Trittsiegel und Fährten richtig lesen....

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15 Dez 2013
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... ich habe oft das Problem das ich nicht richtig erkennen kann wie alt eine Fährte ist besonders beim Schwarzwild.
Gibt es einen Kundigen unter Euch der mir generell dazu ein paar Tipps geben kann woran man Fährten gut zeitlich einordnen kann ( Wann richtet sich die Vegetation wieder auf ....wie erscheint das Trittsiegel scharfkantig etc...)
Ich höre oft - die waren letzte nacht hier --- aus den Trittsigeln kann ich das so deutlich nicht erkennen .:what:
 
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Man sieht aber schon den Unterschied zwischen einem älteren, an den Rändern eingefallenen oder einem noch an den Rändern scharfen, also "jungen" Trittsiegel. Pladderregen verwischt die „Lesbarkeit“. Das gilt auch für Bereiche in Wiesen: Ist es da feucht, dann stehen die scharfen Ränder länger, scheint die pralle Sonne den ganzen Tag drauf, dann wird es „unleserlicher“, weil die Ränder austrocknen und einbröseln. Liegen Blätter oder anderes wie Eicheln in den Tritten, dann sind die auch nicht mehr taufrisch.

Wenn Du jeden Tag schaust, und heute ist da dann plötzlich eine Fahrt im langen Gras, dann weisst Du halt auch, dass der Besuch maximal 24 Std her ist.
Sind die Wiesenplacken wie zur Zeit schon nach nem Tag trocken, dann ist der Besuch ebenfalls schon einen Tag oder gar Tage her.
 
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24 Mai 2016
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Besonders gut geht es, wenn es am Vortag stark geregnet hat. Was dann am nächsten Tag eindeutig (mit scharfen Rändern) zu erkennen ist, ist definitiv von der zurückliegenden Nacht.
 
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Wenn du es wirklich mal sicher wissen und sehen willst, dann kannst du dir auch selber mit einer Schale einen Abdruck machen. Das kannst du sogar zuhause im Gemüsegarten machen und dann beobachten wie der Abdruck mit der Zeit "Verwittert" oder wie lange es dauert bis in einem Gebräch in der Wiese das Gras braucht um erst gelb und später braun zu werden.
 
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20 Mrz 2007
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am besten eine ganze Versuchsreihe , zB jeden Tag einen frischen Abdruck. Dann kannst Du nach euienr Woche die Entwicklung sehen, immer natürlich in Abhängigkeit vom Wetter und der Bodenbeschaffenheit.
 
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Für Interessierte könnte das Buch von Hans-Jörg Kriebel "Wie lerne ich Spurenlesen?" etwas sein (dünne 112 Seiten, aber einiges an Infos). Profis können angeblich an den Trittsiegeln auch einzelne Individuen unterscheiden und sehen, ob diese "Rechtsfüßer" oder "Linksfüßer" sind. Das Buch wird sogar damit beworben, dass man bei genügend Ehrgeiz, sich in die Sache einzuarbeiten, anhand von winzigen Staubunterschieden auf Schotter die Spur einer Maus über selbigen verfolgen können soll.

Ich habe das Buch allerdings lediglich gelesen, ohne eigene Versuchsaufbauten zu machen und bin daher im Laien-Stadium hängen geblieben. Praktischer Weise hatte ich das Buch damals mit in den Strandurlaub genommen und hatte im Sand einige sehr gut sichtbare Trittsiegel, vor allem von Hund und Mensch. Für die Details muss man selbst bei solchen deutlichen Siegeln optimale Lichtverhältnisse haben, sonst geht gar nichts. Und mit optimal meine ich nicht mal, dass die Sonne scheinen muss, sondern sie darf nicht zu viel und nicht zu wenig scheinen, im richtigen Winkel, etc. Ging zumindest mir als Laien so. Vielleicht gibt es ja erfahrene Fährtenleser, die ihre ersten Gehversuche mal beschreiben können?
 
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16 Mrz 2012
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das Original: (und sehr zu empfehlen!)

Tom Brown
Tom Brown's Science and Art of Tracking
Verlag: Berkley; Auflage: Berkley Trade P. (1. Februar 1999)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 0425157725
ISBN-13: 978-0425157725

besser als die abgespeckte Version von Kriebel, der ist dort nur in die Lehre gegangen.
 

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