Tragischer Fall in Niedersachsen

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15 Jan 2010
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Wißt ihr eigentlich, wie scheisse sich derjenige fühlen muß, der die Todesnachricht an die nächsten Angehörigen übermitteln muß? Und wie schlimm das für die Angehörigen ist? Einfach mal darüber nachdenken und dann relativieren sich viele Entschuldigungen und das Kleinreden!

.., ich weiß ja nicht was du alles in den Post´s raus liest, aber diese Unterstellungen deinerseits sind eine Frechheit. Ich denke keinem hier ist die Tragödie egal, der Umgang damit ist nur unterschiedlich, und bei manchen halt etwas distanzierter als wie bei dir.:mad:
 
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11 Aug 2013
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Leute, stellt euch vor, der Schütze wäre altbekanntes Forumsmitglied oder ein bislang immer sehr besonnener und humorvoller Kumpel aus eurem Umfeld...
Mohawk und andere haben einiges zur täuschbaren Wahrnehmung geschrieben und andere nahmen das Wort „Tragik“ in dem Mund.

Und jetzt - keinerlei Abstriche am Mitgefühl für die Familie des Toten - darf wohl jeder, der selbst ein Gewehr durch die Gegend trägt doch bitte versuchen, sich auch in die Situation des Unglücksschützen zu versetzen :
auch wenn die Wahrscheinlichkeit nur 1: 1 Billion wäre, dass einem sowas passiert, so kann es eben doch mal passieren. Und es geschieht immer mal wieder, überall auf der Welt.
Jetzt eine Moral von der Geschichte abzuleiten, ist sehr einfach. Aber darin liegt auch eine Verschliessung gegen eventuelle eigene Bedrohtheit. Wir erleben dasselbe wie bei Covid-19: anstatt an sich heranzulassen, dass man selbst einfach diese Erkrankung mit ungefähr der Wahrscheinlichkeit durchzumachen in den nächsten zwei Jahren, die so rund um die erforderlichen Durchseuchungsgrade bis zur Herdenimmunität liegt ( also 70%), wehrt man ab und hasst: sie Ausländer , die dummen Politiker, die bösen Chinesen, die schlimmen Biokampstofflabore, die Coronaparties...
Wasimmer hier oben Bedenkliches steht zum Thema sichere Schuss: dem Unglücksschützen ist das alles bewusst und er verdient VON JEDEM auch wenigstens ein Körnchen Mitgefühl. Von jedem Jäger mindestens zwei, vom Passionierten wieder das Doppelte. Und von Menschen, die sich ihrer schwerwiegenden -glücklich abgegangenen - Fehler manchmal bewusst erschrocken sein mussten: nochmal mehr.

Lasst uns annehmen, der Unglücksschütze sei ein Forumsmitglied und lese das jetzt alles. Dann bleibt uns doch nur die Hoffnung, dass er und zum Beispiel seine Kinder und Enkel trotz dieses furchtbaren Unglücks weiter leben können.
Bei den letzten Fällen hab ich geschwiegen (habe aber meine Versicherung auf maximale Abdeckung von Personenschäden erhöht). Jetzt, unter der Bedrohung desto Epidemie, aber möcht ich Euch bitten, Weidgenossen: lasst die Tragik einfach ein wenig mehr an Euch ran, empfindet Solidarität und Mitgefühl auch für diesen Jäger. Denn wär er Euer Freund, jetzt bei Euch alleine im Zimmer: er würd sich ohne Unterlass weinend anklagen und jeder von Euch würde versuchen, ihm soviel Trost zu spenden, dass er irgendwie weiterleben kann.

WhyHi?!

Martin
 
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So lange es hier Leute gibt, denen der Unterschied zwischen Ansitz in zugewiesenen Pirschbezirken, auf was auch immer und der Pirsch auf Sauen im Feld , bei schwachem Licht nicht kennen und die Probleme nicht sehen, oder klare Absprachen bei der Jagdausübung für Kindergarten halten, wird das Risiko nicht minimiert.
 
