kann ich so nicht bestätigen. Trophäengeilheit sehe ich kaum, es gibt eine deutliche Zurückhaltung weibliches Wild zu schießen, eine Sau ist nur dann eine anständige Sau, wenn es ein Keiler ist, entsprechend beim Rehwild. Und dabei geht es nicht zwingend um die Größe/ Gehörn.
Die Jagd, so wie ich sie in Frankreich kennen gelernt habe, ist deutlich mehr von geselligen/ gemeinschaftlichen und kulinarischen Aspekten geprägt. Ok, die, die ich kennen gelernt habe, bei denen hört es nach der Salami und der üblichen Leberpastete auf, aber egal. Da läuft der Braten im Wald rum und nicht der Zukunftskeiler oder Bock. Und da gibt´s auch die Pilze dazu. Den Wein, den holste dir tatsächlich im Supermarkt. Und den Käse dazu.
Alles was ich hier beschreibe, sind Wahrnehmungen von den "Bauernjagden" in Ostfrankreich.
Wie das auf den hochexklusiven Bezahlveranstaltungen im Gürtel um Paris aussieht, das kann ich dir allerdings nicht sagen.
Und.... Jagd in Frankreich ist ein "Gemeinschaftserlebnis". Außer im Elsass und Lothringen gibt es das Revierpachtsystem, so wie man es in D. kennt nicht. Da gibt es dann Jagdgenossenschaften. Wie genau die funktionieren weiß ich allerdings nicht.
Jagen heißt außerhalb der DJ-Saison oft "Sammelansitz". Heißt, abends treffen, je nach dem vor oder nachher ein kleiner Imbiss und Umtrunk. Austausch, schwätzen, essen, trinken, Gemeinschaft erleben. Besserjägerei und Jagdneid hab ich bisher kaum erlebt.
Nein, sie machen sich nicht so viel aus toitscher Jockelromantik, aber neugierig sind sie schon.
Letztens wollte einer meiner Mitjäger von mir wissen, was genau es denn mit dem letzten Bissen auf sich hat und ob es denn stimmt, daß man dafür nur bestimmte Bäume nehmen darf. (ich finde es nu nicht so schlimm, daß er das nicht weiß, umso bemerkenswerter finde ich, daß er danach fragt.) Und... Die Jägerschaft ist glaube ich ein deutlicher Querschnitt durch die Bevölkerung. Wir haben den Chefarzt, Bauern, Lageristen, einen Lehrer, Kraftfahrer, Metzger und einen Elch.
Irgendwie einfach alles ganz normale Menschen.