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Und die ausgesetzten Fischotter den Forellenbestand, nur noch traurig.
Gruß Seppel
Gruß Seppel
Ja, ich meine es gibt in Deutschland schon noch einige Gewässer in denen sich die Bachforelle natürlich vermehrt. Vor allem kleine Bäche die Fischereilich nicht oder kaum genutzt werden und entsprechende privat-Strecken die nicht übernutzt sind. Was bei uns leider ziemlich rum ums Eck ist, dürfte der Erhalt der ursprünglichen Genetik der ehemals wahrscheinlich vorhandenen Gewässerspezifischen Bachforellenstämme sein, weil schon seit Jarhunderten mit Besatz rumgepanscht wird, zugunsten von größer, schneller, schöner etc..Ich weiß auch nicht wirklich ob wir hier noch ein Gewässer mit natürlicher Reproduktion haben (Forellen), oder ob alles Besatz ist.
Das ist ein interessantes Thema. Ich glaube ebenfalls, dass die genetisch reine, ursprüngliche Bachforelle kaum mehr vorkommt. Ich angel seit 40 Jahren im oberen Neckar. Ein Gewässer eher der Äschen und Barbenregion mit zusätzl. Forellenbestand, der aber wie üblich als Hauptnutzfisch im Vordergrund steht. Immer wieder mal (1:50 geschätzt) hatte ich den Eindruck eine Forelle gefangen zu haben die sich merkbar von den anderen unterschied. Die Punkte waren weniger, die Farben intensiver und das Schuppenkleid nicht so markant. Die Forellen fassten sich also "glatter" an. Ich bildete mir ein, mit diesen Fischen autochtone Vertreter der Bachforellen vorzuhaben. Weswegen ich sie, wenn möglich, immer zurücksetzte. Allerdings halte ich diese Vorstellung zunehmend für unwahrscheinlich.Ja, ich meine es gibt in Deutschland schon noch einige Gewässer in denen sich die Bachforelle natürlich vermehrt. Vor allem kleine Bäche die Fischereilich nicht oder kaum genutzt werden und entsprechende privat-Strecken die nicht übernutzt sind. Was bei uns leider ziemlich rum ums Eck ist, dürfte der Erhalt der ursprünglichen Genetik der ehemals wahrscheinlich vorhandenen Gewässerspezifischen Bachforellenstämme sein, weil schon seit Jarhunderten mit Besatz rumgepanscht wird, zugunsten von größer, schneller, schöner etc..
Biologisch interessant ist, ob und wo sich die nicht heimische Regenbogenforelle in Deutschland natürlich vermehrt. Sie tut es auf jeden Fall nicht im großen Stil, aber es gibt die Sagenumwobene Bodensee-Steelhead...
Waidmannsheil und Petri Heil, concolor
Schön zu lesen, dass sich jemand diesbezüglich engagiert.Das ist ein interessantes Thema. Ich glaube ebenfalls, dass die genetisch reine, ursprüngliche Bachforelle kaum mehr vorkommt. Ich angel seit 40 Jahren im oberen Neckar. Ein Gewässer eher der Äschen und Barbenregion mit zusätzl. Forellenbestand, der aber wie üblich als Hauptnutzfisch im Vordergrund steht. Immer wieder mal (1:50 geschätzt) hatte ich den Eindruck eine Forelle gefangen zu haben die sich merkbar von den anderen unterschied. Die Punkte waren weniger, die Farben intensiver und das Schuppenkleid nicht so markant. Die Forellen fassten sich also "glatter" an. Ich bildete mir ein, mit diesen Fischen autochtone Vertreter der Bachforellen vorzuhaben. Weswegen ich sie, wenn möglich, immer zurücksetzte. Allerdings halte ich diese Vorstellung zunehmend für unwahrscheinlich.
Bachforellen laichen bei uns ab, es sollte zumindest im Oberlauf/Bacheinläufen ein wenig an Brut durchkommen. Insofern ist eine Durchmischung zwangsläufig gegeben.
Ich habe das Thema mit einem Fischzüchter einmal besprochen. Es sagte, dass die Genetik der Forelle in der Teichzucht sehr rasch (wenige Generationen) verarme. Phänomene der Epigenetik spielten hier eine stärkere Rolle als früher geglaubt. Nachdem es EU-rechtlich (wg. der Zertifizierung/Krankheitseintrag) nicht gestattet sei, Wildfänge in die Teichzucht einzubringen sind die üblichen Besatzfische zwar Forellen, aber genetisch weit weg von "Wildlingen".
Besagter Fischzüchter fängt aus diesem Grund in kleinen Bachläufen oberhalb 1000 m (früher im Schwarzwald, jetzt Vogesen) ursprüngl. Bachforellen als Laichfische. 4 jährige knapp 30 cm lange Fische (Hungerformen). Diese streift er. Die nächste Generation lebt im Netzgehege in einem Baggersee (durfte ich sehen, riesige Forellen, keine roten Punkte, sehen aus wie Seeforellen, 5-8 kg schwer). Die darauffolgende Enkelgeneration also die F2 Generation bilden die Besatzfische. F3 gibt es bei ihm nicht. Damit will er am besseren (natürlicheren ) genpool unserer Bachorellen arbeiten. Besser wäre es natürlich, Bachforellen pflanzten sich ausreichend selbstständig fort.
