Üben auf dem Schießstand

[Pilzesammler]

Ein anderer Thread hat mich darauf gebracht: Was und wie kann man auf dem Stand mit statischen Zielen üben? Ich meine, außer stur auf 100m mit 8x oder 10x gute Gruppen zu produzieren.

Z.B. folgende ausgedachte Situation: Ihr erwartet, dass Wild auf 30-40m austritt und habt auf 4x gestellt. Dann seht ihr ziehende Rehe auf 100m und wollt einen schnellen Schuss anbringen. Auf dem Stand könnte man das ja simulieren - mal dahingestellt, dass man in der Praxis ja immer auf 8x hochdrehen kann - wenn dafür die Zeit nicht reicht sollte man ja wohl auch nicht schiessen...

Mir gehts abgesehen von dem schlechten Beispiel nur darum: was kann man sinnvoll für die Praxis auf dem Stand üben, außer guten Gruppen? Angestrichen oder liegend ist klar. Aber irgendwas Dynamisches? Sinnvoll? Oder nur sinnvoll bei beweglichen Zielen, z.B. laufender Keiler?

 

[Mantelträger]

Ich würde für den Ansitz sinnvoll variierte Anschläge empfinden.
Man hat oft nicht seinen Schokoladen anschlag sondern muss sehr weit "rum", vor oder schnell eine Position einnehmen. Auch aus der anderen Schulter mal schießen. Manch Kanzel ist einfach schlecht gebaut. Es passt die Höhe nicht für den Anschlag. Man muss eine ganz andere Position einnehmen (übers hoch gelegte Knie aufgelegt, Oberkörper weit nach hinten gelehnt oder improvisierte Unterlagen oder Nutzung eines Hip Stick usw.)
Oft klappt manches in der (fremden) Kanzel nicht wie gedacht.
Man kann auch statisch schießend übers Ziel fahren und an seinem Timing arbeiten. Man kann die Kitz/Ricken Doublette üben...
Und der Pirschstock ist ein steter Quell der Freude.

 

[Auerochse]

Würde ich auch so sehen.
Anschläge und Schießpositionen kann man da ganz großartig üben. Nimmst ne lange Haselrute mit, bist noch variabler.
Angestrichen stehend, sitzend - jeweils in Daumengabel oder über Unterarm, Burensitz auf dem Schragen, sitzend aufgelegt, sitzend frei, stehend frei, liegend auf Rucksack, liegend frei.

Wenn du zwei Schießbahnen mit variablen Entfernungen hast, langst bei einer auf 50, bei der anderen auf 100 m raus (da solltest aber alleine auf dem Stand sein).
Man kann in die Dämmerung schießen, mit der Beleuchtung am Stand spielen.
Repetieren im Anschlag kann man auch gut üben.

 

[Pilzesammler]

Hmm, da habt ihr sicher recht. Gute Anregungen! Danke.

Mal sehen, wie die anderen schauen, wenn ich das nächste Mal eine Impression vom "kleinen buckligen Rumpelstilzchen" gebe.

 

[Stoeberjaeger]

Ich würde für den Ansitz sinnvoll variierte Anschläge empfinden.
Man hat oft nicht seinen Schokoladen anschlag sondern muss sehr weit "rum", vor oder schnell eine Position einnehmen....Manch Kanzel ist einfach schlecht gebaut. Es passt die Höhe nicht für den Anschlag. Man muss eine ganz andere Position einnehmen (übers hoch gelegte Knie aufgelegt, Oberkörper weit nach hinten gelehnt oder improvisierte Unterlagen oder Nutzung eines Hip Stick usw.)...

Ja, das ist oft ein Problem, dass man in einer ergonomisch ungünstigen Kanzel einen stabilen Anschlag finden muss und mit entsprechendem Training meistens auch schafft.

.... Auch aus der anderen Schulter mal schießen. ....

Das ist nur ein nettes Spiel für Fortgeschrittene und KEIN guter Rat für die jagdliche Praxis, denn Schüsse aus unsicherem Anschlag gehen oft schief und das muss auf Wild nun wirklich nicht sein.

....Man kann auch statisch schießend übers Ziel fahren und an seinem Timing arbeiten. Man kann die Kitz/Ricken Doublette üben...
Und der Pirschstock ist ein steter Quell der Freude.

Yep.

Hier ein nettes Spiel, das den für die Jagd üblichen Leistungsdruck bei "Jagdfieber" oder unter Beobachtung anderer Jäger schafft und man lernt, damit umzugehen: (ab 12:50)

 

[HeiLo]

Ich erlege dann einfach alle 3-4 Wochen eine Sau von unterschiedlichen Sitzen, das trainiert genauso.

 

[Schleifalot]

Die Tips mit verschiedenen Anschlägen kann ich nur bestätigen.
Die Hälfte des Raubwildes habe ich aus der schwachen Seite geschossen. Fuchs gewährt nur kurze Vorbereitung.

