Transmission. Dazu eine Verständnisfrage

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Liebe Alle,

nein, ich will nicht die 789ste Debatte aufmachen, welches ZF denn nun das alleiin seelig machende ist. Es geht um eine Marken/Glaubens und wertfreie Verständnisfrage. Transmission. Ich schlidere mal meinen bescheidenen Wissensstand. Transmission - Durchsatz. Von Wellen. Schall, Licht, egal was.
Konzentrieren wir uns auf ZF.

Nehme ich ein beliebiges ZF, das hat z.B. eine Transmission von 93,34567. Im Vergleich dazu ZF B hat eine Transmission von 94,98745. Wenn wir nun mal unterstellen, daß es sich dabei um Prozentangaben handelt (was ich nicht sicher weiß, aber vermute) Schluckt Glas A 6,soundsoviel% Licht und Glas B halt nur 5,irgendwas. Rechnerisch ist mir der Unterschied klar. Aber was heißt das denn in der Praxis? Wir alle wissen, nachts ist dunkel und das erschwert die Sicht. Steht die Sau bei wenig Mond im Schatten der dicken Eiche, steht sie da wahrscheinlich nicht gnz schlecht. Aus ihrer Sicht. :)

Was ich nu versuche zu verstehen, dieses gut eine Prozent mehr bzw. weniger an Transmission, wie groß ist der Unterschied in wirklich, taghell wirds in der Neumondnacht bestimmt nicht damit, aber.... Ist der UNterschied wirklich merklich, oder ist das Haarespalterei oder Pech für die Sau?
 
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15 Sep 2011
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Die erste Frage müsste einmal lauten, bei welcher Wellenlänge denn die Transmissionsrate erreicht wird (natürlich immer gerade im Optimum der jeweiligen Beschichtungen des Herstellers) und wie empfindlich da Deine Augen sind.
1% wird sich i.d.R. als wenige Minuten länger in der Dämmerung bemerkbar machen, wenn überhaupt durch das Individuum erfassbar.
 
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Ich sag mal dazu: Zahlenwerte, Papiertiger, sonst nichts.

Zwei elementare Fragen spielen hier mit rein:

1. Welches Licht geht durch das Zielfernrohr - also welche Wellenlänge - und wie? Jede Lichtfarbe wird anders gebrochen, das muss (salopp gesagt) ausgeglichen werden. Es bringt nichts, wenn zwar viel Licht durchkommt, aber das Bild damit eher unbrauchbar wird, weil nichts zu erkennen ist (Tiefenschärfe, Kontrast). Auf einem etwas dunkleren Bild mit sehr guten Kontrast erkenn ich unter Umständen sogar deutlich mehr.

2. Wie nimmt das Auge dies wahr? Ein Auge nimmt das Licht bzw. die Lichtstärke nicht linear wahr. Das kann man am ehesten mit einer Taschenlampe demonstrieren, bei der man die einzelnen Schaltstufen kennt. Den Unterschied zwischen 300 und 400 Lumen kann man fast gar nicht wahrnehmen. Der Unterschied von 1000 auf 2000 Lumen wirkt eher ernüchternd - er ist wahrnehmbar, aber nicht als das doppelte. eher als 20-30% mehr, da das Auge hier "logarithmisch arbeitet"


Was sagt uns das? Transmission alleine sagt gar nichts aus, das Zusammenspiel der Komponenten entscheidet. Und hier ist mir in Bezug auf die Optik keine physikalische Größe bekannt, die das beschreibt. Hier hilft nur selber ausprobieren und Testen.

Zum Schluss noch eine philosophische Frage: Sieht jedes Auge wirklich gleich? Oder ist für jedes Auge etwas anderes gut? Kann man schlecht vergleichen, Augen tauschen geht nicht :lol:
 
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IAuf einem etwas dunkleren Bild mit sehr guten Kontrast erkenn ich unter Umständen sogar deutlich mehr.
In der Regel ist das so. Transmissionswerte sind zwar nicht belanglos. Aber wichtiger ist das teilweise subjektive Empfinden der Abbildungsqualität, die vor allem nachts hauptsächlich durch Kontrast und Schärfe beschrieben wird.

Meine Zeiss HT Gläser sind nachts zwar sehr hell, können im Kontrast meinem Z6i aber nicht ganz das Wasser reichen.
 
