Trophäen, Behandlung und Präparation für Jagdreisen

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Ein Jagdfreund plant gerade eine Jagdreise nach Afrika um einen Büffel zu jagen. Folgende Überlegungen und Hinweise scheinen mir sinnvoll und ich würde mich freuen wenn hier eine gute Diskussion entsteht:

Man sollte schon vorher sich ein paar Gedanken machen, nämlich

- was für eine Montage/Präparation der Trophäe will man? Der Klassiker ist die Schultermontage.

- wer soll die Präparation machen? Meistens lässt man es im Jagdland machen. Es gibt dazu eine Alternative, die Trophäe kommt nach Deutschland und wird hier präpariert. Empfehlenswert ist das nur wenn der deutsche Präparator diese Wildart schon nachweislich gelungen präpariert hat, dazu muss er die Formen/Abdrücke haben. Bei einer sehr lokalen Spezies wäre ich da zurückhaltend, bei Klassikern ist das eher naheliegend. Man kann das ja überprüfen indem man den Präparator besucht und sich die Arbeiten zeigen lässt, ggf. nimmt man jemanden mit der diese Wildart kenntnund weiß wie das aussehen muss. Präparation in Deutschland funktioniert nur dann, wenn die Ausfuhr zügig und sicher gewährleistet ist. Man hat dann geringere Transportkosten und Zoll, aber höhere Präparationskosten in Deutschland. Und das Ganze geht schneller.

Wenn man im Jagdland präparieren lassen will, muss man ja einen Präparator wählen, oder man folgt einfach der Empfehlung des PH. Es gibt unterschiedlich gute Präparatoren und es lohnt sich, den PH auch ein zweites Mal zu fragen, nämlich „wer ist Deiner Meinung nach der beste Präparator im Land?“ und dann setzt man es durch dass die Trophäen dorthingehen, statt zum local partner. Die wirklich guten Präparatoren arbeiten auch für Museen. Sehenswert und auch Besichtigenswert ist zB das Atelier van Rooyen in Pretoria oder in Namibia in Otjiwarongo das Unternehmen von Marlon Beyer. Man kann auch den deutschen Reiseveranstalter um Rat bitten.

- Ein Erfahrungswert zur Schultermontage: Achtung, es passiert leider immer wieder beim Schneiden des Cape dass es im Brustbereich zu kurz geschnitten wird. Den Skinnern und dem PH fehlt leider immer wieder die Perspektive des Präparators. Um zu vermeiden dass dann nur eine Kurzhalstrophäe a la Franz Josef Strauß entsteht, kann der Präparator dann nur noch die Haut in alle Richtungen auseinander ziehen. Mit dem Ergebnis, dass die Menge der Haare pro Fläche deutlich runter geht und unten drunter die hellere Haut durch scheint. So ähnlich unschön wie eine angehende Glatze. Um da entgegen zu wirken, würde ich von vornherein vom PH verlangen dass das Cape für die Brustmontage mit maximal möglicher Brustlänge geschnitten wird, „in the front/chest as long as possible“. Nicht „bitte etwas mehr“ sagen, und dann kapieren sie es nicht und machen doch wieder ihren Stiefel. Man kann sich dann auch noch danebenstellen und drauf achten.

- Will man den Rest der Trophäe verwerten? Bei einem Büffel kann man zB die ganze übrige Decke gerben lassen und nach Deutschland bringen, und dann in Deutschland aus dem Leder des selbstgeschossenen Tiers sich Ausrüstungsgegenstände fertigen lassen, Gürtel, Gewehrriemen, Patronenetui,
Waffenfutteral, usw.
 

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