Von ihm beziehe ich seit Jahren ein paar 4-6 cm lange Besatzfischchen aus der "Spezialzucht", in der Hoffnung, etwas für die Genetik zu tun. Zum Thema Epigenetik (oder Umwelteinflüße auf den Phänotyp): Die direkten Nachkommen dieser riesigen, sehforellenartigen Fische wachsen in der hiesigen Umgebung wieder mit roten Punkten. So sehen sie typischerweise aus (nicht von mir, April 21, 67 cm)
Anhang anzeigen 170373
wobei mir der punkteärmere Typ etwas lieber ist. Ob die Umgebung/der Standort die Zahl der Punkte bestimmt oder doch ausschließlich die fest verankerte Genetik weiß ich nicht.
PS: Die bauchseitig abgerundete Schwanzflosse ist kein "Quastenflosser-Indiz". Die großen Forellen haben diese Schwanzflosse im Frühjahr nach dem Laichgrubenschlagen.
Sie sind fast wie ChamäleonsIch meine dass sich die Forelle von der verfärbung der Umgebung zum Teil anpassen kann.
Ein moderner Fischzüchter der mehr weiß als seine alten Kollegen und natürlich mehr als ich. Er scheint sich Mühe zu geben noch das beste heraus zu holen.Ich habe das Thema mit einem Fischzüchter einmal besprochen. Es sagte, dass die Genetik der Forelle in der Teichzucht sehr rasch (wenige Generationen) verarme. Phänomene der Epigenetik spielten hier eine stärkere Rolle als früher geglaubt.
Ich fischte die ersten 35 Jahre meines Lebens an einer kurzen aber traumhaften Privatstrecke der Eschach, die unweit stromab in den Neckar mündet (der dort meist weniger Wasser führt als die Eschach...)Ich angel seit 40 Jahren im oberen Neckar.
Das klingt vernünftig. Ich habe das anfangs so gemacht. Nachdem bei uns das Mittelfeld (20-35 cm) eher ausgedünnt ist (beratende Fischleute vermuten die proliferative Nierenerkrankung, ich kann es nicht beurteilen) entnehme ich mittlerweile bevorzugt die großen Fische. Dass die nicht alle kleinen Forellen auffressen. Wobei der Bach voll ist mit Schmerlen , Elritzen und Mühlkoppen. Der Angeldruck ist insgesamt eher gering und wir sehen im Winter an den Laichgruben regelmäßig Fische bis 70 cm. Aber das angeln ist auch nicht immer simpel. Es ist in jedem Fall schwieriger, bei mir einen Fisch zu fangen als im gepflegten Vereinsgewässer mit 2x jährlich Besatz von fangfähigen Forellen.Damit ordentliche Laichfische da sind (auch für Eigenreproduktion) ein Brittelmaß: Entnahme z.B. nur von 32cm-40cm, alles was kleiner oder größer ist muss zurück. Wäre in Bayern zwar genehmigungspflichtig, sollte dort aber kein Problem sein, wenn man es Maßnahme eines dokumentierten Hegeziels ist. Hat zwei Vorteile: Große durchsetzungsfähige Laichfische sind da, und man selektiert nicht systematisch die Großen Individuen aus und züchtet damit klein. Haben die Neuseeländer längst wissenschaftlich nachgewiesen und entsprechend gegen gesteuert. Wird aber in Deutschland nicht verstanden und aus Gier nach den großen Fischen in der Pfanne als "Catch&Release" abgetan
Da hat der Kormoran sicher auch gewaltig reingehauen. Das tut er bei uns überall wo man nicht sehr aktiv gegenhält.Ich fischte die ersten 35 Jahre meines Lebens an einer kurzen aber traumhaften Privatstrecke der Eschach, die unweit stromab in den Neckar mündet (der dort meist weniger Wasser führt als die Eschach...)
Dann hätte ich keine Angst dass die großen Forellen wirklich kannibalisch leben. Die Bachis aus der Äschach hatten den Magen entweder mit gehäusebauenden Köcherfliegen oder mit Mühlkoppen voll. Rekord waren 13 Mühlkoppen bei einer 44er Forelle, ist für die wie Kaviar.Wobei der Bach voll ist mit Schmerlen , Elritzen und Mühlkoppen
Höchstwahrscheinlich nicht, denn es hat ja seinen Grund dass die fangreifen Fische so beliebt sind. Der Umsatz der Fischzüchter schmiert den Kreislauf dann zusätzlich. Wenn es nach mir ginge (drum würde man mich nie wählen), wäre ein Gewässer nach Besatz mit fangfähigen Fischen mindestens 6 Monate lang gesperrt. Wenn Fische mit ca. 33cm gesetzt werden und das Schonmaß ist 36cm, dann sind sie nicht in dem Sinn fangreif und es braucht keine Sperrung.Vielleicht stelle ich mich auch ungeschickt an.
Glück gehabt, das funktioniert mit Besatz nicht in jedem Gewässer. Da hat ein ehemaliger Vereinskamerad seine Doktorarbeit drüber geschrieben... Guter Züchter ist gut meine ich!Wir haben wieder ordentlich sich selbst reproduzierende Äschen. Besagter Fischzüchter hat geholfen, den wegen dem Kormoran darniederliegenden Äschenbestand wieder aufzubauen. Jetzt sind keine weiteren Besatzmaßnahmen mehr erforderlich. Er reproduziert sich selbst ordentlich.
Da scheint das Gewässer bei dir in den richtigen Händen zu seinDer Kormoran muß natürlich weiter in Schach gehalten werden