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#123
Ein Post das viel Empathie zeigt, aber zur Sache in Richtung Vermeidung leider nichts beiträgt.
Über die Empfindungen der Betroffenen gibt es wohl keine passenden Anmerkungen, denn diese sind so massiv persönlich, dass deren Leid und Betroffenheit sicher außerhalb unseres virtuellen Mitleids ist.
Wollen wir uns daher ruhig und ohne Besserwisserei, Beckmesserei und Klugscheißerei mit Fällen wie diesem befassen und dabei so sachlich wie nur möglich bleiben. Liest man die Post durch, lässt das am meisten vermissen.
 
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Der einzig erkennbare Sinn, solche tragischen Ereignisse überhaupt in Foren zu besprechen, ist die Möglichkeit daraus zu lernen und das eigene Verhalten zu überprüfen. Dieser Ansatz dürfte für jeden individuell und anders sein. Es wird aber hoffentlich etwas bewirken.
Garnichts bringen die Rechthabereien der Forenobergockel, die natürlich als einzige die richtigen Schlüsse für alle ziehen, allgemeingültige Regeln aufstellen können - und denen so etwas natürlich nie passieren wird.
Mir tun hier beide betroffenen Waidgenossen leid. Mit dem Schuß aber war klar, dass nun andere Instrumente unserer Gesellschaft die Schlüsse daraus ziehen müssen und das Urteil sprechen. Uns bleibt nur zu lernen - jeder für sich - und keiner für alle.
 
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Mein herzliches Beileid den Angehörigen des Verstorbenen, dem Schützen und dessen Familie ebenfalls viel Kraft ! Ich bin nun umso froher das ich mir eine WBK angeschafft habe, auch wenn ich glaube das es mir vorher auch nicht passiert wäre aber nun ist man beim Ansprechen doch in jeden Fall auf der sicheren Seite !!! Kann die Investiton nur jedem empfehlen !
 
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Moin,
Auch wenn auch ich nicht dazu tendiere niemanden vorzuverurteilen.
In diesem Fall kann ich einfach nicht verstehen, wie es nicht die sträfliche Schuld des Schützen sein soll, was passiert ist, sofern die Medienberichte anseitsweise richtig sind.
Hätte er sein Ziel sauber angesprochen, hätte er keinen Menschen erschossen.
Konnte er es nicht, hätte er den Finger gerade lassen müssen, Punkt.
Die Einstellung die hier dazu führt, dass Nachsicht und Verständnis gefordert wird, ist dieselbe die verhindert, dass die Selbstreinigungsprozesse in der Jägerschaft funktionieren.
Ob es ein Forenmitglied oder ein alter Freund ist, darf keine Rolle spielen, wir hantieren mit scharfen Waffen, nicht mit dem Fussball.
Wenn wir solche Jäger nicht selber aussortieren, wird es irgendwann der Gesetzgeber tun und die Art und Weise wird uns dann allen garantiert nicht gefallen.
 
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.., ich weiß ja nicht was du alles in den Post´s raus liest, aber diese Unterstellungen deinerseits sind eine Frechheit. Ich denke keinem hier ist die Tragödie egal, der Umgang damit ist nur unterschiedlich, und bei manchen halt etwas distanzierter als wie bei dir.:mad:
Weißt du, im Nachbarrevier ist letzten Winter ein DD auf der Treibjagd erschossen worden und eine Jagdfreundin mußte ein Schrotkorn neben dem Auge rausopreriert werden. In den letzten Jahren habe ich schon Schrote auf meine Jacke bekommen, mein Terrier hat Randschrote abbekommen und auf einer Drückjagd bin ich unter Feuer genommen worden. Ich gebe zu, in den letzten Jahren bin ich immer dünnhäutiger geworden. Ich kann die Entschuldigungen und das Kleinreden nicht mehr hören. Mein Mitleid mit den verursachenden Schützen hält sich einfach in Grenzen. Und wenn ich mir den Lerneffekt einiger Jagdscheininhaber so anschaue, dann ist der Lerneffekt = 0

In einem Fall wie diesem gibt es nur 3 Sachen zu sagen:1: sauber ansprechen 2: ruhig bleiben 3: nur schiessen wenn man sich 100%ig sicher ist

Alles andere ist überflüssige Laberei!
 
