Tragischer Unfall

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Die Einführung der Waffenmeister war die Reaktion auf zu viele Amateure am Set und verlagert nur das Problem. Außerdem ist "die sollen nur Spielen" kein Argument. Die sollen ja auch alles andere nur spielen, das aber glaubwürdig. Wenn "die" eine Liebesszene oder einen Streit so drehten oder im Film so Auto führen wie "die" mit Waffen umgehen, dann wären "die" nicht mal in Werbespots besetzt. Ich denke, jeder hier wird für "die" einen Namen aus aktuellen Produktionen einsetzen können. ;)

Die "üblichen Regeln" hätten den Unfall verhindert, da die ja u.a. lauten:
- behandle jede Waffe, als wäre sie geladen
- ziele nicht auf Menschen
- Finger nur am Abzug, wenn du schiessen willst
- ...

Alleine diese drei Regeln hätten jede für sich unabhängig von einer Sicherheitsüberprüfung oder den Vorgaben der Filmindustrie verhindert, dass A.B. demnächst völlig SJW-proof einen Bösewicht spielen darf. Und wenn die Kamerafrau an DEM Set verlangte, dass er den Schussvorgang mit einer wie auch immer geladenen Waffe in ihre Richtung durchführt, ohne dass das Gerät nochmal überprüft wurde (von jemandem, der weiss, was er tut) - sorry - dann war das ziemlich naiv.

Und nochmal: ich trainiere seit inzwischen Jahrzehnten Leute auch im Umgang mit Waffen, das mit den jeweiligen Grundregeln ist selbst für Hauptschüler oder woke Studies erlern- und aus meiner Sicht nirgends verhandelbar.
 
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Du trainierst Personen welche den Umgang mit einer Waffe lernen wollen/müssen.
Das ist in der Filmindustrie nun einmal keine Voraussetzung und auch nicht immer Händelbar.

Wie schon geschrieben, löse doch von der Vorstellung des einen waffenaffinen Schauspielers der seine Waffe selbst kontrolliert. An Filmsets reden wir teils von hunderten Akteuren welche mit Waffen hantieren. Viele sind vielleicht Statisten, welche nur für den die eine Szene gecastet wurden, die holt man nicht schon Tage vorher um ihnen die Waffenhandhabung beizubringen denn das muss man bezahlen.

Man will auch nicht, das die jetzt alle Anfangen an ihren Waffen rumzufummeln, Sicherheitsüberprüfungen machen, jede Kugel aus dem Magazin in Augenschein nehmen, etc.
Da kann man den Dreh auch gleich einstellen, dass geht mit Ansage schief.

Darum die Regel: Waffenmeister bereitet die Waffen vor - teilt die Waffen aus - sammelt sie wieder ein.

Das man dabei nie auf einen Menschen zielt lässt sich auch nicht immer zu 100% ausschließen, es gibt genug Szenen die so etwas für die Dramaturgie verlangen.
Eigentlich soll in so einem Fall nicht mit Platzpatronen geschossen werden aber da hält sich nicht jeder dran.

Bei der Kamerafrau wäre es aber leicht umzusetzen gewesen, die hätte die Kamera auch vo einer anderen Position überwachen können.

Was das Thema "Realismus beim Umgang mit Waffen" angeht, so wird dies das Gros der Zuschauer wohl völlig kalt lassen.
Szenen mit Waffen sind doch meist eh unrealistisch, man denke doch nur mal an die seltsam hohen Munitionskapazitäten von Filmwaffen.
Irgendjemand hat mal errechnet, dass für eine Szene in "Mr. & Mrs. Smith" die Akteure je ca. 90kg Munition dabei hätten haben müssen.
 
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Du trainierst Personen welche den Umgang mit einer Waffe lernen wollen/müssen.
Das ist in der Filmindustrie nun einmal keine Voraussetzung und auch nicht immer Händelbar.

Für (Haupt-)Rollen, die das verlangen, könnte es das aber sein.

Wie schon geschrieben, löse doch von der Vorstellung des einen waffenaffinen Schauspielers der seine Waffe selbst kontrolliert.

Nö. Ich verlange schlichtweg, dass da, wo es möglich ist, Regeln eingehalten werden, die für jeden anderen auch gelten. Und wenn das nicht geht, dann müssen eben Waffenmeister aktiv werden (Massenszenen - zu denen sage ich nichts, die sind hier in dem Zusammenhang nicht relevant) oder z.B. Straßen gesperrt, damit man "film-like" Auto fahren kann.

Bei der Kamerafrau wäre es aber leicht umzusetzen gewesen, die hätte die Kamera auch vo einer anderen Position überwachen können.

Eben. Ist denn überhaupt klar, dass AB "schiessen" sollte? Dann wären wir nämlich wieder bei "behandle ...".
 
