TV Spot "Jagd" (Frankreich)

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Gelöschtes Mitglied 21941

Guest
Man sollte einfach mal bedenken, dass es in Frankreich über 60 Mio Leute gibt, die mit der Jagd nix zu schaffen haben. Trotzdem ist man als Jäger auf ein gewisses Mass an Akzeptanz & Duldung selbiger angewiesen.

Eine Kampagne welche Freude an der Arbeit mit dem Jagdhund, dem kameradschaftlichen gemeinsamen Wirken & der Weitergabe der Liebe zur Natur , an die nächste Generation zeigt, rückt unsere Passion ins richtige Licht.


Die Verbände in den deutschsprachigen Gefilden kriegen sowas nicht gebacken.
 
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Nicht zu vernachlässigen ist die Anzahl der Nicht-JS Inhaber, die aber trotzdem der Jagd zugeneigt sind. Gut 1Mio Jäger bedeutet nicht automatisch, dass ca. 67 Mio automatisch damit nichts am Hut haben. Viele Familien und Bekannte haben durch die "Aktiven" sehr wohl damit "zu tun, da es eben wesentlich mehr ist als "Beute machen". Die Sympathisanten sind mit grosser Wahrscheinlichkeit sogar in der Überzahl, verglichen mit den Gleichgültigen oder Antis.
Ein Beispiel; der Präsident, Emanuel Macron ist selber zwar kein JS Inhaber, aber sein familiäres Umfeld sowie das seiner Frau Brigitte Macron ist allesamt geprägt von sehr aktiven Jägern (selber aufgewachsen auf dem Lande der Picardie, Familie mütterlicherseits Hautes-Pyérneées) . Er fühlt sich bekennend in diesem Milieu sehr wohl, nimmt regelmässig an den Strecken in Chambord teil und scheut sich nicht vor Matsch und erlegten Wildschweinen.

So wie hier, geht es vermutlich gut 1 Million anderer Familien und deren Freunden/Bekannten.
Das gute Zeugnis der aktiven Jäger ist ein wichtiger mit entscheidender Faktor.

Man muss auch das Verhältnis JS / Bevölkerung etwas in Relation setzen, Frankreich hat zwar gut 67Mio Einwohner, davon sind aber ca. 11 Mio unter 15J und ca. 6Mio über 75J.
Bleiben also 50Mio vs. 1,1Mio JS, also ca. 3% der "aktiven" Bevölkerung. Beachtet man den Multiplikatoren Effekt, sind vermutlich 10-15% der Franzosen irgendwo/wie mit der Jagd involviert. Vom wirtschaftlichen Faktor mal ganz abgesehen.
 
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Ich finde es trotzdem ok, da zumindest hier die Jagd eben kein elitär-semi-professionnelles Gehabe ist, sondern eben doch noch recht stark kulturell verankert und halt auch gesellschaftlich weitgehend akzeptiert und vor allem eben auch breit vertreten ist (durch alle Schichten und Generationen), was man eben auch genau wie in diesem Fall an der Medienpolitik, aber auch inhaltlich erkennen kann.

wie wahr. Deswegen ist in Frankreich - so zumindest meine Wahrnehmung aus 7 Jahren - weit weniger dünkelhaft und schlicht und ergreifend ein Teil des Geschehens. Mehrfach schon erlebt - ich fahre in den Wald, wildfremde Spaziergänger halten mich an um mir zu erzählen wo und wann sie die Sauen gesehen haben. Und wünschen dir dann noch viel Glück bei dem bevorstehenden Ansitz.
Sag mir einer, wo es das in D tatsächlich gibt?
 
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Vermutlich ist es in Frankreich ähnlich wie bei uns, dass die Landbevölkerung der Jagd positiv bis neutral eingestellt ist.
Aus Sicht der Städter hingegen sind das alles Mörder die ihr Fleisch gefälligst im Supermarkt kaufen sollen.
Da diese Personen aber an den entscheidenden Stellen sitzen, kommen dann Fernsehspots ohne Waffen und Wild zustande.
Irgendwie überall das gleiche...
 
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Aus Sicht der Städter hingegen sind das alles Mörder die ihr Fleisch gefälligst im Supermarkt kaufen sollen.
Da diese Personen aber an den entscheidenden Stellen sitzen, kommen dann Fernsehspots ohne Waffen und Wild zustande.
Irgendwie überall das gleiche...

kann ich so nicht bestätigen. Trophäengeilheit sehe ich kaum, es gibt eine deutliche Zurückhaltung weibliches Wild zu schießen, eine Sau ist nur dann eine anständige Sau, wenn es ein Keiler ist, entsprechend beim Rehwild. Und dabei geht es nicht zwingend um die Größe/ Gehörn.

Die Jagd, so wie ich sie in Frankreich kennen gelernt habe, ist deutlich mehr von geselligen/ gemeinschaftlichen und kulinarischen Aspekten geprägt. Ok, die, die ich kennen gelernt habe, bei denen hört es nach der Salami und der üblichen Leberpastete auf, aber egal. Da läuft der Braten im Wald rum und nicht der Zukunftskeiler oder Bock. Und da gibt´s auch die Pilze dazu. Den Wein, den holste dir tatsächlich im Supermarkt. Und den Käse dazu.