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In den letzten Jahren scheint es populärer zu werden abends / nachts zu pirschen. Möglicherweise wird dies gefördert durch Pressebeiträge, Blogs, Foren etc...

Bei der (Nacht)Pirsch ist es eben nicht auszuschließen, daß ohne Kenntnis dessen der pirscht noch weitere Jäger und vor allem auch "Zivilisten" im Revier unterwegs sind.
Mit diesem Hintergrund muß also die Pirsch wie eine Gesellschaftsjagd geplant und durchgeführt werden. Es reicht nicht, wenn Jungjäger A in WhatsApp eine Nachricht absetzt, Mitjäger B diese Nachricht aber nicht liest / erhalten hat usw.

Hört man sich die ein oder andere Geschichte an, so muß man wirklich die Frage stellen ob es sinnvoll ist (in Ortsnähe) ebenerdig zu schießen bzw. in unseren kleinparzelligen Revieren diese Jagdart auszuüben.

Die hohlen Sprüche kenne ich,

„es sind schon viele Reviere leergepirscht worden ...“ gehört auch dazu. In heutiger Zeit noch völligerer Mumpitz, als früher. Wir haben Mobiltelephone ind What‘s App. Da sagt ein Mitjäger ich bin heute Abend auf Sauen in xy, dann ist das für alle anderen gesperrt, basta. Wobei es völlig gleichgültig ist, ob er in xy auf der Kanzel hockt oder 50 oder 100m weiter im Campingstuhl, wo der Wind passt und ihn die Sauen nicht umschlagen können, weil sie zwar die Kanzel, aber nicht den Campingstuhl kennen. Der Kugelfang ist Sache des Schützen, und Jäger im Revier haben das auch schon mal bei Tageslicht gesehen und wissen, wohin geschossen werden darf.

Wieviele Fälle wurden hier verhackstückt, in denen revierfremde Jäger oder auch leibhaftige langjährige Pächter ein Pony oder eine Kuh erlegt haben, vom uralten Hochsitz aus bei unsicherer Sicht?

Es geht um‘s Mitdenken und verantwortliche Schussabgeben, am besten gepaart mit adäquater Nachtsichttechnik. Wer die aufs 56er Glas beschränken will, kann halt nur bei gutem Mond und freiem Himmel rausgehen. Seine Entscheidung.

Nehm euren Hund mit, dann wisst ihr auch rechtzeitig, wann die Sauen kommen und müsst nicht überhastet schießen, sondern seid fertig, bevor die Sau ins freie tritt, ohne Saufieber, zitternde Hände und verhedderten Riemen in der Kanzel. Und der Hund ist auch froh, wenn er nicht nur im Kofferraum hocken muss.

Gruß,

Mbogo
 
D

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Guest
Mir tun hier beide betroffenen Waidgenossen leid
Beide? Jemand hat wissentlich und willentlich geschossen, ohne sauber und klar anzusprechen und das Umfeld abzuscannen! Und das zu einer Zeit wo auch Spaziergänger / vielleicht auch Kinder auf dem Rückweg zur Familie vom Fussballspiel usw. im Feld unterwegs sein können! Er hat also wissentlich und willentlich den Tod oder die Verletzung von Menschen in kauf genommen., um die "Schussgeilheit" zu frönen
Das ist entweder unsäglich dämlich oder "von Gottes Gnaden"! Hier kann es kein Mitleid mit dem Schützen geben!
Anders wäre es bei Querschläger / abpraller!

Wie schon gesagt waren wir selbst von Ähnlichem vor kurzem betroffen...
 
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Und daraus schliesst Du, dass der Schütze jetzt auf garkeinen Fall der felsenfesten Überzeugung gewesen sein kann, er schiesst auf eine Wildsau?

Warten wir doch die Aufnahme und den sicher folgenden Prozess ab. Und sind wir selber lieber übervorsichtig denn hitzig. Auch verbal. ;)
 

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