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1% wird sich i.d.R. als wenige Minuten länger in der Dämmerung bemerkbar machen,

Woher beziehst Du diese Information?? Gilt diese Aussage für Jan/Febr. oder Juni/Juli??
Möchte gerne mehr über dieses Geheimwissen erfahren.
Ist es nicht so das z.B. das aktuell "hellste" Stratos die höchste Transmission im Wellenbereich des Tageslichts aufweist?? Somit also Nachts nichts gewonnen ist??
 
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Ich sag mal dazu: Zahlenwerte, Papiertiger, sonst nichts.

Zwei elementare Fragen spielen hier mit rein:

1. Welches Licht geht durch das Zielfernrohr - also welche Wellenlänge - und wie? Jede Lichtfarbe wird anders gebrochen, das muss (salopp gesagt) ausgeglichen werden. Es bringt nichts, wenn zwar viel Licht durchkommt, aber das Bild damit eher unbrauchbar wird, weil nichts zu erkennen ist (Tiefenschärfe, Kontrast). Auf einem etwas dunkleren Bild mit sehr guten Kontrast erkenn ich unter Umständen sogar deutlich mehr.

2. Wie nimmt das Auge dies wahr? Ein Auge nimmt das Licht bzw. die Lichtstärke nicht linear wahr. Das kann man am ehesten mit einer Taschenlampe demonstrieren, bei der man die einzelnen Schaltstufen kennt. Den Unterschied zwischen 300 und 400 Lumen kann man fast gar nicht wahrnehmen. Der Unterschied von 1000 auf 2000 Lumen wirkt eher ernüchternd - er ist wahrnehmbar, aber nicht als das doppelte. eher als 20-30% mehr, da das Auge hier "logarithmisch arbeitet"


Was sagt uns das? Transmission alleine sagt gar nichts aus, das Zusammenspiel der Komponenten entscheidet. Und hier ist mir in Bezug auf die Optik keine physikalische Größe bekannt, die das beschreibt. Hier hilft nur selber ausprobieren und Testen.

Zum Schluss noch eine philosophische Frage: Sieht jedes Auge wirklich gleich? Oder ist für jedes Auge etwas anderes gut? Kann man schlecht vergleichen, Augen tauschen geht nicht :lol:

genau was Du unter Punkt 1 schreibst, hatte ich bei einem direkten Vergleich von einem damals aktuellen Zeiss 8x56, Swaro 8x56 und Swaro EL 8,5x42 selbst "ersehen können. Die 56er Gläser hatten zwar im Okular ein helleres (graueres) Bild, doch darin konnte ich eben weniger erkennen, als mit dem 42er, dessen Bild kontrastreicher war.
 
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Was wiederum bei jedem anders ist, weil noch nicht mal dein linkes Auge gleich sieht wie dein rechtes, geschweige denn bei unterschiedlichen Personen, unterschiedlichen Alters.
 
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Beispiel: Sau in Sommerschwarte an Weizenkante. Da bringen ein paar Prozent mehr oder weniger Transmission nicht viel. Hier braucht es Kontrast, damit man das verfressene Borstentier verlässlich ins Glas bekommt und im Idealfall sogar noch erkennt, was der Arsch und was der Kopf ist. Dort liegt dann der Unterschied zwischen Kühlung einschalten und alle Heiligen vom Himmel fluchen. Deswegen immer testen und nicht nach Zahlenwerten kaufen.
 
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Jedenfalls steht physikalisch fest, dass jedes Prozent weniger Transmission zu Licht führt, das entweder in den Linsen absorbiert wird, was nicht tragisch ist, außer für die Bildhelligkeit oder eben zu Streulicht, was der Bildqualität und vor allem dem hier so gern zitierten Kontrast abträglich ist.
Die auch erwähnte Wellenlängenabhängigkeit wirkt sich dergestalt aus, dass es gut ist, wenn die maximale Transmission im Bereich des nächtlichen Spektrums liegt, denn dann wird gerade in diesem interessanten Grenzbereich das maximale herausgeholt.

Wieder mal: Selber testen wenn man Vergleichsgläser zur Verfügung hat und zwar nicht in Messehallen sondern unter Praxisbedingungen im Revier unter Zuhilfenahme einer USAF-Auflösungskarte.
 
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damit man das verfressene Borstentier verlässlich ins Glas bekommt und im Idealfall sogar noch erkennt, was der Arsch und was der Kopf ist.

Da ich noch nie erlebt habe, daß eine Sau rückwärts läuft.....Aber ich lerne gern hinzu.:)
 

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