Die Deckelung des Mais und Getreideanteils auf 60% Masseprozent pro Kalenderjahr kam mit dem EEG2012. Die Anlagen die ab dem 01.01.2012 in Betrieb gingen, müssen also jetzt schon 40% Substratanteil mit anderen Quellen decken. Da ist dann zwar viel Gülle dabei, weils dafür noch den "Güllebonus" gibt. Aber gerade diese Energielandwirte mit den jungen Anlagen dürften für Blühstreifen also relativ empfänglich sein. Den Betreiber mal ansprechen schadet sicher nicht. Sind allerdings prozentual nicht allzu viel, da mit dem EEG2012 das Interesse an neuen Anlagen in Deutschland rapide abkühlte, mit dem EEG2014 und jetzt EEG2016/2017 wird's noch weiter zurück gehen/ bzw. fast zum Erliegen kommen. Mit einem merkbaren Anlagenzubau und einer Verschlimmerung der Vermaisung muss also bei aktueller Gesetzeslage zumindest nicht mehr gerechnet werden.
Man sollte auch mal bedenken wie lange Mais und andere Getreidesorten bereits gezüchtet werden und wie lange an einer neuen Sorte gezüchtet werden muss bis diese auf den Markt kommt. Da vergehen ab 20-30 Jahren aufwärts, mit konventioneller Zuchtweise. Mit grüner Gentechnik ginge es auch schneller, aber die ist in Deutschland ja aus zumeist irrationalen und ideologischen Gründen verpönt, ist aber ein anderes Thema.
Nun stellt die relativ junge Biomasseverstromung andere Anforderungen an die Pflanzen, als die Futter- oder Nahrungsmittelproduktion. Da ist auf der züchterischen Seite noch sehr viel Potential.
Energiemais stellt nur aktuell die beste Energiepflanze zur Biogasnutzung dar, aber der Status quo wird ja nicht so bleiben. An anderen Pflanzen (genannte Gräser) wird fleißig geforscht und gezüchtet. Braucht aber Zeit bis sich da was tut.
Nüchtern betrachtet steckt die gesamte Biogastechnik noch in den Kinderschuhen. Schon die Verstromung des Biogas an sich, ist mit den Aggregatswirkungsgraden von knapp 40% schlichtweg mies.
Wenn man sich aber ins Gedächtnis ruft wo andere Technologien 15 Jahre nach ihrem ersten massenhaften Erscheinen standen (Automobilbau, EDV) und sieht wo sie jetzt stehen, dann kann man da noch gewaltige Fortschritte erwarten (Stichwort: Methanbetriebene "Wasserstoffzelle" etc.).
Das die Politik im Nachhinein falsche Anreize gesetzt hat ist offensichtlich, aber dass kennt man ja aus fast allen Bereichen. In diesem Fall dient es wenigstens dem ehrbaren Ziel der Abschaffung von fossilen und atomaren Energieträgern.
So gesehen lebe ich lieber mit den Maisschlägen als mit dem Atommüll.