Zunächst: es sind keine Führbänder! Das TTSX, das ich seit gut 8 Jahren schieße, ist ein Geschoß mit Entlastungsrillen. Führbänder sind wesentlich schmäler gehalten. Die Einfräsungen im TTSX dienen lediglich der Reduzierung des Gasdrucks beim Geschoßdurchlauf im Lauf. Das TTSX bringt auch anerkanntermaßen eine vergleichsweise hohe Belastung beim Geschoßeintritt in den Lauf. Ich schieße es trotzdem noch, allerdings habe ich mich bereits um Alternativen bemüht, wie z.B. das Hasler Ariete, was ein echtes Führbandgeschoß ist und gerade im Test läuft. Die ersten Ergebnisse sind sehr gut.
Das Setzen des Geschosses und das Überprüfen der korrekten Setztiefe sollte nicht über die Geschoßspitze gemessen werden, da sich dort locker 3-4 ZEHNTEL Unterschied "messen" lassen.
Der Setzstempel des Geschoßsetzers greift auf eine bestimmte Stelle des Geschosses an, was an deinem Bild oben rechts zu sehen ist. Diese radial umlaufenden Spuren sind vom Setzstempel.
Die Ausformung der Geschosse variiert leicht, beeinflußt aber sehr die Setztiefe. Auch die Kunststoffspitzen haben durchaus Abweichungen, die das Gesamtergebnis verfälschen.
Die Setztiefe ermittelt man am Besten mit einem Meßaufsatz, der immer auf den gleichen Durchmesser(!) greift. Das ist das Referenzmaß. Zum grob einstellen sicherlich die Gesamtlänge normal messen, zur Kontrolle aber eben auf den Referenzpunkt. Von Hornady gibt es solch einen Meßaufsatz mit auswechselbaren Meßeinsätzen für alle gängigen Geschoßdurchmesser im Set.
Geschosse gleichen Typs werden von Herstellern aber hier und da unteschiedlich produziert. Z.B. beim Norma Vulcan. Die fabrikmäßig verbauten haben z.B. eine Crimprille, aber diese ist nicht immer an den im freien Handel erhältlichen Geschossen vorhanden. Die sind in der Regel "glatt". Hängt daran, dass die Fabrikmurmeln immer die Normlänge bekommen und sich daher crimpen lassen, der Wiederlader aber eher variiert.
Insgesamt kann man sagen, dass auf Drehmaschinen hergestellte Geschosse maßhaltiger sind als gepreßte in Bezug auf die Ausformung der Ogive und der Geschoßspitze. Mit Hilfe des Meßaufsatzes kann man sich den Spaß einmal machen und eine handvoll Geschosse vermessen. Man hat da schon Aha-Effekte.
Für Wettkamp-Scheibenmunition vermesse ich die Geschosse, um konstante Trefferleistung ohne diese berüchtigten "Flieger" zu haben.
Wer nur an der fertigen Patrone mißt, ist geneigt, an den Matritzeneinstellungen zu drehen, was nicht hilft.
Wmh,
K95fuxx