Nach einer längeren Durststrecke hab ich s heut wiedermal ans Wasser geschafft.
Anfangs wars echt zäh, es wollt einfach nix einsteigen...
Unter dem Steg steht eine seeeehr schöne Äsche. Von oben angefischt (von unten kommt man nicht bei) bei sicherlich 10 Würfen keine Reaktion. Zurück auf die schmale Brücke - das Luder steht immer noch unverändert am selben Fleck. Ich kann der versuchung nicht wiederstehen und lass die Nymphe vom Steg aus reinplumsen. Genau von oben kann man ihr auch wunderbar beim Abdriften zuschauen. Mit der Fliegenschnur in der Hand, kann man die kleine Fliege noch genauer platzieren - allein es hilft nix. dreimal "prallt" die Nymphe der Äsche aufs Haupt - sie macht einfach s Maul nicht auf...
Kommt die Nymphe etwas seitlich, nimmt die Schöne die Flossen untern Bauch und läßt die Fliege passieren...
Es hilft alles nix, die Frau hat ein zeitliches Limit gesetzt, also Ortswechsel und den Pool unterhalb angefischt. Die tausenden Blätter auf der Oberfläche machen es nicht einfacher...
Dann endlich n Biss und auch n besserer Fisch. Tatsächlich eine schöne gut pfündige Bachforelle. Die spitzen makellosen Flossen lassen auf einen Wildfisch schließen. "Leider" hat die heute den dritten Tag Schonzeit und darf unversehrt zurück in die Fluten. Hoffen wir, dass Sie den Kormoranen ausweichen kann und wir uns im nächsten Jahr wiedersehen...
Der Wind wird mehr, die Wolken auch und beißen will hier auch nix.
Ich bin dann 200m flussab eingestiegen und fisch mich langsam gegen die Strömung im hüfttiefen Wasser. Zwei weitere Forellen schauen vorbei und werden ohne Feindkontakt abgehakt. Aber irgendwie, die Äschen wollen scheinbar nicht so recht heute. Also die Braune Goldkopf runter und ein Graues Muster dran. Hier kommt der Wind von der Seite. Einerseits bläst er das Laub damit ans Linke Ufer, andereseits kommt mir die Fliege beim Werfen allerdings auch sehr nahe. Nach ein paar Metern ein deutlicher Ruck in der Rute und die typischen harten aber langsamen Kopfschläge der großen Äsche lassen mich hoffen - auch wenn der Biss keine 50cm neben der Uferlinie kam. Dort stehen zu 98% eher die Bachforellen...
Der typisch weiße Bauch zeigt aber die Äsche und nach hartem Drill (ich hab den Eindruck, die Äschen kämpfen bei kühle Wasser besser) hab ich ne 42er Äsche in der Hand.
Ein schöner Fisch, zudem eim Milchner und so wandert er nach dem Putzen und Schuppen in die Hecktasche der Fischerweste.
Weiter oben kommen drei weitere Äschen. 38, 35 und 32cm. Alle sind auf die graue Nymphe hereingefallen und alle dürfen für Nachwuchs sorgen. Dazu noch drei oder vier kleiner Bachforellen.
Und weil ich zum Auto eh nochmal über den Steg muss, schau ich auch gleich nochmal nach der großen Äsche. Die steht immernoch da.
Also wieder die Nymphe runter gelassen und siehe da - diesmal steigt sie promt ein...
Da stand ich nun auf der Brücke, rechts und links überhängendes Buschwerk und ne geschätz Mitte 40er Äsche am Strick. Wie sie ausgedrillt ist, will ich sie an der Schnur herausheben und dabei reißt mir das Vorfach
Kleine Sünden straft der Liebe Herrgott sofort. Ich geh davon aus, dass der Fisch den Schonhaken in der Oberlippe (hab ich sitzen sehen) bald los wird. Ich werds künftig wieder von der Uferseite aus probieren.