ihn genossen mit leckerli oder rumtollen, irgendetwas was er liebt, das ist seine belohnung für den spass auf der fährte.
 
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25 Dez 2000
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Maasm76 schrieb:
...
Ich denke auch, dass ich sie schon vor der Brauchbarkeitsprüfung mit zu unserer Niederwildjagd auf Hasen im herbst nehmen werde, obwohl mich unsere alten Waidgenossen sehr davor warnen.
Moin,
eine Nachsuche während der Ausbildung ist sicher nicht das Problem für einen Hund, der von Hause aus ohnehin gern arbeiten möchte.

Aaaaber mit der Treibjagd wäre ich vorsichtig!
Wenn Du ihn unbedingt mitnehmen möchtest, lass ihn bei Dir laufen und nur schauen, nicht arbeiten. Da die Hauptaufgabe eines Retrievers das Warten ist, wäre das eine gute Übung. Wenn er sich ruhig und entspannt verhält, lass ihn ggf. einen toten Hasen nach dem Treiben apportieren oder leg ihm einen aus. Ich würde ihn zu dem Zeitpunkt noch keinen vor ihm geschossenen Hasen bringen lassen. Beobachte ihn bei den nächsten Jagden weiter und entscheide dann.
Ich persönlich würde einen jungen Retriever - gilt auch für andere Hunde - in der ersten Saison nur am Fuß mit gehen lassen und ggf. wie beschrieben eine Verloresuche nach dem Treiben machen lassen. Wie gesagt, es kommt auf den Hund an. Aber die Gefahr, dass er zukünftig bei derlei Jagden "am Rad dreht" ist groß...

Gruß
Nikon
 
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29 Mai 2007
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Re: Totsuche auf Rehwild während der Ausbildung mit Junghund

Hallo Nikon, ja das erscheint mir auch logisch. Ich werde Sie bei unserer Hasenjagd bei Fuß führen. Schüsse machen ihr überhaupt nichts aus. Sie saß neben mir, als ich eine Büchse im Feld eingeschossen hatte. Ich denke wenn sie mit mir bei der jagd bei Fuß gehen muss, ist dass auch eine gute Übung für Schuss und Standruhe. Mitjagen kann Sie dann im darauffolgenden Jahr.. Grüsse aus dem schönen Rheinhessen
 

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