Alles was ich hier beschreibe, sind Wahrnehmungen von den "Bauernjagden" in Ostfrankreich.
Wie das auf den hochexklusiven Bezahlveranstaltungen im Gürtel um Paris aussieht, das kann ich dir allerdings nicht sagen.

Und.... Jagd in Frankreich ist ein "Gemeinschaftserlebnis". Außer im Elsass und Lothringen gibt es das Revierpachtsystem, so wie man es in D. kennt nicht. Da gibt es dann Jagdgenossenschaften. Wie genau die funktionieren weiß ich allerdings nicht.

Jagen heißt außerhalb der DJ-Saison oft "Sammelansitz". Heißt, abends treffen, je nach dem vor oder nachher ein kleiner Imbiss und Umtrunk. Austausch, schwätzen, essen, trinken, Gemeinschaft erleben. Besserjägerei und Jagdneid hab ich bisher kaum erlebt.

Nein, sie machen sich nicht so viel aus toitscher Jockelromantik, aber neugierig sind sie schon.
Letztens wollte einer meiner Mitjäger von mir wissen, was genau es denn mit dem letzten Bissen auf sich hat und ob es denn stimmt, daß man dafür nur bestimmte Bäume nehmen darf. (ich finde es nu nicht so schlimm, daß er das nicht weiß, umso bemerkenswerter finde ich, daß er danach fragt.) Und... Die Jägerschaft ist glaube ich ein deutlicher Querschnitt durch die Bevölkerung. Wir haben den Chefarzt, Bauern, Lageristen, einen Lehrer, Kraftfahrer, Metzger und einen Elch. :) Irgendwie einfach alles ganz normale Menschen.
 
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kann ich so nicht bestätigen. Trophäengeilheit sehe ich kaum, es gibt eine deutliche Zurückhaltung weibliches Wild zu schießen, eine Sau ist nur dann eine anständige Sau, wenn es ein Keiler ist, entsprechend beim Rehwild. Und dabei geht es nicht zwingend um die Größe/ Gehörn.

Die Jagd, so wie ich sie in Frankreich kennen gelernt habe, ist deutlich mehr von geselligen/ gemeinschaftlichen und kulinarischen Aspekten geprägt. Ok, die, die ich kennen gelernt habe, bei denen hört es nach der Salami und der üblichen Leberpastete auf, aber egal. Da läuft der Braten im Wald rum und nicht der Zukunftskeiler oder Bock. Und da gibt´s auch die Pilze dazu. Den Wein, den holste dir tatsächlich im Supermarkt. Und den Käse dazu.

Alles was ich hier beschreibe, sind Wahrnehmungen von den "Bauernjagden" in Ostfrankreich.
Wie das auf den hochexklusiven Bezahlveranstaltungen im Gürtel um Paris aussieht, das kann ich dir allerdings nicht sagen.

Und.... Jagd in Frankreich ist ein "Gemeinschaftserlebnis". Außer im Elsass und Lothringen gibt es das Revierpachtsystem, so wie man es in D. kennt nicht. Da gibt es dann Jagdgenossenschaften. Wie genau die funktionieren weiß ich allerdings nicht.

Jagen heißt außerhalb der DJ-Saison oft "Sammelansitz". Heißt, abends treffen, je nach dem vor oder nachher ein kleiner Imbiss und Umtrunk. Austausch, schwätzen, essen, trinken, Gemeinschaft erleben. Besserjägerei und Jagdneid hab ich bisher kaum erlebt.

Nein, sie machen sich nicht so viel aus toitscher Jockelromantik, aber neugierig sind sie schon.
Letztens wollte einer meiner Mitjäger von mir wissen, was genau es denn mit dem letzten Bissen auf sich hat und ob es denn stimmt, daß man dafür nur bestimmte Bäume nehmen darf. (ich finde es nu nicht so schlimm, daß er das nicht weiß, umso bemerkenswerter finde ich, daß er danach fragt.) Und... Die Jägerschaft ist glaube ich ein deutlicher Querschnitt durch die Bevölkerung. Wir haben den Chefarzt, Bauern, Lageristen, einen Lehrer, Kraftfahrer, Metzger und einen Elch. :) Irgendwie einfach alles ganz normale Menschen.
Danke für die ausführliche Beschreibung. Letztlich kann man überall voneinander lernen und Veränderungen finden überall statt.
Der deutliche Vorteil in Frankreich ist dann wohl die dichtere Verwurzelung der Jagd in der Gesellschaft.
Und ein sich an der Jagd aktiv beteiligendes Staatsoberhaupt werden wir wohl auch nicht mehr erleben...
 
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wie wahr. Deswegen ist in Frankreich - so zumindest meine Wahrnehmung aus 7 Jahren - weit weniger dünkelhaft und schlicht und ergreifend ein Teil des Geschehens. Mehrfach schon erlebt - ich fahre in den Wald, wildfremde Spaziergänger halten mich an um mir zu erzählen wo und wann sie die Sauen gesehen haben. Und wünschen dir dann noch viel Glück bei dem bevorstehenden Ansitz.
Sag mir einer, wo es das in D tatsächlich gibt?

Hej,

in Mecklenburg und auch in Niedersachsen bereits mehrfach erlebt.
 

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