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schaut mal da, wie die berühmten Schauspieler mit Waffen jonglieren können, da müssen die sicherlich viel üben. Zum Hantieren mit Waffen gehört nun auch mal, dass man Sicherheitsregeln beachtet. Das ist sicherlich nicht zuviel verlangt.
Möchte ein Schauspieler einen Cowboy mimen, muss er auch das Reiten üben, das geht auch nicht von heute auf morgen. Da sind ein paar einfache Sicherheitsregeln im Zusammenhang mit dem Umgnag von Schußwaffen sicherlich leichter zu erlernen...
 
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Warum sollte für Hauptrollen etwas anderes gelten als für Statisten? Macht es die Waffe potenziell gefährlicher/ungefährlicher wenn sie von der Hauptrolle gehalten wird?

Das Problem ist natürlich, dass man sich nicht an die Regeln gehalten hat aber diese Regeln beinhalten nun mal nicht, dass die Schauspieler selbst an den Waffen rumfummeln.

Es können auch nicht alle Regeln beim Umgang mit scharfen Waffen eingehalten werden, da wir hier von anderen Voraussetzungen nämlich einem Filmdreh sprechen. Da kann es schon mal nötig sein den Finger am Abzug zu haben oder auf einen Menschen zu zielen und zu schießen.

schaut mal da, wie die berühmten Schauspieler mit Waffen jonglieren können, da müssen die sicherlich viel üben. Zum Hantieren mit Waffen gehört nun auch mal, dass man Sicherheitsregeln beachtet. Das ist sicherlich nicht zuviel verlangt.
Möchte ein Schauspieler einen Coxboy mimen, muss er auch das Reiten üben, das geht auch nicht von heute auf morgen. Da sind ein paar einfache Sicherheitsregeln im Zusammenhang mit dem Umgnag von Schußwaffen sicherlich leichter zu erlernen...

Bei Einzelpersonen bzw. Hauptrollen trifft das auch sicher zu bzw. lässt sich bewerkstelligen aber an so einem Set sind nun mal viel mehr Schauspieler, Statisten, Akteure, etc. involviert.

Ein Keanu Reeves kann das geforderte wahrscheinlich, dass "Kanonenfutter" welches er erlegt und nur für die eine Szene gecastet wurde meist nicht. Die kriegen aber auch Waffen in die Hand, John Wick soll ja nicht auf unbewaffnete Schießen.
Darum gelten die Regeln am Set gelten ja für alle und keiner soll anfangen seine Waffe zu kontrollieren - das macht der Waffenmeister.
 
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Streiche Hauptrolle, setze Einzelszene oder "jemand, der wiederholt in dem Film mit Waffen hantierend im Vordergrund zu sehen sein wird".

Statisten brauchen keine scharfen Waffen, dafür gibt es genug wirklich entschärfte oder Replikas.
 
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Ziele nie auf etwas,

das Du nicht treffen / töten / erlegen willst

ist eine DER Grundregeln schlechthin. DAS genau zu vermitteln und dessen Einhaltung zu überwachen sollte für eine Waffenmeisterin möglich sein, auch bei unbegabten Schauspielern.

Gruß,

Mbogo
 
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Streiche Hauptrolle, setze Einzelszene oder "jemand, der wiederholt in dem Film mit Waffen hantierend im Vordergrund zu sehen sein wird".

Statisten brauchen keine scharfen Waffen, dafür gibt es genug wirklich entschärfte oder Replikas.
Eigentlich braucht niemand am Set scharfe Waffen. Das ist eigentlich eine absolute Seltenheit und wurde in diesem Fall mit "Authentizität" begründet.

Eine Schreckschusswaffe wie sie meist eingesetzt wird ist aber auch nicht perse ungefährlich, Brandon Lee starb z.B. durch so eine beim Dreh von the Crow.

Mir ist auch nicht ganz klar worum es hier gerade geht? Um höhere Sicherheit oder ein realistischeres Handling mit der Waffe?
Im ersteren Fall müsste Konsequent jeder Darsteller am Set entsprechend ausgebildet werden. Wäre sicher schön aber bezahlen wills halt keiner und eine Sicherheitsprüfung durch alle beteiligten würde wohl so manchen Drehtag sprengen.

Ziele nie auf etwas,

das Du nicht treffen / töten / erlegen willst

ist eine DER Grundregeln schlechthin. DAS genau zu vermitteln und dessen Einhaltung zu überwachen sollte für eine Waffenmeisterin möglich sein, auch bei unbegabten Schauspielern.
Das ist die Grundregel beim Umgang mit scharfen Waffen aber nun einmal nicht beim Film.
Für manche Szenen zielen und schießen die Schauspieler nun einmal aufeinander.
Inzwischen nimmt man dafür auch nicht mehr wie früher Platzpatronen sondern fügt das Mündungsfeuer am Computer ein aber das passiert nicht immer.
 