 

[fear no fish]

Ich habe schon versucht mich etwas aus dem Atem zu bringen, Kniebeugen und Liegestützen. Man sitzt ja nicht immer schon ne Stunde oben. Bei mir kam es schon vor das ich nach dem ich am Hang steil zum Hochsitz laufen musste an der Kirrung schon was stand.
Außer Puste zu schießen erfordert auch ein Training.

 

[Gelöschtes Mitglied 21083]

Ein anderer Thread hat mich darauf gebracht: Was und wie kann man auf dem Stand mit statischen Zielen üben? Ich meine, außer stur auf 100m mit 8x oder 10x gute Gruppen zu produzieren.

Z.B. folgende ausgedachte Situation: Ihr erwartet, dass Wild auf 30-40m austritt und habt auf 4x gestellt. Dann seht ihr ziehende Rehe auf 100m und wollt einen schnellen Schuss anbringen. Auf dem Stand könnte man das ja simulieren - mal dahingestellt, dass man in der Praxis ja immer auf 8x hochdrehen kann - wenn dafür die Zeit nicht reicht sollte man ja wohl auch nicht schiessen...

Mir gehts abgesehen von dem schlechten Beispiel nur darum: was kann man sinnvoll für die Praxis auf dem Stand üben, außer guten Gruppen? Angestrichen oder liegend ist klar. Aber irgendwas Dynamisches? Sinnvoll? Oder nur sinnvoll bei beweglichen Zielen, z.B. laufender Keiler?

In Phillipsburg, kannst Du in einem Gebäude rumlaufen und den laufenden Keiler von nah, fern, laufen, stehend etc beschiessen, auch den Zielstock kannst Du verwenden. Alles was im jagdlichen Schiessen möglich ist, kann man dort auch machen:
1) stehend (freihändig, angestrichen)
2)sitzend (wie's Dir gefällt)
3) liegend

Was ich mir noch wünschte, einen Schiessstand auf dem man die Scheiben auf diverse Enftfernungn aber frei stellen könnte. Also z.B man auf 150 m, natürlich wäre es toll das bis auf eine weite Distanz ausdehnen zu können, das wird wohl in D nur unter besonderen Bedingungen gehen...

 

[Dierwes]

Es gibt auch djv wildscheiben für kk auf 50m. Wenn du die Disziplinen mit 22lfb auf 100m auf diese kleinen Scheiben schießt inkl liegend freihändig Fuchs und stehend freihändig Überläufer kannste schon was üben.

 

[colchicus]

Bin mit den Schießstandordnungen nicht so vertraut und finde die Anregungen gut. Aber im Verbotsland wird es wohl wieder etwas geben (Schießstandordnung), was gegen solche Übungen spricht. In Bamberg war früher (oder jetzt auch noch?) ein Großkaliberschießen. Meine Lieblingsdisziplin war der verhoffende Keiler. Da schossen die meisten vorne dran vorbei. Der Bediener am Schalter wusste genau wann er stoppen muss, das ging sofort. Bis der Keiler wieder zu laufen begann, vergingen 2 Sekunden. Die sollten ausreichen, einen sicheren Schuss auf das stehende Wild loszuwerden. So kann man eine ganze Reihe von Drückjagdsituationen sauber meistern.
Wer viel jagt, kommt nicht umhin oft in ungewohnten Positionen zu schießen und kommt dann auch damit zu Recht. Andernfalls ist das Üben eine sinnvolle Sache..

 

[Auerochse]

Sofern der Stand von einem Verein betrieben wird, der dem DSB untersteht, sollte diese Standordnung gelten:

http://assets.dsb.de/public/uploads/schiessstandordnung_kugel.pdf

Innerhalb dieses Rahmens ist in der Regel alles erlaubt.

 

[6.5x57R]

Z.b Schüsse übers 3 Bein üben.

 

[6.5x57R]

Es gibt auch djv wildscheiben für kk auf 50m. Wenn du die Disziplinen mit 22lfb auf 100m auf diese kleinen Scheiben schießt inkl liegend freihändig Fuchs und stehend freihändig Überläufer kannste schon was üben.

Die sinnlosesten Übungen.
Liegend nur in wenigen Revier möglich ( Sicherheit, Bewuchs) und stehend freihändig auf 100m. Das sind die Sachen die man im jagdaltag nicht hat bzw drauf verzichten sollte.

 

[cast]

Das sind die Sachen die man im jagdaltag nicht hat bzw drauf verzichten sollte.

Das kann man üben, auf 50m sollte jeder sicher auf der Sau sein. Kommt ja nicht auf einen engen Streukreis an.
@stoebi hat zur passenden Technik doch vor kurzem ein Filmchen verlinkt.

und zu den "wenigen Revieren"
Außerhalb der norddeutschen Tiefebene gibts viel Gegend, die sich Mittelgebirge nennt, da gibts auch natürlichen Kugelfang, in vielen Revieren, nicht in allen.