Traum oder Wirklichkeit?

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Schade! Dann kann man nur hoffen das es, wenn die Böden ausgelaugt sind, ein schnelles umdenken statt findet und man sich auf diese Möglichkeit besinnt. Vielleicht ja schon früher? :roll::roll:

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
 
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Moin!

Ich fürchte, da wirst Du warten müssen, bis die Kunstdüngerherstellung ausstirbt. In manchen Bereichen dient doch der Boden nur noch als Pflanzenhalte-und-Nährstoff-und-Wasserspeicher'gerät', da wird genau geschaut, was drin ist und nach Pflanzenbedarf nachgedüngt.

Viele Grüße

Joe
 
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Moin

Nach was denn sonst?
Zu wenig bedeutet die Flächen und Pflanzen nicht optimal zu nutzen, zu viel heißt Geld verschwenden und die Umwelt/das Grundwasser zu belasten.


Waidmannsheil

Meetschloot
 
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Unser Biogas-Landwirt war durchaus offen gegenüber einem Versuchsfeld mit einer Blühstaudenmischung - ich hatte angeboten - den Minderertrag privat auszugleichen. Gescheitert ist das vorerst daran, dass man einen speziellen Häcksler benötigt und dieser erst bei einer bestimmten Mindestfläche anrückt.

Man muss ja nicht gleich 100% der Biogas-Maisfläche auf Blühpflanzen umstellen. 10% oder sogar nur 5% würden einen immensen Schub für die Artenvielfalt bringen. Der Flächenmehrbedarf und die Mehrkosten für den Einzelnen wären dann doch sehr überschaubar, zumal ja jetzt viele Milchbauern vor dem Aus stehen.

Vielleicht wäre es einfach sinnvoller, statt Exportsubventionen für Agrarprodukte zu zahlen, solche Blühflächen zu fördern.
 
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Eine auf den Bedarf und Bodenvorräte abgestimmte Düngung ist doch top und genau das was sich die Gesellschaft und die Politik wünscht. Warum wird das jetzt kritisiert? Weil das nicht in das Bild der bäuerlichen Landwirtschaft von vor 80 Jahren paßt? So mit Mistforke, Stürzkarre und Sense?
 
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Die Deckelung des Mais und Getreideanteils auf 60% Masseprozent pro Kalenderjahr kam mit dem EEG2012. Die Anlagen die ab dem 01.01.2012 in Betrieb gingen, müssen also jetzt schon 40% Substratanteil mit anderen Quellen decken. Da ist dann zwar viel Gülle dabei, weils dafür noch den "Güllebonus" gibt. Aber gerade diese Energielandwirte mit den jungen Anlagen dürften für Blühstreifen also relativ empfänglich sein. Den Betreiber mal ansprechen schadet sicher nicht. Sind allerdings prozentual nicht allzu viel, da mit dem EEG2012 das Interesse an neuen Anlagen in Deutschland rapide abkühlte, mit dem EEG2014 und jetzt EEG2016/2017 wird's noch weiter zurück gehen/ bzw. fast zum Erliegen kommen. Mit einem merkbaren Anlagenzubau und einer Verschlimmerung der Vermaisung muss also bei aktueller Gesetzeslage zumindest nicht mehr gerechnet werden.

Man sollte auch mal bedenken wie lange Mais und andere Getreidesorten bereits gezüchtet werden und wie lange an einer neuen Sorte gezüchtet werden muss bis diese auf den Markt kommt. Da vergehen ab 20-30 Jahren aufwärts, mit konventioneller Zuchtweise. Mit grüner Gentechnik ginge es auch schneller, aber die ist in Deutschland ja aus zumeist irrationalen und ideologischen Gründen verpönt, ist aber ein anderes Thema.

Nun stellt die relativ junge Biomasseverstromung andere Anforderungen an die Pflanzen, als die Futter- oder Nahrungsmittelproduktion. Da ist auf der züchterischen Seite noch sehr viel Potential.
Energiemais stellt nur aktuell die beste Energiepflanze zur Biogasnutzung dar, aber der Status quo wird ja nicht so bleiben. An anderen Pflanzen (genannte Gräser) wird fleißig geforscht und gezüchtet. Braucht aber Zeit bis sich da was tut.

Nüchtern betrachtet steckt die gesamte Biogastechnik noch in den Kinderschuhen. Schon die Verstromung des Biogas an sich, ist mit den Aggregatswirkungsgraden von knapp 40% schlichtweg mies.
Wenn man sich aber ins Gedächtnis ruft wo andere Technologien 15 Jahre nach ihrem ersten massenhaften Erscheinen standen (Automobilbau, EDV) und sieht wo sie jetzt stehen, dann kann man da noch gewaltige Fortschritte erwarten (Stichwort: Methanbetriebene "Wasserstoffzelle" etc.).

Das die Politik im Nachhinein falsche Anreize gesetzt hat ist offensichtlich, aber dass kennt man ja aus fast allen Bereichen. In diesem Fall dient es wenigstens dem ehrbaren Ziel der Abschaffung von fossilen und atomaren Energieträgern.
So gesehen lebe ich lieber mit den Maisschlägen als mit dem Atommüll.
 
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Das Problem ist wohl die Erstaussaat. Die ist wohl ziemlich aufwendig. Das wird zunächst viele Leute abschrecken. Man kann wohl nur vorgezogene Pflanzen ausbringen, was sehr teuer und aufwendig ist.
Oder hat sich daran was geändert?

http://www.chrestensen.de/durchwachsene-silphie.html

Heute ein Bericht in der Tageszeitung daß ein Landwirt ein neues Anbaukonzept für Silphie entwickelt hat.

Bisher: Hohe Kosten da die Pflanze in Form von Stecklingen aufs Feld gebracht werden mußte.
Für eine Ausssat war die Keimfähigkeit namlich mit 15 bis 20 Prozent zu gering.

Neu:Dank neues Anbauverfahren nun über 90 % Keimfähigkeit. Zuerst wird Mais und unmittelbar danach Silphie gesät, der Mais kann geerntet werden und wirkt dem ertragslosen ersten Jahr entgegen.
In Baden - Württemberg Bestand momentan 450 ha für nächstes Jahr werden 1000ha erwartet
 
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