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Kein Spielfilm dieser Welt benötigt scharfe Waffen.
Wenn Repliken oder Anderes für die Produktionsfirma zu teuer ist.. Bist du nicht in der Lage einen solchen Film zu drehen, dann sammel mehr Geld, mach mehr andere Filme, dann ist der Film in dem Schusswaffen vorkommen sollen einfach nicht deine Liga.
 
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Mir ist auch nicht ganz klar worum es hier gerade geht? Um höhere Sicherheit oder ein realistischeres Handling mit der Waffe?

Beides. Das würde nämlich auch ein kleiens Bisschen mit den Hollywood-Mythen in manchen Köpfen aufräumen helfen. Wenn man das dann noch in die Köpfe von Regisseuren und Drehbuchschreibern reinbekäme ...

Im ersteren Fall müsste Konsequent jeder Darsteller am Set entsprechend ausgebildet werden.

Sicher.

Wäre sicher schön aber bezahlen wills halt keiner und eine Sicherheitsprüfung durch alle beteiligten würde wohl so manchen Drehtag sprengen.

Deshalb ja ggf. nur für die, die mit den Dingern wirklich "Schiessen" müssen, NEBEN den Waffenmeistern und Replikas für die Massenszenen.
 

z/7

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Und dann fangen wir an zu feilschen, wer für ne besondere Runde Waffenkunde in Frage kommt. Ist doch alles an der Praxis vorbei.
 
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Schauspieler/Statisten, die in einer Reitszene als Reiter mitspielen wollen, müssen reiten können. Wer so eine Rolle will, muss das halt lernen, wenn er es nicht kann - und zwar rechtzeitig vorher. Feshalb ist es mE auch keine unpassende Anforderung, die nötigen Kenntnisse zu haben und die Sicherheitsregrln im Umgang mit Waffen zu beherrschen, wenn man im Film eine in der Hand halten will.

Dass es in der Praxis anders läuft, ist mE einer allgemeinen Einstellung „ham wer noch nie gemacht, kostet ja zusätzlich Geld“ geschuldet.
 
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jeder Schauspieler sollte den Jagdschein machen, das hätte den günstigen Nebeneffekt, dass sie nicht jeden ideologischen Shit nachlabern, wie der Hannes Jänikee
 
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Schauspieler/Statisten, die in einer Reitszene als Reiter mitspielen wollen, müssen reiten können. Wer so eine Rolle will, muss das halt lernen, wenn er es nicht kann - und zwar rechtzeitig vorher. Feshalb ist es mE auch keine unpassende Anforderung, die nötigen Kenntnisse zu haben und die Sicherheitsregrln im Umgang mit Waffen zu beherrschen, wenn man im Film eine in der Hand halten will.
Auch hier gilt, nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. :)

Wenn ich jemanden ohne das er reiten kann, für eine Szene einsetze wo geritten werden muss, gefährde ich die Person extrem.
Gebe ich ihm eine vom Waffenmeister für unbedenklich eingestufte Waffe passiert, sofern die Regeln befolgt wurden, garnichts.

Wie schon geschrieben, abgesehen davon das die Ausbildung aller "Waffenträger" an einem Set je nach Film und Anzahl der Darsteller utopisch ist, kommt sicher noch der zeitliche Aspekt hinzu.

Stellen wir uns mal eine Szene aus einer Schießerei bei John Wick vor. Da sind zig Schauspieler, Komparsen und Statisten beteiligt. Jetzt teilt der Waffenmeister die Waffen aus und jeder fängt an eine Sicherheitsüberprüfung vorzunehmen. Magazine werden geleert, Kugeln geprüft, Pistolen zerlegt um Laufspiegelungen durchzuführen, etc.
Jedem muss klar sein, dass sowas niemals funktionieren kann und jede Menge neues Gefahrenpotential birgt.

Tja und das Thema "Realismus ist Film", wo soll man da Anfangen. Jedem Autofahrer ist klar das man Autos so nicht fahren kann wie es teils passiert, ich habe aber noch nie gehört das sich da jemand groß über den Unrealismus beschwert hat.

Gibt aber sicher Leute die das tun, jeder schaut mit nem anderen Blick auf solche Szenen, je nachdem woher man kommt. Ein Arzt wird wahrscheinlich sagen, dass man so manche "Fleischwunde" in Filmen wohl nicht so schnell ausheilt.

Seien wir doch mal ehrlich, wenn alles in Filmen realistisch wäre, würde die wohl kaum noch einer schauen. 😅
 
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